Zauneidechse ist Reptil des Jahres 2020 und 2021
Gefährdete einheimische Echsenart
Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist vorwiegend in Mittel- und Osteuropa sowie Vorderasien beheimatet und gehört zur Familie der Echten Eidechsen (Lacertidae). Daher kommt das Reptil auch in Deutschland vor, wobei die Ausbreitung im Osten und Süden größer ist als im Nordwesten des Landes. Wie viele andere Arten, so hat auch die Zauneidechse mit schwindendem Lebensraum zu kämpfen und befindet sich daher seit längerem auf der Vorwarnliste der Roten Liste für bedrohte Tierarten. In einigen Bundesländern, die selbst Rote Listen führen, wird die Eidechse mittlerweile als gefährdet oder gar stark gefährdet eingestuft.
Zauneidechsen werden im deutschsprachigen Raum bis zu 24 cm lang. Bei großen Exemplaren liegt die Kopf-Rumpf-Länge bei etwa 9,5 cm, die Schwanzlänge bei circa 14 cm. Während die Weibchen einen etwas längeren Rumpf besitzen, sind die Köpfe und Schwänze der Männchen geringfügig länger. In der Paarungszeit erklärt sich, warum die Zauneidechse zur Gattung der Smaragdeidechsen gehört. Dann präsentieren die Männchen ihre leuchtend grünen Flanken, um potenzielle Weibchen anzulocken. Diese besitzen ganzjährig ihre braune, variabel gezeichnete Rückfärbung mit dunklen Flecken und drei weißen Linien. Es gibt allerdings auch Tiere, die eine rote Rückenfärbung besitzen oder fast zeichnungslos sind.
Anpassungsfähige Eidechsenart
Zauneidechsen sind im Grunde recht anpassungsfähige Kriechtiere, die keine hohen Ansprüche an ihren Lebensraum stellen. So bewohnen Sie neben strukturreichen Flächen im Offenland auch Saum- und Übergangsbereiche an Wald- und Feldrändern sowie verstärkt naturnahe Gärten. Auch an Straßenrändern, Bahnstrecken und Zäunen sind sie zu finden. Letztere gaben der Eidechse auch ihre deutsche Bezeichnung. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Insekten, Raupen und Spinnen. Sie selbst werden gerne von Vögeln, Schlangen und Säugtieren gefressen.
Im März / April verlassen die Männchen in der Regel ihr Winterquartier und sind dann bis in den August hinein aktiv. Weibchen folgen ihnen etwas später. Lediglich die Jungtiere ziehen sich erst im September zurück. Zauneidechsen sind tagaktiv und suchen zum Aufwärmen, wie viele Echsenarten, vorzugt warme Bereiche auf. Lediglich bei sehr hohen Temperaturen bleiben sie in ihrem Unterschlupf oder bewegen sich ausschließlich im Schutz von Pflanzen oder in feuchten Gebieten.
Die Zauneidechse wird im Anhang der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union aufgelistet und ist daher streng geschützt. Doch nicht nur die Tiere selbst, sondern auch ihr Lebensraum darf daher nicht beschädigt oder zerstört werden.
Quellen: NABU - Die Zauneidechse ist „Reptil des Jahres 2020“ / DGHT
Verfasse jetzt den ersten Kommentar!