Florfliegen als Schädlingsbekämpfer in den Garten locken
Lebensweise der Florfliege
Die Gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea) lässt sich im heimischen Garten oft ab der Dämmerung beobachten. Sie gehört zur Familie der Florfliegen (Chrysopidae) und wurde 1999 sogar zum Insekt des Jahres gewählt. Die 10 bis 15 Millimeter großen Netzflügler (Neuroptera) lassen sich an ihren metallisch schimmernden Facettenaugen und ihrer grünen Färbung erkennen. Die grazilen Flügel wirken nahezu transparent und werden von dünnen, grünen Äderchen durchzogen.
Die auch als Goldauge bezeichneten Insekten ernähren sich als erwachsene Tiere vor allem von Nektar, Pollen und Honigtau. Die Larven lassen sich hingegen bei der Jagd auf Schädlinge wie Blattläuse beobachten und vertilgen während ihrer Entwicklung zur erwachsenen Florfliege mehrere Hundert Stück. Aus diesem Grund haben die Florfliegenlarven auch den Beinamen Blattlauslöwen. Kleine Raupen, Spinnmilben und Wollläuse stehen ebenfalls auf dem Speiseplan.
Haben die Larven ihre drei Stadien durchlebt, verpuppen sie sich und entwickeln sich zum erwachsenen Netzflügler. Abhängig von der Witterung entwickeln sich in einem Jahr bis zu drei Generationen, wobei die letzten Larven im September schlüpfen. Während der Herbstmonate suchen die filigranen Insekten nach einem sicheren, trockenen und frostfreien Winterquartier, wobei sie sich oft in Innenräume, Gartenhäuser und Garagen verirren.
Pflanzen, die Florfliegen anziehen
Um Nützlinge wie Florfliegen in Ihren Garten zu locken, sollten Sie ihn insektenfreundlich gestalten. Verzichten Sie auf den Einsatz von Insektiziden und sorgen Sie für ein reiches Nahrungsangebot durch viele pollen- und nektarreiche Pflanzen. Außerdem sind Unterschlupf- und Überwinterungsmöglichkeiten wichtig, in denen sich die Insekten ungestört zurückziehen können.
Besonders stark angezogen werden Florfliegen von Katzenminze (Nepeta cataria), da der Lippenblütler einen speziellen Duftstoff absondert, der dem Pheromon der Insekten ähnelt. Aber auch etliche andere Pflanzen fliegen die Netzflügler gerne an. Dazu gehören unter anderem Buchweizen, Dill, Distel, Fenchel, Hundsrose, Kamille, Kerbel, Klatschmohn, Margerite, Möhre, Pastinake, Petersilie, Ringelblume, Schafgabe, Wegwarte oder Weißdorn.
Sträucher und Hecken dienen den Nützlingen zudem als willkommener Unterschlupf am Tag. Über herumliegende Äste, Laubhaufen und Blütenständen, die Sie den Winter über stehen lassen, freuen sich Florfliegen ebenfalls.
Florfliegenkasten als Winterquartier
Zur Überwinterung haben sich spezielle Florfliegenkästen bewährt, die mit einem roten Anstrich besonders anziehend auf die Nützlinge wirken. Ob Sie einen fertigen Florfliegenkasten kaufen oder selbst bauen, bleibt Ihnen überlassen. Wichtig ist, dass das Überwinterungsquartier idealerweise aus Holz besteht und an der Vorderseite über schmale, lamellenartige Öffnungen verfügt. Gefüllt wird der Kasten mit Weizenstreu, Stroh oder Holzwolle, sodass die Netzflügler einen sicheren Platz zum Überwintern finden.
Hängen Sie den Florfliegenkasten windabgewandt und in einer Höhe von ein bis zwei Metern auf. Wachsen in der Nähe nektarreiche Blüten oder ist das Winterquartier von einer Wildblumenwiese umgeben, finden die Insekten im Frühjahr direkt eine Nahrungsquelle. Neben Florfliegen überwintern übrigens auch Marienkäfer in einem Florfliegenkasten.
Häufig gestellte Fragen
Können Florfliegen und ihre Larven stechen?
Auf Nahaufnahmen mag die Florfliegenlarve zwar etwas furchterregend aussehen. Wie auch die adulten Netzflügler ist sie für Menschen und Haustiere allerdings vollkommen ungefährlich und kann weder ernsthaft beißen noch stechen.
Warum sind Florfliegen nützlich?
Die gefräßigen Larven der Florfliege gelten als wahre "Blattlauslöwen": Sie vertilgen die Schädlinge in großen Mengen, fressen aber auch kleine Raupen, Spinnmilben und Wollläuse.
Was sollte man mit Florfliegen im Haus machen?
Gelegentlich verirren sich Florfliegen in Innenräume, etwa am Abend durch geöffnete Fenster oder zur Suche nach einem frostfreien Winterquartier. Sie können die Nützlinge entweder vorsichtig nach draußen setzen oder im Innenraum belassen und so auch Ihre Zimmerpflanzen von den Nützlingen profitieren lassen.
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