Unterschiede zwischen samenfestem und nicht samenfestem Saatgut
Beim Kauf von neuem Saatgut sollten Sie sich darüber informieren, wie der Hersteller die Samen gewonnen hat. Vor allem, wenn Sie planen, aus den Pflanzen eigenes Saatgut für das nächste Jahr zu erzeugen. Bei den meisten Sommerblumen und Stauden im Ziergarten ist dies in der Regel problemlos möglich. Möchten Sie hingegen Gemüsepflanzen vermehren, sollten Sie die Saatgewinnung nur bei samenfesten Sorten durchführen, die allerdings nicht so weit verbreitet sind. In den meisten Gartencentern erhalten Käufer sogenannte F1-Hybride bzw. F1-Generationen. Der größte Unterschied zwischen den beiden Arten liegt, wie eingangs bereits erwähnt, in der Gewinnung der Saatguts.
F1-Hybride
Bei F1-Sorten handelt es sich um Hybridzüchtungen, bei der zwei verschiedenen Pflanzen im Labor miteinander gekreuzt werden. Dabei entstehen für gewöhnlich künstliche Inzuchtlinien. Das "F" steht hierbei für die lateinischen Worte "filius" beziehungsweise "filia", die sich mit "Sohn" beziehungsweise "Tochter" übersetzen lassen. Die "1" gibt an, dass es sich um die erste Generation neuer Pflanzen handelt, die alle die gleichen Eigenschaften wie ihre Eltern besitzen. Kaufen Sie zum Beispiel F1-Saatgut für große, rote Tomaten, werden Sie auch genau solche Tomaten ernten. Je nach Züchtung sind zudem ein höherer Ertrag, gleichmäßig geformte Früchte oder eine größere Resistenz gegen Schädlinge oder Krankheiten möglich.
Was im Grunde vorteilhaft ist, hat besonders für Hobbygärtner, die eigenes Saatgut gewinnen möchten, einen entscheidenden Nachteil: Während F1-Hybride in ihren Merkmalen nahezu mit den Pflanzen des Vorjahres übereinstimmen, können F2-Hybride unterschiedliche genetische Merkmale besitzen. So ist es möglich, dass Sie - um beim Beispiel zu bleiben - nicht nur große, rote Tomaten ernten, sondern auch kleinere, gelbe oder weniger aromatische Früchte. Hobbygärtner sind daher gezwungen, jedes Jahr neues Saatgut zu kaufen.
Schon gewusst?
F1-Hybride sind nicht zu verwechseln mit gentechnisch verändertem Saatgut.

Samenfestes Saatgut
Wenn Sie eigene Samen aus Ihrem Gemüsegarten gewinnen möchten, sollten Sie beim Kauf also immer auf samenfestes oder sortenreines Saatgut achten. Die Eltern stammen dabei von einer Sorte ab, so dass die nächsten Generationen stets die gleichen Eigenschaften aufweisen. Dieses verspricht zwar eine geringere Ernte und schädlingsresistenz als nicht samenfeste Sorten, Sie können sich jedoch darauf verlassen, dass die neuen Pflanzen über die gleichen Merkmale verfügen wie die Pflanzen des Vorjahres, von denen Sie Ihr Saatgut gewonnen haben.
Durch eine natürliche Kreuzung im Garten, die bei der Bestäubung unterschiedlicher Sorten stattfindet, ist es allerdings möglich, dass sich die Gemüsepflanzen im Laufe der Zeit geringfügig verändern. Hiergegen hillft nur eine sortenreine Vermehrung. Dabei müssen die Pflanzen vor Insekten geschützt und die Blüten per Hand bestäubt werden.
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