Rasenmäher-Wartung

Rasenmäher-Ölwechsel selber machen: Anleitung und Tipps

Benzin-Rasenmäher benötigen eine regelmäßige Wartung, um Schäden am Motor zu verhindern. Dazu gehört vor allem der Wechsel des alten Motorenöls. In unserem Ratgeber beantworten wir alle wichtigen Fragen zum richtigen Öl und erklären, wie Sie einen Ölwechsel durchführen.

Ölwechsel bei einem Rasenmäher
Um möglichst lange Freude an seinem Rasenmäher zu haben, sollte regelmäßig ein Ölwechsel durchgeführt werden © mein Gartenexperte
Inhaltsverzeichnis

Warum ist ein Ölwechsel beim Rasenmäher wichtig?

Das Öl in einem Verbrennungsmotor dient der Schmierung und trägt zur Kühlung bei, wodurch ein zu schneller Verschleiß verhindert wird. Da Benzinrasenmäher meist keinen Ölfilter besitzen, der den feinen Metallabrieb herausfiltert, lässt die Schmierfähigkeit mit der Zeit nach. Dadurch kann es zu Motorschäden kommen und die Lebensdauer sinkt.

Mit regelmäßigen Ölwechseln beugen Sie dem vor und sorgen für eine optimale Schmierung sowie längere Lebensdauer Ihres Rasenmähers. Vorausgesetzt, Sie verwenden das richtige Öl und halten sich an die Termine für fällige Ölwechsel.

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Wann und wie oft sollte das Öl gewechselt werden?

Der Zeitpunkt und die Häufigkeit des Ölwechsels hängt von mehreren Faktoren ab, vor allem aber von der Betriebsdauer. Doch auch zu lange Standzeiten können eine Verschlechterung des Öls im Mäher verursachen. Es empfehlen sich folgende Intervalle für den Rasenmäher-Ölwechsel:

Standzeit / Einsatzdauer bzw. -häufigkeit Zeitpunkt / Intervall
Standzeit von einem oder mehr Jahren Vor dem ersten Einsatz
Normaler Einsatz einmal jährlich im Frühjahr vor dem ersten Rasenschnitt
Häufige, starke Beanspruchung nach jeweils 25 Stunden
Neuer Benzin-Rasenmäher erster Ölwechsel nach fünf bis sechs Betriebsstunden

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Bei welchen Benzinmähern müssen Ölwechsel durchgeführt werden?

Öleinlass an einem Benzinrasenmäher
Viertakt-Rasenmäher verfügen über einen separaten Öleinlass © mein Gartenexperte

Ölwechsel sind in der Regel nur bei Rasenmähern mit Viertaktmotor erforderlich. Sie sind mit Abstand am weitesten verbreitet. Bei Zweitaktern wird das Öl hingegen zusammen mit dem Benzin eingefüllt und verbrennt mit diesem. Zweitaktmotoren besitzen deshalb nicht zwangsläufig einen separaten Öltank und ein Ölwechsel wird hinfällig. Es muss lediglich hin und wieder spezielles 2-Takter-Öl nachgefüllt werden. Zudem sind Zweitaktmotoren aufgrund des Umweltschutzes auf dem Markt nur noch selten erhältlich.

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Was ist der Unterschied zwischen 2-Takter- und 4-Takter Öl?

4-Takter-Öl verbrennt nicht, wie das Öl in einem Zweitakter-Rasenmäher. Im Gegensatz dazu verfügt ein Viertakter auch grundsätzlich über einen Öltank. Dort beginnt die Zirkulation des Öls, welches in die verschiedenen Motorbereiche gedrückt wird und die Schmierung vornimmt. Da das Öl nicht mit in der Benzinleitung zirkuliert, fehlen ihm Eigenschaften, die eine saubere Benzinverbrennung ermöglichen.

Zudem kommt 4-Takter-Öl den herkömmlichen Fahrzeug-Ölen nahe, was bei dem 2-Takter-Öl nicht der Fall ist. Beide Öle lassen sich daher ausschließlich im dafür bestimmten Motor verwenden. Zudem besitzen Viertakter-Motorenöle eine sogenannte SAE-Klassifizierung, welche in Klassen der jeweiligen Viskosität eingeteilt ist.

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Was bedeuten SAE-Klassifizierung und Viskosität bei Rasenmäher-Ölen?

SAE ist die Abkürzung für "Society of Automotive Engineers" und steht für den Verband der Automobilingenieure. Dieser Verband etabliert Normungen, wozu die Viskositätsklassen für Motoröle zählen. Bei der Viskosität handelt es sich um den Grad der jeweiligen Zähflüssigkeit des Öls und ist als Zahl vor einem "W" angegeben. Höhere Zahlen bedeuten dickflüssigeres Öl und niedrigere Zahlen entsprechend eine flüssigere Konsistenz.

Der SAE-Wert beinhaltet neben der Viskosität stets einen Temperaturbereich. Über diesen ist zu entnehmen, wie kalt oder warm die Umgebung sein kann, damit das Öl seine optimale Schmierfunktion behält. Hierbei geht es vor allem um sehr niedrige und sehr hohe Temperaturen, die Einfluss auf die Viskosität nehmen und diese entsprechend dick- oder dünnflüssig ist, um ideale Fließeigenschaften zu gewährleisten.

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Welches Öl benötige ich für einen 4-Takt Rasenmäher?

Rasenmäher kommen in der Regel zwischen Frühjahr und Herbst zum Einsatz. Da in Mitteleuropa zu dieser Zeit weder sehr kalte Tage noch sommerliche Wüstentemperaturen zu erwarten sind, liegen Sie mit einem sogenannten Einbereichsöl "SAE 30 W" immer richtig. Damit können Sie Ihren Rasen ab einer Außentemperatur von fünf Grad Celsius mähen.

Möchten Sie Ihren Rasenmäher hingegen bereits im zeitigen Frühjahr verwenden, wenn noch Minustemperaturen herrschen, empfiehlt sich "SAE 10W-30" Motoröl. Es ist für Temperaturen zwischen -18 und +38 Grad Celsius ausgelegt, wodurch Sie von einem besseren Anspringen des Rasenmähers bei Kälte profitieren. Allerdings nimmt der Ölverbrauch ab einer Temperatur von 27 Grad Celsius zu.

Für besonders niedrige und hohe Außentemperaturen zwischen -30 und +40 Grad Celsius ist das Synthetik-Öl "SAE 5W-30" eine gute Wahl. Vor allem für den häufigen Einsatz bei Minustemperaturen werden damit Probleme beim Anspringen des Motors vermieden. Zudem ist der Ölverbrauch spürbar niedriger als bei anderen SAE-Klassifizierungen. Beliebt ist dieses Öl vor allem für Rasentraktoren, die im Winter für das Schneeschieben umgerüstet werden.

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Kann auch Kfz-Öl für Rasenmäher verwendet werden?

Falls Sie noch über Motoröl für Ihr Fahrzeug verfügen, ist dies auch für Ihren Rasenmäher geeignet. Allerdings handelt es sich bei Kfz-Öl in der Regel um sogenanntes Mehrbereichsöl. Dieses ist für Fahrzeuge erforderlich, um über das Jahr bei den unterschiedlichen Temperaturen zwischen Frühjahr und Winter optimal schmieren zu können. Das hat seinen Preis. Ihr Rasenmäher benötigt nur das günstigere Einbereichsöl, wenn er lediglich während der Gartensaison genutzt wird. Umgekehrt geht es deshalb nicht: Einbereichsöl, das vom Ölwechsel Ihres Rasenmähers übrig geblieben ist, sollten Sie niemals für Ihr Fahrzeug nutzen.

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Wie wird der Ölwechsel beim Rasenmäher richtig durchgeführt?

Neues Öl in einen Rasenmäher einfüllen
Nachdem das alte Öl komplett abgelassen wurde, kann oben neues Motoröl nachgefüllt werden © mein Gartenexperte

Einen Ölwechsel können Sie bei Ihrem Benzin-Rasenmäher selbst vornehmen und damit Geld für einen Fachmann sparen. Sie benötigen dafür keine besonderen Kenntnisse oder handwerkliches Geschick. Folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie es geht und worauf Sie zu achten haben:

  1. Den Benzinmäher zuerst einige Minuten warm laufen lassen oder den Ölwechsel direkt nach dem Rasenschnitt vornehmen.
  2. Anschließend den Rasenmäher ausstellen und den Zündkerzenstecker abziehen.
  3. Das Gerät leicht anheben, um an die Ölablassschraube zu gelangen. Diese befindet sich in der Regel über den Messern am Motor.
  4. Den Auffangbehälter vor dem Aufschrauben darunter stellen und die Ablassschraube durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn langsam lösen.
  5. Den Rasenmäher nicht kippen, da ansonsten Benzin und Öl auslaufen und sich vermischen könnten. Dies könnte zu spätere Startschwierigkeiten führen.
  6. Ist das Öl vollständig ausgelaufen, die Ablassschraube im Uhrzeigersinn wieder handfest anziehen.
  7. Den Mäher auf geraden Untergrund stellen und passendes Öl durch den Öleinlass einfüllen. Genauere Infos zum Öl und der erforderlichen Menge finden Sie auch in der Bedienungsanleitung. Für die meisten Benzinmäher sind circa 0,6 Liter für den Wechsel notwendig.
  8. Zwischendurch den Ölstand mittels Ölstab kontrollieren. Er sollte unterhalb der maximalen Füllmenge liegen, was an einer Kontrolllinie am Messstab erkennbar ist.
  9. Ist die Ölmenge erreicht, den Zündkerzenstecker wieder aufstecken und das Gerät von daneben gelaufenem Öl säubern.
  10. Den Benzin-Rasenmäher starten und zwei bis drei Minuten im Standby laufen lassen.
  11. Anschließend das Gerät wieder ausschalten und den Ölstand erneut kontrollieren.
  12. Je nach Ölstand gegebenenfalls Öl nachschütten oder ablassen.
  13. Zuletzt die Ablassschraube auf eventuelle Undichtigkeiten hin prüfen.
Unser Experten-Tipp:
Im Handel sind spezielle Service-Sets erhältlich, mit denen sich das Altöl schnell und sauber absaugen lässt. So spart man sich den etwas umständlichen Weg über die Ölablassschraube.

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Was tun, wenn zu viel Öl im Rasenmäher ist?

Haben Sie zu viel Öl in Ihren Rasenmäher geschüttet, ist dies ebenso schädlich für den Motor, wie zu wenig. Es kann zu einer Überhitzung sowie schlechten Mechanik-Schmierung kommen. Der Überschuss ist in jedem Fall wieder abzulassen. Dazu die Ölablassschraube erneut öffnen.

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Wie wird altes Öl aus dem Rasenmäher entsorgt?

Das alte Öl wird auf gleiche Weise wie nach einem Kfz-Ölwechsel entsorgt: im Sondermüll. Da Sie in der Regel keinen direkten Zugang dazu haben, können Sie das Altöl dort abgeben, wo Sie das neue Öl gekauft haben. Die Händler sind dazu verpflichtet, normale "Haushaltsmengen" an Altöl anzunehmen und dieses anschließend sachgerecht entsprechend der Umweltgesetze zu entsorgen. Oftmals nehmen auch Kfz-Werkstätten Altöl entgegen. Wichtig ist, dass Sie das Altöl aus Ihrem Rasenmäher auf keinen Fall im Hausmüll oder Abwässern entsorgen. Hier drohen empfindliche Bußgelder von bis zu mehreren Zehntausend Euro.

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THEMEN:   Benzinmäher Gartengeräte Gerätepflege Rasenmäher

Autor Tim Sydekum
Über den Autor
Tim Sydekum
Als Gartenliebhaber und Gründer von mein-gartenexperte.de ist Tim zuständig für spannende Produkttests, interessante Berichte und informative Beiträge aller Art. Er hat eine technische Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Gartenbereich.
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