Gartentipps für Oktober

Wichtige Gartenarbeiten im Weinmonat

Gartenkalender Oktober: Gelbe Blätter
Im Oktober gehört Laubsammeln zu den regelmäßigen Gartenarbeiten

Teichpflege, Bodenpflege und die Ernte von Spätgemüse bieten Hobbygärtnern und Gartenfreunden vielseitige Gartenarbeiten im Herbst. Darüber hinaus verlangen auch Obstgarten und Rasen nach Aufmerksamkeit. Wir haben für Sie die wichtigsten Gartentipps für den Oktober zusammengefasst.

Tipp 1: Rhabarber teilen

Alle acht bis zehn Jahre verlangt Rhabarber nach einer Teilung, die die Stauden vital und wüchsig hält. Sobald die Blätter eine braune Färbung besitzen, können Sie Teilstücke mit einem scharfen Spaten abstechen, die mindestens über drei Knospen verfügen.

Am neuen Standort lockern Sie die Erde zunächst gründlich und arbeiten im Idealfall drei bis vier Liter Kompost in den Boden ein. Da Rhabarber für ein kräftiges Wachstum genügend Platz benötigt, sollten Sie eine Standfläche von 100 mal 150 Zentimetern pro Pflanze einplanen.

Die neuen Rhabarberstauden freuen sich im ersten Jahr über ein ungestörtes Wachstum. Ab dem zweiten Jahr können Sie jedoch wieder mit der Ernte beginnen. Wenn Sie im Jahr nach der Teilung nicht auf eine Ernte verzichten möchten, können Sie die Hälfte der eingewurzelten Mutterpflanze am alten Standort stehen lassen.

Tipp 2: Stachelbeeren neupflanzen

Pflanze und Früchte der Stachelbeere
Stachelbeeren tragen zwischen Juli und August ihre Früchte, die je nach Sorte grün, gelb bis purpurrot sind

Möchten Sie Ihren Garten um Stachelbeeren ergänzen, bietet sich der Oktober als idealen Zeitpunkt an. Beim Kauf sollten Sie auf einen festen, gut durchwurzelten Topfballen achten. Drei bis fünf kräftige Triebe sollte rund um die Pflanzen gleichmäßig verteilt sein.

Sowohl vor als auch nach Pflanzung kürzen Sie die Triebe auf etwa ein Drittel ihrer Länge. Das Pflanzloch sollte so groß ausfallen, dass Sie den Topfballen bequem darin platzieren können. Lösen Sie den Wurzelballen vorsichtig aus dem Topf und versuchen Sie, die Wurzeln möglichst nicht zu beschädigen.

Den Strauch setzen Sie anschließend so tief ins Pflanzloch wie er auch im Topf stand. Anschließend die Pflanzgrube mit Erde auffüllen und kräftig angießen. Diese Maßnahme dient nicht nur der Bewässerung, sondern schwemmt die lockere Erde näher an den Wurzelballen, sodass dieser gut umschlossen wird.

Tipp 3: Himbeeren zurückschneiden

Haben Sie Ihre Himbeersträucher vollkommen abgeerntet, erfolgt ab Ende Oktober der Rückschnitt der abgetragenen Ruten. Bei Sommer-Himbeeren entfernen Sie alle zweijährigen Triebe und kappen diese dicht über dem Boden. Unter den einjährigen Trieben wählen Sie die kräftigsten Ruten aus, um im kommenden Jahr eine reiche Ernte erwarten zu können. Schwache sowie ungünstig platzierte Triebe kappen Sie ebenfalls in Bodennähe.

Bei Herbst-Himbeeren fällt der Schnitt vergleichsweise einfacher aus: Hier schneiden Sie alle abgeernteten Ruten direkt über dem Boden ab und lassen nichts stehen. Im nächsten Frühjahr treiben die Sträucher vollkommen neu aus und tragen ihre Beeren an den Jungtrieben.

Gartenscheren im Test und Vergleich »

Tipp 4: Den Boden unter Haselnusssträuchern pflegen

Haselnüsse und Haselmaus
Haselnüsse schmecken nicht nur uns Menschen, sondern sind auch Nahrungsquelle für Schlafmäuse (Bilche)

Haselnusssträucher benötigen zwar keine ausgiebige Pflege, danken jedoch regelmäßige Auslichtungsschnitte. Möchten Sie eine reiche Ernte gesunder Nüsse erhalten, empfehlen sich jedoch weitere Pflegemaßnahmen, die vor allem den Boden betreffen.

Die wichtigsten Maßnahmen umfassen das Auflockern des Bodens und das regelmäßige Entfernen von Unkräutern. Auf diese Weise beugen Sie einerseits dem Befall mit Maden des Haselnussbohrers vor und verhindern andererseits das Einnisten von Fledermäusen.

Bei Haselmäusen können Sie hingegen ein Auge zudrücken: Als Verwandte des Siebenschläfers zählen die Bilche zu den gefährdeten Arten. Im Herbst fressen sich die Mäuse mithilfe der nährstoffreichen Nüsse eine dicke Speckschicht an, um ihren anschließenden Winterschlaf zu überleben.

Tipp 5: Spätgemüse richtig ernten

Grünkohl, Pastinaken, Rosenkohl und Winterlauch sind als Wintergemüse absolut frostfest. Bis zum nächsten Frühjahr können die Pflanzen daher ohne Frostschutz auf dem Freibeet ausharren.

Kürbisse sollten Sie hingegen selbst als spätreifende Züchtung rechtzeitig ernten, da die Früchte keine Temperaturen unter Null Grad Celsius vertragen. Vor den ersten Nachtfrösten sollten Sie Kürbisse daher vom Beet holen und in einem dunklen, kühlen und luftigen Raum aufbewahren.

Chinakohl, Herbstkohlrabi, Mangold, Rote Bete und Zuckerhut fallen hingegen nur bedingt kältefest aus. Das empfindlichere Gemüse dankt Ihnen deshalb einen Kälteschutz und überwintert unter eine Vliesabdeckung problemlos. Lediglich wenn längere Frostperioden drohen, sollten Sie die Ernte rasch abschließen.

Da Wirsing und Rotkohl bei wechselhaftem Herbstwetter an Qualität verlieren, empfiehlt sich eine frühzeitige Ernte. Ziehen Sie die Köpfe hierbei zusammen mit dem Strunk aus dem Boden. Im Naturkeller oder alternativ in einem luftfeuchten, kühlen Raum lässt sich das Gemüse mit Umblättern aufhängen und lagern.

Wurden Ihre Buschbohnen vor der Herbsternte von Nachfrösten überrascht, warten Sie mit der Ernte, bis die Hülsen am Morgen wieder aufgetaut sind. Anschließend lassen sich die Bohnen pflücken und sollten rasch verwertet werden.

Tipp 6: Kahle Stellen im Rasen nachsäen

Rasensamen auf kahlem Erdboden
Etwas Rasennachsaat schließt kahle Stellen innerhalb weniger Wochen © mein Gartenexperte

Hobbygärtner erhalten im Oktober die letzte Gelegenheit, um kahle Stellen in der Rasenfläche zu beheben. Nachdem Sie den Boden mit einem Eisenrechen, einem Handvertikutierer oder einer Sternfräse aufgeraut haben, säen Sie frische Rasensamen in die Kahlstellen.

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Achten Sie im Idealfall darauf, dieselbe Rasen-Mischung zu verwenden, um eine einheitliche Grünfläche zu erhalten. Bedecken Sie die Nachsaat mit einer dünnen Schicht aus Humuserde und wässern Sie die Rasensamen gründlich.

Stehen großflächige Reparaturen an, so verschieben Sie diese lieber auf das nächste Frühjahr. Ansonsten kann sich die Fläche nicht vor Wintereinbruch regenerieren und Sie müssen womöglich noch einmal nachsäen.

Tipp 7: Bäume umpflanzen

Nicht jeder Baum passt an jeden Standort. Manchmal macht sich das Problem jedoch erst im Nachhinein bemerkbar, wenn der Baum bereits seit einiger Zeit gedeiht. Befindet sich das Gehölz noch keine fünf Jahre am selben Standort, müssen Sie jedoch nicht zur Säge greifen. Zwischen Oktober und März können Sie den Baum bei frostfreiem Wetter umsetzen und dürfen in der Regel auf ein gutes Anwachsen am neuen Standort hoffen.

Pflanzen Sie das Gehölz im Herbst um, profitiert dieses übrigens von einer stressfreieren Anwachsphase als es im Frühjahr der Fall ist. Während der Herbstmonate können die Pflanzen nämlich die vorhandene Restwärme im Boden nutzen, die die Wurzelbildung erleichtert. Zusätzlich trägt das feuchte Klima der Jahreszeit zum Einwurzeln bei, sodass die Sträucher und Bäume gut durch den Winter kommen.

Tipp 8: Rosen neupflanzen

Rosefarbene Rosenblüte
Werden junge Rosenstöcke bereits im Oktober gepflanzt, treiben sie im nächsten Jahr früher aus

Auf der Suche nach preiswerten, wurzelnackten Rosen werden Sie ab Oktober in vielen Gärtnereien fündig. Wer die neuen Rosenstöcke bereits im Herbst einpflanzt, nutzt den Vorteil, dass die Pflanzen zu dieser Zeit frisch vom Acker kommen. Entscheiden Sie sich hingegen für einen Kauf der Rosenstöcke im Frühjahr, so habe diese oftmals schon drei bis vier Monate im Kühlhaus gelagert.

Herbstpflanzungen starten außerdem mit einem kleinen Vorsprung ins neue Gartenjahr, da Sie im Frühling gut eingewurzelt sind und folglich früher austreiben. Beachten Sie bei der Pflanzung jedoch, dass die Veredelungsstelle der Rose rund eine Handbreit im Boden liegen muss. Mit Tannenreisig und angehäufelter Erde schützen Sie Ihre Rosen zusätzlich vor starken Frösten im Winter.

Tipp 9: Herbstliche Teichpflege

Im Oktober werfen viele Bäume ihr Laub ab. Wer den Gartenteich nicht bereits frühzeitig mit einem Laubnetz versehen hat, sollte nun regelmäßig zum Kescher greifen. Fischen Sie die Blätter an der Teichoberfläche ab, bevor diese auf den Teichgrund absinken und dort zu Faulschlamm zersetzt werden.

Die Uferbepflanzung Ihres Gartenteichs trägt dazu bei, dass nicht noch mehr Herbstlaub im Wasser landet. Greifen Sie daher erst im Frühjahr zur Gartenschere und lassen Sie die Bepflanzung den Herbst über stehen. Auf diese Weise bieten Sie auch nützlichen Insekten ein Winterquartier, das vor der kalten Jahreszeit Schutz bietet.

Hat sich am Teichgrund bereits Faulschlamm gebildet, sollte Sie diesen vor Wintereinbruch mit einem Teichschlammsauger oder einem Schöpfeimer mit Stiel entfernen. Seerosen und andere Wasserpflanzen danken Ihnen außerdem einen kleinen Rückschnitt, bei dem Sie alle vergilbten Blätter entfernen.

Bauernregeln im Oktober

„Viel Oktober-Regen ist für die Felder ein Segen.“

„Regnet's an Sankt Dionys, wird der Winter nass gewiss.“

Dionysus am 9. Oktober

„Ursula bringt's Kraut herein, sonst schneien Simon und Juda drein.“

21. und 28. Oktober

„Mit Crispin sind alle Fliegen hin.“

Crispin am 25. Oktober

„Sankt Wolfgang Regen verspricht ein Jahr voller Segen.“

31. Oktober
Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.