Nelken schneiden: Wann ein Rückschnitt sinnvoll ist
Muss man Nelken wirklich schneiden?
Grundsätzlich ist es nicht unbedingt erforderlich, Nelken (Dianthus) zu schneiden. Ein Pflegeschnitt zum richtigen Zeitpunkt kann sich allerdings als hilfreich erweisen, um das weitere Wachstum der Pflanze zu fördern und deren Gesundheit zu erhalten. Auch aus optischen Gründen entfernen Hobbygärtner gerne die verwelkten Blüten.
Wann sollte man Nelken schneiden?
Im Juli neigt sich die erste Blüte der Gartennelken ihrem Ende zu. Verblühte und abgestorbene Triebe sollten stets vorsichtig entfernt werden. Das Laub selbst verbleibt dabei an der Pflanze. Manche Nelkenarten bilden dann eine zweite Blüte aus. Zu beobachten ist dies beispielsweise bei Pfingst- und Federnelken. Wachsen die Nelken flach, sodass diese einen Blumenteppich bilden, sollten Sie den Rückschnitt nach der Blüte mit einem scharfen Messer vornehmen.
Durch das Abschneiden der verblühten Triebe wird die Nachblüte aktiv gefördert, da sich die Pflanze nicht mehr auf die Samenbildung konzentriert. Lediglich wenn Sie Samen gewinnen möchten ist es ratsam, auf einen Rückschnitt zu verzichten. Denn in diesem Fall müssen die Früchte nach der Blüte erst noch ausreifen. Einen Rückschnitt können Sie im darauffolgenden Frühjahr vornehmen.
Im Frühling sollten Sie Ihre Pflanzen generell einer umfassenden Kontrolle unterziehen. Sofern Sie kranke oder erfrorene Triebe vorfinden, sind auch diese direkt zu entfernen.
Unser Experten-Tipp:
Soll die Pflanze kompakt und kissenförmig blühen, können Sie die Blüten an den dafür erforderlichen Stellen etwas einkürzen. Belassen Sie hingegen die Beiknospen neben der Hauptknospe, ist eine üppige Blüte zu erwarten.
Achtung: Bleibt ein Rückschnitt vollständig aus, kann die Gartennelke verkahlen. Erst nachdem die Pflanze um rund ein Drittel ihrer vollen Größe zurückgeschnitten wurde, kann diese erneut austreiben.
Kann man Nelken vermehren?
Möchten Sie eine sortenreiche Zucht erzielen, kann die Vermehrung der Staude über Stecklinge erfolgen. Diese lassen sich bequem im Spätsommer schneiden. Ein Vermehren durch Teilen ist bei vielen Nelkenarten hingegen schwierig, da sie lediglich einen kleinen Wurzelstock mit einer zentralen Wurzel bilden. Eine Ausnahme stellen kriechende Nelken wie die Heidenelke (Dianthus deltoides) dar, die sich gut im Frühjahr oder Herbst teilen lassen.
Nelken als Schnittblumen: Worauf sollte man achten?
Nelken gehören zu den beliebtesten Schnittblumen überhaupt. Damit diese jedoch mehrere Tage Freude bereiten, sollte der Schnitt nicht wahllos erfolgen. Für eine beeindruckende Einzelblüte ist es hilfreich, die Beiknospen am Blütenstiel frühzeitig zu entfernen. Ab diesem Zeitpunkt konzentriert sich die Pflanze mit all ihrer Kraft auf die Ausbildung von nur einer Blüte. Somit ist eine etwas größere Blüte zu erwarten, als wenn die Pflanze in Gemeinschaft mit anderen Blüten gedeiht.
Für eine längere Haltbarkeit ist es sinnvoll, die gewünschten Blumen bereits am Vortag ausgiebig zu wässern, da die Pflanzen somit länger frisch bleiben. Der ideale Zeitpunkt, um Nelken abzuschneiden, ist entweder früh am Morgen oder am späten Abend. Denn Blüten, die sich eben erst geöffnet haben, sind für gewöhnlich besonders lange haltbar. Insbesondere bei Bartnelken (Dianthus barbatus) sollten Sie darauf achten, dass sich lediglich eine einzelne Blüte geöffnet hat. Alle weiteren öffnen sich kurze Zeit später. Wählen Sie möglichst Blüten, die teilweise noch geschlossen sind. Diese sind in direkter Bodennähe abzuschneiden.
Unser Experten-Tipp:
Wechseln Sie das Wasser jeden zweiten Tag, um eine besonders lange Frische zu gewährleisten.
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