Pferdemist als Dünger: Tipps zu Anwendung und Pflanzen
Inhaltsstoffe von Pferdemist
Pferdemist enthält lebenswichtige Nährstoffe und lässt sich daher vielseitig im Garten verwenden. Zu den Hauptbestandteilen zählen Stickstoff, Kalium, Phosphor und Spurenelemente, die die meisten Pflanzen für ihr Wachstum benötigen. Durch die enthaltenen Pflanzenreste verfügt Pferdedung zudem über einen hohen Ballaststoffanteil und kann dadurch den Humusgehalt im Boden verbessern.
Die Inhaltsstoffe und somit auch die Eigenschaften können bei Pferdemist allerdings recht unterschiedlich ausfallen, je nachdem, wie gefüttert wurde und viel Einstreu beigemischt ist. Ein weiterer Faktor, der den Nährstoffgehalt verändert, ist die Lagerung. Frischer Mist ist deutlich nährstoffreicher als kompostierter, der mit der Zeit bodenverbessernde Eigenschaften entwickelt.
Mit frischem Pferdemist düngen
Beim Einsatz von frischem Pferdemist ist Vorsicht geboten, da nicht alle Pflanzen mit dem erhöhten Nährstoffgehalt zurechtkommen. Er eignet sich daher vor allem für robuste Gewächse wie Rosen, Hecken oder Obstbäume. Doch auch hier sollte darauf geachtet werden, dass der frische Mist nicht direkt an die Wurzeln kommt, da er sie verbrennen oder schädigen kann.
Im Spätherbst können Blumen, Beerensträucher und andere Gehölze mit einer dünnen Schicht frischem Pferdedung gedüngt werden, sodass ihnen im Frühjahr die erforderlichen Nährstoffe direkt zur Verfügung stehen. Vor der Ausbringung sollten die frischen Pferdeäpfel unbedingt zerkleinert und anschließend um die Pflanzen herum verteilt oder allenfalls leicht mit einem Rechen bzw. einer Harke in den Boden eingearbeitet werden.
Ins Gemüsebeet wird frischer Mist hingegen erst nach der Ernte etwa spatentief eingebracht. Besonders Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf, sogenannte Starkzehrer, profitieren davon. Dazu zählen beispielsweise Kürbis, Paprika, Rhabarber und Zucchini. Einige Gemüsesorten wie Möhren, Zwiebeln oder Kartoffeln sollten besser nicht auf Pferdemist angebaut werden, da sie anfällig für Schädlinge wie Möhrenfliege, Zwiebelfliege oder Drahtwurm sind, die im Pferdemist vorkommen können.
Pferdemist kompostieren
Wer die Möglichkeit hat, sollte den Mist vor dem Einsatz im Garten kompostieren. Dabei ist es empfehlenswert, einen separaten Komposter zu verwenden und den Pferdedung mit etwas Laub oder Häckselgut zu vermischen. Nach rund einem Jahr ist der Mistdünger fertig zum Einsatz.
Kompostierter Pferdemist enthält weniger Nährstoffe und kann daher bedenkenlos zum Düngen der meisten Pflanzen verwendet werden. Außerdem dient er als Bodenverbesserer.
Auf Herbizide im Pferdemist achten
Pferdemist kann Herbizide enthalten, die von den Tieren beim Grasen auf den Weiden aufgenommen werden. Schon geringe Mengen eines Unkrautvernichtungsmittels können sich dann nachteilig auf Gemüsepflanzen auswirken. Im Idealfall verwenden Sie deshalb nur Pferdedung aus Stallungen, wo kein Unkrautvernichter zum Einsatz kommt. In der Regel ist dies bei Bio-Bauern mit Pferdehaltung der Fall.
Sind Sie sich unsicher, düngen sie nur unbepflanzte Böden und abgeerntete Gemüsebeete. Bis zur nächsten Bepflanzung und Aussaat sollten einige Wochen vergehen. Viel Regen begünstigt den schnellen Abbau von Herbiziden im Pferdemist. Gleiches gilt für kranke Pferde, dessen Mist Sie ebenfalls nicht verwenden sollten.
Häufig gestellte Fragen
Welche Nährstoffe sind in Pferdemist enthalten?
Pferdemist enthält vor allem Stickstoff, Kalium, Phosphor und Spurenelemente, die viele Pflanzen zum Gedeihen und die Fruchtbildung benötigen. Stickstoff regt das Wachstum des Pflanzengrüns an, was besonders für das Wachstum junger Pflanzen wichtig ist. Phosphor ist für die optimale Funktionalität des Stoffwechsels erforderlich und ein bedeutsamer Energiespeicher sowie -träger. Zudem kommt es durch Phosphor zu einer Begünstigung der Frühreife, Knospenansätze und Blütenbildung. Kalium brauchen Zier- und Gemüsepflanzen für die Photosynthese, Enzym-Aktivierungen, Kohlenhydrattransport sowie die Widerstandsfähigkeit im Falle von Erkrankungen, Schädlingsbefällen, Frostschäden oder Stresssituationen.
Welchen Einfluss hat Pferdemist auf die Förderung von Mikroorganismen?
Mikroorganismen sind für den Boden von Zierpflanzen und Gemüse enorm wichtig, da sie einen großen Beitrag zur Fruchtbarkeit dieser leisten. Sie sorgen dafür, dass sich insbesondere organische Materialien zersetzen und die Erde so auf natürliche Weise mit frischen Nährstoffen versorgt wird.
Arbeiten Sie Pferdemist ein, bringen Sie zusätzliche Mikroorganismen in den Boden was zu einem intensiveren Nährstoffumsatz führt. Das ist vor allem bei ausgelaugten Böden gefragt, wie sie häufig im Gemüsebeet zu finden sind. Deshalb ist Pferdemist speziell dort ein sehr zu empfehlender Naturdünger.
Stefan Hirschauer
Wir möchten ein neues Beet mit Sträuchern anlegen z.B. Jap. Spieren, Kirschlorbeer, Harlekinsweide. Kann man abgelagert Pferdemist mit einbringen ? Vielen Dank
Antwort von Romina Seilnacht
Hallo Stefan, vielen Dank für Ihre Frage.
Abgelagerten Pferdemist können Sie gerne in den Boden einarbeiten. Wichtig ist, dass er wirklich gut abgelagert oder kompostiert ist, da frischer Mist die jungen Pflanzenwurzeln schädigen kann. Verteilen Sie eine Schicht von zwei bis drei Zentimetern auf der Beetoberfläche und arbeiten Sie diese in die oberen 10 bis 15 Zentimeter des Bodens ein. Ich weiß nicht, wann Sie Ihre Sträucher pflanzen möchten, aber in der Regel ist es sinnvoll, dem Mist etwas Zeit zu geben, seine Nährstoffe freizusetzen, bevor die Pflanzen in ihre Wachstumsperiode eintreten. Idealerweise sollten Sie den Mist im Herbst oder frühen Frühling ausbringen.
Viel Erfolg mit Ihrem neuen Beet!