Gartenteich winterfest machen - Anleitung und Tipps
Schritt 1: Gartenteich reinigen
Wenn die Tage kürzer werden, kann es passieren, dass Laub in den Teich gelangt. Dieses sollten Sie zeitnah mit einem Kescher aus der Anlage entfernen, da andernfalls Faulschlamm entstehen kann. Faulschlamm ist vor allem im Winter problematisch, da dessen Fäulnisprozesse die Freisetzung von giftigem Schwefelwasserstoffgas begünstigen. Ist der Teich gefroren, ist die Entweichung der Gase nicht mehr möglich, sodass sich diese allmählich im Wasser lösen und somit den Tod für zahlreiche Lebewesen bedeuten können.
Hat sich bereits Faulschlamm im Gartenteich angesiedelt, lässt sich dieser am einfachsten mit einem elektrischen Teichschlammsauger entfernen. Neben Faulschlamm ist mit solchen Geräten auch die Entfernung fauliger Pflanzenreste und Algen möglich. Die Verschmutzungen werden in einen Behälter gesaugt und können anschließend in dünnen Lagen auf den Kompost gegeben oder als Dünger im Beet ausgebracht werden.
Unser Experten-Tipp:
Um einer Ansammlung großer Laubmengen im Gartenteich vorzubeugen, empfiehlt es sich, ihn mit einem Netz zu überspannen.
Schritt 2: Pumpe reinigen und einlagern
Ob eine Pumpe aus dem Gartenteich entfernt werden muss, ist in erster Linie vom Typ und der Wassertiefe abhängig. Befindet sich die Teichpumpe weniger als 80 cm tief unter der Wasseroberfläche, ist diese in jedem Fall zu entfernen. Denn die Gefahr eines Defekts durch Gefrieren ist in dieser Tiefe zu hoch. Nach dem Herausnehmen sollten Sie die Pumpe säubern und auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüfen. Danach lässt sich diese in einem mit Wasser gefüllten Eimer überwintern.
Unser Experten-Tipp:
Bereits vor dem ersten Frost sollten Sie alle Filter sowie weiteres Teichzubehör an einem trockenen Ort im Haus unterbringen, um mögliche Schäden vorzubeugen. Der Skimmer ist ebenfalls dem Gartenteich zu entnehmen sowie sicher einzulagern. Für das verbleibende Frostgehäuse empfiehlt sich ein Isolieren mit einer Abdeckplane.
Kann die Pumpe hingegen ganzjährig im Gartenteich verbleiben, stellt sich die Frage, ob diese während des Winters abgestellt werden soll. Normalerweise saugen Teichpumpen das Wasser über dem Teichgrund an, und blasen dieses in den oberen Wasserschichten wieder ein. Dies führt dazu, dass sich die Wasserschichten miteinander vermengen, was wiederum die Eisbildung an der Wasseroberfläche verzögert.
Allerdings kühlt dadurch auch die untere Wasserschicht des Teiches ab, was gegebenenfalls zum Tod von Fischen und Amphibien führt. Um dies zu verhindern, ist sicherzustellen, dass sich das Ansaugrohr sowie die Ausströhmöffnung in den oberen Wasserschichten befinden, sodass ausschließlich diese eine Wasserzone umgewälzt wird. Auf diese Weise bleiben die natürlichen Temperaturbereiche bestehen.
Unser Experten-Tipp:
Mittlerweile führen zahlreiche Hersteller Pumpen in ihrem Sortiment, die selbst Frost gut vertragen.
Schritt 3: Teichpflanzen zurückschneiden
Im Oktober und November ist der ideale Zeitpunkt, um die Pflanzen des Gartenteiches zu pflegen und gegebenenfalls umzusiedeln. Bei einigen Teichpflanzen empfiehlt sich ein Rückschnitt, da deren abgestorbenen Pflanzenreste andernfalls auf den Grund sinken und sich im Anschluss zersetzen würden.
Sofern diverse Gehölze das Ufer des Teiches zieren, sind auch diese zu kürzen. Zur Entfernung der vergilbten Blätter von Seerosen oder anderen Schwimmpflanzen empfiehlt es sich, eine spezielle Teichschere einzusetzen. Diese Schneidwerkzeuge besitzen einen langen Stiel, sodass diese bequem vom Rand des Teiches eingesetzt werden können. Wichtig ist dabei, dass Sie die Teichschere an der gewünschten Pflanze möglichst weit unten ansetzen. Das Entfernen der abgeschnittenen Blätter gelingt auch hier mit einem Kescher oder vergleichbarem Greifwerkzeug.
Weist Ihr Gartenteich dichte Bestände von Unterwasserpflanzen auf, lassen sich diese behutsam mit einem Rechen auslichten. Da wintergrüne Pflanzenarten selbst in der kalten Jahreszeit wichtige Sauerstofflieferanten für Fische darstellen, sollten Sie die Unterwasserpflanzen nicht vollständig entfernen. Damit die Entnahme von Fadenanlagen aus dem Gartenteich gelingt, sollten Sie zuvor den Wasserspiegel um wenige Zentimeter senken. Zudem ist es ratsam, breite Röhrichtgürtel bereits im Herbst auszudünnen.
Nicht alle Wasserpflanzen benötigen einen Rückschnitt
Da Wasserpflanzen einen geschützten Rückzugsort darstellen, werden diese vor allem von Insekten als Winterquartier genutzt. Zudem erweist sich das verbleibende Röhricht bei geschlossener Eisdecke als unverzichtbar für den Gasaustausch im Gartenteich. Daher sollten Sie bei einigen Pflanzen bis zum Frühjahr auf einen Rückschnitt verzichten.
Erweisen sich die trockenen Halme als störend, können diese bis maximal eine Handbreit über dem Wasserspiegel gestutzt werden. Weiterhin sollten Sie bei Uferpflanzen wie Schilf, Gras, Zyperngras und Binsen circa 20 cm stehen lassen. Die mit Luft gefüllten Halme dienen während des Winters als winzige Luftschläuche, die ein Entweichen der Faulgase ermöglichen. Außerdem bleibt das Ufer länger eisfrei und der Teich erfährt eine bessere Belüftung. Bei besonders langen Gräsern empfiehlt es sich, diese oben zusammenzubinden, um der Gefahr des Erfrierens bei Frost vorzubeugen.
Schritt 4: Teichpflanzen überwintern
Sofern Sie frostempfindliche Pflanzen in Ihrem Gartenteich beherbergen, sollten Sie diese vor dem Winter herausnehmen und an einem geschützten Ort im Haus unterbringen. Als frostempfindlich gelten vor allem Wasserhyazinthen und Lotusblumen. Für deren Überwinterung empfiehlt sich ein heller und frostfreier Ort in einem mit Wasser befüllten Eimer.
Einheimische Pflanzen können hingegen bedenkenlos während des Winters im Gartenteich verbleiben. Selbst Frost wirkt sich nicht negativ auf diese aus. Hierzu gehören unter anderem:
- Seerosen
- Wasserschwertlilien
- Froschlöffel
Schritt 5: Gartenteich vor dem Gefrieren schützen
Gefriert die Wasseroberfläche des Gartenteichs, ist kein Gasaustausch zwischen Wasser und der Umgebungsluft mehr möglich. Genau dieser ist es jedoch, welchen die Teichbewohner dringend benötigen, um zu überleben. Um eine ausreichende Sauerstoffversorgung der Teichbewohner zu gewährleisten, sollten Sie dem Gefrieren des Gewässers bereits im Spätherbst vorbeugen.
Frost vorbeugen mit einem Eisfreihalter
Bei einem Eisfreihalter handelt es sich um einen Styroporring mit einem Durchmesser von mindestens 40 cm. Manche Modelle sind mit einem Deckel und / oder Senkkammern ausgestattet. Diese Senkkammern lassen sich mit Wasser befüllen, sodass der Eisfreihalter tiefer unter die Wasseroberfläche sinkt. Wichtig ist, dass dieser an der tiefsten Stelle positioniert wird.
Produkttipp: Eisfreihalter mit Lüftungsrohr, 40 cm
Es empfiehlt sich, den Eisfreihalter bereits im Spätherbst zu installieren, da die Teichbewohner zu diesem Zeitpunkt noch an die Wasseroberfläche kommen, um Atemluft zu schnappen. Erst mit der Zeit sinkt die Temperatur auch am Grund des Gewässers ab, sodass die Lebewesen allmählich ihren Stoffwechsel herunterfahren und in Winterstarre fallen.
Je nach Modell gelingt die Kombination des Eisfreihalters mit einem Teichbelüfter, sodass die daraus aufsteigenden Luftblasen die Wasseroberfläche besser offenhalten und das Wasser zusätzlich mit Sauerstoff anreichern.
Unser Experten-Tipp:
Bei starkem Frost ist der Einsatz eines Teichheizers zu empfehlen.
Achtung: Ist die Wasseroberfläche bereits gefroren, sollten Sie diese ausschließlich mit warmen Wasser auftauen. Von einem Freihacken ist dringend abzuraten, da die entstehende Druckwelle möglicherweise die Schwimmblasen der Fische zum Platzen bringen würde.
Versuchen Sie auch nicht, die Wasseroberfläche mit einem Bündel Stroh freizuhalten. Stroh saugt sich schnell mit Wasser voll und wird innerhalb kürzester Zeit von Bakterien zersetzt. Die daraus entstehenden Fäulnisprozesse belasten wiederum das Gewässer.
Schritt 6: Fische im Gartenteich überwintern
Sinken die Temperaturen, beginnen Fische allmählich damit, sich in tiefere Wasserschichten zurückzuziehen. Hier fallen sie in eine Art Winterstarre. In diesem Zustand ist der Stoffwechsel stark reduziert, das Herz schlägt nur noch rund einmal pro Minute. Somit benötigen Fische ab dem Spätherbst nur noch wenig Sauerstoff, sogar die Nahrungsaufnahme pausiert. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Fische ab einer Temperatur von rund 10 Grad Celsius nicht mehr füttern. Denn siedeln sich Futterreste am Boden an, können Fäulnisgase entstehen, die schlimmstenfalls zu einer Vergiftung der Tiere führen können.
Die Sauerstoffversorgung erfolgt im Spätherbst und frühen Winter noch über die Produktion der Wasserpflanzen. Selbst die spärliche Produktion von beispielsweise der Kanadischen Wasserpest oder dem Hornkraut ist für die Teichbewohner zunächst ausreichend. Erst wenn die Temperaturen weiter sinken, stellen die Wasserpflanzen ihren Stoffwechsel vollständig ein und überwintern am Grund des Teichs.
Unser Experten-Tipp:
Obwohl die geringe Sauerstoffmenge für einige Fische ausreicht, sind für zahlreiche Fischarten Oxydatoren erhältlich. Diese reichern das Teichwasser mit feinperligem Sauerstoff an und unterbinden Fäulnisprozesse im Teich.
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