Gemüseanbau

Feldsalat selbst anbauen: Tipps zu Aussaat, Pflege und Ernte

Frisch, nussig und unkompliziert: Feldsalat ist ein echter Klassiker für den heimischen Garten und die Winterküche. Wer das zarte Blattgemüse selbst anbaut, profitiert nicht nur vom intensiven Aroma, sondern auch von einer vitaminreichen Ernte in den kalten Monaten. Mit den richtigen Tipps zu Aussaat, Pflege und Ernte gelingt der Anbau ganz leicht.

Erntereifer Feldsalat
Feldsalat kann je nach Aussaatzeitpunkt von Herbst bis Frühjahr geerntet werden
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes

Der Gewöhnliche Feldsalat (Valerianella locusta) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und war bereits in der Antike bekannt. Er wuchs wild auf nährstoffreichen Böden und wurde zunächst von Sammlern geerntet, bevor er ab dem 17. Jahrhundert systematisch kultiviert wurde. Heute ist er vor allem in Europa verbreitet und gilt als klassisches Wintergemüse.

Das Baldriangewächs (Valerianoideae) liefern wertvolle Vitamine wie Vitamin C und E sowie Mineralstoffe wie Eisen und Kalium. Gerade in den Wintermonaten ist er ein wichtiger Nährstofflieferant und trägt zu einer gesunden Ernährung bei. Interessant ist auch, dass Feldsalat zu den wenigen Salaten gehört, die auch bei niedrigen Temperaturen im Freiland gedeihen. Das macht ihn zu einem idealen Gemüse für die kalte Jahreszeit.

Je nach Region ist Feldsalat auch noch unter weiteren Trivialnamen bekannt, wie beispielsweise Ackersalat, Mäuseöhrchensalat, Nüsschen, Nüsslisalat, Rapunzel(salat), Schafsmäuler, Vogelsalat oder Schmalzkraut.

Eigenschaften und Sorten

Die einjährige Salatpflanze bildet dichte, dunkelgrüne Blattrosetten und ist für ihren leicht nussigen Geschmack bekannt. Beliebte Sorten sind 'Verte de Cambrai', die sich durch ihre Frosthärte auszeichnet, und 'Vit', die als besonders widerstandsfähig gegen Mehltau gilt. Auch der 'Holländische Breitblättrige' ist eine geschätzte Sorte für den Anbau im Herbst und Frühwinter.

Standort und Boden

Feldsalat gedeiht auf fast allen Gartenböden, bevorzugt aber humose, lockere und kalkhaltige Böden. Um Staunässe zu vermeiden, sollte der Untergrund außerdem gut durchlässig sein. Befreien Sie die Fläche vor dem Anbau von Unkraut, da das Wintergemüse empfindlich auf Konkurrenzpflanzen reagiert. Ein sonniger bis halbschattiger Standort bietet optimale Wachstumsbedingungen.

Leichte Sandböden sollten vor der Aussaat mit Kompost angereichert werden, um die Wasserhaltefähigkeit zu verbessern. Schwere Lehmböden profitieren von einer Beimischung von Sand oder feinem Kies, um die Drainage zu optimieren. Eine Mulchschicht aus feinem Stroh oder Grasschnitt hält die Feuchtigkeit im Boden und vermindert das Unkrautwachstum.

Aussaat

Feldsalat-Setzlinge
Vorgezogene Setzlinge können nach vier bis sechs Wochen ins Freilandbeet umziehen

Die Aussaat von Feldsalat richtet sich nach dem gewünschten Erntezeitpunkt. Für die Herbsternte erfolgt die Aussaat zwischen Mitte Juli und August. Wer Feldsalat im Winter genießen möchte, sät Anfang bis Mitte September. Vor der Aussaat im Freiland ist eine gründliche Bodenvorbereitung wichtig. Nach dem Lockern und Reinigen des Beets werden etwa 0,5 bis 1 Zentimeter tiefe Saatrillen gezogen. In diese werden die Samen dünn gestreut, leicht mit Erde bedeckt und vorsichtig angegossen. Die Pflanzen sollten jedoch nicht zu dicht stehen, da sich sonst die Blätter nicht gut entwickeln. Während der Keimphase, die etwa zwei bis drei Wochen dauert, sollte die Erde gleichmäßig feucht gehalten werden.

Eine Vorzucht bietet sich an, wenn das Beet noch nicht frei ist. Die Samen werden in kleine Töpfe mit nährstoffarmer Erde gesät und an einem hellen, kühlen Ort vorgezogen. Nach vier bis sechs Wochen können die Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden.

Pflege

Ackersalat braucht wenig Pflege, der Boden sollte aber vor allem in der Keimphase immer leicht feucht gehalten werden. Auch regelmäßiges Jäten ist wichtig, da Unkraut das Wachstum hemmt. Als Schwachzehrer ist eine zusätzliche Düngung in der Regel nicht notwendig. Eine Überdüngung kann sogar schädlich sein, da sie zu hohen Nitratwerten in den Blättern führen kann.

Bei längeren Trockenperioden im Herbst kann gelegentliches, vorsichtiges Gießen erforderlich sein, um ein gleichmäßiges Wachstum der Blattrosetten zu fördern.

Krankheiten und Schädlinge

Obwohl Feldsalat relativ robust ist, kann er von Falschem Mehltau befallen werden. Dieser Pilz tritt vor allem bei feuchtkühler Witterung und mangelnder Luftzirkulation auf und zeigt sich durch einen grauvioletten Belag auf der Blattunterseite. Resistente Sorten, ausreichender Pflanzabstand und gute Belüftung beugen einem Befall wirksam vor. Eine zusätzliche Maßnahme kann das Abdecken mit Vlies sein, das die Pflanzen schützt, ohne die Luftzirkulation zu behindern.

Auch Schnecken sind eine Gefahr, vor allem für Jungpflanzen. Hier hilft regelmäßiges Absammeln in den frühen Morgen- oder Abendstunden, aber auch Barrieren wie Schneckenzäune oder biologisch abbaubares Schneckenkorn können eingesetzt werden. Generell lohnt es sich, die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren, um Schädlinge oder Krankheitsanzeichen frühzeitig zu erkennen und gezielt bekämpfen zu können.

Ernte und Lagerung

Frischer Feldsalat mit Tomaten
Feldsalat passt zu vielen leckeren Gerichten in der kalten Jahreszeit

Etwa acht bis zehn Wochen nach der Aussaat ist der Feldsalat erntereif. Die Blattrosetten werden mit einem scharfen Messer kurz über dem Boden abgeschnitten, wobei darauf geachtet werden muss, das Herz der Pflanze nicht zu verletzen - in manchen Fällen kann es sogar zu einem zweiten Austrieb kommen. Die Ernte erfolgt am besten an frostfreien Tagen, da gefrorene Blätter beim Auftauen schnell welken oder matschig werden. Besonders morgens ist der Wassergehalt der Blätter hoch, was den Feldsalat knackig und aromatisch macht.

Frisch geernteter Feldsalat schmeckt am besten, lässt sich aber in ein feuchtes Tuch gewickelt im Gemüsefach des Kühlschranks zwei bis drei Tage aufbewahren. Vor dem Verzehr sollten die Blätter gründlich, aber vorsichtig gewaschen werden, da sich in den Rosetten oft Erde oder kleine Insekten verbergen.

Verwendung in der Küche

Feldsalat schmeckt roh als Salat besonders aromatisch und harmoniert hervorragend mit Zutaten wie gerösteten Nüssen, knusprigem Speck oder kräftigen Käsesorten wie Ziegenkäse oder Blauschimmelkäse. Mit einem einfachen Dressing aus Essig, Öl und einem Hauch Honig lässt sich das nussige Aroma ideal unterstreichen. Auch in Kombination mit Früchten wie Birnen oder Granatapfelkernen ergeben sich spannende Geschmackskombinationen.

Übrigens eignet sich Rapunzelsalat nicht nur für die kalte Küche: Auch in warmen Gerichten wie cremigen Suppen oder kurz gedünstet als Beilage zu Fisch oder Geflügel entfaltet er sein feines, leicht süßliches Aroma und bringt Frische in die Winterküche.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert es, bis Feldsalat erntereif ist?

Feldsalat kann in der Regel 8 bis 10 Wochen nach der Aussaat geerntet werden - je nach Witterung und Sorte.

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Kann Feldsalat auch im Beet angebaut werden?

Ja, das Gemüse eignet sich hervorragend für den Anbau im Hochbeet. Wichtig sind eine gleichmäßige Feuchtigkeit und eine gute Bodenvorbereitung.

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Wie kann man Feldsalat im Winter vor starkem Frost schützen?

Ein Vlies oder eine Abdeckung mit Tannenreisig schützt die Pflanzen vor Temperaturen unter -10 °C und verlängert die Erntezeit.

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Welche Feldsalat-Sorten sind besonders krankheitsresistent?

Sorten wie 'Vit' oder 'Gala' gelten als besonders widerstandsfähig gegen den Falschen Mehltau und sind ideal für den Hausgarten.

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Wie kann man hohe Nitratwerte im Blatt vermeiden?

Vermeiden Sie übermäßiges Düngen und ernten Sie am besten nachmittags, denn dann ist der Nitratgehalt in den Blättern am niedrigsten.

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THEMEN:   Blattgemüse Gemüse Pflanzenpflege Pflanzenwissen Salate

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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