Pflanzenpflege

Blauregen pflanzen: Standort, Pflege und Rückschnitt

Blauregen bereichert den Garten mit einer überwältigenden Blütenpracht, die sich aus zahlreichen blau-violetten Blütentrauben zusammensetzt. Wir geben Tipps, worauf es bei der Pflanzung und Pflege der schönen Kletterpflanze ankommt.

Blauregen / Wisterie / Glyzinie
Blauregen ist mit seinen traubige Blütenständen ein farbenfroher Blickfang im Garten
Inhaltsverzeichnis

Standort und Boden

Blauregen (Wisteria) liebt warme, sonnige und geschützte Gartenplätze. Eine südlich ausgerichtete Hauswand bietet der üppig blühenden Kletterpflanze einen optimalen Standort und schützt vor starken Winden. Wer keinen Sonnenplatz zur Verfügung hat, kann die Pflanze auch im Halbschatten setzen, genießt jedoch eine weniger üppige Blüte.

Der Untergrund sollte locker, leicht feucht und nährstoffreich ausfallen. Ist der pH-Wert leicht sauer, begünstigt dies ein gesundes Wachstum. Da die Kletterpflanze gegenüber Staunässe sehr empfindlich reagiert, sollten Sie schwere und lehmige Böden vor der Pflanzung mit einer entsprechenden Drainage versehen.

Pflanzung

Frühling und Herbst bieten sich als optimale Pflanzzeit für Wisteria an. Vor der Pflanzung sollten Sie den Boden von Steinen, Wurzeln und Unkräutern befreien und tiefgründig auflockern. Um Staunässe zu vermeiden, empfiehlt sich das Anlegen einer Drainage aus Sand oder Kies. Indem Sie reifen Kompost in die Erde einarbeiten, erhöhen Sie zudem den Nährstoffgehalt im Boden.

Heben Sie für die Pflanzung ein Pflanzloch aus, das etwas größer als der Wurzelballen ausfällt. Stellen Sie diesen zunächst in einen Eimer Wasser und warten Sie, bis sich die Erde vollkommen mit Wasser vollgesogen hat. Anschließend stellen Sie die Kletterpflanze in das Pflanzloch, füllen es mit Erde auf und drücken die Erde leicht an. Nach der Pflanzung dankt die Pflanze eine ausgiebige Wässerung und das Ausbringen einer schützenden Mulchschicht.

Rankhilfe

Da Blauregen starke Schlingtriebe ausbildet, ist eine stabile Kletterhilfe unverzichtbar. Das Rankgerüst sollten Sie sorgsam im Boden verankern, um ein Umkippen zu verhindern. Beachten Sie außerdem, dass die Pflanze im Laufe der Zeit stark mit der Rankhilfe verwächst und sich nicht mehr davon trennen lässt.

Um Schäden an Haus, Garage oder Gartenhaus zu vermeiden, sollten Sie Blauregen nicht in der Nähe von Dachrinnen, Regenfallrohren und beschädigten Wänden pflanzen. Die windenden Triebe können aufgrund ihres Dickenwachstums sogar Metallrohre verbiegen und unterwandern teilweise auch rissigen Putz.

Pflege

Blauregen an einer Rankhilfe
Die Kletterpflanze kommt an Hauswänden oder Pergolen besonders gut zur Geltung

Wisteria bevorzugt zwar vollsonnige Standorte, zeigt sich gegenüber Trockenheit und Staunässe jedoch empfindlich. Greifen Sie daher an warmen Sommertagen sowie bei anhaltenden Dürreperioden regelmäßig zum Gartenschlauch und achten Sie bei der Wässerung stets auf einen guten Abfluss des Gießwassers. Steht Blauregen im Frühjahr auf trockenen Böden, wirft die Pflanzen häufig einen großen Teil der Blüten ab.

Da Blauregen zu den Hülsenfrüchtlern gehört, geht die Pflanze eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein. Diese siedeln sich an den Wurzeln an und tragen zur Bindung von Luftstickstoff bei. Eine stickstoffbetonte Düngung ist daher nicht notwendig und wirkt sich sogar negativ auf das Pflanzenwachstum aus.

Um die Kraft der Schlingtriebe einzudämmen, können Sie die jungen, noch biegsamen Austriebe von der Rankhilfe abwickeln. Indem Sie diese gerade am Rankgerüst entlangführen, bauen die Trieben einen geringeren Druck auf.

Rückschnitt

Zweimal pro Jahr lohnt sich der Griff zur Gartenschere: einmal im Frühjahr und einmal nach der Blüte. Im Frühling werden die frisch ausgetriebenen, noch dünnen Äste stark eingekürzt. Nach der Blüte werden die Seitentriebe auf nur drei bis fünf Knospen zurückgeschnitten.

Ein regelmäßiger Rückschnitt sichert einerseits eine üppige Blüte und trägt andererseits dazu bei, die starkwüchsige Kletterpflanze im Zaum zu halten. Verzichten Sie hingegen mehrere Jahre auf einen Rückschnitt, lassen sich die Äste und Zweige in der Regel nicht mehr entwirren. Da die Pflanze auch bei einem starken Rückschnitt zuverlässig wieder austreibt, dürfen Schnittarbeiten gerne radikal ausfallen.

Krankheiten und Schädlinge

Als klassische Schädlinge treten an Blauregen unter anderem Blattläuse und Spinnmilben auf. Die Wurzeln werden gerne von Wühlmäusen angefressen. Hatten Sie in Ihrem Garten bereits Probleme mit Wühlmäusen, empfiehlt es sich, die Kletterpflanze direkt mit einem stabilen Wühlmauskorb zu schützen.

Häufig gestellte Fragen

Ist Blauregen insektenfreundlich?

Wisteria gilt als ein wertvolles Bienennährgehölz und wird gerne von Bienen, Hummeln und Co. angeflogen. Die Kletterpflanze präsentiert sich daher als eine Bereicherung für insektenfreundliche Gärten.

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Ist Blauregen giftig?

Blauregen ist in allen Pflanzenteilen für Menschen und Tiere giftig. In Gärten, in denen sich junge Kinder und Haustiere aufhalten, sollten Sie daher auf die Kletterpflanze verzichten oder dieser an einen sicheren Gartenplatz pflanzen.

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Ist Blauregen winterhart?

In den gemäßigten Breiten ist Blauregen vollkommen winterhart und benötigt keinen Frostschutz. Pflanzen Sie im Herbst einen jungen Blauregen, dankt Ihnen dieser im ersten Jahr allerdings einen Winterschutz, bis er sich gut verwurzelt hat.

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Unter welchen Namen ist Blauregen noch bekannt?

Die Kletterpflanze gehört zu den Schmetterlingsblütlern (Faboideae) bzw. den Hülsenfrüchtlern (Fabaceae) und wird unter anderem auch als Wisterie, Wistarie, Glyzinie, Glyzine, Glycine oder Glycinie bezeichnet.

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THEMEN:   Kletterpflanzen Pflanzenpflege Rückschnitt

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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