Rasenkrankheiten: Tipps zur Erkennung und Bekämpfung
Entstehung und Behandlung von Rasenkrankheiten
Die meisten Rasenkrankheiten entstehen durch eine fehlende oder falsche Versorgung von Nährstoffen. Auch eine schlechte Belüftung des Erdbodens und der Wurzeln, unausgeglichene Bewässerung, ein falscher Rasenschnitt oder gar die Witterung können Rasenkrankheiten auslösen.
Häufig handelt es sich um Pilzbefall in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Aber auch Schädlinge können dem Rasen zusetzen. Um eines vorwegzunehmen: Bei fast allen Pilz-Rasenerkrankungen ist die Prophylaxe sowie Behandlung ähnlich.
- Sorgen Sie für eine ausreichende Belüftung des Bodens, bspw. durch (halb-)jährliches vertikutieren oder aerifizieren. Sanden Sie ggf. den Untergrund.
- Entfernen Sie Laub und grobe Mähreste, damit die Grashalme ausreichend Licht und Sauerstoff erhalten.
- Mähen Sie regelmäßig und kürzen Sie den Rasen dabei auf maximal 1/3 der Halmlänge.
- Mulchen Sie, um dem Gras durch den feinen Rasenschnitt Nährstoffe zurückzuführen.
- Stellen Sie eine optimale Bewässerung der Rasenflächen sicher, bzw. durch den Einsatz eines Bewässerungscomputers und daran angeschlossener Rasensprenger.
- Verwenden Sie für Neuanlage und Nachsaat ausschließlich hochwertige Rasensorten, die zur Fläche passen. Also bspw. Schattenrasen in Bereichen mit wenig Sonnenlicht.
- Führen Sie dem Boden bei Bedarf durch ausgewogenes Düngen zusätzliche Nährstoffe zu.
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Rotspitzigkeit
Zu den bekanntesten Rasenkrankheiten zählt die Rotspitzigkeit. Ist der Rasen stark befallen, so kann dieser im ungünstigsten Fall sogar komplett absterben. Bei einem normalen Krankheitsverlauf erholt sich der befallene Rasenabschnitt jedoch schnell wieder.
Symptome der Rotspitzigkeit
Die Rotspitzigkeit können Sie an dem rosa bis rötlichen, nadelähnlichen Pilzgeflecht erkennen, welches sich oben auf den Halmen ausbreitet. Im fortgeschrittenen Stadium können die Halme durch das Pilzgeflecht verkleben. Die Erkrankung beginnt durch kleine, bräunliche Stellen im Rasen. Sie tritt vorwiegend dann auf, wenn der einen Stickstoffmangel besitzt, falsch bewässert oder aber nicht gedüngt wurde. Auch eine zu hohe (Luft-) Feuchtigkeit kann ursächlich für die Rotspitzigkeit sein.
Bekämpfung von Rotspitzigkeit
Um den Pilzbefall gar nicht erst entstehen zu lassen, empfehlen wir einen stickstoff- sowie kaliumhaltigen Rasendünger, der einen etwaigen Nährstoffmangel ausgleicht. Mit Hilfe eines Vertikutierers oder Aerifizierers können Sie den Boden zusätzlich auflockern und für eine bessere Belüftung sorgen.
Zudem sollten Laub- oder Mähreste, bspw. mittels eines Laubsaugers, entfernt werden, da diese dem Rasen zusätzlich Sauerstoff und Licht entziehen. Längere Grashalme sind darüber hinaus weniger anfälliger für Rotspitzigkeit, so dass Sie Ihre Rasenflächen nicht zu kurz schneiden sollten.
Krankheitsart | Pilzbefall |
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Jahreszeit | ganzjähriger Befall vorwiegend März bis Oktober bei Temperaturen zwischen 5 und 30 °C |
Symptome | gelblich bis bräunliche Grashalme rosa bis rötliches Pilzgeflecht |
Bekämpfung | Rasenschnitt und Laub entfernen vertikutieren / aerifizieren stickstoff- sowie kaliumhaltigen Rasendünger verwenden |
Schneeschimmel
Beim Schneeschimmel handelt es sich ebenfalls um eine Pilzerkrankung. Er tritt hauptsächlich in der kühleren Jahreszeit (im Frühjahr oder Herbst) auf und kann sich bei einer Außentemperatur von 10 °C gut entwickeln.
Symptome von Schneeschimmel
Ist der Rasen von dieser Pilzerkrankung betroffen, dann entstehen kleine, dunkelbraune oder orangefarbene Flecken im Rasen. Im Laufe der Zeit werden diese größer und breiten sich aus. Darüber hinaus können Sie den Schneeschimmel auch am nassen Gras, welches mit einem Schleimfilm überzogen ist, erkennen.
Bekämpfung von Schneeschimmel
Der Schnellschimmel kann nur bei Temperaturen bis zu 20 Grad Celsius überleben. Bei höheren Außentemperaturen stirbt er ab. Es empfiehlt sich den Rasen danach zu vertikutieren und die kahlen Stellen neu einzusäen. Dieser Pilzerkrankung kann ebenfalls mit ausreichend Licht und Luft sowie einer guten Saatqualität vorgebeugt werden.
Mehr über diese Rasenkrankheit erfahren Sie im Ratgeber Schneeschimmel: Wintertipps für Ihren Rasen.
Krankheitsart | Pilzbefall |
---|---|
Jahreszeit | vorwiegend September bis März meist im Frühjahr erkennbar |
Symptome | dunkelbraune oder orangefarbene runde Flecken erst 3 bis 4 cm groß, später bis zu 30 cm |
Bekämpfung | ab 20 °C heilt der Rasen von selbst vertikutieren und neuen Rasen sähen für ausreichend Belüftung sorgen ggf. düngen |
Hexenringe / Feenringe
Die sogenannten Hexenringe oder Feenringe werden ebenfalls durch eine Pilzerkrankung ausgelöst. Es gibt drei unterschiedliche Ausprägungen, die sich aber lediglich hinsichtlich des Entstehungsprozesses unterscheiden. Die Prophylaxe-Maßnahmen sowie die Bekämpfungswege sind identisch.
Symptome von Hexenringen
Erkennbar sind alle drei Typen an einer runden Verfärbung auf der Rasenfläche. Über Nacht schießen die Pilze ebenfalls kreisförmig aus der Erde. Tritt der Pilzbefall auf, ist das Entfernen leider nicht mehr so einfach. Die Ursache für das Auftreten der Erkrankung ist auf einen nährstoffarmen Boden zurückzuführen, sodass Sie zunächst eine Bodenanalyse durchführen müssen. So können Sie feststellen wie die Beschaffenheit des Bodens ist und welche Nährstoffe gespeichert werden. Auf diese Weise können Sie herausfinden, wie oft eine Düngung des Rasens erforderlich ist.
Bekämpfung von Hexenringen
Um die Rasenkrankheit Hexenringe vorzubeugen, muss der Rasen am besten mit Hilfe eines Vertikutieres gelüftet werden. Sofern Sie die Fläche nicht regelmäßig vertikutieren, können keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden und die Entstehung von Hexenringen wird erheblich begünstigt.
Ist die Pilzerkrankung bereits aufgetreten, empfiehlt es sich, die Pilze mit Wasser zu tränken und mit Sand zuzuschütten. Manchmal hilft auch das Zerteilen des Myzels mit Hilfe einer Grabegabel. Im ungünstigsten Fall müssen Sie die Erde bis zu einer Tiefe von 30 cm herausnehmen und den Boden austauschen.
Krankheitsart | Pilzbefall |
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Jahreszeit | ganzjähriger Befall |
Symptome | Hexenring Typ 1: dunkelgrüne Ringe auf denen kleine Pilze wachsen, Gräser im Ringbereich sterben ab Hexenring Typ 2: dunkelgrüne Ringe mit vermehrtem Pilzwachstum, Gräser überleben Hexenring Typ 3: vermehrter ringförmiger Pilzwuchs ohne Rasenschädigung |
Bekämpfung | Rasen mit Vertikutierer lüften und anschließend sanden Pilzkreise intensiv bewässern wasserundurchdringliche Myzel zerteilen ausgewogen düngen in letzter Instanz den Boden austauschen |
Wurzelbrand / Pythium-Fäule
Der Wurzelbrand, auch Pythium-Fäule genannt, befällt hauptsächlich neue Rasensaat, gut entwickelte Rasenflächen sind von dieser Rasenkrankheit eher selten betroffen. Ursächlich für den Wurzelbrand sind Trockenheit, übermäßiges Düngen oder Rasenfilz. Ebenso kann es aber auch an den Rasensamen liegen, die bereits vor der Ansaat infiziert waren.
Symptome von Wurzelbrand
Sie können die Krankheit hat den schlaff herunterhängenden Halmen und dem braun verfärbten Wurzelhals erkennen. Zudem sind häufig auch eingefallene Flecken auf der Rasenfläche ersichtlich.
Bekämpfung von Wurzelbrand
Um hier effektiv vorbeugen zu können, ist bei der Neuanlage oder Nachsaat ein hochwertiges Saatgut sowie eine ausgewogene Düngung unerlässlich. Außerdem sollte der Boden durchlässig sein und optimal bewässert werden.
Krankheitsart | Pilzbefall |
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Jahreszeit | vorwiegend Mai bis September bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur |
Symptome | betroffene Stellen sind hell und leicht eingefallen dunkler Wurzelhals bei Feuchtigkeit ist weißes Myzel erkennbar |
Bekämpfung | ausschließlich hochwertiges Saatgut verwenden ausgewogen düngen vertikutieren und ggf. sanden optimale Bewässerung sicherstellen |
Blattfleckenkrankheit
Die Blattfleckenkrankheit ist eine weitere Pilzkrankheit, die häufig Gräser befällt, die unter schlechten Bedingungen leiden, stark verdichtet oder etwas älter sind. Die Ursache liegt an anhaltender Feuchtigkeit, schlechter Düngung oder zu niedrig gemähtem Rasen. Diese Rasenkrankheit verursacht glücklicherweise keinen großen Schaden.
Symptome der Blattfleckenkrankheit
Die Blattfleckenkrankheit kann an den weißlich-gelben bis braunen oder auch olivgrünen Flecken auf den Blättern erkannt werden. Die Größe ist dabei variabel.
Bekämpfung der Blattfleckenkrankheit
Sorgen Sie durch regelmäßiges, nicht zu tiefes Mähen und Vertikutieren für eine ausreichend Belüftung des Bodens. Zudem kann auch ein kontrollierter Düngeeinsatz Abhilfe schaffen. Trockenheit sowie Überwässerung sollten vermieden werden, um der Blattfleckenkrankheit vorzubeugen. Bewässerungscomputer helfen bei der optimierten Wasserversorgung von Rasenflächen.
Krankheitsart | Pilzbefall |
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Jahreszeit | März bis Mai bzw. August bis Oktober bei Temperaturen zwischen 10 und 30 °C |
Symptome | weißlich-gelbe, braune oder olivgrüne Flecken an Halmen |
Bekämpfung | Gras mit einem Rasenmäher regelmäßig auf maximal 1/3 kürzen Boden vertikutieren und für ausreichend Belüftung sorgen kontrolliert düngen Trockenheit und zu viel Wasser vermeiden |
Mehltau
Diese Rasenkrankheit tritt meistens bei Rasenflächen auf, die im Schatten liegen und zu tief gemäht werden. Begünstigt wird Mehltau zusätzlich durch feucht-warme Witterung und dadurch entstehende Staunässe.
Symptome von Mehltau
Erkennen lässt sich Mehltau durch weiße Flecken an der Oberseite der Blätter, die anfangs watteartig sind und sich später zu einem weißen Belag weiterentwickeln.
Bekämpfung von Mehltau
Mehltau lässt sich am besten bekämpfen, wenn sich die Lichtverhältnisse auf der Rasenfläche verbessern. Hierzu können beispielsweise Bäume und Büsche entfernt oder zumindest ausgedünnt werden. Bei der Neuanlage sollte spezieller Schattenrasen verwendet werden, der mit wenig Licht und Sonne auskommt. Der Rasenmäher sollte auf eine höhere Schnitthöhe eingestellt und die Fläche ein bis zwei Mal im Jahr vertikutiert werden.
Krankheitsart | Pilzbefall |
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Jahreszeit | ganzjähriger Befall bei Temperaturen zwischen 0 und 30 °C |
Symptome | weiße, watteartige Flecken an der Oberseite der Halme im weiteren Verlauf weißer Belag |
Bekämpfung | die Lichtverhältnisse sollten verbessert werden speziellen Schattenrasen verwenden Rasen nicht zu kurz mähen (max. 1/3) Rasenfläche vertikutieren oder aerifizieren |
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