Gartengestaltung

Bauerngarten anlegen: Tipps zu Planung und Pflege

Üppige Blütenmeere, duftende Kräuter und eine Vielzahl an Gemüsepflanzen: Ein Bauerngarten zeichnet sich vor allem durch sein romantisches Durcheinander aus. Wir geben Tipps zur Anlage und Pflege eines naturnahen Gartens.

Bauerngarten anlegen
Ein Bauerngarten lässt viel Raum für Kreativität und lädt zum Verweilen ein
Inhaltsverzeichnis

Geordnetes Durcheinander

Wer an einen Bauerngarten denkt, stellt sich häufig ein romantisches Durcheinander von Kräutern, Gemüsepflanzen und blühenden Stauden vor. Entgegen dieser Vorstellung liegt jedem bäuerlichen Garten ein klares System zugrunde, das sich an Symmetrie und geometrischen Formen orientiert. Wenn Sie das Prinzip eines geordneten Durcheinanders beherzigen, ist ein Bauerngarten überraschend leicht anzulegen.

Tipp 1: Südliche oder östliche Lage

Grundsätzlich lässt sich jeder Garten als Bauerngarten anlegen. Ideal ist allerdings eine östliche bis südliche Ausrichtung und eine vollsonnige Lage. Ein solcher Standort bietet einer Vielzahl an Pflanzen, die im traditionellen Bauerngarten gedeihen, optimale Wachstumsbedingungen. So stammen viele der angebauten Nutzpflanzen wie Fenchel, Gurke und Tomate aus südlicheren Gefilden.

Bauerngarten mit Südausrichtung
Ein Bauerngarten sollte möglichst sonnig liegen und Platz für viele verschiedene Pflanzen bieten

Tipp 2: Geometrische Einteilung

Ein traditioneller Bauerngarten folgt einer geometrischen Einteilung. In der Regel handelt es sich um ein Viereck oder Quadrat, das durch ein symmetrisches Wegsystem unterteilt wird. Der klassische Kreuzweg ermöglicht die Anlage von vier Beeten, in deren Mitte sich meist ein Rondell befindet.

Dieses runde Beet bietet Platz für Kreativität. Sie können einen Brunnen anlegen, eine große Vogeltränke aufstellen oder sich an einer Sonnenuhr erfreuen. Obstbäume, Solitärgehölze, Rosen oder ein üppiges Blütenmeer aus unterschiedlichen Stauden sind ebenfalls denkbar.

Ein umlaufender Weg und eine naturnahe Einfriedung rahmen den Bauerngarten ein. Besonders beliebt sind Flecht-, Staketen- und Lattenzäune aus unbehandeltem Holz. Alternativ rundet eine heimische Hecke oder eine Natursteinmauer den bäuerlichen Garten ab.

Tipp 3: Natürliche Weggestaltung

Die Wege erfüllen im Bauerngarten sowohl eine praktische als auch eine optische Funktion. Sie folgen einem geometrischen System und werden häufig symmetrisch angelegt. So bändigen sie das augenscheinliche Durcheinander von Kräutern, Blumen und Gemüse, während sie gleichzeitig eine gute Erreichbarkeit aller Beete sicherstellen.

Schotterweg im Bauerngarten
Romantische Gehwege führen durch den selbst angelegten Bauerngarten

Ein offener Boden oder Rasen bietet sich als einfachste Möglichkeit zu Gestaltung eines naturnahen Weges an. Indem Sie feinen Kies auf den Wegflächen verteilen, gestalten Sie ein etwas ordentlicheres Bild. Rindenmulch, Schotter, Klinker und Natursteine bieten weitere Gestaltungsmöglichkeiten.

Tipp 4: Naturnahe Beeteinfassung

Im klassischen Bauerngarten möchte jedes Beet eingefasst und von der Wegfläche abgegrenzt werden. Die Möglichkeiten sind genauso vielseitig wie die Bepflanzung der Beete. Wer eine lebende Beeteinfassung bevorzugt, ist mit niedrigen Heckenpflanzen gut beraten.

Buchsbaum und japanische Stechpalme gehören zu den wahren Klassikern. Haben Sie genügend Platz in Ihrem Bauerngarten, gestalten auch Lavendel und Polsterstauden wie Phlox, Blaukissen oder Steinkraut schöne Beetgrenzen.

Soll die Beeteinfassung pflegeleichter ausfallen, empfehlen sich Natursteine, Holzbretter und Baumstämme. Auch Klinker, Staketen- und Flechtzäune tragen zu einem attraktiven Gesamtbild bei, während sie gleichzeitig ihre Funktion als naturnahe Beetbegrenzung erfüllen.

Tipp 5: Durchdachte Bepflanzung

Bauerngärten sind für ihre üppige Bepflanzung bekannt. Das augenscheinliche Durcheinander von Gemüseanbau und Blütenmeer vereint sich mit der geometrischen Einteilung des Gartens zu einem harmonischen Gesamtbild.

Unter den Zierpflanzen finden sich vor allem langlebige und robuste Gewächse. Akelei, Madonnenlilie, Pfingstrose und Stockrose gehören im Bauerngarten zu den klassischen Vertretern. Kapuzinerkresse, Klatschmohn, Ringelblume, Schmuckkörbchen und Sonnenblume dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Pflanzen in einem Bauerngarten
Neben Gemüsepflanzen dürfen auch schöne Ziergewächse wie Klematis oder Rosen in einem Bauerngarten nicht fehlen

Möchten Sie Ihren Bauerngarten durch einen romantischen Rosenbogen betreten, können Sie diesen mit Kletterrosen oder Kletterhortensie beranken. Alternativ geben Sie Kürbis oder Bohnen die Möglichkeit, den Bogen zu erklimmen.

Ihre Nutzpflanzen kultivieren Sie idealerweise in sogenannter Mischkultur. Für ein funktionierendes System sind passende Beetnachbarn unverzichtbar. Der klassische Bauerngarten beherbergt eine große Gemüsevielfalt, die sich von Bohnen, Gurken und Karotten über Kartoffeln, Kohl und Kürbis bis hin zu Tomate und Zucchini erstreckt.

Während Küchen- und Heilkräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei häufig einen Platz zwischen den Gemüsepflanzen erhalten, finden sich Obstbäume und Beerensträucher eher am Gartenrand. Besonders beliebt sind Apfel, Aprikose, Birne, Kirsche, Mirabelle und Pflaume. Unter den Obstgehölzen versprechen Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren eine willkommene Ernte.

Tipp 6: Richtige Pflege

Im Bauerngarten gibt es immer etwas zu tun. Im Frühjahr rufen die Gemüsebeete zur Aussaat und Unkrautbekämpfung, während in den Sommermonaten vor allem die regelmäßige Bewässerung aller Pflanzen in den Vordergrund rückt. Im späten Sommer wartet reifes Obst- und Gemüse auf seine Ernte, während viele Blühstauden ein Ausputzen ihrer verwelkten Blüten danken.

Um den Pflegeaufwand zu reduzieren, ist eine durchdachte Planung besonders wichtig. Einige Pflanzen schützen ihre Beetnachbarn beispielsweise vor Schädlingen, während andere Gewächse wie Leguminosen zur Bodenverbesserung beitragen. Darüber hinaus können Sie eine automatische Gartenbewässerung installieren und Beete mulchen, um das Unkrautwachstum einzudämmen.

THEMEN:   Gartengestaltung

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
Kommentare

Verfasse jetzt den ersten Kommentar!