5 Tipps und Hausmittel gegen Ameisen im Garten
Barrieren schaffen
Einige Ameisenarten richten ihre Nisthöhlen bevorzugt unter sonnigen Terrassen ein, da sich die Pflastersteine hier schneller erwärmen. Bleiben diese Nisthöhlen längere Zeit unbemerkt, kann es schlimmstenfalls passieren, dass sich einige Platten deutlich absenken. Daher sollten Sie Ihre Terrasse sowie deren unmittelbare Umgebung regelmäßig einer umfassenden Kontrolle unterziehen.
Vorbeugend empfiehlt sich die Errichtung einer sogenannten Ameisenbarriere. Sobald die Insekten auf die ausgelegte Substanz treffen, machen diese kehrt und gehen in eine andere Richtung davon. Dieser Trick gelingt allerdings lediglich auf Steinplatten und nicht auf Rasenflächen. Als Ameisenbarriere eignen sich beispielsweise:
- feiner Kalk
- Babypuder
- Kreide
- Schmierfett
- Zitronen
Mit einem dicken Kreidestrich an der Hauswand oder entlang Ihrer Terrasse werden bis zum nächsten Regen keine Ameisen die Grenze überschreiten. Schmierfett erweist sich zwar als wirkungsvoll, findet in der Praxis aber für gewöhnlich keinen Gebrauch.
Während die meisten Menschen den Duft von Zitronen als angenehm empfinden, stufen Ameisen die in der Schale enthaltenen Stoffe als stinkend ein. Das Zerreiben einer Zitronenschale reicht vollkommen aus, um die Insekten zur Umkehr zu bewegen. Alle Substanzen mit einer alkalischen Wirkung werden von Ameisen nicht passiert.
Ameisen im Garten umsiedeln
Ein organisierter Umzug für den gesamten Ameisenstaat erweist sich für beide Seiten als willkommener Kompromiss. Alles was Sie hierfür benötigen, ist einen Blumentopf und etwas Holzwolle. Danach gehen Sie wie folgt vor:
- Blumentopf mit Holzwolle befüllen
- Blumentopf mit Öffnung nach unten auf der Ameisenstraße platzieren
- Abwarten, bis die Ameisen selbst ihr Nest in das Gefäß umsiedeln (Bringen die Insekten ihre Puppen in das Nest, ist der Umzug abgeschlossen)
- Blumentopf mit einer Schaufel aufnehmen
- Ameisen mindestens 30 Meter vom alten Standort entfernt niederlassen
Unser Experten-Tipp:
Anstelle eines mit Holzwolle befüllten Blumentopfes eignet sich auch ein Glas mit Marmelade oder Zuckersirup. Die Vorgehensweise unterscheidet sich dabei nicht.
Ameisen mit Hausmitteln aus dem Garten vertreiben
Mittlerweile sind auf dem Markt zahlreiche Produkte zur Vertreibung von Ameisen erhältlich. Allerdings fallen spezielle Präparate preislich stärker ins Gewicht als einfache Hausmittel. Mit letzteren lassen sich die Insekten ebenfalls zuverlässig vertreiben. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl an natürlichen Produkten:
Pflanzenjauche
Besonders zu empfehlen ist eine selbst gemachte Wermut- oder Brennnessel-Oregano-Jauche. Diese sind ein geeignetes Mittel, um einerseits die Ameisen aus ihren Nestern zu vertreiben sowie andererseits den Ameisenverkehr zu unterbrechen.
Da Ameisen den Winter für gewöhnlich tief unter der Erde verbringen und im Frühjahr ihre alten Wohnungen erneut aufsuchen, kann die Bekämpfung bereits im Frühling erfolgen. Gießen Sie die Jauche direkt in den Ameisenbau, werden sich die Insekten mit großer Wahrscheinlichkeit eine neue Bleibe suchen.
Mediterrane Kräuter und ätherische Öle
Die Gerüche von Duftstoffen und ätherischen Ölen stoßen bei Ameisen auf Abneigung, was die Insekten unmittelbar zum Umzug bewegt. Hierzu gehören beispielsweise:
- Lavendelblüten
- Zimt
- Gewürznelken
- Chilipulver
- Thymian
- Majoran
Es ist vollkommen ausreichend, eine der genannten Substanzen auf die Ameisenstraßen und Ameisennester zu streuen. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Pflanzen über den gesamten Garten verteilt in die Erde zu setzen. Selbstverständlich genügt auch das Auslegen einzelner Äste.
Essig
Haben sich bereits Ameisenstraßen im Garten oder auf der Terrasse gebildet, können Sie sie mit einem stark verdünnten Essig-Wasser-Gemisch besprühen. Damit wird die Pheromonspur überdeckt, wodurch die Insekten ihren Orientierungssinn verlieren und sich einen neuen Weg suchen.
Kupfer
Den Geruch von Kupfer empfinden Ameisen als unangenehm. Wenn Sie Kupferblech an mehreren Stellen in die Nester stecken, ist es normalerweise nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Ameisen auf die Suche nach einer neuen Bleibe begeben.
Ameisen im Garten bekämpfen
Die Vernichtung von Ameisen ist meist mit einem qualvollen Tod der Tiere verbunden. Da sich die bereits genannten Hausmittel mit etwas Geduld als wirkungsvoll erweisen, bitten wir Sie, grundsätzlich vom Töten dieser ansonsten sehr nützlichen Insekten absehen!
Neben verschiedenen chemische Giften wirken die folgenden Hausmittel tödlich für Ameisen:
Bierfalle
Angereichert mit einem Esslöffel Honig stellt abgestandenes Bier für Ameisen ein unwiderstehliches Lockmittel dar. In einer flachen Schale mit senkrechten Wänden wird das Gemisch auf einer Ameisenstraße platziert. Angelockt vom süßen Duft fallen die Insekten schließlich in die Schale und ertrinken. Allerdings fühlen sich nicht nur Ameisen von Honigbier angezogen, sondern auch Schnecken.
Backpulver
Eine Mischung aus Backpulver und einem süßen Lockstoff wie zum Beispiel Puderzucker übt auf Ameisen eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Beide Stoffe sollten dabei zu jeweils gleichen Teilen enthalten sein. Nach dem Verzehr verenden die Ameisen schließlich langsam und qualvoll.
Kaffeepulver
Auch auf den Duft von Kaffeepulver reagieren Ameisen empfindlich. Treten die Insekten andauernd in engen Kontakt mit dem enthaltenen Koffein oder neigen diese sogar zu dessen Verzehr, endet dies meist tödlich.
Kochendes Wasser
Besonders qualvoll für Ameisen ist das Übergießen des Baus mit kochend heißem Wasser. Alle Insekten, die in direkten Kontakt mit dem Wasser kommen, verenden innerhalb kürzester Zeit. Sofern es wenigen Ameisen gelingt, diesen Angriff unbeschadet zu überstehen, werden sich diese an einem anderen Ort niederlassen.
Ameisenbefall an Pflanzen besonders behandeln
Haben sich Ameisen bereits im Blumentopf angesiedelt, ist zunächst äußerte Vorsicht geboten. Keinesfalls sollten Sie hier die Behandlung mit heißem Wasser in Betracht ziehen, da dieses mit großer Wahrscheinlichkeit zu irreparablen Schäden am Wurzelwerk führen würde.
Das regelmäßige und durchdringende Gießen der Topfpflanze oder des Hochbeets ist hingegen vollkommen ausreichend. Für gewöhnlich dauert es nicht allzu lange, bis die ungebetenen Gäste die Lust an ihrem Heim verlieren und sich freiwillig für einen Auszug entscheiden. Des Weiteren stellt die Vertreibung mittels Gerüchen auch bei Topfpflanzen eine wirkungsvolle Alternative dar.
Alexandra
Als Bio-Bäuerin war ich auf der Suche nach einer natürlichen Lösung für mein Ameisenproblem im Gewächshaus. Der Tipp mit dem Umsiedeln der Ameisen mithilfe eines Blumentopfes war genau das, was ich brauchte! Ich habe es ausprobiert, und es hat wunderbar funktioniert. Die Ameisen haben ihr neues Zuhause angenommen, und ich konnte sie weit weg von meinen Pflanzen platzieren. Ich bin so froh, dass ich eine Methode gefunden habe, die sowohl für meine Pflanzen als auch für die Ameisen funktioniert. Vielen Dank für diesen großartigen und umweltfreundlichen Rat!
Wolfgang Dörre
So sehr ich es schätze, dass Sie bei Ihren Ameisentipps auch mitteilen, bei welchen "Hausmitteln" die Ameisen "elend verenden", so meine ich sollten Sie - noch deutlicher als geschehen - vollkommen von diesen Mitteln abraten, denn schließlch handelt es sich bei Ameisen um - lästige - Nützlinge. Ich werde gern Ihre schonenden Abwehr-Tipps befolgen, aber nicht die tödlich endenden... unserer Umwelt zuliebe. Vielen Dank.
Antwort von Tim Sydekum
Haben Sie vielen Dank für Ihr Feedback zu unserem Ratgeber. Wir verstehen Ihre Kritik und halten ebenfalls grundsätzlich nichts von der qualvollen Tötung von Ameisen. Im Sinne der allgemeinen Information, dass diese weitverbreiteten Hausmittel einen solchen Tod hervorrufen, finden wir es dennoch wichtig, sie im Artikel weiterhin aufzuführen.