Engelstrompeten pflanzen, pflegen, schneiden und überwintern
Standort und Boden
Die Engelstrompete (Brugmansia) gehört zur Pflanzengattung der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und stammt ursprünglich aus Südamerika. In ihrer natürlichen Heimat herrschen spezielle Klimabedingungen, die sie zum Leben in Mitteleuropa ebenfalls braucht. Ideal ist daher ein sonniger bis halbschattiger Standort - möglichst warm, aber nicht zu heiß. Es empfiehlt sich, den Strauch vor Wind zu schützen, beispielsweise mit einem Standort vor einer Hauswand. Das Mauerwerk speichert zusätzlich die Wärme des Tages und wärmt die Engelstrompete in der Nacht. Das fördert die Blühfreude.
Da Engelstrompeten nicht winterhart sind, werden sie vorzugsweise in Kübel mit hochwertiger Kübel- oder Balkonpflanzenerde gesetzt. Geben Sie etwas Blähton oder Tongranulat hinzu, um die Wachstumsbedingungen zu verbessern. Wählen Sie am besten einen etwas größeren Pflanztopf aus Kunststoff mit Abzugslöchern, da die Pflanze sehr viel Platz und Wasser benötigt. Im Gegensatz zu Terracotta- und Tontöpfen sind Kunststoffgefäße leichter, was den Umzug ins Winterquartier erleichtert.
Außerdem lässt sich die Engelstrompete darin einfacherer umtopfen, was etwa alle zwei bis drei Jahre nötig wird. Achten Sie beim Umtopfen darauf, dass das Pflanzgefäß an allen Seiten zwei bis drei Zentimeter größer ist als der Ballen und füllen Sie den freien Raum mit einem passenden Substrat auf.
Pflege
Engelstrompeten besitzen große Blätter, die sehr viel Wasser verdunsten. Deswegen braucht die Pflanze eine Menge Wasser. Gießen Sie am besten täglich. An Hitzetagen können auch mehrere Wassergaben sinnvoll sein. Geben Sie so viel Wasser in den Pflanztopf, dass der komplette Ballen durchnässt wird und es großzügig aus dem Ablauf rinnt. Vermeiden Sie allerdings Staunässe. Hängende Blätter sind ein deutlicher Hinweis auf einen Wassermangel.
Zum Glück ist die Engelstrompete eine blühfreudige Schönheit. Verwelkte Blüten sollten Sie aber nicht am Strauch lassen, sondern zeitnah entfernen. Damit die Blüte in Gang bleibt, düngen Sie die starkzehrende Pflanze von Frühjahr bis August jede Woche mit einem Flüssigdünger für Kübelpflanzen oder Engelstrompeten. Beim Umtopfen können Sie zusätzlich einen Langzeitdünger oder Blaukorn unter die Erde mischen.
Schnitt
Das Schneiden von Engelstrompeten ist nur selten erforderlich. Ein Rückschnitt pro Jahr ist sinnvoll. Erledigen Sie das kurz vor dem Einwintern und tragen Sie dabei gute Gartenhandschuhe, um sich vor dem Pflanzengift zu schützen. Gießen Sie am Schnitttag nicht und halten Sie die Pflanze allgemein trocken, um den Wundverschluss zu fördern. Um eine Infektion zu vermeiden, sollte die Gartenschere vor und nach dem Schneiden desinfiziert werden.
Beim Schnitt verkleinern Sie die Pflanze, damit sie nicht zu unhandlich wird. Entfernen Sie die letzten Blüten, reduzieren Sie die Blattmasse und kürzen Sie die Zweige ein. Sie können sowohl junges als auch altes Holz entfernen. Achten Sie beim Schneiden darauf, dass die Wuchsform ästhetisch bleibt. Zu starke Rückschnitte können im Folgejahr die Blüte schwächen.
Vermehrung
Engelstrompeten lassen sich über Stecklinge oder Samen vermehren, wobei die Vermehrung mit Stecklingen deutlich einfacher ist als die Aussaat.
Samen können entweder gekauft oder von bestehenden Pflanzen gesammelt werden. Vor der Aussaat kommen sie für 24 Stunden in ein Wasserbad. Anschließend setzt man sie in Anzuchterde und stellt sie an einen warmen Standort. Je nach Sorte liegt die Keimzeit zwischen ein paar Wochen und zwei Monaten.
Für die Vermehrung über Stecklinge schneiden Sie einfach einige rund 15 Zentimeter lange Zweige aus der Krone, entfernen die untersten Blätter und stecken sie einige Zentimeter tief in Anzuchterde. Bei rund 20 Grad im Halbschatten und regelmäßiger Wässerung bilden sich nach zwei bis drei Wochen die ersten Wurzeln. Haben sich ausreichend Wurzeln gebildet, kann der Steckling umgetopft werden.
Krankheiten und Schädlinge
Die Engelstrompete wird im Frühjahr gerne von Blattläusen befallen. Sind die Blätter angefressen, deutet das entweder auf den Dickmaulrüssler oder Schnecken hin. Im Sommer sind Spinnmilben mögliche Pflanzenschädlinge, die sich durch gesprenkelte Blätter bemerkbar machen. Dann hilft meist nur ein deutlicher Rückschnitt oder der Einsatz eines entsprechenden Bekämpfungsmittels.
Überwintern
Den europäischen Winter verträgt die Engelstrompete nicht. Überwintern Sie sie daher frostfrei im Gewächshaus oder Wintergarten bei mindestens 10 Grad. In der kalten Jahreszeit reicht es aus, die Engelstrompete einmal wöchentlich zu gießen, wobei übermäßige Feuchtigkeit vermieden werden muss. Ein regelmäßiges Lüften beugt Schimmelbildung oder einen Pilzbefall vor.
Wenn nötig, kann die Engelstrompete im Frühjahr umgetopft werden, bevor sie nach den letzten Nachtfrösten im April oder Mai wieder ins Freie darf.
Häufig gestellte Fragen
Sind Engelstrompeten giftig?
Die Pflanze ist stark giftig. Der Verzehr kann zu leichten Symptomen wie Erbrechen, aber auch zum Tod führen. Es kann bereits schaden, die Engelstrompete mit bloßen Händen anzufassen. Tragen Sie unbedingt Handschuhe. Auch der Duft der Blüten kann auf manche Menschen unangenehme Auswirkungen haben. Lassen Sie weder Kinder noch Tiere in die Nähe.
Wie riechen die Blüten der Engelstrompete?
Einige Sorten haben einen lieblichen Blütenduft, andere riechen unangenehm. Manche Engelstrompete wird daher besser nur aus der Distanz bewundert.
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