Märzwinter 2024: Infos und Tipps zum späten Kälteeinbruch
Verspätete Kältewelle im März
Nach den kalten Wintermonaten stellt der März für die meisten Menschen den Frühlingsanfang dar, der meteorologisch gesehen am 1. März beginnt. In der Regel zeigen viele Frühblüher bereits ab Februar die ersten Knospen und einige Gemüsesorten lassen sich schon aussäen. Doch statt steigender Temperaturen kommt es gelegentlich zu einem sogenannten Märzwinter. Dabei handelt es sich um einen verspäteten Wintereinbruch, der meist Mitte März auftritt und erneut frostige Temperaturen und sogar Schnee mit sich bringt. Dieser Zustand kann sich bis Anfang April erstrecken.
Der Märzwinter ist, wie beispielsweise die Eisheiligen Mitte Mai oder die Schafskälte, eine meteorologische Singularität und trennt typischerweise den Vorfrühling vom Mittfrühling. Verursacht wird er in den meisten Fällen durch sehr kalte und trockene Polarluft, die von Nordosten über Mitteleuropa zieht. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit eines Märzwinters bei unter 15 % (Stand 08/2022).
Auswirkungen des Märzwinters
Häufig gehen dem Märzwinter höhere, frühlingshafte Temperaturen voraus, die Pflanzen aus der Winterruhe wecken und erste Hobbygärtner in die Gärten locken. Auch wenn es verlockend ist, den Garten bereits auf den kommenden Frühling vorzubereiten, sollte vorsichtshalber ein möglicher Kälteeinbruch im März berücksichtigt werden, der viele Nachteile bedeuten würde:
- Keimgut kann die Keimfähigkeit verlieren
- kälteempfindliche Pflanzen erfrieren, wenn sie zu früh gepflanzt beziehungsweise herausgestellt werden
- wenn Kälteschutz bereits entfernt wurde, droht Erfrierungsgefahr
- frisch geschnittene Pflanzen besitzen nun ein höheres Erfrierungsrisiko
- trockener Bodenfrost lässt Pflanzen schnell verdursten, wenn sie aus der Winterruhe herausgekommen sind
- weniger Blüten bei frühblühendem Obstgehölz in milderen Regionen mit folglich reduzierter Ernte
Märzwinter bei Gartenarbeiten berücksichtigen
Obwohl der Märzwinter in den letzten Jahren immer seltener aufgetreten ist, kann es nicht schaden, ihn bei den Gartenarbeiten bis Mitte April im Hinterkopf zu behalten.
Frühblühende Pflanzen
Die meisten Frühblüher zählen zu den Winterblühern wie beispielsweise Schneeglöckchen (Galanthus) oder Christrosen (Helleborus niger). Sie zeigen sich auch im März noch robust gegenüber Schnee und Kälte. Krokusse (Crocus) brauchen hingegen eine konstante Temperatur von um die sieben Grad Celsius, weshalb sie manchen Märzwinter nicht durchstehen.
Früh werden bereits Garten-Stiefmütterchen (Viola wittrockiana) und Hornveilchen (Viola cornuta) auf dem Markt angeboten. Hier sollten Sie beim frühen Pflanzen darauf achten, dass Sie ausschließlich kälteunempfindliche Sorten kaufen, zu denen die meisten gezüchteten Hybriden zählen. Besonders auf großblättrige Pflanzen und solche mit bunten Blüten sollte bis Anfang April dabei verzichtet werden.
Rosen
Rosen sollten generell mit einem Kälteschutz überwintern. Belassen Sie ihn mindestens bis Mitte / Ende April, im Idealfall bis zu den Eisheiligen. Auch die Gartenschere sollte auf keinen Fall zu früh angesetzt werden.
Pflanzen in Topf und Kübeln
Gleiches gilt für Pflanzen, die draußen im Topf oder Kübel überwintern. Auch hier kann ein längerer Frostschutz nicht schaden. Kübelpflanzen, die ein frostfreies Winterquartier genießen, haben bis Ende des Märzwinters nichts im Freiland zu suchen, da hohe Temperaturunterschiede und Frost zu einem schnelleren Erfrieren führen können.
Gemüse
Frühe Gemüsesorten können meist problemlos ab Februar im Haus auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen werden. Mit der Freilandpflanzung sollten Sie hingegen bis nach dem Märzwinter warten. Wer nicht vorziehen möchte, greift alternativ auf Jungpflanzen aus dem Handel zurück. Achten Sie dabei auf robust vorgezogene und abgehärtete Pflänzchen. Die sind preislich zwar meist etwas teurer, überstehen dafür in der Regel aber auch spätere Fröste bis zu den Eisheiligen.
Aufräumarbeiten verschieben
Nicht nur Gartenpflanzen haben unter einem erneuten Kälteeinbruch im März zu leiden, sondern auch viele Tiere brauchen dann einen längeren Schutz. Daher ist es wichtig, dass Sie mögliche Winterquartiere für die Tiere stehen lassen beziehungsweise weiterhin anbieten. Ob ein Laubhaufen, das abgeknickte Totholz von den Bäumen oder aber auch Futter- und Trinkstellen. Die meisten Tiere suchen bei Einbruch des Märzwinters erneut danach und sind darauf angewiesen.
Schnee im Märzwinter nicht entfernen
Hin und wieder kommt es im Märzwinter zu Schneefall, der zeitig gesetzte oder bereits blühende Pflanzen mit einer Schneeschicht überzieht. Das hat durchaus Vorteile, denn der Schnee schützt den Boden vor Frost, sodass die Pflanzen darunter nicht erfrieren. Deshalb gilt: Lassen Sie den Schnee unbedingt auf der Erde von Beeten, Kübeln & Co. liegen.
Jihadronaldo
Aber wann ist Märzwinter, gibt es März winter?
Antwort von Tim Sydekum
Hallo Jihadronaldo, mit einem Märzwinter ist meist ab Mitte März zu rechnen. Die verspätete Kältewelle kann sich dann bis in den April hineinziehen. Allerdings hat die Wahrscheinlich für einen Märzwinter in den letzten Jahrzehnten abgenommen, sodass er mittlerweile nur noch gelegentlich vorkommt.