Hundstage 2024: Bedeutung, Zeitraum und Bauernregeln
Wann sind die Hundstage 2024?
Bei den Hundstagen, die im Lateinischen als dies caniculares bezeichnet werden, handelt es sich um die heißesten Tage im Sommer. Sie treten in Europa immer vom 23. Juli bis zum 23. August auf, so auch 2024. Dieser Zeitraum ist bereits seit den Römern fest definiert, auch wenn die ursprüngliche Namensgebung heute nicht mehr zutrifft.
Namensherkunft
Die Hundstage haben ihren Namen vom Sternbild "Großer Hund" (Canis Major) und sind daher ein astronomisches Ereignis, kein meteorologisches. Das Sternbild benötigt vom Aufgang bis zur vollständigen Sichtbarkeit zwischen 30 und 31 Tage, was als "Tage vom großen Hund" (Hundstage) bezeichnet wird. Der wichtigste Stern vom "Großen Hund" ist Sirius, der den Beinamen Hundsstern trägt. Zur Zeit des Römischen Reiches ging Sirius meist gegen Ende Juli, Anfang August zusammen mit der Sonne auf und unter, was als heliakischer Aufgang bezeichnet wird, und legte so den Anfang der Hundstage fest.
Geschichte der Hundstage
Bereits im altägyptischen Kalender galt Sirius in Verkörperung der Göttin Sopdet als "Bringer der Nilschwemme", periodisch auftretenden Hochwassern in den Randregionen des Nils. Auch die Griechen erkannten einen Zusammenhang zwischen der Wiederkehr des Sirius und den Tagen der größten Sommerhitze. Sie erklärten sich das Phänomen als eine Verschmelzung des Sonnenlichts mit dem Feuer des Sirius-Sterns. Die in der Hitze häufiger auftretenden Fata Morganen wurden von arabischen Astronomen zudem als den "vom Himmel tropfenden Speichel des Hundssterns" bezeichnet.
Zeitraum heute nicht mehr korrekt
Im Laufe der Zeit hat sich durch die Verschiebung der Erdachse auch der Zeitraum der ursprünglichen Hundstage um etwa vier Wochen nach hinten verlagert. Heute ist der Sirius-Stern über Deutschland erst frühestens Ende August mit voller Leuchtkraft zu sehen und deutet auf den nahenden Herbst hin. Auch die heißesten Tage des Jahres treten statistsch gesehen schon Anfang Juli auf.
Die Hundstage haben ihre Bedeutung allerdings behalten und werden in anderen Ländern folgendermaßen bezeichnet: Im Englischen heißten sie "dog days", im Französischen "la canicule", auf Italienisch "la canìcola" und im Spanischen "la canícula", was übersetzt "Tage der Sommerhitze" oder "Hitzewelle" bedeutet.
Einfluss der Hundstage auf das Gärtnern
Da im Hochsommer grundsätzlich mit viel Hitze und vor allem Trockenheit zu rechnen ist, sollten Sie im Garten Vorkehrungen treffen. Stellen Sie sonnen- und hitzeempfindliche Kübelpflanzen zu dieser Zeit in den Schatten oder sorgen Sie für einen Schattenspender. Für viele Blühpflanzen und im Gemüsebeet steigt dann der Wasserbedarf. Die Errichtung eines Bewässerungssystems oder ein aufgestellter Rasenprenger können arbeitserleichternd sein. Selbst ganze Bäume lassen sich mit einem Bewässerungsbeutel zuverlässig über längere Zeit mit Wasser versorgen. Trockener Boden erschwert auch das Einpflanzen. Sollen noch Sommerblumen gesetzt werden, bietet sich die Zeit vor den Hundstagen 2024 dafür an.
Bauernweisheiten zu den Hundstagen
Wie so oft üblich, gibt es auch zu den Hundstagen eine Reihe von alten Bauernregeln, die mehr oder weniger gut das Wetter der nächsten Wochen und Monate hervorsagen sollen:
- Wie das Wetter, wenn der Hundsstern aufgeht, so wird's bleiben, bis er untergeht.
Laut der Bauernregel bleibt das Wetter die nächsten 30 Tage so, wie es am 23. Juli zu Beginn der Hundstage war.
- Hundstage hell und klar, deuten auf ein gutes Jahr. Werden Regen sie bereiten, kommen nicht die besten Zeiten.
Ist es während der Hundstage sonnig-hell und der Himmel ohne viele Wolken, zieht sich das schöne Wetter auch weiter darüber hinaus. Regnet es während der Hundstage allerdings viel, ist die Prognose für den Spätsommer schlecht. Es können sogar Stürme drohen. Diese Vorhersage erleichtert das Bestimmen, was wann gesät oder gepflanzt werden sollte und lässt bereits Vorkehrungen für eventuelle Unwetter treffen.
- Sind die Hundstage voll Sonnenschein, wird das Jahr recht fruchtbar sein.
Diese Bauernregel bezieht sich auf die Ernten im Sommer und Herbst. Demnach sollen sehr sonnige Hundstage auf hohe Ernteerträge hindeuten. Dann lohnt es sich, noch kräftig auszusäen und zu pflanzen.
- Sind die Hundstage heiß, bleibt's im Winter lange weiß.
Sonnige, heiße Hundstage deuten auf eine lange Schneeperiode im Winter hin. Dann könnte es sinnvoll sein, frühes Gemüse vorzuziehen, um aufgrund längerer Kälte und Bodenfrost keine wertvolle Erntezeit zu verlieren.
- Hundstage heiß, bringen dem Bauern viel Schweiß.
Wenngleich die Hundstage nicht immer die heißesten Tage des Jahres mit sich bringen, so ist die Chance dennoch gegeben. Deshalb bereiten sich erfahrende Bauern und Hobbygärtner darauf vor und erledigen schweißtreibende Feld- und Gartenarbeiten bereits vorher oder bereiten alles so vor, dass es während der Hundstage nicht zu viele anstrengende Aufgaben zu erledigen gibt.
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