Kaminholz

Brennholz richtig lagern, trocknen und verheizen

Bevor Holz im Kamin oder Ofen verbrannt werden kann, muss es entsprechend lange und vor allem korrekt gelagert werden. Worauf Sie bei der Brennholzlagerung achten müssen und wie Sie mit Kaminholz richtig heizen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Gelagerte Holzscheite
Holzscheite sollten bis zu drei Jahre lang lagern, bevor sie zum Heizen verwendet werden
Inhaltsverzeichnis

Brennholz schlagen oder kaufen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an Brennholz zu kommen. Kostenlos fällt es beispielsweise von Baumfällungen im eigenen Garten an. Vielleicht sägt auch ein Nachbar einen Baum ab und freut sich über Ihre Mithilfe und die kostenlose Entsorgung. Allerdings eignen sich nicht alle Holzarten als Brennholz. Ideal sind Harthölzer wie Buche und Eiche. Zwar lassen sich auch Nadelhölzer wie Tanne, Kiefer und Fichte verbrennen, allerdings enthalten diese Baumarten viel Harz und sind daher nicht für alle Kaminöfen geeignet.

Sie können Brennholz auch in einem Baumarkt oder beim Holzhändler kaufen. Im Baumarkt gibt es in der Regel nur kleinere Hölzer, die sich für die Feuerstelle im Garten oder als Anmachholz verwenden lassen. Händler liefern Ihnen hingegen gleich größere Mengen direkt nach Hause. Einige Waldbesitzer oder auch Forstämter bieten außerdem die Möglichkeit, sich das Brennholz selbst zu schlagen oder dort abzuholen. Hierfür ist in der Regel aber ein Kettensägenschein bzw. ein ausreichend großer Anhänger erforderlich.

Vor der Lagerung spalten

Bevor das Holz gelagert werden kann, sollte es auf die entsprechende Scheitgröße gebracht werden. Das hat zwei Vorteile: Zum einen lässt sich frisches Holz leichter spalten, zum anderen verkürzt sich die Trocknungszeit. Für kleinere Mengen reicht dazu eine Axt oder Kettensäge, bei größeren empfiehlt sich ein Holzspalter, der entweder geliehen oder für einige hundert Euro erhältlich ist. Wenn Sie sich Holz beschaffen und es selbst zerkleinern, können Sie bares Geld sparen, denn frisches Holz ist oft günstiger als bereits abgelagertes.

Wählen Sie eine Scheitgröße, die zu Ihrer Feuerstelle passt. Gängige Längen, die auch im Brennholzhandel häufig so angeboten werden, sind 25, 33 und 50 Zentimeter. Im Zweifelsfall können Sie mit einem Durchmesser von 8 bis 12 Zentimeter und einer Länge von 25 bis 33 Zentimeter nichts falsch machen.

Richtiger Lagerstandort

Wählen Sie einen Lagerplatz, der eine gute Durchlüftung gewährleistet und möglichst durch Sonne beschienen wird. Das ist wichtig, damit das Holz durch Wind und Wärme schneller abtrocknen kann. Ansonsten bleibt es nicht nur feucht, sondern kann auch gesundheitsschädlichen Schimmel ansetzen. Optimal ist eine Überdachung, damit Regen die Trocknung nicht verzögert.

Ist Ihnen das Aufstellen eines überdachten Kaminholzregals zu aufwändig, lässt sich der Holzstapel auch mit einer Plane abdecken. Dabei sollte der Stapel allerdings nur oben abgedeckt werden, damit die Feuchtigkeit seitlich weiterhin entweichen kann. Bei schönem Wetter kann die Abdeckung entfernt werden, um dem Trocknungsprozess zu beschleunigen.

Sie können Ihr Brennholz auch im Keller oder einem Gartenhaus lagern. Sorgen Sie dann aber dafür, dass täglich gelüftet wird und die Feuchtigkeit aus dem Raum entweichen kann. Auch hierbei ist es wichtig, dass Sie auf die richtige Holzlagerung achten.

Brennholz korrekt lagern

Brennholzstapel im Garten
Ob im Holzregal (links) oder als Holzmiete (rechts): Achten Sie beim Stapeln auf eine gute Luftzirkulation

Damit das Brennholz vollständig durchtrocknen kann, ist neben dem Standort auch die richtige Anordnung der Holzscheite wichtig. Grundsätzlich sollte die erste Schicht nicht direkt auf dem Erdboden liegen. Besser ist ein trockener Unterbau, beispielsweise aus Europalette oder Holzbohlen, der eine Belüftung von unten ermöglicht. Alternativ lassen sich auch Pflastersteine verlegen, von denen Regenwasser gut abfließen kann.

Achten Sie beim Stapeln der Scheite auf ausreichend Zwischenräume und Abstand - sowohl zu den Seiten als auch zur Rückseite hin. Je besser die Luft zirkulieren kann, umso schneller trocknet das Holz. Beginnen Sie mit der ersten Reihe und legen Sie die zweite Holzreihe anschließend leicht versetzt oben drauf. So entsteht automatisch der benötigte Zwischenraum für die Belüftung. Da Scheithölzer unterschiedliche Maße besitzen, müssen Sie hier etwas Geschick beweisen, damit die Stapelung klappt.

Lagerdauer

Frisches Holz besitzt einen Wassergehalt von rund 40 bis 50 Prozent. Je nach Holzart und Lagerung dauert es in der Regel zwischen ein und drei Jahren, bis das Holz ausreichend durchgetrocknet ist. Optimal ist eine Holzfeuchte von circa 15 bis 20 Prozent, die sich ganz einfach mit Hilfe eines Holzfeuchtemessgeräts ermitteln lässt. Liegt die Feuchte bei über 25 Prozent, ist das Verbrennen laut der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. ⁠BImSchV⁠) sogar gesetzlich verboten. Auch aus eigenem Interesse sollten Sie nur ausreichend durchgetrocknetes Brennholz verwenden, da sich feuchtes Holz schlechter anzünden lässt, viel Rauch und Ruß verursacht und den Kaminofen schädigen kann.

Bei der Ermittlung muss allerdings darauf geachtet werden, die Holzfeuchtigkeit nicht mit dem Wassergehalt zu verwechseln. Während sich die Holzfeuchte auf das Darrgewicht bezieht, also das absolut trockene Holz, wird der Wassergehalt auf Basis der Gesamtmasse des feuchten Holzes ermittelt. Die maximal erlaubte Holzfeuchte von 25 Prozent entspricht daher einem Wassergehalt von 20 Prozent. Mit Hilfe zweier Formeln lassen sich Holzfeuchte und Wassergehalt exakt umrechnen:

  • Holzfeuchte = (Wassergehalt / (100 - Wassergehalt)) x 100
  • Wassergehalt = (Holzfeuchte / (100 + Holzfeuchte )) x 100

Lesetipp: Das Umwelt Bundesamt hat einen umfassenden Ratgeber zum Thema Heizen mit Holz als kostenlosen Download veröffentlicht.

Unser Experten-Tipp:
Planen Sie Ihren Holzbedarf bereits vor dem Kauf. Brennholz lässt sich nach dem Durchtrocknen zwar noch weiter lagern, allerdings verschlechtert sich der Heizwert mit zunehmender Lagerdauer.

Mit Brennholz richtig heizen

Brennholz im Smoker und Kaminofen
Hat das Brennholz die erforderliche Feuchte erreicht, lässt es sich bspw. im Smoker oder Kaminofen verheizen

So klappt das Anzünden

Heizen Sie mit einem Kamin oder Ofen, ist zuerst der Abzug beziehungsweise die Luftklappen zu öffnen. Wie weit diese geöffnet werden sollten und welche Stellung optimal ist, entnehmen Sie der Beschreibung Ihres Kamins bzw. Ofens.

Anschließend legen Sie zwei trockene Holzscheite über Kreuz mittig in die Feuerstelle. Darüber verteilen Sie kleines Anmachholz, Späne oder Ähnliches. Die Scheite werden nun von oben befeuert und brennen nach unten ab. Diese Vorgehensweise verlangsamt den Abbrennprozess, ohne dass Sie an Wärmeentwicklung einzubüßen haben. Zusätzlich entsteht eine geringere Rußbildung. Um Holz zu sparen und eine kontinuierliche, lange Wärme mit Brennholz zu erreichen, sollten Sie erst nachlegen, wenn die ersten beiden Hölzer eine umfangreiche Grundglut zeigen.

Beim Lagerfeuer oder einer anderen offenen Feuerstelle sollten die Scheite von unten nach oben brennen, damit höhere Flammen mehr Wärme produzieren und Wind das Feuer nicht ausbläst.

Brennstoffmenge und -dauer einhalten

Jeder Ofen, Kamin und auch jede Feuerschalen besitzt eine maximale Brennstoffmenge und -dauer. Da diese von der Größe und weiteren Faktoren abhängig sind, informieren Sie sich direkt beim Hersteller oder lesen Sie die Information in der mitgelieferten Anleitung Ihres Modells nach. Legen Sie zu viel Holz gleichzeitig ein oder heizen Sie zu lange am Stück, kann die Feuerstätte überhitzen und Schaden nehmen.

Temperatur richtig regulieren

Häufig versuchen Kamin- und Ofenbesitzer die Temperatur zu reduzieren, indem Sie die Luftklappen weit schließen. Durch die geringere Verbrennung steigt allerdings die Feinstaubemission. Das ist ungesund für Sie und schädigt die Umwelt. Besser lässt sich die Wärme hingegen durch die verwendete Brennholzmenge und die Nachlageintervalle anpassen.

Häufig gestellte Fragen

Sollte Brennholz im Garten abgedeckt werden?

Um das im Garten gelagerte Brennholz vor Regen und Schnee zu schützen, sollte es ab September abgedeckt werden. Optimal ist hierfür ein gut gelüfteter Holzunterstand mit südlicher Ausrichtung. Alternativ kann auch eine Plane verwendet werden, die das Holz allerdings nur von oben abdecken darf, da sich ansonsten Schimmel bilden kann.

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Wie wird Brennholz richtig gelagert?

Achten Sie beim Stapeln darauf, dass die Holzscheite nicht zu dicht aneinander liegen, damit die Luft gut zirkulieren kann. Legen sie die erste Reihe nebeneinander auf einen festen Untergrund. Bei der nächsten Reihe wird das Holz dann quer zur ersten gelegt. Damit sorgen Sie für eine ausreichende Stabiliät des Holzlagers. Besitzen Sie ein Regal als Stapelhilfe, können Sie auf die Querung hingegen verzichten.

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Wie lange sollte Brennholz lagern?

Je nach Holzart dauert die Lagerung rund ein bis drei Jahre, bevor die Holzscheite die optimale Trocknung erreicht haben. Die Restfeuchte sollte dann unter 20 % liegen. Wird Brennholz länger als fünf Jahre gelagert, verliert es zunehmend an Brennenergie.

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Wie viel kostet ein Kubikmeter Holz?

Die Preise für Kaminholz schwanken je nach Region, Jahreszeit und Holzart. Der Raummeter kostet meist zwischen 35 und 45 Euro, was einem Festmeter zwischen 50 und 60 Euro entspricht. Raummeter (RM) ist eine weit verbreitete Maßeinheit beim Holzkauf und wird auch als Ster oder Klafter bezeichnet. Er steht für einen Kubikmeter lose aufgeschichteter Holzscheite samt Zwischenräumen. Holz, das als Schüttraummeter angeboten wird, enthält noch mehr Zwischenräume, wodurch die Holzmenge geringer ausfällt als bei Raummeter.

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Wann ist Kaminholz am günstigsten?

Wer seinen Holzvorrat günstig auffüllen möchte, sollte möglichst zwischen Mai und August kaufen, da die Preise für Scheitholz zu dieser Zeit erfahrungsgemäß am niedrigsten sind. Am teuersten ist das Holz hingegen im Januar und Februar. Hier müssen Kaminbesitzer mit einem Preisauschlag von bis zu 20 % rechnen.

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Welches Holz eignet sich am besten zum Heizen?

Nicht jede Holzart brennt gleich gut und ist zudem für den Kaminofen geeignet. Am besten eignen sich Harthölzer von Laubbäumen wie Birke, Buche, Eiche, Esche, Kirsche oder Ahorn. Alle Hartholzarten bieten gute Heizeigenschaften, unterscheiden sich aber in der Verbrennung:

  • Birke besitzt eine schöne blaue Flamme, verbrennt aber schneller als Buchenholz
  • Buche lässt sich gut entzünden, brennt gleichmäßig und hält lange vor
  • Esche erzeugt viele Funken und brennt nur mit kleiner Flamme
  • Eiche hält lange Zeit die Glut, benötigt aber eine hohe Temperatur

Weniger gut geeignet sind Nadelhölzer wie Douglasie, Fichte, Kiefer oder Tanne, da sie sehr schnell verbrennen. Dafür lassen sie sich Dank des hohen Harzgehaltes gut als Anzündholz verwenden.

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THEMEN:   Holz Kamin

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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