Pflanzenpflege

Hibiskus pflanzen, pflegen, schneiden und vermehren

Der Gartenhibiskus überzeugt mit einem geringen Pflegeaufwand und zahlreichen Blüten, die im heimischen Garten farbenfrohe Akzente setzen. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Pflanzung und Pflege des Kleinstrauchs.

Hibiskusblüte
Der Hibiskus wird auch als Eibisch bezeichnet und wächst, je nach Art, als krautige Pflanze, Strauch oder Baum
Inhaltsverzeichnis

Kurzporträt: Gartenhibiskus

Der Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus) ziert Gärten mit einer üppigen Blüte und einer großen Farbenvielfalt. Ursprünglich stammt der Kleinstrauch aus Südostasien und ist dort vor allem in den gemäßigten und subtropischen Regionen verbreitet. Er gilt als Nationalblume Südkoreas und ziert mit seiner Blüte die Ein-Won-Münze.

In der freien Natur wachsen die Wildformen des auch als Garteneibisch, Straucheibisch, Syrischer Eibisch oder Scharonrose bekannten Hibiskus in feuchten Wäldern sowie an den Rändern von Flüssen und Bächen. Die zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) gehörende Blühpflanze gedeiht jedoch auch auf trockenen und felsigen Untergründen.

Standort

An einem geschützten, sonnigen bis absonnigen Gartenplatz fühlt sich Hibiscus syriacus besonders wohl. Junge Pflanzen zeigen sich in rauen Lagen frostempfindlich und sollten daher einen windgeschützten Platz vor einer südlich ausgerichteten Mauer oder Hauswand erhalten.

Als Untergrund bevorzugt der Garteneibisch einen humus- und nährstoffreichen Boden, der gut durchlässig, mäßig feucht bis frisch und lehmig bis sandig ausfällt. Der pH-Wert sollte im alkalischen bis schwach sauren Bereich liegen. Auf nährstoffarmen Untergründen mit saurem pH-Wert wächst der Gartenhibiskus auch. Die Blütenbildung fällt allerdings geringer aus und der Strauch neigt zu einer verfrühten Alterung.

Pflanzung im Freiland

Hibiskus im Garten pflanzen
Die richtig Standortwahl ist beim Hibiskus wichtig, da er sich nur schlecht umpflanzen lässt

Wenn Sie Ihren Garten mit einem Straucheibisch bereichern möchten, bietet sich das Frühjahr als ideale Pflanzzeit an. Der Kleinstrauch erhält genügend Zeit, um sich bis zum Herbst ausreichend zu verwurzeln und kann bis zur kalten Jahreszeit gut anwachsen.

Da der Garteneibisch ein Umpflanzen nur schlecht verträgt, sollte er bereits bei der Pflanzung seinen endgültigen Platz erhalten. Er kann die heimische Natur sowohl als Solitär wie auch als Gruppenpflanzung bereichern. Möchten Sie eine insektenfreundliche Strauchgruppe oder Blütenhecke anlegen, empfiehlt sich ein Pflanzabstand von rund 50 Zentimetern.

Für die Pflanzung von Containerpflanzen befreien Sie diese zunächst aus ihrem Gefäß und stellen sie in einen mit Wasser gefüllten Eimer, bis sich der Wurzelballen vollgesogen hat. Heben Sie anschließend ein Pflanzloch aus, das ungefähr die doppelte Größe des Wurzelballens besitzt. Den Aushub können Sie mit reifem Kompost vermengen, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen.

Setzen Sie den Hibiscus syriacus mittig in das Pflanzloch und achten Sie darauf, dass die Ballenoberseite mit dem Erdniveau abschließt. Füllen Sie das Pflanzloch mit Erde auf, drücken Sie diese leicht an und wässern Sie den Hibiskus nach der Pflanzung ausgiebig.

Pflege

Hibiskus richtig pflegen
Der Hibiskus freut sich über eine Langzeitdüngung im Frühjahr und eine regelmäßige Wässerung

Während der Wachstumsphase zeigt sich der Straucheibisch durstig und weiß eine regelmäßige Wässerung zu schätzen. Insbesondere in den trockenen Sommermonaten ist eine Bewässerung wichtig, da der Kleinstrauch bei anhaltender Trockenheit dazu neigt, seine Blüten abzuwerfen.

Als Liebhaber eines nährstoffreichen Untergrunds dankt der Gartenhibiskus zudem eine großzügige Düngung im Frühjahr. Im Idealfall reichern Sie den Boden mit reifem Kompost oder einem organischen Langzeitdünger an und versorgen den Kleinstrauch direkt zum Saisonstart mit wichtigen Nährstoffen.

Wie die meisten Sommerblüher trägt auch der Garteneibisch seine Blütenpracht an den neuen Trieben. Im Frühling können Sie die einjährigen Triebe vor dem Neuaustrieb deshalb kräftig zurückschneiden. Mit dieser Pflegemaßnahme fördern Sie einerseits eine üppige Blütenpracht und verhindern andererseits ein verfrühtes Vergreisen des Strauchs.

Überwinterung

Gartenhibiskus überwintern
Der Gartenhibiskus ist zwar winterhart, neigt aber zu Frostrissen

Junge Pflanzen zeigen sich im ersten Winter oftmals frostempfindlich. Besonders häufig treten Spannungsrisse auf, die durch eine intensive Wintersonne verursacht werden. So erwärmt die winterliche Sonne den Stamm des Kleinstrauchs einseitig und erzeugt einen starken Temperaturunterschied, der schließlich zu Frostrissen führt.

Um Frostschäden zu vermeiden, ist ein Vlies, mit dem Sie Ihren Garteneibisch umwickeln, bereits ausreichend. Während Sorten mit rosafarbenen Blüten als besonders frostempfindlich gelten, zeigen sich Hibiskus-Arten mit blauen Blüten als recht resistent. Ältere Sträucher fallen in der Regel unabhängig von der Blütenfarbe winterhart aus.

Vermehrung

Um Ihren Gartenhibiskus zu vermehren, stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Die Gärtnerei verwendet vorwiegend Stecklinge, wobei die Vermehrung durch Aussaat im Hobbygarten den größeren Erfolg verspricht.

Vermehrung über Stecklinge

Um Hibiscus syriacus über Stecklinge zu vermehren, schneiden Sie diese während der Sommermonate aus leicht verholzten Trieben. Nachdem die Stecklinge in Anzuchterde angewachsen sind, überwintern Sie diese an einem hellen Standort bei mäßigen Temperaturen.

Da Gewächshaus, Anzuchtbeet und Bodenheizung optimale Bedingungen für die Stecklingsvermehrung schaffen, zeigt sich diese Methode im Hobbygarten selten erfolgreich. Alternativ können Sie auf eine Vermehrung durch Aussaat setzen, die zwar den größeren Erfolg verspricht, allerdings keine sortenechten Nachkommen erzeugt.

Vermehrung über Aussaat

Die Samen des Garteneibisch lassen sich kurz vor der Vollreife im Herbst ernten. Sie können die Samen entweder direkt am gewünschten Standort ausbringen oder mit der Aussaat bis zum nächsten Frühjahr warten. Entscheiden Sie sich für eine Aussaat im Frühling des Folgejahres, lagern Sie die Samen während der Wintermonate an einem trockenen Ort.

Für die Aussaat im Frühjahr lassen Sie die Samen für etwa einen Tag in Wasser vorquellen. Anschließend bringen Sie die aufgequollenen Samen in Anzuchterde aus, drücken sie leicht in die Erde und bedecken sie mit einer geringen Menge Sand. Die Keimung dauert zwischen vier und zehn Tagen.

Haben sich einige Wochen später junge Pflänzchen gebildet, werden diese einzeln in Töpfe gepflanzt. In diesen können sich die Keimlinge zu kleinen Sträuchern entwickeln und sind nach rund drei Jahren bereit, um an einen Platz im Garten umziehen.

Krankheiten und Schädlinge

Der winterharte Gartenhibiskus zeigt sich gegenüber Krankheiten und Schädlingen sehr robust. Er wird allerdings gerne von Blattläusen befallen, die den Kleinstrauch stark schwächen können. Echter Mehltau kann ebenfalls auftreten.

Häufig gestellte Fragen

Eignet sich Hibiskus für einen insektenfreundlichen Garten?

Von Juli bis September entwickelt der Gartenhibiskus große, leicht trichterförmige Blüten, die zahlreiche Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anlocken. Zwar erhalten diese nur wenig Nektar, doch gilt Straucheibisch als ein guter Pollenlieferant und bereichert somit einen insektenfreundlichen Garten.

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Wann blüht Hibiskus?

Hibiscus syriacus entfaltet von Juli bis September große Blüten, die den heimischen Garten in zahlreichen Farben zieren. Durch einen regelmäßigen Rückschnitt der verwelkten Triebe lässt sich die Blüte zusätzlich anregen.

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Ist Gartenhibiskus giftig?

Garteneibisch gilt als ungiftig und fällt für Menschen und Haustiere ungefährlich aus. Der Kleinstrauch enthält allerdings eine Vielzahl an Säuren, die bei Verzehr zu Übelkeit und Sodbrennen führen können.

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THEMEN:   Blumen Pflanzenpflege Sträucher Rückschnitt

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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