Die wichtigsten Gartenarbeiten im Herbst
Rückschnitt von Pflanzen
Es gibt einige Stauden, Sträucher, Bäume und Hecken, die im Herbst zurückgeschnitten werden sollten. Dabei handelt es sich überwiegend um spätblühende, immergrüne und winterharte Exemplare. Einige Beispiele sind Flockenblumen (Centaurea), Herbstastern (Symphyotrichum), Storchschnabel (Geranium), Koniferen (Pinales), Rosen (Rosa) sowie Oleander (Nerium oleander), Buchsbaum (Buxus sempervirens) und Obstbäume. Bei frostempfindlichen Pflanzen wird ein Rückschnitt nicht empfohlen, da dadurch das Erfrierungsrisiko steigt.
Ziergräser nicht schneiden
Auf keinen Fall sollten Sie Ziergräser im Herbst schneiden. China-, Pampas- und Elefantengras sind nur drei Beispiele für Exemplare, deren stehengebliebene Halme während des Winters für den nötigen Kälteschutz sorgen. Damit keine Feuchtigkeit in das Pflanzenherz eindringt und Fäulnis sowie Erfrierungen verursacht, binden Sie die Halme zu einem Bündel zusammen.
Bester Zeitpunkt für Rückschnitt
Bis in den Oktober hinein können Schnittarbeiten vorgenommen werden, sofern noch kein Frost besteht. Eine Ausnahme bilden Obstbäume, für die der beste Zeitpunkt zum Schneiden frühestens im November gekommen ist.
Im Herbst ist es sehr wichtig, dass Sie einen trockenen, sonnigen Tag zum Schneiden wählen. Mit sinkenden Temperaturen bleibt nach Regen in der Regel eine hohe Luftfeuchtigkeit bestehen und Schnittwunden heilen schlechter ab. Das sorgt für eine hohe Anfälligkeit für Erreger und insbesondere, an einer Pilzinfektionen zu erkranken. Zudem ist es ideal, wenn der erste Frost noch auf sich warten lässt, denn durch offene Schnittwunden erhöht sich selbst für recht robuste, winterharte Pflanzen das Risiko von Erfrierungsschäden.
Letzter Rasenschnitt
Im Herbst sollte auch das letzte Mal gemäht werden. Aber Vorsicht, denn jetzt geht der Rasen in die Winterruhe über. Vermeiden Sie den Rasenschnitt, wenn die Fläche stark durchnässt ist, da sonst durch Tritt- und Radspuren vom Rasenmäher Schäden an der Grasnarbe entstehen können. Unschöne lichte Stellen sind die Folge, die durch eine Neuaussaat behoben werden müssen.
Achten Sie am besten bereits ab Spätsommer darauf, dass der Rasen nicht zu lang wird. Dann können Sie auf den letzten Herbstschnitt eventuell ganz verzichten. Die optimale Grashöhe liegt bei fünf Zentimeter. Kürzer sollte der Rasen ab Herbst nicht sein. Das ist wichtig, denn durch die immer kürzer werdenden Tage braucht der Rasen diese Halmlänge, um ausreichend Licht aufnehmen zu können.
Besitzer eines Mähroboters können das Gerät nun ebenfalls in die wohlverdiente Winterruhe schicken. Wie alle anderen Gartengeräte auch, sollte er vor dem Einzug ins frostfreie Winterquartier noch einmal gründlich gereinigt werden.
Schnittgut richtig verwerten
Wer im Besitz eines Häckslers ist, sollte abgeschnittenes Gehölz unbedingt zerkleinern. Das Häckselgut eignet sich als Mulch auf Beeten verteilt als hervorragender Kälteschutz. Am besten vermengen Sie es mit dem Rasenschnitt, der ebenfalls wie das Holz verrottet und wertvolle Nährstoffe an den Boden abgibt. Außerdem können Sie damit wirksam gegen Unkraut vorgehen, da viele Gewächse dadurch ihr Wachstum einstellen. Erhält es durch eine dicke Schicht Schnittgut kein Tageslicht, geht es ein und Sie können sich über einen unkrautfreien Start mit weniger Arbeit im Frühjahr freuen.
Ausreichend durchgetrocknet kann das Häckselgut außerdem prima im heimischen Ofen oder Kamin zum Anmachen verwendet werden.
Laub verwenden statt entsorgen
Ordnung muss auch im Garten sein, weshalb viele Gartenbesitzer regelmäßig auf dem Boden liegendes Laub mit einem Laubrechen zusammenharken und entsorgen. Auf Gehwegen und dem Rasen ergibt das Sinn, in Pflanzenbeeten sollten Sie die Blätter aber liegen lassen und im Idealfall leicht in die Erde einarbeiten. Laub ist nämlich ein guter Naturdünger, der die Fruchtbarkeit der Erde fördert. Auf Erdoberschichten aufgelegt, sorgt das Laub zudem für einen Kälteschutz, den jetzt vor allem frostfeste Kübelpflanzen benötigen.
Neben dem Mulchen und der Verwendung als Kälteschutz bietet zusammengefegtes Laub auch einen geschützten Platz für zahlreiche überwinternde Tiere, wie beispielsweise Igel und Käfer. Bevor Herbststürme das Laub wegwehen, legen Sie ein grobmaschiges Netz oder einen Kaninchendraht darüber und fixieren es an den Seiten. Wenn im Frühjahr das Leben im Garten wieder aktiv wird, kann das Laub auf den Komposthaufen oder die Biotonnen. Oder Sie lassen es weiterhin liegen, denn auch nach dem Winter suchen darin viele Tiere Schutz.
Herbst-Düngungen
Rasen
Vorsicht ist beim Düngen im Herbst geboten. Wenn die Winterruhe bevorsteht und der Stoffwechsel der Pflanzen herunterfährt, können dies verschiedene Düngestoffe verhindern. Das sind vor allem Stickstoff und Phosphor. Beide regen das Wachstum an und hindern Pflanzen daran, in die Winterruhe zu gehen. Das bedeutet Stress, wodurch die Halme an Stabilität verlieren und der Rasen sehr empfindlich gegen zahlreiche schädigende Einflüsse wird.
Dennoch sollten Sie Ihren Rasen zwischen Oktober und November unbedingt mit einem kaliumbetonten Produkt düngen. Kalium festigt die Pflanzenzellen, was zu mehr Robustheit für die kalte Wintersaison führt. Zusätzlich kann Magnesium verabreicht werden, wodurch unter anderem besser Licht für die Photosynthese aufgenommen und ein sattes Grün während des Winters beibehalten werden kann.
Damit schaffen Sie auch beste Voraussetzungen für moosfreie Rasenflächen, denn ein gesunder, kräftiger Rasen wächst dicht und lässt keinen Platz für Moosbildungen. Ein weiterer Tipp ist, nur organischen Dünger zu verwenden. Dieser hat den Vorteil, dass er sich nicht während der meist sehr feuchten Herbst- un Winterzeit auswäscht und somit länger im Boden wirken kann.
Gemüsebeete
Ist im Herbst das Gemüsebeet abgeerntet oder Sie planen ein neues Beet zum Selbstanbau anzulegen, ist der Herbst der beste Zeitpunkt für die Bodenvorbereitung. Neben dem Auflockern, der Durchlüftung und Säuberung von Unkraut ist die Optimierung der Bodenqualität von großer Bedeutung. Wenn Sie jetzt Kompost einarbeiten, hat dieser bis zum Frühjahr Zeit, alle Nährstoffe freizusetzen und bei Anbaubeginn im zeitigen Frühjahr im Boden zur Verfügung zu stehen.
Blüh- und Zierpflanzen
Die meisten Blüh- und Zierpflanzen sollten Sie nicht später als August oder Anfang September düngen, denn diese brauchen in der Regel länger, um sich auf die bevorstehende Wintersaison vorzubereiten. Durch ein späteres Düngen kann ihr natürlicher Rhythmus durcheinander geraten und im schlimmsten Fall für eine verstärkte Kälteempfindlichkeit sorgen.
Anpflanzen und Aussäen
Der Herbst bietet für einige Pflanzen den idealen Zeitpunkt zum An- und Einpflanzen oder die Aussaat. Neue Obstbäume sollten beispielsweise im Herbst gesetzt werden, wenn sie ihre Blätter bereits verloren haben und die Energie in die Wurzelbildung verlagern. Vermischen Sie die Erde im Pflanzloch mit etwas Kompost und Hornspäne, damit dem jungen Baum zusätzliche Nährstoffe zur Verfügung stehen. Achten Sie außerdem darauf, ihn nicht tiefer als den Wurzelballen in die Erde zu setzen und gießen Sie ihn anschließend gut an.
Auch für einige Gemüsesorten und Blumenzwiebeln ist nun die beste Zeit, um in die Gartenerde gebracht zu werden. Vor allem, wenn es sich um Wintergemüse handelt und erste Blühpflanzen im zeitigen Frühjahr Farbe in den Garten bringen sollen. Hier einige Beispiele:
- Feldsalat (Valerianella locusta)
- Spinat (Spinacia oleracea)
- Mangold (Beta vulgaris)
- Wirsing (Brassica oleracea convar. capitata var. sabauda)
- Schneeglöckchen (Galanthus)
- Astern (Aster)
- Hortensien (Hydrangea)
- Pfingstrosen (Paeonia)
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