Gartentiere

Fuchs im Garten: Tipps zum Fernhalten und Vertreiben

Obwohl Füchse meist völlig harmlos sind, ist er für viele im heimischen Garten ein unliebsamer Gast. Spätestens, wenn er Hühner oder Haustiere jagt, ist es an der Zeit, ihn zu vertreiben. Wir haben für Sie die besten Tipps, wie Sie einen Fuchs schonend und tierfreundlich aus Ihrem Garten fernhalten.

Fuchs steht im Garten
Füchse sind in der Regel harmlos und sollten nur vertrieben werden, wenn es unbedingt sein muss
Inhaltsverzeichnis

Ist ein Fuchs im Garten gefährlich?

Füchse sind von Natur aus scheu und meiden den direkten Kontakt zu Menschen. Dennoch kommen sie selbst in Städten häufig bis in die Gärten, da hier das Nahrungsangebot groß ist. Hier finden sie leichter Nahrung, die aus Mäusen, Ratten, Vögeln oder gar Abfällen besteht. Aber auch frei zugängliches Vogel-, Hunde- oder Katzenfutter lockt die Wildtiere regelrecht in den Garten.

Dabei geht von Füchsen normalerweise keine Gefahr aus. Anders als bei Waschbären oder Mardern sind auch Schäden kaum zu befürchten. Da es sich um Raubtiere handelt, sollte dennoch vorsichtshalber Abstand gehalten und den Tieren mit Respekt begegnet werden. Größeren Haustieren wie Hunden und Katzen gehen die scheuen Wildtiere ebenfalls eher aus dem Weg. Selbst die oft befürchtete Tollwut ist in Deutschland bereits seit Jahren durch tierfreundliche Impfköder quasi ausgerottet und auch eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm ist äußerst unwahrscheinlich.

Da Füchse unter anderem die Mäuse- und Rattenpopulationen niedrig und gesund halten, machen sie sich als Gesundheitspolizei der Natur überaus nützlich. Wer einen Fuchs im Garten sieht, sollte sich über diese Begegnung also eher freuen, statt die Tiere zu vertreiben. Kaufen Sie sich am besten eine Wildtierkamera und beobachten Sie die Tiere stattdessen bei ihrem nächtlichen Treiben.

Unser Experten-Tipp:
Bei regelmäßigem Fuchsbesuch im Garten sollte Obst und Gemüse vorsichtshalber gründlich abgewaschen oder auf 60 Grad erhitzt werden, wodurch mögliche Erreger abgetötet werden.

Fangen und töten verboten!

Füchse stehen unter Artenschutz. Das bedeutet, Sie dürfen nichts unternehmen, was sie verletzen oder zum Tod führen könnte. Auch das Fangen eines Fuchses mit einer Lebendfalle ist stark umstritten und in einigen Bundesländern gar gesetzlich verboten. Ein Umsiedeln gefangener Füchse ist außerdem äußerst problematisch - sowohl für die Tiere, als auch für das Revier, in das sie wieder in die Natur entlassen werden.

Umgesiedelte Füchse finden sich häufig nicht in der neuen Umgebung schnell genug zurecht und verenden. Außerdem gilt für ausgewilderte Tiere ein zeitlich begrenztes Jagdverbot, weshalb gefangene Füchse von Schädlingsbekämpfern oder Jägern in der Regel direkt getötet werden.

Füchse tierfreundlich fernhalten und vertreiben

Junger Fuchs im Garten
Füchse, die gerade Jungtiere aufziehen, dürfen auf keinen Fall gestört werden

Möchten Sie Ihre tierischen Gartenbesucher dennoch fernhalten, beachten Sie folgende Hinweise:

  • Vermeiden Sie jegliches Nahrungsangebot. Deshalb sollten Sie alle frei zugänglichen Wasserstellen sichern, keine Lebensmittel oder Tiernahrung offen stehen lassen, Fallobst täglich aufsammeln und auch keine Essensreste auf dem Kompost entsorgen. Ernten Sie auch Beete regelmäßig ab.
  • Sichern Sie im Garten stehende Tierställe und -käfige, insbesondere von Kaninchen und Hühnern, gegen Füchse.
  • Reinigen Sie Ihren Gas- oder Holzkohlegrill sorgfältig, sodass möglichst keine Essensgerüche und -reste daran verbleiben.
  • Verschließen Sie leicht zugängliche Mülltonnen.

Zäune stellen nur selten ein Hindernis für die schlauen Füchse dar. Stattdessen gibt es einige Methoden, mit denen sich Füchse aus dem Garten vertreiben lassen:

  • Füchse fühlen sich von Licht und Lärm gestört. Hierfür eignen sich beispielsweise Lampen mit Bewegungsmelder und Musik.
  • Haustiere, die sich regelmäßig im Garten aufhalten, oder spielende Kinder schrecken die Wildtiere ebenfalls ab.
  • Sind die Tiere gerade dabei, einen Bau anzulegen, können Sie den Eingang zerstören. Dies ist allerdings verboten, sobald die Füchse mit der Aufzucht der Jungen begonnen haben!

Abwehrprodukte gegen Füchse

Für hartnäckige Fälle gibt es Produkte und Geräte zur Tiervertreibung, die Sie einsetzen können.

Vergrämungsmittel

Füchse haben eine feine Nase und meiden strenge Gerüche. Im Handel gibt es sogenannte Vergrämungsmittel, die sich gegen verschiedene Wildtiere verwenden lassen. Aufgrund der starken Geruchsentwicklung sind solche Mittel in dicht besiedelten Wohngegenden allerdings nur eingeschränkt empfehlenswert. Auch die Verteilung von Hunde- und Katzenurin kann gegen Füchse helfen.

Ultraschallabwehr

Diese speziellen Geräte verfügen über Ultraschallwellen, die eine Frequenz bis etwa 65 Kilohertz besitzen und für Füchse einen sehr hohen und unangenehmen Ton abgeben. Menschen hören hochfrequente Töne nur bis circa 20 Kilohertz und nehmen die Geräusche daher kaum bis gar nicht wahr. Stellen Sie ein Ultraschallgerät in Ihrem Garten auf, haben Sie daher selbst keine Störung durch die Töne zu befürchten. Füchse suchen hingegen häufig das Weite.

Blitzlichter

Statt fest installierter Lampen, gibt es auch kleine Geräte mit Blitzlicht. Sie werden ebenfalls durch einen Bewegungsmelder ausgelöst, sobald sich der Fuchs in dessen Wirkungsradius begibt. Es empfiehlt sich, gleich mehrere Blitzlichter im Garten auf- und sie hin und wieder umzustellen. Nur dann wird der Fuchs langfristig das Interesse verlieren und sich einen anderen Lebensraum suchen.

Wasserstrahlabwehr

Auch diese Geräte arbeiten mit einem Bewegungsmelder. Anstelle eines starken Lichtblitzes kommen Wasserstrahlen in einem bestimmten Radius aus dem Gerät. Füchse verabscheuen Wasser, weshalb sie nach einem Treffer fortlaufen. Auch hier sollten am besten gleich mehrere Abwehrgeräte zum Einsatz kommen. Vor allem bei großen Gärten kann die Anschaffung mehrerer Wasserstrahler sehr teuer werden. Günstiger geht es mit Rasensprengern, die Sie an eine Zeitschaltuhr anschließen und nachts im Zehn-Minuten-Takt anspringen lassen.

THEMEN:   Tiere

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
Kommentare

Reinhold Vogt

Danke für Ihren Artikel. - Nachdem uns tagsüber und innerhalb von vier Wochen eine Laufente und drei Zwerghühner vom Fuchs(?) geholt wurden, bin ich auf der Suche nach einer wirkungsvoller Fuchsabwahr.

Hukinol ist nach Erfahrung eines Kollegen im Geflügelzüchter-Verein wegen seines unerträglichen Gestanks für den Anwender und auch für die Nachbarschaft sogar in weniger dichter Besiedelung unerträglich. Ein Ultraschallgerät ist - vermutlich - ungeeignet, wenn man Geflügel vor dem Fuchs beschützen möchte, weil auch diese Tiere unter dem Schall leiden würden.

Ein elektrischer Geflügelschutzzaun könnte geeignet sein. Ich habe drei solcher Schutzzäune (mit jeweils 50 m Länge und 112 cm Höhe) plus Solar-Weidezaungerät erworben ... in der Hoffnung, dass der Fuchs nicht einfach drüberspringt. Der Verkäufer antwortete auf meine entsprechende Frage: "Generell ausschließen können wir ein Überspringen nicht, jedoch versuchen Füchse wie Wölfe die Netze eher zu untergehen als drüber hinweg zu springen. Hat der Fuchs einen Stromschlag von einem Netz erhalten wird in der Regel weiterer Kontakt mit dem Material vermieden."