Stiftung Warentest: 11 Mähroboter im Test 2020
Bereits der Titel "Fuß- und Rasenschnitt" deutet auf diverse Sicherheitsmängel der getesteten Mähroboter hin. Und tatsächlich ist das Mähen und Navigieren für den wenigsten Modelle heute noch ein Problem. Zwar haben die Hersteller ihre Mäher auch im Bereich der Sicherheit weiterentwickelt, doch liegt hier weiterhin einiges an Optimierungspotenzial. Dies ist auch der Grund, warum selbst der Testsieger nur ein "befriedigend" erhalten hat.
Welche Mähroboter wurden von Stiftung Warentest getestet?
Die Kollegen von Stiftung Warentest haben bei der Auswahl der Geräte unterschiedliche Preisklassen zwischen 330 Euro und 1110 Euro berücksichtigt. Da die ausgewählten Mähroboter für Flächen bis maximal 400 bis 800 Quadratmeter ausgelegt sind, eignen sie sich vorwiegend für kleinere Grundstücke.
Folgende Produkte wurden von Stiftung Warentest für den Mähroboter Test 2020 ausgewählt:
Modell | max. Rasenfläche | Preis inkl. Zubehör |
---|---|---|
Bosch Indego S+ 400 | 400 m² | 840 € |
Husqvarna Automower 105 | 600 m² | 1010 € |
AL-KO Robolinho 500 E | 500 m² | 900 € |
Stihl RMI 422.0 | 800 m² | 1110 € |
Power-G Easymow 6 HD | 600 m² | 330 € |
McCulloch ROB S600 | 600 m² | 900 € |
GARDENA sileno city 500 | 700 m² | 1000 € |
Landxcape LX790 | 600 m² | 350 € |
WORX Landroid M500 | 500 m² | 800 € |
Hellweg Wingart MR 500 BT | 800 m² | 500 € |
YardForce X50i | 500 m² | 650 € |
Worauf wurde beim Rasenroboter Praxistest Wert gelegt?
- Bei der Bewertung entfielen 50 % auf das Mähergebnis. Dazu wurden die einzelnen Modelle auf einer Fläche von je 200 m² über 4 Wochen geprüft und das Erscheinungsbild wöchentlich von zwei Experten bewertet. Um möglichst realistische Bedingungen zu erzeugen, wies die Rasenfläche teils Unebenheiten und Hindernisse auf und besaß einen Hang mit 33 % Steigung. Zudem wurden feuchter Rasen und hohes Gras gemäht.
- Auf die Handhabung entfielen 30 % des Gesamtergebnisses. Dazu zählten die Gebrauchsanleitung, die Installation, der Betrieb sowie die Wartung. Auch das Verhältnis der Mähzeit zur Ladezeit wurde gemessen.
- Die Sicherheit wurde mit 10 % berücksichtigt und aus elektrischer sowie mechanischer Sicht bewertet. Bei Letzterer wurde mittels Prüffuß und -arm getestet, ob ein auf dem Boden liegender Arm korrekt erkannt oder womöglich überfahren wird.
- Die übrigen 10 % entfielen auf die Lautstärke der einzelnen Geräte, unter anderem durch eine Schalldruckpegel-Messung.
- Ein Glück für die Hersteller: das Datensendeverhalten der Smartphone-Apps (iOS und Android), soweit vorhanden, floss nicht mit in die Gesamtbewertung ein. Dies fiel lediglich beim Hellweg Wingart als unkritisch aus. Alle anderen wurden als kritisch oder gar sehr kritisch bewertet.
Wie sind die einzelnen Ergebnisse ausgefallen?
In der wichtigsten Disziplin, dem Mähen, schnitten sieben Mähroboter mit gut ab. Die übrigen vier erreichten immerhin noch ein befriedigend. Auch in der Handhabung gab es lediglich die Noten 1,3 bis 2,3, so dass alle Modelle empfehlenswert sind.
Bei der Sicherheit erhielten neun Roboter das Urteil "ausreichend", zwei sogar nur "mangelhaft". Grundsätzlich empfiehlt es sich, dass sich Kinder und Haustiere während des Mähvorgangs vorsichtshalber nicht auf der Rasenfläche aufhalten.
Welches Modell wurde Mähroboter Testsieger 2020?
Testsieger wurde der Bosch Indego S+ 400 (baugleich zum S+ 350) mit dem Qualitätsurteil „Befriedigend (2,9)“. Er konnte mit dem schönsten Rasenbild im Test glänzen und mähte als einziger Roboter in parallelen Bahnen. Per App bezieht der Indego S+ die aktuellen Wettervorhersagen mit in seine Mähpläne ein. Dafür besitzt er eine eigene SIM-Karte.
Knapp dahinter auf dem zweiten Platz, ebenfalls mit „Befriedigend (2,9)“, landet der Husqvarna Automower 105. Er kommt mit unebenen Flächen besonders gut zurecht, mäht mit einer Akku-Ladung rund 65 Minuten und ist innerhalb von 50 Minuten bereits wieder vollständig geladen. Allerdings bietet er keine App und zählt mit über 1000 Euro zu den teuersten Mährobotern im Praxistest.
Platz 3 sicherte sich der Robolinho 500 E von AL-KO. Kurzes Gras mähte er im Test am besten. Mit längerem Rasen und Unebenheiten hatte er allerdings so seine Probleme. Dafür kam er mit Hanggrundstücken sehr gut zurecht und war der leiseste Mähroboter.
Worauf sollte beim Mähroboter Kauf geachtet werden?
Entscheidend ist vor allem die zu mähende Fläche. Wählen Sie am besten ein Modell, dass für eine größere Rasenfläche ausgelegt ist. Ansonsten muss der Roboter rund um die Uhr mähen, um das Gras kurz halten zu können. Besitzen Sie ein anspruchsvolles Grundstück mit vielen Hindernissen und Passagen, empfiehlt sich außerdem ein höherwertigeres Modell mit besserer Navigation. Bei einfachen und kleinen Grundstücken reicht in der Regel ein günstiger Mähroboter vollkommen aus.
Legen Sie besonders viel Wert auf Komfort, sollten Sie ein Roboter-Rasenmäher mit App-Steuerung in Betracht ziehen. Dann müssen Sie allerdings das oft kritische Datensendeverhalten in Kauf nehmen.
Mähroboter selbst vergleichen
In unserem Mähroboter Vergleich 2024 finden Sie weitere Informationen, Tipps zur Handhabung und eine übersichtliche Vergleichstabelle der beliebtesten Rasenroboter auf dem deutschen Markt.
Quelle: Alle Testergebnisse und den ausführlichen Testbericht von Stiftung Warentest finden Sie in der Zeitschrift test 04/2020. Alternativ ist der Mähroboter Test auch als kostenpflichtiger Download unter www.test.de/Maehroboter-im-Test-4698387-0/ erhältlich.
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