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Wohin mit dem Laub im Herbst? Die 9 besten Tipps

Wenn im Herbst das Laub fällt, kommen im Garten und dem restlichen Grundstück schnell große Mengen zustande. Da es bei Feuchtigkeit zu einer rutschigen Gefahr für Fußgänger wird und vor allem Rasen unter den Laubschichten leidet, sollte es regelmäßig entfernt werden - doch wie und vor allem wohin mit dem Laub?

Laub im Herbst entsorgen - die besten Tipps
Für Kinder ist Laub ein großer Spaß - Gartenbesitzer müssen sich hingegen überlegen, wie sie ihr Laub am besten entsorgen
Inhaltsverzeichnis

1. Tipp: Das richtige Werkzeug

Laub aus Gärten und von Gehwegen zu entfernen, kann zu einer aufwendigen und zeitintensiven Aufgabe werden. Insbesondere, wenn Wind die Gartenarbeit erschwert. Am besten funktioniert ein leistungsstarker Laubbläser, der das Blattwerk in die gewünschte Richtung bläst. Auf diese Weise kann das Laub an einem Punkt gesammelt und anschließend zu einem Haufen zusammengekehrt werden.

Für Laub auf losem Untergrund wie beispielsweise Erde, Kies oder Rasenflächen eignet sich eine normale Harke oder ein Laubrechen. Auf festen Untergründen reicht ein Zusammenfegen mit einem Besen. Dann ist das eingesammelte Laub bereit zur Entsorgung.

Wer sich diesen Zwischenschritt ersparen möchte, kann auch zu einem Laubsauger greifen, der die Blätter einsaugt und direkt zerkleinert in einem Fangsack sammelt. Dieser muss dann nur an der gewünschten Stelle entleert werden. Hierbei sollte allerdings auf Kleintiere geachtet werden, die sich gegebenenfalls unter dem Laub versteckt halten.

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2. Tipp: Bester Zeitpunkt zur Laub-Entsorgung

Wählen Sie stets einen Tag für die Laub-Entsorgung, dem eine regenfreie Zeit vorausgeht, sodass das Laub möglichst trocken ist. Feuchtigkeit lässt das Laub zusammenkleben, wodurch es schwerer wird und stärker am Untergrund haftet. Zudem stellt es eine Unfallgefahr für Sie dar, denn ist es nass, bildet es eine rutschige Fläche. In der Folge hat sich hierbei schon manch einer den Arm gebrochen oder Kopfverletzungen zugezogen.

Zudem ist es von Vorteil, wenn kein oder kaum Wind weht, mit dem Sie ansonsten "gegen die Mühlen ankämpfen" würden. Oder machen Sie sich Wind zunutze und gehen Sie mit der Windrichtung vor.

3. Tipp: Laub nicht in der Biotonne entsorgen

Laub in der Biotonne entsorgen
Große Laubmengen lassen sich nur schwer über die Biotonne entsorgen

Werden Biotonnen in Ihrer Gemeinde zur Verfügung gestellt, eignet sich diese theoretisch gut für das Entsorgen von Laub. Allerdings ist sie damit schnell gefüllt und in der Regel fallen im Herbst auch weitere Gartenabfälle an, die dann keinen Platz mehr finden. Zudem bietet das aufgesammelte Laub einen ökologischen Mehrwert für jeden Garten.

Warum also in der Biotonne entsorgen, wenn es Ihr Garten gut gebrauchen könnte? Außerdem unterstützen mit der Weiterverarbeitung des Laubs den Klimaschutz, da maschinelle Entsorgungen und Abholtransporte mit CO₂-Belastungen wegfallen. Deshalb gilt: Nicht in die Biotonne, sondern das Laub im Garten verarbeiten.

4. Tipp: Laub als Winterquartier für Tiere

Wenn Sie Platz im Garten oder an Seitenrändern von Wegen haben, können Sie überwinternden Tieren ein geeignetes und sicheres Winterquartier zur Verfügung stellen. Igel, Erdkröten, Siebenschläfer, viele Käferarten und Wildhamster sind nur einige Beispiele von Tierchen, die es sich in Laubhaufen während des Winters bequem machen und ohne die Bereitstellung dieser vielfach nicht den Winter überleben.

Wenn Sie die Möglichkeit haben, legen Sie einfach ein paar Laubhaufen an einem windgeschützen Platz an. Damit Tiere darunter besser atmen können, sollten kleinere Äste und Zweige dazwischen gelegt werden, die für Luftkanäle sorgen und ein Zusammenfallen des Laubs verhindern. In unserem Ratgeber erfahren Sie weitere hilfreiche Tipps, wie Sie Tieren im Garten beim Überwintern helfen können.

5. Tipp: Komposter für die Laub-Entsorgung

Laub im Komposter entsorgen
Über den Komposter lässt sich Laub in wertvollen Dünger verwandeln

Laub verrottet, weshalb die Entsorgung in einem Komposter ideal ist. Wichtig ist hierbei, dass nicht zu viel Laub darin landet, denn sonst kommt es zu einer deutlichen Verlangsamung des Verrottungsprozesses. Dies beruht auf dem hohen Kohlenstoffgehalt von Laub, welches aber nur geringfügig Stickstoff beinhaltet, was zu einer Verlangsamung führt. Des Weiteren drückt sich zu viel Laub schnell zu einer dicken Schicht zusammen, sodass die dringend erforderliche Durchlüftung mit Sauerstoff im Komposter beeinträchtigt wird.

Damit die Verrottung im gesamten Komposter gut klappt, sollten Sie das Laub mit Abfällen mischen, die einen höheren Stickstoffgehalt besitzen, wie beispielsweise Rasenschnitt. Als Alternative eignet sich auch die Gabe von Hornmehl. Für die Durchlüftung und ausreichende Sauerstoffzufuhr legen Sie Geäst zwischen das Laub.

Wie Sie Ihre Gartenabfälle richtig kompostieren, verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber Kompost anlegen und richtig kompostieren.

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6. Tipp: Laubkorb statt Komposter

Besitzen Sie keinen Komposter, bieten Laubkörbe eine Alternative. Sie bestehen aus Maschendraht oder Kunststoff und lassen rundherum Sauerstoff ins Korbinnere gelangen, der zur Verrottung von großer Bedeutung ist. Im Vergleich zu einem Komposter geht der Verrottungsprozess in einem Laubkorb allerdings deutlich langsamer vonstatten, da es hier am Einfluss verschiedener Schichtungsmaterialien fehlt, welche die Verrottung optimieren und vorantreiben.

Laubkörbe gibt es gebrauchsfertig im Gartenfachhandel zu kaufen, können aber auch selbst gebaut werden. Dazu benötigen Sie lediglich einen engmaschigen Drahtzaun in gewünschter Länge und Höhe und binden die beiden Enden mit Draht zusammen. Anschließend stellen Sie den Drahtkorb an einen geeigneten Platz. Im Folgejahr können Sie mit dem verrotteten Laub Blumenerde anreichern, die Bodenqualität in Gartenbeeten verbessern oder das Wachstum von salz- und kalkempfindlichen Pflanzen durch Düngung gezielt fördern.

7. Tipp: Natürliche Laub-Entsorgung durch Mulchen

Laub als Mulch verwenden
Laub gibt als Mulch wertvolle Nährstoffe in den Boden ab und dient zudem als Kälteschutz für den Winter

Sehr wirksam ist Laub, wenn Sie damit Gartenbeete und Pflanzen mulchen, da es für eine wertvolle Humusanreicherung sorgt. Dazu wird es nach dem Sammeln einfach auf das Beet in einer nicht zu dicken Schicht gelegt. Ideal sind Orte, wo Sträucher oder Bodendecker gepflanzt sind, die besonders gut in humusreichen Böden gedeihen, wie beispielsweise die meisten Blühpflanzen. Bodendecker können komplett mit dem Laub abgedeckt werden. Sie wachsen im Frühjahr dort hindurch, wo das Laub noch nicht gut verrottet ist.

8. Tipp: Mulchen mit zerkleinertem Laub

Intensiver und schneller kann Laub-Mulch seine Wirkung erzielen, wenn Sie das Laub zuvor zerkleinern und direkt in die Erde einarbeiten. Das hat auch den Vorteil, dass es nicht durch den Wind wieder davonfliegt und erneut eingesammelt werden muss. Zum Zerkleinern stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: mit einem Häcksler oder einem Rasenmäher.

Liegt Laub auf dem Rasen, können Sie sich die Arbeitsschritte mit dem Laubbläser und Aufsammeln sparen. Kombinieren Sie den letzten Rasenschnitt des Jahres einfach mit dem Zerkleinern des Laubes, indem Sie es beim Mähen überfahren. Anschließend verteilen Sie den Rasenschnitt mit dem Laub im Gartenbeet. Vor allem reine Grünpflanzen profitieren von dem stickstoffhaltigen Mulch. Wird Laub außerhalb des Rasens aufgesammelt, sorgt ein Häcksler für die Zerteilung.

9. Tipp: Laub als Kälteschutz

Sind in Ihrem Garten Pflanzen vorhanden, die eisige Wintertemperaturen nicht gut vertragen? Dann können Sie das eingesammelte Laub als Kälteschutz nutzen, indem Sie es dickschichtig auf der Erde im Bereich der Wurzeln verteilen. Vor allem bei Kübelpflanzen ist dieser Kälteschutz oft erforderlich, da ihre Wurzeln der Kälte mehr ausgeliefert sind, als im Gartenbeet.

Bei Abdeckung des Bodens von Beerensträuchern führt das "entsorgte" Laub zudem für eine Anregung des Wachstums im Folgejahr. Damit es bei Wind nicht davonweht, können sie es beispielsweise mit Steinen, kleinen Ästchen oder Viehmist abdecken.

THEMEN:   Herbst Komposter Laub

Autor Tim Sydekum
Über den Autor
Tim Sydekum
Als Gartenliebhaber und Gründer von mein-gartenexperte.de ist Tim zuständig für spannende Produkttests, interessante Berichte und informative Beiträge aller Art. Er hat eine technische Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Gartenbereich.
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