Gartenrecht

Feuer im Garten machen: Was ist erlaubt, was verboten?

Ob Gartenabfälle verbrennen, eine romantische Feuerstelle einrichten oder ein Lagerfeuer entzünden - es gibt zahlreiche Gründe, im eigenen Garten ein Feuer machen zu wollen. Der Gesetzgeber gibt allerdings Regeln vor, was unter welchen Bedingungen erlaubt und verboten ist. Wir fassen die wichtigsten Vorschriften zusammen.

Lagerfeuer im Garten machen
Für Feuer im Garten gibt es strenge gesetzliche Regelungen, die Sie kennen und einhalten sollten
Inhaltsverzeichnis

Bevor Sie ein Feuer in Ihrem Garten entzünden, sollten Sie sich mit den gesetzlichen Vorschriften und Regelungen vertraut machen. Denn grundsätzlich müssen Sie für feste Feuerstellen und Lagerfeuer baurechtliche und feuerpolizeiliche Maßnahmen berücksichtigen. Außerdem gibt es je nach Bundesland und Gemeinde unterschiedliche Regelungen, wann bestimmte Feuerarten zu welchen Zwecken erlaubt sind oder einer Genehmigung bedürfen. Eine einheitliche Regelung gibt es nicht.

Sind offene Feuer im Garten erlaubt?

Sogenannte "offene Feuer" sind in den meisten Kommunen verboten. Für andere, geschlossene Feuerstellen im Garten gelten vielfach strenge Auflagen. Bevor Sie ein Feuer im Garten anzünden, sollten Sie deshalb immer vorab bei der zuständigen Gemeinde oder Stadt anfragen, was erlaubt ist und welche Bedingungen erfüllen sein müssen. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und bei Zuwiderhandlungen drohen empfindliche Strafen.

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Worauf muss ich bei Feuerstellen im Garten achten?

Feuerstellen im Garten errichten
Offene Feuerstellen sind im Garten grundsätzlich verboten und bedürfen einer gesonderten Genehmigung

Die Feuerstelle muss eingegrenzt sein und die Unterlage sowie die Umgebung feuerfest. Verbrannt werden dürfen nur natürliche, unbehandelte Materialien die frei von Schadstoffen sind. Das Feuer darf zudem zu keiner Zeit unbeaufsichtigt bleiben, um eine Ausbreitung zu verhindern.

In trockenen Sommermonaten, wenn es bereits längere Zeit nicht mehr geregnet hat, sollten Sie auf Feuer im Garten gänzlich verzichten. Die Gefahr, durch Funkenflug einen ungewollten Brand zu entzünden, ist dann sehr hoch.

Untersagt ist außerdem der Einsatz von Brandbeschleuniger. Abgesehen von den schädlichen Inhaltsstoffen, werden jedes Jahr zahlreiche schwerwiegende Unfälle teilweise mit schwersten Brandverletzungen registriert. Zudem besteht ein hohes Risiko, dass ein mit Brandbeschleuniger gezündetes Feuer schnell außer Kontrolle gerät und sich weit über den vorgesehenen Raum ausbreitet. In der Folge sind Feuerwehreinsätze keine Seltenheit, um das Übergreifen von Feuer auf Gebäude und die Umgebung zu verhindern.

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Welche Auflagen gibt es für Feuer im Garten?

Je nachdem, welche Art Feuer Sie im eigenen Garten machen möchten, gibt es von Ihrer Gemeinde, Kommune oder Stadt bestimmte Zeiten und andere Auflagen, die eingehalten werden müssen. Während geschlossene Feuerstätten wie beispielsweise Feuerkörbe genehmigungsfrei sind, benötigen Sie für Lagerfeuer am Boden oder das Verbrennen von Gartenabfällen in der Regel dringend eine Genehmigung. Diese ziehen weitere Vorschriften nach sich, unter anderem die Einhaltung diverser Mindestabstände.

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Welche Abstände müssen bei Gartenfeuern eingehalten werden?

In der Regel kontrolliert das Ordnungsamt die örtlichen Gegebenheiten, bevor eine Feuer-Genehmigung im Garten erteilt wird. Eines der wichtigsten Kriterien sind die Mindestabstände zu öffentlichen Plätzen, Straßen und Gehwegen sowie Gebäuden, Wäldern und Nachbarn. Können diese erforderlichen Abstände nicht eingehalten werden, ist ein offenes Feuer grundsätzlich verboten und eine Genehmigung nicht zu erwarten. Folgende Abstände sind mindestens notwendig:

  • 50 Meter zu Gebäuden
  • 50 Meter zu öffentlichen Plätzen, Straßen und Gehwegen
  • 100 Meter zu Wäldern
  • 10 Meter zum Nachbargrundstück

Wird ohne Genehmigung im Garten Feuer gemacht und werden zudem die Mindestabstände nicht eingehalten, drohen hohe Geldstrafen.

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Welche Feuerstätten im Garten sind genehmigungsfrei?

Geschlossene Feuerstellen sind genehmigungsfrei
Die einfachste Art, ein Feuer im Garten zu machen, ist die Verwendung einer geschlossenen, genehmigungsfreien Feuerstelle

Möchten Sie lediglich eine gemütliche Feuerstätte für abendliche Romantik im Garten, dann empfiehlt sich der Kauf einer Feuerschale oder es Feuerkorbs. Diese sind nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz sogenannte nicht genehmigungsbedürftige Anlagen. Allerdings dürfen in diesen speziellen Feuerungseinrichtungen lediglich dafür bestimmte Brennstoffe wie naturbelassenes stückiges Holz oder gepresste Holzbriketts verfeuert werden. Werden darin anderweitige Abfälle verbrannt, begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit.

Feuerschalen und Feuerkörbe gibt es in verschiedenen Größen, Materialien und Ausführungen. Wählen Sie ein Modell mit kleinen Zwischenräumen, um ein Hindurchfallen von Glut zu vermeiden. Aufsätze und Deckel sorgen zudem für einen reduzierten Funkenflug. Grundsätzlich muss der Platz, an dem die Feuerstelle errichtet wird, eben und die Umgebung feuerfest sein. Halten Sie außerdem ausreichend Abstand zu Gartenhütten oder brennbaren Bäumen und Sträuchern ein.

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Darf ich Gartenabfälle verbrennen?

Das Verbrennen von Gartenabfällen in nur in den wenigsten Gemeinden grundsätzlich erlaubt. In der Regel gibt es etliche Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um eine Ausnahmegenehmigung zum Verbrennen von Grüngut zu erhalten. Denn laut Kreislaufwirtschaftsgesetz hat die Verwertung von pflanzlichen Gartenabfällen Vorrang vor der Beseitigung. Und selbst wenn in Ihrem Landkreis das Verbrennen von Grüngut erlaubt sein sollte, müssen Sie das Feuer vorab ankündigen und sich genehmigen lassen.

Sofern für Sie eine Entsorgung über die Biotonne, kommunale Grüngutsammelstellen oder Wertstoff- und Recyclinghöfe zumutbar ist, ist die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung eher unwahrscheinlich.

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Zu welchen Zeiten darf man Gartenabfälle verbrennen?

Sofern es in Ihrer Gemeide erlaubt ist oder Sie gar eine Ausnahmegenehmigung erhalten haben, auf Ihrem Privatgrundstück Gartenabfälle zu verbrennen, sieht der Gesetzgeber hierfür einen festgesetzten Zeitrahmen vor. Dieser bewegt sich in der Regel zwischen den Monaten April und Oktober und zu Zeiten zwischen 8.00 und 18.00 Uhr.

Achten Sie darauf, dass Sie die Glut nicht über Nacht unbeaufsichtigt sich selbst überlassen. Auch dies ist verboten. Sollte sich aus der unbeaufsichtigten Glut ein neues Feuer entwickeln oder auf einem frei zugänglichem Grundstück jemand daran zu Schaden kommen, haften Sie persönlich für Sach- und Personenschäden. Am besten ist es, nach dem Verbrennen die Glut mit ausreichend Wasser zum Erlöschen zu bringen, bevor Sie den Ort verlassen.

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Darf Holz auf dem eigenen Grundstück verbrannt werden?

Holz und Laub dürfen nicht einfach im Garten verbrannt werden
Während ausschließlich stückiges Holz in einer geschlossenen Feuerstelle erlaubt ist, darf Laub grundsätzlich nicht verbrannt werden

Holz fällt in vielen Gärten als Abfall an - vor allem im Frühjahr und Herbst, wenn Bäume und Sträucher zurückgeschnitten werden. Ein Feuer im eigenen Garten ist für viele Gartenbesitzer dann oftmals die einfachste Lösung, insbesondere größere Mengen unkompliziert loszuwerden. Allerdings ist es deutschlandweit grundsätzlich per Gesetz verboten, nasses und schadstoffbelastetes Holz, frisches Geäst sowie Sperrholz im Garten zu verbrennen.

Zu schadstoffbelastetem Holz zählt vor allem solches, das mit chemischen Mitteln bearbeitet wurde, wie beispielsweise Imprägnierglasuren oder Lacke. Dies findet sich beispielsweise in abgerissenen Gartenzäunen oder Gartenlauben. Aufgrund der dadurch drohenden Umweltverschmutzung sowie starker Rauchentwicklung werden Sie seitens der Behörden keine Genehmigung erhalten.

Einzige Möglichkeit ist das mehrjährige Trocknen von stückigem Holzschnitt, den Sie anschließend in einer geschlossenen Feuerstelle verbrennen können.

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Dürfen Laubhaufen im Garten abgebrannt werden?

Im Herbst können sich Massen von Laub ansammeln. Einfach mit einem Laubsauger oder -bläser auf einen Haufen sammeln und im Garten anzünden, um das Beseitigungsproblem zu lösen, wäre die schnellste Methode. Aber wie bereits beim nassen Holz, verbietet der Gesetzgeber dies in ganz Deutschland. Auch hierbei entsteht viel Rauch, das nicht nur als Störfaktor in der Nachbarschaft angesehen werden kann, sondern auch einen hohen CO2-Ausstoß zur Folge hat. Eine Luftverschmutzung ist damit der Hauptgrund für das Verbot, Laub im Garten zu verbrennen.

Gleiches gilt übrigens für Papier in jeglicher Form. Ganz gleich, ob es sich dabei um Stapel von gesammeltem Altpapier handelt oder um Dokumente, die sie vernichten möchten.

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Sind Lagerfeuer auf dem Boden erlaubt?

Lagerfeuer im Garten anzünden
Lagerfeuer auf dem Boden sind grundsätzlich verboten (links) - stattdessen muss die Feuerstelle geschlossen oder ummauert sein (rechts)

Viele Gartenbesitzer verbinden mit einem Lagerfeuer im heimischen Garten Gemütlichkeit, Wärme und Romantik. Dabei ist zu beachten, dass klassische Lagerfeuer auf dem Boden ohne Genehmigung der Gemeinde nicht erlaubt sind. Diese müssen zwingend als Feuerstelle eingegrenzt werden. Erlaubt sind hingegen Feuerkörbe, Feuerschalen, Feuer in Grillen sowie ummauerte Feuerstellen mit einem Durchmesser von weniger als einem Meter, da sie nicht als offenes Feuer gelten. Auch hierfür ist nicht einmal eine gesonderte Genehmigung erforderlich.

Berücksichtigen sollten Sie aber dennoch, dass Sie auch hier der Verpflichtung im Sinne des Umweltschutzes und dem belästigungsfreien Umgang mit der Nachbarschaft nachzukommen haben. Das Verbrennen von giftigen Stoffen, starke Rauch- und unangenehme Geruchsentwicklungen können Gründe sein, die das Ordnungsamt berechtigen, Ihnen auch geschlossene Feuerstellen im Garten zu untersagen.

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Ärger mit den Nachbarn vermeiden

Ob gesonderte Genehmigung oder ein geschlossenes Gartenfeuer: Für beide gilt die Rücksicht auf die Nachbarschaft. Vor Beginn sollten Sie das Wetter berücksichtigen, denn starker Wind kann zu einer Rauch- und Geruchsbelästigung führen, bei der betroffene Nachbarn das Recht auf Unterlassung besitzen. Dies kann zu einem Entzug der Genehmigung und zum sofortigen Löschen des Feuers führen.

Deshalb gilt: Wählen Sie einen möglichst windstillen Tag für Ihr Feuer im Garten. Zusätzlich ist es erfahrungsgemäß immer von Vorteil, die Nachbarn im Vorfeld zu informieren und zumindest ihr mündliches Einverständnis einzuholen. Ein rücksichtsvoller Umgang mit der Nachbarschaft ist stets empfehlenswert.

THEMEN:   Laub Recht Feuer Nachbarschaft

Autor Tim Sydekum
Über den Autor
Tim Sydekum
Als Gartenliebhaber und Gründer von mein-gartenexperte.de ist Tim zuständig für spannende Produkttests, interessante Berichte und informative Beiträge aller Art. Er hat eine technische Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Gartenbereich.
Kommentare

Mike Hammel

Ich habe auch solch eine Nachbarin die wir bereits seit über 2 Jahren versuchen davon zu überzeugen, dass ihre wöchentlich mehrfach anstehende Kokelei uns immens stört. Da sie keine Einsicht zeigte haben wir sie darüber in Kenntnis gesetzt, dass wir, wenn sie noch einmal ein Feuer im Garten macht, das Ordnungsamt bzw. die Polizei einschalten. Ich kann einfach nicht verstehen wie ein Mensch nur so rücksichtslos gegenüber seinen Nachbarn sein kann? Vor allem nicht wenn der Nachbar kleine Kinder hat und diese noch einmal mehr unter der Rauchbelastung zu leiden haben. Ich bin gespannt ob unsere Ansage ihr gegenüber etwas bewirkt hat oder ob wir doch noch das Ordnungsamt einschalten müssen, damit die unerträgliche Rauchbelästigung endlich ein Ende findet.

Jürgen Späk

Hier scheint einer der Meinung zu sein, auf einem Dorf gibt es Gewohnheitsrechte, das ist nicht der Fall. Wenn es aber wie in diesem Jahr zu einer Dürre und Trockenheit gekommen ist. Dann ist das verboten. besonders wenn Bäume daneben stehen und die Häuser vorwiegend aus Fachwerk sind. Das Gefahrenpotenzial eines Großbrandes ist dann schnell erreicht.

D.Schelker

Zieht man aufs Land bzw. ein Dorf, tut man gut daran die Gewohnheiten der dort meist schon seit mehreren Familiengenerationen ansässigen Bewohner mit etwas mehr Respekt zu begegnen und zunächst den freundlichen Kontakt zu suchen. Alles andere führt, Gesetz und Vorschriften hin oder her unweigerlich dazu, dass man unter Umständen ein ganzes Dorf gegen sich aufwiegelt und das trägt nicht unbedingt zum eigenen "Wohlfühlfaktor" in der Dorfgemeinschaft bei ;)

Gerrit Pagels

Wohne auf dem Dorf seit 3 Monaten in freistehenden Haus zur Miete. Diverse Nachbarn kokeln und verbrennen fast jeden Tag (vor allem Nachmittags bis in die Nächte) verschiedene Materialien mit extremer Rauchentwicklung! Und ich bzw. meine Frau kann mitunter die ganze Woche nicht ohne Brandgeruch lüften. Zumal wir Kleinkind haben und auch mal in den Garten wollen! Aber das ist unmöglich! Werde mal das Ordnungsamt WOB anrufen; in der Hoffnung das da was passiert...

Antwort von

Werden Nachbarn wiederholt durch Rauch gestört, kann das Ordnungsamt auf jeden Fall tätig werden. Es ist zwar nie schön, direkt eine öffentliche Stelle einzuschalten, aber sofern eine persönliche Klärung mit den Nachbarn nicht möglich ist, der einzige Weg.