Pilzerkrankungen

Sternrußtau an Rosen erkennen, behandeln und vorbeugen

Schwarze Flecken, vergilbte Blätter: Sternrußtau gehört zu den häufigsten Pilzkrankheiten an Rosen. Wir erklären, wie Sie die Schwarzfleckenkrankheit erkennen, bekämpfen und vorbeugen können.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen und Verbreitung

Bei einem Befall mit Sternrußtau (Diplocarpon rosae) handelt es sich um eine hartnäckige und weitverbreitete Pilzkrankheit. Sie tritt vor allem an Rosen auf und wird auch als Schwarzfleckenkrankheit bezeichnet.

Der Erreger gehört zu den Schlauchpilzen (Ascomycota) und ist äußerst frosthart. Er überwintert auf Falllaub rund um die infizierten Gewächse und hält Temperaturen von bis zu minus 20 Grad aus. Die Fruchtkörper des Sternrußtau (Apothecien) überleben die Wintermonate teilweise auch an der Rinde der betroffenen Gehölze und sorgen bei steigenden Temperaturen im Frühjahr für neue Infektionen.

Regen und Gießwasser tragen ebenfalls zu einer Ausbreitung der Schwarzfleckenkrankheit bei. Anfällig sind vor allem geschwächte und empfindliche Pflanzen, insbesondere wenn diese an einem ungünstigen Standort stehen oder durch Schädlinge vorgeschädigt sind.

Eine kühle und feuchte Witterung, anhaltende Staunässe und Tonböden mit geringem Humusanteil begünstigen einen Sternrußtau-Befall. Auf den infizierten Blättern bilden sich Sporenlager, die sich durch Taubildung, Regen und Gießwasser rasch auf weitere Pflanzenteile und umstehende Gewächse ausbreiten.

Betroffene Pflanzen

Die Schwarzfleckenkrankheit gehört zu den häufigsten Pilzerkrankungen an Rosen und infiziert bevorzugt Strauchrosen. Der Schlauchpilz befällt auch weitere Garten- und Zimmerpflanzen, darunter Oleander und Lorbeer. Sogar an Apfelbäumen und Gurken finden sich in Jahren mit günstiger Witterung Symptome.

Schadbild

Schadbild vom Sternrußtau
Dunkle Flecken auf den Rosenblättern deuten auf einen beginnenden Befall von Sternrußtau hin © mein Gartenexperte

Eine Infektion mit Sternrußtau fällt zunächst an den Blättern auf. Die betroffenen Rosen zeigen schwarzbraune Flecken, die sternförmig nach außen verlaufen und bei einem starken Befall ineinander übergehen. Im Verlauf der Krankheit vergilben die Blätter und sterben ab. Infizierte Rosen zeigen sich im Sommer meist blattlos.

Neben einer Infektion der Blätter greift Sternrußtau teilweise auch auf die Triebe der erkrankten Pflanzen über. In der Folge entstehen rötliche Flecken, die sich im Laufe der Infektion dunkel verfärben. Wie auch die Blattflecken enthalten diese rötlichen Flecken die Fruchtkörper, die für eine weitere Ausbreitung der Rosenkrankheit verantwortlich sind.

Insgesamt führt die Schwarzfleckenkrankheit zu einer erheblichen Schwächung der betroffenen Pflanze. Sie schränkt den Energiestoffwechsel ein und reduziert die Ausbildung neuer Blüten. Neue Triebe reifen bis zum Winter kaum aus und zeigen eine verringerte Frosthärte.

Sternrußtau an Rosen behandeln

Ab Mai lassen sich infizierte Rosen und Gartenpflanzen erkennen. Stellen Sie einen Befall mit Sternrußtau fest, müssen Sie diesen umgehend behandeln, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Da der Erreger auf Falllaub überwintert, ist ein zeitnahes aufsammeln herabgefallener Laubblätter ratsam.

Infizierte Blätter und Triebe können Sie bis in die gesunden Pflanzenteile zurückschneiden. Das Schnittgut entsorgen Sie am besten über den Hausmüll, da sich der Schlauchpilz bei einer Entsorgung über den Kompost weiter ausbreiten würde.

Bei einem sehr starken oder immer wiederkehrenden Befall kann der Einsatz spezieller Fungizide sinnvoll sein. Bringen Sie die Pflanzenschutzmittel immer nach Gebrauchsanweisung des jeweiligen Herstellers aus und achten Sie darauf, nur die infizierten Pflanzen mit chemischen Mitteln zu behandeln.

Sternrußtau vermeiden

Heckenrosen mit Sternrußtaubefall
Auch Heckenrosen können von Sternrußtau befallen werden

Sternrußtau breitet sich auf allen Rosenarten aus. Eine Infektion wird jedoch durch einen ungünstigen Standort begünstigt. Bei der Pflanzung spielt deshalb die Wahl eines optimalen Gartenplatzes eine wichtige Rolle. Setzen Sie Rosen idealerweise an einen eher trockenen, luftigen und maximal halbschattigen Standort. Halten Sie außerdem einen gewissen Pflanzabstand zu anderen Gewächsen ein, damit die Blätter nach Regenfällen rasch trocknen können.

Die Schwarzfleckenkrankheit breitet sich bevorzugt auf feuchten Blättern aus. Indem Sie Ihre Rosen regelmäßig auslichten und für eine gute Durchlüftung der Sträucher sorgen, ermöglichen Sie ein schnelles Trocknen der Blätter. Wässern Sie zudem nur den Wurzelbereich und vermeiden Sie ein Übergießen der Blätter.

Während Frühling und Sommer können Sie stark gefährdete Pflanzen mit einem Sud aus Ackerschachtelhalm vorbeugend behandeln. Ein stickstoffarmer, kaliumbetonter Dünger stellt zusätzlich eine optimale Nährstoffversorgung sicher und reduziert das Risiko für eine Pilzinfektion.

Widerstandsfähige Sorten

Da die Pflanzenzüchtung kontinuierlich Fortschritte macht, hält der Handel mittlerweile einige Sorten bereit, die gegenüber Pilzkrankheiten wie Sternrußtau robuster sind. Entsprechende Rosenarten erkennen Sie am ADR-Siegel, das eine erhöhte Resistenz gegenüber typischen Krankheiten verspricht.

Unterschied zu Rosenrost

Eine ähnliche, ebenfalls häufige Pilzkrankheit ist Rosenrost, der leicht mit dem Sternrußtau verwechselt werden kann. Hier beginnt der Befall zunächst mit rötlich-orangen und gelblichen Flecken auf Blattoberseiten, Knospen und Trieben, die sich erst später dunkel verfärben. Auf der Blattunterseite bilden sich außerdem Pusteln. Diese Rostsporen zerbröseln leicht und kleben an den Fingern. Wie bei der Schwarzfleckenkrankheit müssen zur Bekämpfung alle befallenen Teile abgeschnitten und im Müll entsorgt werden. Auch eine Behandlung mit Fungiziden ist möglich.

THEMEN:   Pflanzenkrankheiten Pilze Rosen

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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