Testbericht

Erster Test des Hookii Neomow X: 3D LiDAR SLAM Mähroboter im Praxischeck

Seit gestern ist der neue Hookii Neomow X auf dem Markt. Wir durften als erstes deutsches Gartenmagazin ein Vorserienmodell des kabellosen Mähroboters ausgiebig testen und verraten, wie gut er sich in der Praxis schlägt.

Hookii Neomow X Test
Den Hookii Neomow X gibt es in drei Varianten: für 2.000, 4.000 und 6.000 m² © mein Gartenexperte
Inhaltsverzeichnis

Während sein Vorgänger, der Neomow S*, noch auf ein Begrenzungskabel im Boden angewiesen war, setzt Hookii beim Neomow X auf modernste Technik. Statt mit GPS oder aufgestellten Navigationsbaken navigiert er mit dem bereits von vielen Saugrobotern bekannten 3D LiDAR SLAM System. Dabei tastet der Mähroboter seine Umgebung per Laser in Echtzeit ab und erstellt daraus eine präzise Karte des Gartens. Eine eingebaute Vision-Kamera hilft zusätzlich bei der Objekt- und Hinderniserkennung.

Der Neomow X ist seit dem 25. Juli in drei Versionen erhältlich: für 2.000, 4.000 und 6.000 Quadratmeter. Wir konnten das 4.000er Modell ausgiebig testen, das für einen Listenpreis von 2.339 Euro erhältlich ist.

Transparenzhinweis: Unser Testgerät war ein Vorserienmodell, das uns freundlicherweise von Hookii für zwei Wochen kostenlos für diesen Praxistest zur Verfügung gestellt wurde. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere Bewertung. Das Verkaufsmodell soll sich laut Hersteller in einigen Punkten unterscheiden und wird durch App- und Firmware-Updates regelmäßig weiterentwickelt.

Lieferumfang und Unboxing

Lieferumfang vom Hookii Neomow X
Der Lieferumfang des Neomow X © mein Gartenexperte

Der Neomow X wird mit einer umfangreichen Ausstattung geliefert, zu der eine Kurzanleitung, eine ausführliche Bedienungsanleitung, ein Netzteil, 15 Ersatzmesser, 12 Bodenschrauben, ein Inbus, eine Ladestation und ein Reinigungsset gehören.

Mit einem Gewicht von rund 22,7 Kilogramm und einer Länge von 72,5 Zentimetern ist der Neomow X nicht gerade klein. Die Verarbeitung ist robust, könnte aber aus unserer Sicht in Anbetracht des Preises hochwertiger sein. Auf der Oberseite fällt sofort die kleine Halbkugel des 3D LiDAR SLAM-Sensors ins Auge. Neben einem Regensensor und dem obligatorischen Stopp-Knopf bietet der Roboter noch ein großes Bedienfeld für die wichtigsten Funktionen. Für die Hinderniserkennung sind die nach vorne gerichtete Vision-Kamera und der breite Stoßfänger zuständig. Der Neomow X besitzt vier Räder: zwei große Antriebsräder mit tiefem Profil vorne und zwei kleinere, frei schwingende Hinterräder.

Hookii Neomow X Vision-Kamera und 3D LiDAR SLAM Sensor
Die Vision-Kamera (l) und 3D LiDAR SLAM Sensor (r) des Hookii Mähroboters © mein Gartenexperte

Auch die Ladestation fällt mit 52,0 x 51,3 x 38,8 Zentimetern entsprechend groß aus. Auffällig ist die blaue Reflektorfolie, die dem Roboter ein präzises Einparken ermöglicht. Gut gefallen hat uns, dass die Ladestation sowohl im Innen- als auch im Außenbereich aufgestellt werden kann, so dass sie nicht unbedingt im oder am Rasen stehen muss.

Die Akkulaufzeit des Neomow X beträgt rund 120 Minuten, in denen er bis zu 600 Quadratmeter mähen kann. Danach muss er für etwa 180 Minuten an die Ladestation. Sein Fünf-Messer-Schneidwerk, das sich übrigens dynamisch an Bodenunebenheiten anpasst, ermöglicht eine Mähbreite von 28 Zentimetern. Die Schnitthöhe kann individuell zwischen 30 und 85 Millimetern eingestellt werden.

Video: Hookii Neomow X im Test

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Installation und Einrichtung

Die Installation des Neomow X ist dank der Laser-Navigation denkbar einfach, da lediglich die Ladestation an einem passenden Standort aufgestellt werden muss. Diese kann entweder mit Bodenschrauben im Rasen verankert oder mit Klebepads auf festen Untergründen befestigt werden, wie beispielsweise der Terrasse oder in der Garage. Wer sich für eine Installation entfernt vom Rasen entscheidet, kann in der App einen zusätzlichen Ladepfad anlegen.

Die Einrichtung erfolgt über die Neomow-App, die sowohl für iOS als auch für Android verfügbar ist. Über Bluetooth wird der Roboter zunächst mit der App verbunden. Anschließend werden beliebig viele Mähbereiche, Sperrzonen und Pfade definiert. Dazu müssen die gewünschten Bereiche einmal abgefahren werden.

Einrichtung des Hookii Neomow X
Beim Standort der Ladestation hat der Nutzer freie Wahl © mein Gartenexperte

Die virtuelle Steuerung in der App erfordert allerdings etwas Fingerspitzengefühl. In der ersten Vorabversion der App fuhr der Neomow X noch mit konstanter Geschwindigkeit, nach einem Update ließ er sich auch langsamer fahren. Die Tatsache, dass der Roboter auch nach dem Loslassen der Steuerung noch einige Zentimeter weiterfuhr, erschwerte die genaue Festlegung der Bereiche zusätzlich. Problematisch ist dabei auch der Rotationspunkt des Mähroboters, der bei den vorderen Antriebsrädern liegt. Vor allem in Ecken wird dies zum Problem, da das Heck beim Drehen deutlich ausholt.

Für jeden Mähbereich können eigene Einstellungen wie Mähgeschwindigkeit, Schnitthöhe und gewünschter Mähwinkel zur Ladestation, wenn der Roboter beispielsweise schräg über die Rasenfläche mähen soll, definiert werden. Sind alle Bereiche festgelegt, lassen sich bei Bedarf Mähpläne für verschiedene Wochentage und Zeiten erstellen.

In den Grundeinstellungen des Roboters lässt sich festlegen, ob an regnerischen Tagen gemäht werden soll. Eventuell vom Mähmuster ausgelassene Stellen können außerdem per "Patch mowing" Funktion nachgemäht werden.

Hervorragende Mähleistung und Navigation

Mähleistung und Unterseite des Neomow X
Vor allem in den Punkten Mähleistung und Navigation konnte der Neomow X überzeugen © mein Gartenexperte

Der Neomow X zeigte in unserem Praxistest eine überzeugende Mähleistung. Der Rasenkamm unter dem Gerät führt das Gras sauber zum Mähteller und sorgt für ein stets gleichmäßiges Schnittbild. Am meisten hat uns das 3D LiDAR SLAM System überrascht, das auch im Garten hervorragend funktioniert. Während GPS-gesteuerte Mähroboter oft Probleme unter Bäumen oder Dächern haben, navigierte der Hookii sicher durch die Mähbereiche. Zudem überzeugte er mit einer sehr guten Objekt- und Hinderniserkennung, die sich im Bedarfsfall aber auch deaktivieren lässt. Laut Hookii wird weiterhin daran gearbeitet, die Navigation und Erkennung zu verbessern. Auch die Hebe- und Neigesensoren funktionierten einwandfrei und sorgten bei fast allen Versuchen für einen sofortigen Stopp der Messer.

Deutliche Schwächen zeigte der Mähroboter jedoch bei der Bewältigung von Steigungen. Sollten Hänge mit 24 ° und 45 % Steigung eigentlich kein Problem für ihn darstellen, rutschte der Neomow X häufiger ab und konnte auch flachere Hänge nur mit Mühe bewältigen. Das liegt zum Teil auch an den frei schwingenden Hinterrädern, die ihm keinen Halt geben. Auf großen, flachen Rasenflächen arbeitet der Neomow X jedoch effizient und zuverlässig.

Ein weiterer Punkt, der beim Vorserienmodell negativ auffiel, war ein permanentes, lautes Brummen - sowohl im Standby als auch in der Ladestation. Laut Hookii handelt es sich dabei um das Belüftungssystem des LiDAR Systems, um auch im Hochsommer arbeiten zu können. Mit einem neuen Update soll sich der Lüfter nach 15 Minuten im Standby ausschalten und später ggf. nur noch bei Bedarf anlaufen.

Die Reinigung ist dank der Schutzklasse IPX5 unkompliziert. Der Mähroboter kann problemlos mit einem Gartenschlauch gereinigt werden, um Grasreste und Schmutz zu entfernen.

Alle Neomow X Modelle im Vergleich

Modelle des Hookii Neomow X
Die Objekt- und Hinderniserkennung des Roboters ist hervorragend © mein Gartenexperte
  Neomow X Lite Neomow X Neomow X Pro
Navigation 3D LiDAR SLAM & Vision 3D LiDAR SLAM & Vision 3D LiDAR SLAM & Vision
Hinderniserkennung
LiDAR / Vision / Stoßstange LiDAR / Vision / Stoßstange LiDAR / Vision / Stoßstange
Max. Fläche 2.000 m² 4.000 m² 6.000 m²
Fläche / Akkuladung
600 m² 600 m² 900 m²
Mähgeschwindigkeit 0.2 - 0.6 m/s 0.2 - 0.6 m/s 0.2 - 0.6 m/s
Max. Steigung
24 ° / 45 % 24 ° / 45 % 24 ° / 45 %
Schnitthöhe 30 - 85 mm 30 - 85 mm 30 - 85 mm
Schnittbreite 28 cm 28 cm 28 cm
Engste Passage 77 cm 77 cm 77 cm
Konnektivität WIFI, 4G, Bluetooth WIFI, 4G, Bluetooth WIFI, 4G, Bluetooth
Akku
Li Ion 18 V, 13 Ah Li Ion 18 V, 13 Ah Li Ion 18 V, 17,5 Ah
Ladezeit 180 Min. 180 Min. 180 Min.
Mähzeit
120 Min. 120 Min. 180 Min.
Lautstärke
< 60 dB < 60 dB < 60 dB
Schutzklasse IPX5 IPX5 IPX5
Größe Roboter
72,5 x 50,7 x 33,6 cm 72,5 x 50,7 x 33,6 cm 72,5 x 50,7 x 33,6 cm
Gewicht Roboter
22,7 kg 22,7 kg 23,1 kg
Größe Ladestation
52,0 x 51,3 x 38,8 cm 52,0 x 51,3 x 38,8 cm 52,0 x 51,3 x 38,8 cm
Preis 2.069 € 2.339 € 2.699 €

Fazit zum Vorserien-Modell

Kabelloser Mähroboter Hookii Navimow X im Praxistest
Der Neomow X ist mit modernster Technik ausgestattet, konnte im Vorserien-Test aber noch nicht ganz überzeugen © mein Gartenexperte

Der Hookii Neomow X ist ein innovativer Mähroboter, der vor allem auf großen, ebenen Flächen seine Stärken ausspielt. Die 3D LiDAR SLAM Technologie überzeugt dabei mit einer hervorragenden Navigation und sehr guten Hinderniserkennung. Für kleinere und verwinkelte Grundstücke würden wir ihn hingegen eher nicht empfehlen. Schwächen zeigt er zudem bei der Bewältigung von Steigungen und in der Verarbeitung, die für diese Preiskategorie hochwertiger sein könnte.

Wer einen modernen Mähroboter ohne Begrenzungskabel sucht, sollte sich den Neomow X auf jeden Fall einmal ansehen. Preislich spielt er in einer Liga mit dem ebenfalls kabellosen Mammotion LUBA 2 AWD, der auf eine Navigation per GPS in Verbindung mit einer RTK-Antenne und eine 3D-Kamera setzt und sehr gut mit Hanggrundstücken zurecht kommt. Für Flächen bis 500 m² bietet sich hingegen eher der deutlich günstigere Navimow i105E* (ebenfalls mit RTK und Vision) an.

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THEMEN:   Mähroboter Test

Autor Matthias Giller
Über den Autor
Matthias Giller
Matthias ist der Technik-Freak im Team und vereint am liebsten die Garten- und Pflanzenwelt mit technischen Spielereien wie Mährobotern und anderen Automationen. Seine Ausbildung absolvierte der studierte IT-Fachmann und Journalist bei einem bekannten Gartengerätehersteller.
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