Teichreinigung

Algen aus dem Gartenteich entfernen

Algen im Gartenteich deuten in erster Linie auf ein gutes biologisches Gleichgewicht hin. Vermehren sie sich allerdings zu stark, werden sie zur Gefahr für Wasserpflanzen und Fische und sollten entfernt werden. Doch welche Umstände begünstigen die Algenbildung und wie werden sie am besten bekämpft? Mit unseren Tipps bekommen Sie die Algen in den Griff.

Gartenteich mit Algenbefall
Es gibt verschiedene Algentypen, die den Gartenteich befallen können und unansehnlich machen
Inhaltsverzeichnis

Welche Algentypen gibt es?

Hauptsächlich sind in Gartenteichen Schwebe- und Fadenalgen anzutreffen. Gemeinsam mit Bartalgen, Blaualgen und Braunalgen bilden diese die fünf häufigsten Algenarten in Gartenteichen. Für die zuverlässige Entfernung von Algen aus dem Gartenteich kann es sich als hilfreich erweisen, die Arten zu kennen. Tatsächlich sind nur wenige Eigenschaften ausreichend, um die einzelnen Typen voneinander abgrenzen zu können:

Schwebealgen

Schwebealgen gehören der Familie der Grünalgen an und sind überwiegend im Frühjahr anzutreffen. Durch die grüne Färbung des Wassers wird die Sichttiefe des Teiches häufig getrübt. Diese Algen kommen frei und unzusammenhängend im Wasser vor. Aufgrund ihrer feinen Struktur ist es kaum möglich, Schwebealgen in ihrem üblichen Zustand zu entfernen.

Fadenalgen

Fadenalgen sind an ihrer länglichen und teils fadenartigen Struktur erkennbar. Gelegentlich kommen diese hellgrünen Algen je nach Konzentration auch als watteähnliche Büschel vor. Das Anhaften an Teichwand oder Teichgrund ist für Fadenalgen charakteristisch.

Bartalgen

Das Aussehen dieser Algen ist mit einem wallenden Bart vergleichbar. Bartalgen, die der Gruppe der Rotalgen angehören, färben das Wasser rötlich trüb. Die Algenbildung wird durch eine zu geringe CO² Konzentration begünstigt. Zur Entfernung erweist sich vor allem eine konstante Zufuhr an Kohlendioxid und die Reduktion von Sonnenlicht als wirksam. Befallene Pflanzen sollten durch neue Pflanzen ersetzt werden.

Blaualgen

Als Mikroorganismen der Cyanobakterien zählen Blaualgen oder auch Schmieralgen genannt streng genommen nicht zu den Algen. Da Schmieralgen hauptsächlich nur in überdüngten Gewässern vorkommen, sind diese nur selten in Gartenteichen anzutreffen. Durch den Stoffwechsel der Bakterien werden Toxine freigesetzt, die schlimmstenfalls zum Ersticken von Pflanzen und Tieren führen. Blaualgen sind als hartnäckige Beläge zu erkennen.

Braunalgen

Braunalgen sind als Anhaftungen an Teichwänden, Pflanzen und Steinen zu erkennen. Diese kommen auch in tiefen Gewässern vor, da Braunalgen kaum Licht und Nahrung für ihr Wachstum benötigen. Schnell wachsende Unterwasserpflanzen können bei der Bekämpfung von Braunalgen helfen.

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Wie entstehen Algen im Gartenteich?

Grünalgen im Teich
Grünalgen bilden einen schleimigen Teppich an der Wasseroberfläche

Eine Überdüngung des Gewässers durch Ansammlungen von Kot, Frischfutter oder eines dichten Pflanzenbesatzes bilden häufig die Grundlage für die Entstehung von Algen. Diese Ansammlungen sinken auf den Teichgrund, wo sich diese in ihre Bestandteile zersetzen.

Aber auch Laub sowie andere abgestorbene Pflanzenteile begünstigen einen Anstieg des Phosphat-Wertes im Teich, was wiederum das Algenwachstum ankurbelt. Liegt der Phosphat-Gehalt über einem Wert von 0,035 Milligramm pro Liter, verbessern sich die Lebensbedingungen für Algen.

Weitere Faktoren, welche eine explosionsartige Algenbildung, die sogenannte Algenblüte, begünstigen, sind eine starke Sonneneinstrahlung, ein Anstieg der Wassertemperatur sowie zu wenig Sauerstoff.

Bei normaler Nährstoffkonzentration im Wasser findet sich ein natürlicher Ausgleich zwischen Algen, Pflanzen und weiteren Wassertierchen.

Schon gewusst?
Schwankungen des Sauerstoff- und Nährstoffgehalts sind innerhalb eines Jahres nicht ungewöhnlich. Diese pendeln sich jedoch mit der Zeit wieder von selbst ein.

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Algen aus dem Gartenteich entfernen

Algen im Teich bekämpfen
Fließendes Wasser, beispielsweise durch deinen Wasserfall, versorgt den Gartenteich mit frischem Sauerstoff

Möchten Sie Algen wirksam aus Ihrem Gartenteich entfernen, gelingt dies bereits mit folgenden sechs Schritten.

1. PH-Wert bestimmen

Die regelmäßige Messung des pH-Wertes ist ein wichtiger Indikator für die erfolgreiche Bekämpfung von Algen. Mit Hilfe eines speziellen Test-Kits lässt sich der pH-Wert binnen weniger Augenblicke bestimmen. Liegt der Wert zwischen 6,8 und 8,2, gilt dieser als ideal.

Fällt der Wert zu gering aus, lässt sich dieser durch die Zufuhr von Nährstoffen wie beispielsweise Phosphat gezielt erhöhen. Ein deutlich zu hoher Wert begünstigt hingegen das weitere Algenwachstum.

2. Senken des pH-Wertes

Überwiegend fällt der pH-Wert zu hoch aus. Torf und Rindenmulch können die Senkung unterstützen, indem sie dieses mit Hilfe eines Netzes in das Wasser legen. Bevor sich das Holz zu zersetzen beginnt, sollten Sie die Materialien aus dem Wasser nehmen.

Alternativ besteht die Möglichkeit einer kontrollierten Zufuhr von Grundwasser oder der Zugabe umweltverträglicher pH-Minus Präparate.

Auch der Austausch von 10 bis 20 % des Wasservolumens kann zu einer Senkung des pH-Wertes beitragen. Möchten Sie hierfür Wasser aus einer Regentonne verwenden, sollten Sie dieses zuvor filtern, da Regenwasser meist zahlreiche Nährstoffe enthält. Das Filtern beugt einer Übertragung von Schmutzpartikeln vor. Dieser Prozess sollte über einen Zeitraum von rund zwei Tagen erfolgen.

3. Aufrechterhaltung der Sauerstoffversorgung

Für die Lebewesen im Teich ist eine ausreichende Sauerstoffversorgung von hoher Wichtigkeit. Mit Hilfe von Teichpumpen und entsprechenden Filtern lässt sich diese durchaus aufrechterhalten. Die Anschaffung von Filtersystemen kann sich lohnen, wenn eine automatische Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff oder eine selbstständige Reinigung erfolgen soll.

Eine UVC-Leuchte wie sie beispielsweise in UVC-Teichklärern vorkommt, erzeugt ultraviolettes Licht, welches die Bekämpfung von Schwebealgen unterstützt. Ein Oxidator kann alternativ zur Teichpumpe eingesetzt werden. Auch dieser trägt zu einer Anreicherung des Gewässers mit Sauerstoff bei.

4. Wasserpflanzen einsetzen

Mit der richtigen Zusammenstellung der Wasserpflanzen in der richtigen Menge lässt sich eine Minimierung des Algenwachstums erreichen. Ein Überangebot an Wasserpflanzen ist allerdings zu vermeiden, da dies zu einer Senkung des Sauerstoffgehalts beiträgt sowie das Nährstoffangebot erhöht. Dadurch kann es zu einer verfrühten Algenblüte kommen.

Die Menge sowie die Zusammensetzung an Teichpflanzen kann sich außerdem bei einem akuten Problem mit Schwebealgen positiv auswirken. Befinden sich zu viele Pflanzen im Teich, sind diese zu entfernen, bis sich ein ausgewähltes Ökosystem einstellt. Laub, abgestorbene Pflanzenteile und Fadenalgen lassen sich mit einem flachen Kescher entfernen. Im Rahmen einer regelmäßigen Reinigung kann ein Skimmer unterstützend eingesetzt werden.

5. Algen absaugen

Der Einsatz eines Teichsaugers kann sich bei der Entfernung von frei im Wasser treibenden Algen lohnen. Besonders vorteilhaft ist dies beispielsweise bei Fadenalgen. Bei der Teichreinigung ist der Einsatz eines Schlamm- und Teichsaugers zu empfehlen. Mit einem solchen Gerät lassen sich selbst Algen an Steinen oder direkt am Boden problemlos absaugen. Je nachdem, ob Sie Algen an großen Flächen oder in engen Ritzen entfernen möchten, sind verschiedene Aufsätze erhältlich.

6. Algenblocker einsetzen

Eine starke Sonneneinstrahlung sowie ein Anstieg der Wassertemperatur sorgen bei ansonsten günstigen Bedingungen für eine explosionsartige Vermehrung von Algen. Stellen Sie eine akute Algenblüte in Ihrem Teich fest, tragen sogenannte Algenblocker zu einer Reduktion der erforderlichen Wachstumbsbedingungen bei. Diese Mittel bewirken, dass sich das Überangebot an Phosphat reduziert, was Algen eine essentielle Nährstoffquelle nimmt.

Möchten Sie hingegen auf Algenblocker verzichten, empfiehlt sich die Einbringung von natürlichen Gerb- oder Huminsäuren. Auf diese Weise verstärkt sich die Sonnenreflexion des Wassers, wodurch es zu einer verminderten Sonneneinstrahlung kommt. Eine biologisch arbeitende UVC-Filteranlage kann dabei helfen, die Entstehung von Schwebealgen dauerhaft zu unterbinden.

Algenbefall richtig vorbeugen

Algenbefall vorbeugen
Es gibt einige Maßnahmen, mit denen das Wasser im Gartenteich dauerhaft klar und algenfrei bleibt

Bereits bei der Planung des Gartenteichs lässt sich der Entstehung von Algen wirksam vorbeugen. Von entscheidender Bedeutung ist beispielsweise die Größe des Teichs. Je größer und tiefer ein Gartenteich ausfällt, desto länger dauert es, bis sich das Wasser erwärmt. Da sich Algen in warmen Gewässern deutlich schneller vermehren, hemmen niedrigere Wassertemperaturen wiederum das Algenwachstum.

Befindet sich Ihr Gartenteich zudem an einem überwiegend schattigen Platz, trägt auch ein geringes Maß an Sonneneinstrahlung dazu bei, dass sich Algen nur langsam bilden. Achten Sie zudem darauf, dass nicht zu viel nährstoffhaltige Erde in den Gartenteich gelangt, wie es beispielsweise bei starken Regenfällen schnell passieren kann. Ab dem Herbst ist es sinnvoll, den Teich mit einem Netz abzudecken.

Um im bestehenden Gartenteich ein Überangebot an Algen zu vermeiden, sollten sich möglichst wenige Nährstoffe im Gewässer befinden. Ist das Absenken des pH-Wertes erforderlich, kann dies mit einem stabilen Eichenast gelingen. Bringen Sie diesen am besten mit einem Netz in das Wasser ein, damit sich dieser vor dem Zersetzen wieder unkompliziert herausnehmen lässt. Dank der freigesetzten Gerbsäure des Eichenasts lässt sich der pH-Wert wirksam senken.

THEMEN:   Gartenteich

Autor Carina Staiger
Über die Autorin
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Redakteurin entschieden. Seit 2020 berät und unterhält sie unsere Leser mit ihrem fundierten Fachwissen zu den unterschiedlichsten Tier- und Gartenthemen.
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