So schützen Sie Igel und Insekten vor Ihrem Mähroboter
Gefahrenzeitraum
Wenn im Frühjahr die Gartensaison beginnt, sind auch Igel und unzählige, für die Natur wertvolle Insekten aus dem Winterschlaf erwacht. Am aktivsten ist das Tierleben im Garten im Zeitraum zwischen März und Oktober - genau die Zeit, wenn auch der Rasenmäher-Roboter zum Einsatz kommt und zur ernsthaften Gefahr werden kann.
Die Gefahr für Igel lauert in der Dunkelheit
Igel sind nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie in einem geschützten Unterschlupf. Sobald es dämmert, wachen sie auf und begeben sich auf Nahrungssuche. Diese dauert oftmals die ganze Nacht an. Sie durchstreifen dazu auch Gärten von einer Seite zur anderen. Vor allem locken sie Insekten wie beispielsweise Würmer sowie Raupen auf Rasenflächen an.
Bei der Nahrungssuche verlassen sie sich rein auf ihren Geruchs- und Hörsinn, denn Igel verfügen über eine nur geringe Sehkraft. Genau das kann zum Problem werden, wenn gleichzeitig ein Rasenroboter seine Bahnen zieht.
Schutzhaltung und mangelhafte Sehkraft werden Igeln zum Verhängnis
Moderne Mähroboter sind heutzutage sehr leise. Nähert er sich einem Igel, nimmt dieser den Roboter erst sehr spät wahr. Da er sich kaum schneller als der feindliche Rasenmäher fortbewegen kann, rollt er sich bei drohender Gefahr einfach ein und stellt seine Stacheln zur Abwehr auf. Das bietet Schutz vor tierischen Feinden, aber vor dem dadurch kleiner werdenden Körper macht ein Rasenroboter keinen Halt.
Selbst Sensoren, die dem Kollisionsschutz dienen, erkennen den Igel häufig nicht, da der Widerstand beim Auftreffen auf die Stacheln zu gering ist, um eine Kollision zu registrieren. Der Roboter setzt seine Fahrt dann ungehindert fort und kann dem Igel schwerste und tödliche Verletzungen zufügen.
Gefahr für Igel vermeiden
1. Mähroboter-Lautstärke
Wenngleich beim Kauf von einem Mähroboter ein leiser Geräuschpegel bevorzugt wird, damit eine Inbetriebnahme zu jeder Tages- und Nachtzeit ohne störenden Krach erfolgen kann, sollten Sie zum Schutz von Igeln ein lauteres Modell wählen. Als besonders leise sind sie bis 55 Dezibel anzusehen. Mit einem Gerät, das über einen Geräuschpegel von um die 70 Dezibel verfügt, geben Sie Igeln die Chance, diese frühzeitig zu hören und Ihnen einen ausreichenden Vorsprung zum Flüchten zu ermöglichen.
In unserem Mähroboter Test können Sie die einzelnen Modelle vergleichen und nach Lautstärke filtern.
2. Kein Roboter-Einsatz in der Nacht
Im Idealfall verzichten Sie gänzlich auf den Rasenroboter-Einsatz in der Nacht. Falls Sie im Herbst noch Ihren Rasen schneiden lassen möchten, bedenken Sie bitte, dass vor Beginn des Winterschlafs Igel oft auch tagsüber unterwegs sind, damit Sie ausreichend Nahrung für die Wintersaison sammeln können.
3. Rasenroboter-Größe
Wählen Sie ein Modell mit einer Größe bzw. Leistungsstärke, die es Ihnen erlaubt, Ihren Rasen vollständig am Tag schneiden zu können. Auf diese Weise ist ein Einsatz bei Nacht unnötig. Prinzipiell wird angeraten, einen Mähroboter zu kaufen, der mindestens ein Drittel mehr Quadratmeter Rasenfläche schneiden kann, als vorhanden sind. Denn prinzipiell gilt: je größer die Leistung und kleiner die Arbeitsfläche, desto schneller ist der Rasenschnitt erledigt.
4. Schutzvorrichtung am Mähroboter anbringen
Würde der Rasenroboter den Igel als Hindernis bei Kontakt wahrnehmen, bestünde keine Gefahr für diese Tiere und andere kleine Lebewesen, wie beispielsweise Frösche und Eidechsen. Der Mähroboter würde unverzüglich stoppen, den Rückwärtsgang einlegen und das "Hindernis" umfahren. Um Kollisionssensoren empfindlicher reagieren und auch kleinste Tierchen erkennen zu lassen, hilft die Anbringung einer Schutzvorrichtung.
Ein einfaches gelöchertes Blech, das im vorderen Bereich so montiert wird, dass es den Abstand zwischen Gehäuse und Rasenfläche verringert, reicht dazu bereits aus. Für manche Modelle, wie Sie auch in unserer Vergleichstabelle zu finden sind, werden diese Schutzbleche als Zubehör angeboten, die auch unter dem Begriff "Apfelschürze" bekannt sind.
Insektenfeindliche Mähroboter
Ein intaktes Bodenleben ist die Basis für einen gesunden Rasen, der für viele ökologisch wertvolle Insektenarten zusätzlich Brutstelle und Lebensraum darstellt. Nicht zu vergessen, dass dort befindliche Insekten die Nahrung für viele andere Gartenbewohner darstellen.
Die Schnittlänge macht den Unterschied
Die von Rasen-Experten empfohlene Schnitthöhe liegt zwischen drei und fünf Zentimeter. Manche Gartenbesitzer stellen die Schnitthöhe auch auf zwei Zentimeter ein. Das ist überwiegend für den Schnitt von Zierrasen der Fall, damit dieser dicht wächst.
Außer Acht gelassen wird dabei meist, dass dadurch kleine Tiere wie Insekten keine Überlebenschance haben, wenn die Klingen des Mähroboters so dicht über der Erdoberfläche rotieren. Würmer, Larven und selbst Bienen, die im Rasen auf Pollensuche sind, können Opfer des Rasenroboters werden. Gänzlich werden Sie dies nicht verhindern können, aber mit einigen Tipps minimieren Sie die Gefahr für Insekten zumindest.
Gefahr für Insekten reduzieren
1. Schnitthöhe einstellen
Verzichten Sie auf einen zu kurzen Rasenschnitt. Stellen Sie die Schnitthöhe Ihres Rasenroboters so hoch wie möglich, denn jeder Zentimeter kann Insektenleben retten.
2. Nahrungsquellen anbieten
Schaffen Sie für Bienen, Wespen und andere Flug-Insekten Nektarquellen durch Blütenpflanzen in unmittelbarer Nähe des Rasens, damit sie von der Pollensuche im Rasen weggezogen werden. Bei sehr großen Rasenflächen sind inselartige Beeteinfassungen mit blühenden Blumen und Kräutern eine ideale Ablenkung für Bienen und andere Fluginsekten. Mehr Infos hierzu finden Sie in unserem Ratgeber Tipps für einen tier- und insektenfreundlichen Garten.
3. Ideale Lebensräume schaffen
Legen Sie geeignete Lebensräume für Käfer und Larven an, die ideale Bedingungen für die jeweilige Insektenart bieten. Auf diese Weise weichen im Idealfall viele von Ihnen aus dem Rasen.
4. Richtige Tageszeit wählen
Wenn Sie früh morgens kurz nach Sonnenaufgang Ihren Mähroboter seine Aufgabe verrichten lassen, sind viele Insektenarten noch nicht fleißig. Bienen werden zum Beispiel meist erst ab den späteren Vormittagsstunden aktiv.
5. Rasenroboter-Geräusch zur Frühwarnung
Wie auch bei Igeln, kann ein lauterer Rasenroboter mit einem Geräuschpegel um die 70 Dezibel vor allem Bienen und ihre Artgenossen früher vor der Gefahr warnen.
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