Pflanzenschädlinge

Rosenzikaden erkennen und natürlich bekämpfen

An gesunden, kräftigen Pflanzen können Rosenzikaden in der Regel keine nennenswerten Schäden hervorrufen. Dennoch sind eine Bekämpfung sowie die Vorbeugung in manchen Fällen sinnvoll. Wir erklären Ihnen, wie Sie die Rosenschädlinge erkennen und welche natürliche Bekämpfungsmaßnahmen effektiv wirken.

Rosenzikade auf einem Rosenblatt
Die Schädlinge selbst richten bei Rosen nur wenig Schaden an, können aber einen Virus übertragen © Whitney Cranshaw, Colorado State University, Bugwood.org | CC BY 3.0
Inhaltsverzeichnis

Bekämpfungsgründe

Die Rosenzikade (Edwardsiana rosae) gilt als harmloser Schädling. Sie verursacht zwar sichtbare Spuren, normalerweise kommen Rosen damit aber gut zurecht. Eine Vorbeugung und Bekämpfung sind dennoch empfehlenswert, da das winzige Insekt Überträger des gefürchteten Rosenmosaikvirus ist. Diese Erkrankung kann sich auf ganze Rosenbeete ausbreiten und schnell zum Absterben der Pflanzen führen.

Rosenzikaden erkennen

Damit Sie Rosenzikaden wirkungsvoll mit den hier beschriebenen natürlichen Hausmittel bekämpfen können, sollten Sie sicherstellen, dass es sich tatsächlich bei dem entdeckten Befall um die Edwardsiana rosae handelt. Für die Identifizierung stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Auswahl, die sie im Idealfall miteinander kombinieren:

Aussehen

  • Größe: circa drei Millimeter lang
  • Farbe: weißlich, hell-gelb bis hell-grün mit Gelbstich
  • Körperform: schmal und schlank - zeigen von vorn nach hinten verjüngende Form
  • Erwachsene Exemplare besitzen Flügel und können fliegen, aber auch mittels Sprungbeinen springen
  • Larven sind creme-weiß bis hell-grün, flugunfähig und bewegen sich ausschließlich mit den Hinterbeinen fort

Schadbild und weitere typische Merkmale

  • Sie halten sich überwiegend an Blattunterseiten auf
  • Bei drohender Gefahr ergreifen sie schnell springend oder fliegend die Flucht
  • Im Herbst sind möglicherweise kleine weißliche Eier in Rindenritzen zu erkennen
  • Sie kommen hauptsächlich während warmer und trockener Sommermonate vor
  • Jungtiere zeigen sich bereits mit Beginn des Pflanzenwachstums
  • Rosen weisen weiße Sprenkelungen anfangs nahe von Blattadern und im weiteren Verlauf über die gesamten Blätter auf
  • Vermehrter Blattabfall und Blätter trocknen aus
  • Meist sind zuerst Kletterrosen betroffen

HINWEIS: Das Schadbild ähnelt stark dem von Spinnmilben. Allerdings ist der deutlichste Unterschied an den fehlenden weißen, klebrigen Gespinsten zu erkennen.

Larve einer Rosenzikade
Die Larven der Rosenzikade sind anfangs weiß bis hellgrün und flugunfähig © Whitney Cranshaw, Colorado State University, Bugwood.org | CC BY 3.0

Natürliche Bekämpfung von Rosenzikaden

Als natürliche Bekämpfungsmittel sind solche zu verstehen, die biologisch abbaubar, umweltfreundlich und für Menschen nicht gesundheitsgefährdend sind. In der Regel handelt es sich um aus der Natur abstammende Bekämpfungsmittel. Zu Bekämpfung von Rosenzikaden stehen Ihnen einige zur Auswahl, auf deren Wirksamkeit zahlreiche erfahrende Hobbygärtner und auch Rosenzüchter schwören.

1. Natürliche Fressfeinde

Um den natürlichen Kreislauf tierischer Gartenbewohner aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Rosenzikaden im Garten loswerden zu können, zeigt sich der Einsatz von natürlichen Fressfeinden als ideal. Um entsprechende Insekten anzulocken, lohnt sich das Aufstellen von Insektenhotels. Je mehr Fressfeinde vorhanden sind, desto schneller wird ein Zikadenbefall an Rosen eingedämmt und bekämpft. Zu den natürlichen Fressfeinden gehören vor allem:

  • Erzwespen
  • Laufkäfer
  • Raubmilben
  • Raubwanzen
  • Spinnen
  • Verschiedene Vogelarten

2. Brennnesselbrühe als Bekämpfungsmittel

Mit Brennnesselbrühe verderben Sie den Schädlingen den Geschmack, sodass sie sich anderswo Nahrungsquellen suchen werden. Zudem profitieren Ihre Rosen von der Brennnesselbrühe zusätzlich, da sie auch zur Pflanzenstärkung beiträgt. So setzen Sie die Brennnesselbrühe an:

  • Sie benötigen pro Liter Brühe 100 Gramm frische Brennnesseln
  • Geben Sie diese in einen Eimer und füllen Sie entsprechende Menge Wasser hinzu
  • Lassen Sie das Gemisch einen Tag bei Zimmertemperatur oder draußen in der Sonne ziehen
  • Rühren Sie mehrmals um und sieben Sie nach Ablauf der Wartezeit die Brennnesseln aus
  • Schütten Sie den Sud in ein Sprühbehältnis
  • Besprühen Sie die Rosen damit tropfnass - vergessen Sie die Blattunterseiten nicht
  • Besitzen Sie kein Sprühbehältnis, reiben Sie die Blätter und Triebe mit einem in die Brühe getauchten Tuch ab
  • Optimaler Zeitpunkt für die Anwendung: früh morgens, weil die Rosenzikaden bei morgendlicher Kühle noch bewegungseingeschränkt sind
  • Anwendungsdauer: etwa alle zwei Tage über einen Zeitraum von einer Woche - bei starkem Befall auch tägliche Anwendung bis zu zehn Tagen möglich

3. Knoblauchsud

Ähnlich wie Brennnesselbrühe, wirkt auch Knoblauchsud gegen die Rosenzikade. Zieht Knoblauch in die Blattporen, wird den Schädlingen der Appetit vergehen und sie werden das Weite suchen. Folgendermaßen wird der Sud hergestellt und angewendet:

  • Pro Liter Wasser fünf Gramm frischen Knoblauch verwenden
  • Kochen Sie das Wasser auf
  • Zerschneiden Sie die Zehen in kleine Stücke und geben Sie ins kochende Wasser
  • Etwa zehn Minuten köcheln lassen
  • Anschließend bei Zimmertemperatur abkühlen und den Sud mindestens drei Stunden ziehen lassen
  • Sieben Sie die Knoblauchreste heraus und füllen Sie den Sud in eine Sprühflasche
  • Sprühen Sie befallene Rosen inklusive Blattunterseiten und Stiele tropfnass mit dem Knoblauchsud ein
  • Anwendungszeitpunkt: morgens, damit die Sonne keine Verbrennungen verursacht
  • Häufigkeit und Dauer der Anwendungen: alle zwei bis drei Tage bis keine Schädlinge mehr sichtbar sind
  • Zusatztipp: Sprühen Sie benachbarte Rosen auch ohne bisherigen Befall mit ein, damit die Zikaden ganz aus dem Beet abziehen

4. Neemöl

Bei Neemöl handelt es sich um ein natürliches Produkt, das aus dem Neembaum gewonnen wird. Es besitzt die Eigenschaft, bei Aufnahme die Atemwege zu verkleben. Das führt unweigerlich zur Erstickung der Rosenzikaden. Das Öl gelangt entweder durch das Einatmen in die Körper oder wird beim Saugen an den Blättern aufgenommen. Kommt es mit Larvenkörpern in Kontakt, dringt es dort hinein und stört die Weiterentwicklung. Auch sie sterben.

Vorbeugung

Schadbild der Rosenzikade
Das Schadbild der Rosenzikade zeigt sich vor allem an den weiß gefleckten Blättern © Whitney Cranshaw, Colorado State University, Bugwood.org | CC BY 3.0

Die beste natürliche Bekämpfung von Rosenzikaden ist die Vorbeugung. Dazu eigenen sich vor allem folgende beiden Maßnahmen:

Absammeln

Damit sich ein überschaubarer Befall nicht weiter ausbreitet, halten Sie Ausschau nach den Larven sowie nach Eiern ab Frühherbst. Die Larven sind sehr träge und bewegen sich nur langsam fort. Ein Absammeln ist daher problemlos. Die Eier können sich mit einer Messerspitze oder Ähnlichem aus den Rinden an den Stielen kratzen.

Legen Sie in beiden Fällen immer eine Zeitung oder Küchenkrepp auf die Erdoberfläche, damit sich abfallender Nachwuchs nicht der Entsorgung entziehen kann. Diese sollten Sie zudem immer weit von Ihrem Garten entfernt vornehmen beziehungsweise die abgesammelten und aufgefangenen Exemplare in einer verschlossenen Tüte in der Mülltonne entsorgen.

Natürliche Sprühmittel

Sprühmittel aus Brennnesseln und Knoblauch können Sie auch ideal zur Vorbeugung eines Rosenzikaden-Befalls nutzen. Sobald im Frühjahr die Temperaturen steigen, sollten Sie bereits mit der ersten Besprühung beginnen. Wenngleich es erwachsene Rosenzikaden meist erst zur Sommer-Trockenheit auf die Rosen zieht, kommen die Larven bereits im Frühjahr zum Fressen hervor. Bis zum Herbst reicht ein Einsprühen zwischen einmal wöchentlich und alle zehn Tage. Vorteilhaft ist bei dieser Vorbeugungsmaßnahme, dass sie gleichzeitig auch Blattläuse aus den Beeten fernhalten.

Häufig gestellte Fragen

Woran erkennt man einen Rosenzikadenbefall?

Rosenzikaden sind kleine, circa drei Millimeter lange Insekten mit einer weißlichen, hellgelben bis hellgrünen Färbung. Adulte Tiere sind flugfähig und legen ihre Eier im Herbst in die Rinde der Rosengewächse ab. Die creme-weißen bis hellgrünen Larven schädigen die Pflanze im Folgejahr, indem sie Saft aus den Rosenblättern saugen, wodurch weißliche Flecken entstehen. Bei schwerem Befall trocknen die Blätter aus und fallen ab. Das Schadbild ähnelt dem der Spinnmilben.

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Wann treten Rosenzikaden vorwiegend auf?

Adulte Tiere kommen vor allem in der trockenen und warmen Jahreszeit vor. Nach der Überwinterung in der Rinde schlüpfen die Larven im Frühjahr mit dem ersten Austrieb und beginnen mit der Schädigung der Pflanze.

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Was hilft gegen Rosenzikaden?

Als wirkungsvoll erweisen sich Brennnesseljauche, Knoblauchsud, nützlingsschonende Spritzmittel sowie Produkte auf Neem-Basis. Die betroffene Pflanze wird damit morgens vollständig eingesprüht oder eingerieben. Dabei sollte vor allem die Blattunterseite berücksichtigt werden, da sich Rosenzikaden dort vorwiegend aufhalten.

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THEMEN:   Pflanzenschäden Pflanzenschädlinge Insekten Rosen

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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