Schneckenarten im Garten
Nützliche Schnecken im Garten
Als nützliche Schnecken werden all diejenigen bezeichnet, die keinen Gefallen am gesunden Grün finden. Vielmehr ernähren sich diese Schneckenarten von abgestorbenen Pflanzenresten und räumen auf diese Weise Ihren Garten auf. Manche Nützlinge verzehren zudem die Eiergelege schädlicher Nacktschnecken oder sogar ganze ausgewachsene Schnecken.
Zu den drei bekanntesten nützlichen Schneckenarten zählen:
- Weinbergschnecken
- Garten-Bänderschnecken
- Schnegel
Eine eindeutige Unterscheidung zwischen Nützlingen und Schädlingen ist nicht immer einfach, da die Übergänge nahezu fließend verlaufen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass alle Gehäuseschnecken zu den harmlosen Weichtierarten zählen, da diese wichtige Funktionen im Rahmen von Abbauprozessen und der Schneckenbekämpfung übernehmen.
Weinbergschnecke
Die Weinbergschnecke (Helix pomatia) ist auch als größte einheimische Landschnecke bekannt und ist an ihrem charakteristischen Schneckenhaus zu erkennen. Der Durchmesser ihres Schneckenhauses kann im Alter bis zu fünf Zentimeter betragen. Da Weinbergschnecken zu den gefährdeten Arten zählen, stehen diese unter Naturschutz.
Schon gewusst?
Weinbergschnecken fertigen ihr Schneckenhaus aus Kalk, weshalb sie vorrangig auf kalkhaltigem Boden anzutreffen sind.
Der Speiseplan von Weinbergschnecken beinhaltet hauptsächlich:
- welke Pflanzen
- weiche Nahrung
- Eiergelege von Nacktschnecken
Lediglich in sehr aufgeräumten Gärten ohne Gartenabfälle kann es passieren, dass die Weinbergschnecke saftiges Grün verzehrt.
Unser Experten-Tipp:
Wenn Sie abgestorbene Pflanzenteile oder Gartenabfälle in Ihrem Garten liegen lassen, fühlen sich Weinbergschnecken angelockt und werden schon bald Ihren Garten aufsuchen.
Garten-Bänderschnecke
Die ein bis drei Zentimeter große Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis) ist auch als Weißmündige Bänderschnecke oder Garten-Schnirkelschnecke bekannt. Optisch ähnelt sie sehr der Hain-Bänderschnecke, die eine dunkle Mündung besitzt, während sie bei dieser Art hell ist.
Zu ihrer hauptsächlichen Nahrungsquelle gehören Algen und Moos. Schwerwiegende Schäden an Nutzpflanzen treten nur äußerst selten auf. Leere Schneckenhäuser werden von Wildbienen gerne als Brutstätte genutzt.
Schnegel
Insgesamt gibt es mehrere Schnegelarten, die allesamt einer harmlosen und zugleich nützlichen Nacktschneckengruppe angehören. Allerdings ist es einzig der Tigerschnegel (Limax maximus), der als Kultufolger im heimischen Garten anzutreffen ist. Charakteristisch für diese Schneckenart ist vor allem deren dunkelgraues Leopardenmuster. Der Körper selbst ist hellgrau bis bräunlich gefärbt.
Schnegel ernähren sich hauptsächlich von Bestandteilen, die in jedem naturnahen Garten vorzufinden sind. Hierzu gehören zum Beispiel:
- Algen
- Flechten
- Pilzen
- Aas
- totes Pflanzenmaterial
Da ausgewachsene Tigerschnegel eine Gesamtlänge von circa 20 Zentimeter erreichen können, werden diese auch als „großer Schnegel“ bezeichnet. Diese Schneckenart ist nachtaktiv und deshalb tagsüber nur selten im Garten anzutreffen.
Unser Experten-Tipp:
Wenn Sie gezielt Tigerschnegel in Ihrem Garten beherbergen möchten, besteht mittlerweile auch die Möglichkeit, diese online oder im Fachhandel zu kaufen.
Schädliche Schnecken im Garten
Schnecken gelten insgesamt als die gefräßigsten Schädlinge im Garten. Für diesen Ruf sorgen vor allem die Nacktschnecken ohne Schneckenhaus. Zu den drei schädlichsten Schneckenarten zählen dabei die Spanische Wegschnecke, die Gartenwegschnecke sowie die Ackerschnecke.
Spanische Wegschnecke
Zu erkennen ist die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) an ihrem rot bis rotbraunem Aussehen und einer Gesamtlänge zwischen acht und zwölf Zentimeter. Sie ist sowohl gegen Austrockung als auch Lichteinflüssen gut geschützt und kennt nur wenige natürliche Fressfeinde.
Anders als ihr Name vermuten lässt, stammt die Spanische Wegschnecke nicht aus Spanien, sondern gehört einer mitteleuropäischen Art an. Sie wird häufig auch als Kapuzinerschnecke, Große Wegschnecke oder Lusitanische Wegschnecke bezeichnet.
Als Deutschlands häufigste Schneckenart wird die Spanische Wegschnecke auch als Landplage bezeichnet. Zum Speieseplan gehören alle oberirdischen Pflanzenteile, da sich die Spanische Wegschnecke dabei ganz und gar nicht wählerisch zeigt.
Gartenwegschnecke
Zu erkennen ist die Gartenwegschnecke (Arion hortensis) an ihrem dunkelgrau bis schwarzem Erscheinungsbild und einer Länge von durchschnittlich vier Zentimetern. Auf dem Rücken zeichnen sich außerdem gelbe Farbpigmente ab, die sich meist fein verteilen. Auffallend ist vor allem die Seitenbinde, die getrennt von einem hellen Längsstreifen seitlich als dunkler Streifen verläuft.
Diese Nacktschneckenart findet ihren Ursprung in der Familie der Wegschnecken und wird gerne auch als „Gemeine Gartenwegschnecke“ bezeichnet. Zu ihrer Leibspeise gehören hauptsächlich Wurzeln sowie Wurzelgemüse. Neben Gärten ist die Gartenwegschnecke auf Feldern und in Parks zu Hause.
Ackerschnecke
Als Ackerschnecken (Agriolimacidae) werden mehrere Arten von Nachtschnecken bezeichnet, die in Gärten oder auf Feldern leben und im Zuge eines erhöhten Vorkommens als Pflanzenfresser einen ersichtlichen Schaden verursachen. Hierzu gehören zum Beispiel:
- Graue Ackerschnecke (Deroceras agreste)
- Genetzte Ackerschnecke (Deroceas retriculatum)
- Boden-Kielschnegel (Tandonia budapestensis)
Alle Ackerschnecken sind vorrangig nachtaktiv und bevorzugen feuchtes Wetter. Zu den natürlichen Feinden der Ackerschnecke gehören Kröten, Igel, Maulwürfe, Drosseln, Stare und Hühner.
Verfasse jetzt den ersten Kommentar!