Gartentipps für Juli

Wichtige Gartenarbeiten im Sommermonat

Gartenkalender Juli: Erntereifer Kohlrabi
Im Juli sind Gemüsesorten wie Kohlrabi oder Karotten erntereif

Im Sommermonat Juli stehen zahlreiche Gartenarbeiten an, die von Aussäen und Ernten über Wässern und Pflegen bis hin zu Vermehren und Teilen reichen. Wir haben für Sie die wichtigsten Gartentipps für den Juli zusammengefasst.

Tipp 1: Gemüse im Nutzgarten ernten

Haben Sie im Frühjahr Möhren gesät und haben diese die für die Sorte typische Größe erreicht, können Sie im Juli Bundmöhren ernten. Die Rüben sind zu dieser Zeit besonders süß und knackig, enthalten jedoch einen geringeren Anteil an aromabildenden ätherischen Ölen. Aufbewahren lässt sich das Gemüse nur für kurze Zeit und sollte am besten ohne Laub im Kühlschrank lagern.

Rettich, Radieschen und Kohlrabi sind im Juli ebenfalls bereit zur Ernte. Da sie die Sommerhitze weniger gut vertragen und bei Trockenheit schnell wattige oder holzige Zellen bilden, sollten Sie das Gemüse lieber früher als zu spät ernten. Bei Knollensellerie können Sie die Ernte auch beginnen. Indem Sie schon jetzt einen Teil aus der Erde holen, dünnen Sie die Reihen aus und verbessern die Wachstumsbedingungen für die restlichen Gemüsepflanzen. Die noch kleinen Sellerieknollen schenken beispielsweise Gemüsesuppen eine besondere Würze und lassen sich ideal als Suppengemüse verwenden.

Tipp 2: Feldsalat ins Freibeet säen

Feldsalat fühlt sich an einem sonnigen Gartenplatz wohl und gedeiht auf nahezu jedem Boden, der unkrautfrei und nicht zu trocken ausfällt. Für eine Ernte im Herbst säen Sie im Gartenmonat Juli zartblättrige Sorten. Die Überwinterung im Freiland empfiehlt sich hingegen für frostharte und mehltaufeste Züchtungen.

In Reihen mit einem Abstand von rund 10 bis 15 Zentimetern bringen Sie die Samen in einer Tiefe von knapp einem Zentimeter aus. Decken Sie die Saat mit etwas Erde ab und drücken Sie diese gut an. Um die Keimung zu begünstigen, empfiehlt es sich, das Beet gleichmäßig feucht zu halten und in regelmäßigen Abständen zu wässern.

Tipp 3: Petersilie aussäen

Petersilie in Nahaufnahme
Petersilie gehört zu den beliebtesten Küchenkräutern und darf in keinem Garten fehlen

Bei kühler Witterung ist Petersilie eine nur zögerlich keimende Pflanze. Der Juli bietet hingegen angenehm warme Temperaturen, sodass die Aussaat in diesem Monat am besten gelingt. Bringen Sie die Samen an einem halbschattigen Gartenplatz in einem Reihenabstand von 10 bis 15 Zentimetern und einer Tiefe von ungefähr einem Zentimeter aus. Nach der Aussaat halten Sie das Saatbeet stets feucht und wässern die Erde in regelmäßigen Abständen, bis die kleinen Keimlinge zu erkennen sind.

Tipp 4: Buschbohnen aussäen

Für Buschbohnen gilt der Juli als letzter Aussaattermin. Als ideale Folgekultur von Kohlrabi und Frühkartoffeln sollten Sie die Gemüsepflanzen also spätestens jetzt aussäen. Vermeiden Sie dabei jedoch Beete, in denen im vergangenen Jahr Erbsen oder Bohnen gestanden haben.

Die Aussaat empfiehlt sich in Rillen mit einer Tiefe zwischen drei und fünf Zentimetern. Bedecken Sie die Saat nur dünn mit Erde und warten Sie die Keimung ab, bevor Sie die Rillen vollständig schließen. Sobald die flachwurzelnden Buschbohnen ihre erste Blüte zeigen, verlangen sie eine regelmäßige Bewässerung, um zahlreiche Früchte ausbilden zu können.

Tipp 5: Verblühte Stauden schneiden

Im Juli sind einige Stauden bereits verblüht. Um eine Samenbildung zu vermeiden, die für die Pflanzen einen hohen Aufwand bedeutet, sollten Sie die alten Blütentriebe nun entfernen. Während Sonnenauge und Phlox lediglich das Herausschneiden welker Rispen bevorzugen, empfiehlt sich bei Frauenmantel, Katzenminze, Kaukasusvergissmeinnicht und Storchenschnabel ein Teil- oder Komplettrückschnitt. Auf diese Weise regen Sie die Stauden zu einem schönen Neuaufbau an und dürfen teilweise sogar mit einer Nachblüte rechnen.

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Tipp 6: Bodendecker zurückschneiden

Zwergmispel mit roten Beeren
Zwergmispeln gehören zu den Bodenbedeckern und behalten häufig auch im Winter ihr farbenfrohes Laub

Haben Sie im Frühjahr Bodendecker gepflanzt, freuen sich diese im Juli über einen kräftigen Rückschnitt. Mit diesem regen Sie die Verzweigung von Johanniskraut (Hypericum perforatum), Efeu (Hedera helix) oder Zwergmispel (Cotoneaster) an. So beschleunigen Sie die Bildung eines dichten Teppichs, durch den kaum noch Unkraut hindurch wächst.

Tipp 7: Blaukissen vermehren

Die Vermehrung von Blaukissen (Aubrieta) durch Stecklinge oder Teilung lässt sich nur schwer umsetzen, insbesondere da letztere leicht faulen. Möchten Sie die Pflanzen dennoch vermehren, empfiehlt sich das Ausbringen einer Mischung Kompost oder Rindenhumus sowie Sand.

Haben die Pflanzen Ihre Blüte beendet, bringen Sie das Gemisch zwischen den Polstern aus und bewässern die Pflanzen anschließend. An den bedeckten Wurzelpartien bilden sich frische Jungtriebe aus, wenn Sie für ein feuchtes, jedoch nicht nasses Klima sorgen. Im Spätsommer können Sie Jungtrieb und Mutterpflanze voneinander trennen und die junge Pflanze an den gewünschten Standort umsiedeln.

Tipp 8: Nelken vermehren

Im Sommer können Nelken-Liebhaber die schönen Pflanzen mit Stecklingen vermehren. Für dieses Vorhaben schneiden Sie blütenlose Triebspitzen mit einer Länge von zehn Zentimetern ab und entfernen Sie die unteren Blätter Ihres Stecklings. Um die Bewurzelung zu begünstigen, stecken Sie die Triebstücke jeweils in einen Topf mit Anzuchterde. Indem Sie die Erde stets feucht halten und Ihren Nachwuchs-Pflanzen einen Platz auf der sonnigen Fensterbank schenken, regen Sie die Wurzelbildung an und können Ihre Nelken bald an den gewünschten Standort umpflanzen.

Tipp 9: Kletterpflanzen vermehren

Clematisblüten an einer Ranke
Waldreben, auch als Klematis bezeichnet, sind beliebte Kletterpflanzen im Garten

Kletterpflanzen wie Clematis oder Blauregen lassen sich im Sommer durch Ableger vermehren. Wählen Sie für dieses Vorhaben einen kräftigen Trieb aus, bei dem Sie die Rinde in der Mitte leicht einkerben. Trennen Sie den Trieb nicht von der Mutterpflanze, sondern leiten Sie ihn so durch einen Topf mit Anzuchterde, dass die eingekerbte Stelle vollständig mit Substrat bedeckt ist. Leiten Sie die Triebspitze anschließend mithilfe eines Stabs senkrecht nach oben.

Den Anzuchttopf setzen Sie entweder neben die Mutterpflanze ins Beet ein oder beschweren ihn beispielsweise mit Kieselsteinen, sodass er nicht umkippt. Bis zum Spätsommer bilden sich rund um den Verwundungsschnitt Wurzel, sodass Sie Ihren Ableger von der Mutterpflanze trennen können. Die junge Kletterpflanze lässt sich anschließend am gewünschten Standort einpflanzen.

Tipp 10: Narzissen teilen

Möchten Sie die Narzissen in Ihrem Garten vermehren, können Sie die Horste im Juli vorsichtig ausgraben und anschließend teilen. Von der Mutterzwiebel trennen Sie alle Tochterzwiebeln ab, die sich außerhalb der gemeinsamen Außenhaut befinden. Gegen Ende September lassen sich die Zwiebeln wieder auspflanzen und bereichern Ihren Garten um neue Narzissen. Bis zur Auspflanzung lassen sich die Zwiebeln in einer dunklen Kiste lagern, die Sie zuvor mit feuchtem Sand füllen.

Tipp 11: Letzte Düngergabe für Rosen

Im Juli erhalten Ihre Rosen die letzte Düngergabe des Jahres. Auf diese Weise haben die einzelnen Zweige genügend Zeit, um vor den kalten Wintermonaten auszureifen. Hält der Tag keinen Regen bereit, wässern Sie den Dünger sorgfältig, sodass er in die Erde und den Wurzelbereich einziehen kann. Organischen Dünger harken Sie hingegen leicht in den Boden ein, sodass die Bodenlebewesen die Stoffe zersetzen und den Rosen als Nahrung zur Verfügung stellen können.

Tipp 12: Rasen, Nutz-, Zier- und Obstgarten regelmäßig wässern

Wasser aus einer Gießkanne
Im Juli benötigen viele Gartenpflanzen ausreichend Wasser und sollten daher regelmäßig gegossen werden

Der Sommer hält einige Trockenperioden bereit, die teilweise für lange Zeit anhalten. Da Graspflanzen zu einem hohen Anteil aus Wasser bestehen, benötigen sie eine ausreichende Bewässerung. Ohne diese zeigt der Rasen schnell Verbrennungen und kann dauerhafte Schäden davontragen.

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Aber auch der Nutz-, Zier- und Obstgarten freuen sich über eine regelmäßige Bewässerung, die Sie entweder manuell oder automatisiert umsetzen können. Als Faustregel gilt, die Pflanzen lieber seltener, dafür jedoch mit einer größeren Menge Wasser zu versorgen. Indem Sie darauf achten, dass das Wasser tief in die Erde einzieht, regen Sie Ihre Pflanzen zur Bildung tieferer Wurzeln an und schützen sie auf diese Weise vor schneller Austrocknung.

Tipp 13: Algen aus dem Gartenteich abfischen

In den Sommermonaten sollten Sie Ihren Gartenteich besonders gut im Auge behalten. Hohe Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung begünstigen ein starkes Algenwachstum, das durch ein erhöhtes Angebot an Nährstoffen zusätzlich vorangetrieben wird.

Wasserpflanzen wie Hornblatt, Froschbiss, Nadelsimse und Seekanne bremsen die Algenbildung. Sie binden Nährstoffe und reichern das Wasser zusätzlich mit Sauerstoff an. Auch Bachläufe und Wasserspiele tragen zur Belüftung des Teichs bei und reduzieren ebenfalls die Algenbildung. Haben die Algen hingegen überhandgenommen, empfiehlt es sich, diese regelmäßig an der Teichoberfläche mit einer Harke oder einem Kescher abzufischen.

Tipp 14: Seerosen einsenken

Möchten Sie Ihren Gartenteich um Seerosen bereichern, bieten sich sowohl das Frühjahr als auch der Sommer als ideale Zeitpunkte an. Die frisch in die Pflanzkörbe eingesetzten Pflanzen sollten Sie jedoch nicht direkt auf die endgültige Wassertiefe einsenken.

Auch Sorten, die zwar für tiefes Wasser bestimmt sind, fühlen sich in flachen Teichzonen zunächst wohler. Diese erwärmen sich schneller, sodass die Seerosen leichter anwachsen. Nachdem sich die ersten neuen Blätter zeigen, können Sie die Rosen schrittweise in die tieferen Teichzonen umsetzen und langsam auf die endgültige Tiefe einsenken.

Bauernregeln im Juli

„Bringt der Juli heiße Glut, gerät auch der September gut.“

„Maria Heimsuch wird’s bestellt, wie’s Wetter vierzig Tag sich hält.“

Mariä Heimsuchung am 2. Juli

„Wie’s Wetter an St. Margaret, dasselbe noch vier Wochen steht.“

Margareta am 13. Juli
Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.