Zukünftig dürfen in Luxemburg kleinere Mengen Cannabis zum Eigenbedarf selbst angebaut werden. Das geht aus dem Maßnahmenpaket hervor, dass die luxemburgische Regierung heute vorgestellt hat. Pro Haushalt werden bis zu vier Cannabispflanzen erlaubt sein. Der öffentliche Besitz, Verkauf und Konsum bleibt hingegen weiterhin verboten.
Damit setzt die Regierungskoalition in Luxemburg ihre seit langer Zeit bestehenden Pläne um, sowohl den Anbau, als auch den Verkauf und Konsum von Cannabis zum persönlichen Gebrauch zu legalisieren. Insgesamt 27 Einzelmaßnahmen umfasst das vorgestellte Paket. Darunter fallen unter anderem Änderungen zum Besitz und Kauf von Cannabis. Bei bis zu drei Gramm kommt zukünftig ein vereinfachtes Strafrecht zur Anwendung. Auch die vorgesehenen Bußgelder sollen von derzeitig 251 bis 2.500 Euro auf 25 bis 500 Euro gesenkt werden. Zudem ist eine verstärkte Polizeipräsenz sowie Bodycams für Polizisten und ein Konzept zur Drogenprävention für Schulen geplant.
Die beschlossenen Maßnahmen in Luxemburg ähneln den bereits bestehenden Regeln für den Besitz und Konsum von Cannabis in Spanien. Dort sind der Konsum und Handel in der Öffentlichkeit verboten, der Anbau für den Eigenbedarf hingegen erlaubt. Laut des EU-Beobachtungszentrums für Drogen mit Sitz in Lissabon wäre Luxemburg mit diesen weitreichenden Neuregelungen ein Vorreiter in Europa. Selbst in den Niederlanden wird der Cannabiskonsum lediglich toleriert. Die in Deutschland bevorstehende Ampel-Regierung hat ebenfalls Pläne für die Legalisierung von Cannabis, die eine legale und kontrollierte Abgabe an Erwachsene vorsehen.
Verfasse jetzt den ersten Kommentar!