Weihnachtsstern Pflege: Der umfassende Ratgeber von A-Z
Weihnachtsstern kaufen: Das ist wichtig
Für viele Menschen gehört der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) zur Adventszeit einfach dazu. Damit Sie lange Freude daran haben, achten Sie am besten schon beim Kauf auf eine kräftige und gesunde Pflanze. Die Blätter sollten grün und ohne Flecken sein, die Hochblätter kräftig gefärbt und die Blüten in der Mitte der Hochblätter noch geschlossen.
Meiden Sie unbedingt Exemplare, die der Zugluft oder Kälte ausgesetzt waren, da sie oft geschwächt sind und ihre Blätter schneller abwerfen. Grundsätzlich gilt, dass Pflanzen aus dem Gartencenter meist unter besseren Bedingungen gezüchtet werden als günstige Supermarktware. Da Weihnachtssterne sehr kälteempfindlich sind, sollte die Pflanze auf dem Heimweg in etwas Zeitungspapier eingeschlagen werden.
Standort im Haus
Ursprünglich stammt der Weihnachtsstern aus den Tropen und Subtropen und wächst dort als hoher Strauch. Deshalb bevorzugen auch die bei uns erhältlichen und als Zierpflanzen kultivierten Exemplare einen warmen und hellen Standort. Am besten ist ein Platz mit indirektem Licht, zum Beispiel an einem Ost- oder Westfenster. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da sie die empfindlichen Blätter schädigen kann. Gleiches gilt für Zugluft und plötzliche Temperaturschwankungen. Ideal sind Zimmertemperaturen zwischen 18 und 22 °C. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls von Vorteil, da trockene Heizungsluft die Pflanze anfälliger für Schädlinge macht.
Gießen
Der Wasserbedarf des Weihnachtssterns ist eher mäßig. Gießen Sie ihn, sobald die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist - am besten mit zimmerwarmem, kalkarmen Wasser, da die Pflanze empfindlich auf zu hohen Kalkgehalt reagiert. Wie viele Zimmerpflanzen mag die Poinsettie keine Staunässe, da sie schnell zu Wurzelfäule führen kann. Daher sollte auch überschüssiges Wasser im Untersetzer nach spätestens 15 Minuten entfernt werden. In der Ruhephase nach der Blüte benötigt die Pflanze weniger Wasser.
Weihnachtsstern nach der Blüte nicht entsorgen
Nachdem die roten Hochblätter verwelkt oder abgefallen sind, landet der Weihnachtsstern oftmals auf dem Müll. Das ist sehr schade, denn bei guter Pflege kann die Pflanze viele Jahre weiter gedeihen und jedes Jahr aufs Neue prächtige Blätter und Blüten entwickeln.
Nach der Blüte im Frühjahr geht die Pflanze in eine Ruhephase über, in der sie weniger Wasser benötigt. In dieser Zeit kann sie zurückgeschnitten und an einen etwas kühleren, hellen Standort gestellt werden. Sobald sich neue Triebe zeigen, sollte der Weihnachtsstern umgetopft und regelmäßig gedüngt werden. So können Sie Ihren Weihnachtsstern viele Jahre lang als festliche Zimmerpflanze genießen und sich an seinem immer wiederkehrenden Farbenspiel erfreuen.
Schon gewusst?
Neben den klassischen roten Exemplaren gibt es auch Sorten mit weißen, beige-, rosa- und apricotfarbenen Deckblättern. Die kleinen mittig wachsenden Blüten sind jedoch immer gelb.
Düngen
Während der Wachstumsphase bis in den Spätsommer hinein benötigt der Christstern eine regelmäßige Nährstoffversorgung. Verwenden Sie alle zwei Wochen einen flüssigen Volldünger, der reich an Stickstoff ist. Ab Herbst, wenn sich die Pflanze auf die Blüte vorbereitet, kann die Düngergabe auf alle vier Wochen reduziert werden. Während der Ruhephase nach der Blüte im Winter ist keine Düngung erforderlich. Achten Sie darauf, dass der Dünger nur auf feuchte Erde ausgebracht wird, um Wurzelschäden zu vermeiden.
Rückschnitt
Nach der Blüte im Frühjahr sollten Sie die Triebe um etwa die Hälfte kürzen, um das Wachstum neuer, kräftiger Zweige anzuregen. So bleibt die Pflanze kompakt und bildet eine dichte Krone. Aber Vorsicht: Der austretende weiße Milchsaft kann Hautreizungen verursachen, daher sollten Sie beim Schneiden Handschuhe tragen. Um die Schnittstellen vor Infektionen zu schützen, können Sie diese mit etwas Holzkohle oder Wachs behandeln.
Umtopfen
Spätestens alle zwei Jahre, am besten im Frühjahr, sollte der Weihnachtsstern umgetopft werden. Dabei wird die Pflanze in einen etwas größeren Topf mit frischer, durchlässiger Erde gesetzt. Wählen Sie eine gute Blumenerde, die mit etwas Sand oder Perlite aufgelockert werden kann, um Staunässe zu vermeiden. Kontrollieren Sie die Wurzeln vor dem Umtopfen auf Fäulnis und entfernen Sie beschädigte Wurzelteile. Nach dem Umtopfen sollte die Pflanze etwa eine Woche an einen halbschattigen Platz gestellt werden, damit sie sich an die neue Umgebung gewöhnen kann.
Vermehrung
Die Vermehrung des Weihnachtssterns gelingt am besten durch Stecklinge, die im Frühjahr oder Sommer geschnitten werden. Wählen Sie etwa 10 bis 15 cm lange Triebe, entfernen Sie die unteren Blätter und tauchen Sie die Schnittstelle in warmes Wasser, um den Milchsaft zu stoppen. Anschließend werden die Stecklinge in feuchte Anzuchterde gesetzt und mit Klarsichtfolie oder Glas abgedeckt, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Täglich lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach vier bis sechs Wochen haben sich Wurzeln gebildet und die Jungpflanzen können in eigene Töpfe umgepflanzt werden.
So färben sich die Blätter wieder rot
Im Sommer treibt der Christstern neue, zunächst dunkelgrüne Blätter aus. Damit sich daraus die prächtigen roten Hochblätter entwickeln, ist eine längere Dunkelphase nötig, die die Pflanze als Signal für die Blüte wahrnimmt. Ab etwa Oktober sollte die Pflanze täglich für 12 bis 14 Stunden in völlige Dunkelheit gebracht werden, z. B. durch Abdecken mit einem Karton. Tagsüber benötigt sie weiterhin einen hellen Standort. Diese Prozedur sollte etwa sechs bis acht Wochen lang konsequent durchgeführt werden, damit sich die Hochblätter rechtzeitig zu Weihnachten verfärben. Achten Sie während dieser Zeit auf eine konstante Temperatur und regelmäßige Wassergaben, um Stress für die Pflanze zu vermeiden.
Vorsicht: Giftiger Milchsaft
Der Weihnachtsstern gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) und produziert einen weißen, leicht giftigen Milchsaft. Bei Hautkontakt kann dieser zu Reizungen oder allergischen Reaktionen führen. Verschlucken kann bei Menschen und Haustieren zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Besonders kleine Kinder und Haustiere sollten daher von der Pflanze ferngehalten werden. Tragen Sie beim Rückschnitt am besten Handschuhe und waschen Sie bei Hautkontakte die Stelle gründlich mit Wasser.
Weihnachtsstern als vielseitige Dekoration
Der Weihnachtsstern ist ein echter Deko-Star in der Advents- und Weihnachtszeit. Seine leuchtend roten, rosa oder weißen Hochblätter setzen festliche Akzente in jeder Wohnung. Besonders schön wirkt der Weihnachtsstern als Einzelpflanze in dekorativen Übertöpfen, die farblich auf das Laub abgestimmt sind. Er kann aber auch in Gestecke mit Tannenzweigen, Zapfen und Kerzen integriert werden, um eine stilvolle Tischdekoration zu schaffen.
Miniatur-Weihnachtssterne eignen sich hervorragend für Adventskränze oder als Platzkartenhalter beim Weihnachtsessen. Für moderne Dekorationen kann der Weihnachtsstern sogar als Schnittblume verwendet werden: Seine Stiele halten sich nach kurzem Eintauchen in heißes Wasser einige Tage in der Vase.
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