Gemeiner Holzbock

Zecken im Garten: Infos und Bekämpfung

Wer glaubt, dass sich Zecken lediglich in Wäldern und auf Feldern aufhalten, der irrt. Auf der Suche nach Nahrung und geeigneten Opfern machen sie auch vor heimischen Gärten keinen Halt. Da sie gefährliche Krankheiten übertragen können, geben wir Ihnen Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung der Zecke und klären die wichtigsten Fragen.

Zecken / Holzböcke im Garten - Vorbeugung und Bekämpfung
Lassen sich auch gerne im Garten nieder und übertragen gefährliche Krankheiten: Zecken
Inhaltsverzeichnis

Wann ist mit Zecken zu rechnen?

Zecken überwintern und kommen spätestens im Frühjahr wieder hervor, wenn die Temperaturen steigen. Nach der Wintersaison sind sie enorm hungrig und suchen intensiv nach Nahrung. Dadurch gelangen sie auch in Gärten. Besonders aktiv sind sie bei höherer Feuchtigkeit, denn zu trockene und heiße Luft mögen sie weniger. Das heißt aber nicht, dass im Hochsommer bei 35 Grad keine Gefahr besteht, Opfer eines Zeckenbisses zu werden.

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Wo halten sich Zecken im Garten auf?

Bevorzugte Plätze der Blutsauger sind vor allem Verstecke im Unterholz. Sie sitzen aber auch im Rasen und an längeren Grashalmen. Vor allem auf den Zweigen von Büschen und Sträuchern liegen sie auf der Lauer und warten auf eine Nahrungsquelle. Aber auch zwischen Steinen, Mauerfugen und Kompost sowie Blumenpflanzen halten sie sich auf. Dass sie sich von Bäumen fallen lassen, wird von Experten als Mythos bezeichnet.

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Woran erkenne ich ein Zeckennest?

Weibliche Tiere benötigen zur Fortpflanzung ausgiebig Blut, um Eier produzieren zu können. Nach der Paarung dauert es circa 16 bis 20 Tage, dann legt die Zecke 2.000 bis 20.000 Eier an einem dunklen Ort im Erdboden ab. Anschließend stirbt das Muttertier. Erkennbar sind die Nester an folgenden Merkmalen:

  • vorwiegend dunkle, feuchte Orte wir unter Laubhaufen
  • tausende kleine, bräunliche bis schwarze Eier
  • umhüllt mit einer Schutzschicht, die die Eier vor dem Austrocknen schützt

Haben Sie ein solches Nest ausfindig gemacht, sollten Sie schnell handeln, um eine Zecken-Invasion in Ihrem Garten zu verhindern.

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Woran ist ein Holzbock erkennbar?

Zecken auf Pflanzen
Es gibt verschiedene Zeckenarten, darunter den Gemeinen Holzbock - alle saugen Blut von Wirbeltieren

Zecken sind eine Ordnung der Milben (Acari) und gehören zu den blutsaugende Ektoparasiten, die Wirbeltiere befallen. Der Gemeine Holzbock lässt sich anhand typischer Erkennungsmerkmale gut identifizieren. Zu diesen zählen:

  • Der Rumpf besitzt ein Schild, worauf der Begriff "Schildzecke" beruht
  • Rumpf bzw. Schild und Extremitäten sind dunkelbraun bis schwarz
  • Jungtiere sind bis zu 1,5 Millimeter groß - ältere Exemplare werden bis zu vier Millimeter lang
  • Besitzen acht Beine
  • Hat keine Musterungen
  • Besonderes Unterscheidungsmerkmal: deutlich sichtbare Analfurche

Bei der Entwicklung vom Ei bis zur adulten Zecken, durchläuft sie drei Zyklen:

  • Zeckenlarve
    Die Larve ist weiß und bis zu 0,5 mm groß. In diesem Stadium besitzen sie lediglich drei Beinpaare. Das vierte Paar wächst erst nach der Blutmahlzeit.
  • Nymphe
    In diesem Entwicklungsstadium ist der Holzbock ca. 1 bis 2 Millimeter groß und besitzt einen weiß bis durchsichtig gefärbten Körper.
  • Ausgewachsene Zecke
    Erwachsene Tiere werden rund 4 Millimeter groß. Vollgesogen mit Blut können sie eine Länge von bis zu 12 Millimeter erreichen.

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Welche Zecken sind für Menschen gefährlich?

Weltweit sind über 900 Zeckenarten bekannt. In Deutschland sind davon nur einige unterwegs. Für den Menschen zählt der "Gemeine Holzbock" (Ixodes ricinus) zu den gefährlichsten Vertretern, der gleichzeitig auch die bekannteste Art darstellt. Er gehört zu den Schildzecken und sucht sich neben Menschen zudem Wild- und Haustiere als Wirte. Deshalb sollten Sie auch regelmäßig Ihre Haustiere wie Hunde, Katzen und Kaninchen auf Zecken untersuchen, wenn sie sich im Garten aufhalten.

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Welche Krankheiten kann eine Zecke übertragen?

Zu den gefährlichsten Krankheiten, die eine Zecke übertragen kann, gehören die Borreliose sowie die frühsommerliche Meningoenzephaltis, kurz FSME.

Während es für Borreliose, eine Infektionskrankheit durch Bakterien, keine vorbeugenden Maßnahmen gibt, kann man sich gegen das FSME-Virus impfen lassen. Letztere ist auch als Hirnhautentzündung bekannt und erzeugt bei einigen infizierten Personen grippeähnliche Symptome und Fieber.

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Wie kann ich mich bei der Gartenarbeiten vor Zeckenbissen schützen?

Sie sollten sich ab den ersten frühlingshaften Temperaturen bei Arbeiten im Garten durch lange Kleidungsstücke schützen. Diese müssen kein dickes Material besitzen. Es ist aber darauf zu achten, dass die Blutsauger keine Chance haben, unter die Kleidung zu gelangen.

Optimal sind Kleidungsstücke mit Gummibündchen an den Handgelenken und Hosenbeinen. Bei der Hose können Sie auch längere Socken über den Hosenschlag ziehen. Übrigens lässt sich auf heller Kleidung schneller erkennen, ob eine Zecke darauf herumkrabbelt.

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Wie schütze ich meine Kinder vor Holzböcken im Garten?

Zecken bewegen sich nicht gern und maximal in einem maximalen Radius von 1,5 Metern. Dort warten sie darauf, dass ein Opfer vorbeikommt. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass beispielsweise ein Sandkasten ausreichend weit von bevorzugten Orten entfernt steht.

Befindet sich ein Planschbecken auf dem Rasen, sollten Sie das Gras nicht zu hoch werden lassen. Mit einem Mähroboter halten sie den Rasen kontinuierlich auf kurzer Höhe und erwischen im Idealfall die ein oder andere Zecke im Gras, deren Leben damit beendet ist.

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Auf welche Körperteile bzw. -stellen ist besonders zu achten?

Blutgefüllte Zecken nach Biss
Nach einem Biss füllen sich die Zecken mit Blut und fallen anschließend wieder vom Wirt ab

Zecken mögen den geringsten Widerstand. Zum Saugen suchen sie sich deshalb meist Körperstellen, an denen die Haut dünn ist, damit sie problemlos und ohne viel Aufwand direkt ins Blut stechen können. Deshalb sollten Sie nach der Gartenarbeit und dem Verdacht auf einen möglichen Zeckenbiss vor allem die Achseln, Genitalien, Kniekehlen und die Kopfhaut sowie der Halsbereich auf Zecken und Zeckenbisse hin untersuchen.

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Was ist zu tun, wenn ein Zeckenbiss vorhanden ist?

Hat Sie eine Zecke gebissen, sollten Sie auf eventuelle Symptome achten, die auf eine Infektionsübertragung hindeuten und sich zu einer Borreliose oder der FSME entwickeln könnte. In dem Fall ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. Erste Symptome können sein:

  • Kreisförmige Hautrötungen um die Stichstellen herum
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Muskel-, Gelenk- oder Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Lähmungserscheinungen
  • Sehstörungen
  • Verschlechterung des allgemeinen Wohlbefindens
  • Nackenstarre
  • Lichtempfindlichkeit
  • Erbrechen und Übelkeit

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Welche Maßnahmen können im Garten helfen, um Zecken loszuwerden?

Natürliche Zeckenbekämpfung
Eine Zeckenplage kann auf verschiedene Arten bekämpft werden - einige Pflanzen halten die Tiere gänzlich fern

Schneiden Sie regelmäßig vor allem Büsche und Sträucher mit einer Garten- oder Astschere. Optimal ist es, wenn die Zweige weit genug von Wegen weg sind, sodass sie sich nicht beim Streifen an Ihrer Kleidung oder auf der Haut festhaken können.

Der Rasenmäher sollte ebenfalls regelmäßig zu Einsatz kommen. Die Entfernung von Laub ist wichtig, weil die Blutsauger sich dort gern verstecken. Mit einem Laubsauger ist das schnell erledigt. Lagern Sie zudem keinen Baumschnitt, sondern benutzen Sie einen Häcksler, wenn keine zügige Entsorgung vom Grundstück möglich ist.

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Was kann bei der Bepflanzung beachtet werden?

Zecken mögen bestimmte Gerüche nicht. Pflanzen Sie passende Gewächse an die Gartengrenzen oder um Aufenthaltsplätze herum, bestehen gute Chancen, dass die Schädlinge einen Bogen darum machen. Mit dem richtigen Spaten ist das nicht viel Aufwand.

Zu den geeigneten Pflanzen zählen vor allem:

  • Gewächse mit ätherischen Ölen, wie beispielsweise Zitronen-Eukalyptus
  • Lavendel
  • Verschiedene Gewürze wie Rosmarin, Thymian und Nelke
  • Wacholdersträucher

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THEMEN:   Insekten Zecken

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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