Magnolie pflanzen: Tipps zu Standort und Pflege
Standort
Stehen Magnolien (Magnolia) am richtigen Standort, zeigen sie sich pflegeleicht und entwickeln früh im Jahr ein üppiges Blütenmeer. Bei der Standortwahl präsentiert sich das Ziergehölz zwar als wahre Diva, doch lohnt sich die Suche nach einem optimalen Gartenplatz, um ein gesundes Wachstum zu unterstützen.
Bevor Sie im Gartencenter oder Fachhandel eine Magnolie erwerben, sollten Sie Ihren Garten genau betrachten. Es gibt über 100 verschiedene Sorten, die speziell für den heimischen Garten gezüchtet wurden und jeweils unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort stellen. Einer der wichtigsten Punkte besteht in einem hohen Platzbedarf. Die meisten Magnolienarten wachsen nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite. Sie stehen gerne als Solitär und sollten sich auch im Wurzelbereich frei ausbreiten können.
Obwohl verschiedene Sorten unterschiedliche Standortansprüche haben, bevorzugen die meisten Arten einen windgeschützten, sonnigen bis halbschattigen Gartenplatz. Für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte benötigen die Blühsträucher mindestens vier Sonnenstunden am Tag.
Pflanzung im Freiland
Zwischen April und Mai liegt die ideale Pflanzzeit für Magnolien. Alternativ können Sie die Pflanzung auch im frühen Herbst vornehmen, wobei die Pflanzung im späten Frühling ein besseres Anwachsen verspricht.
Bei der Pflanzung von Containerpflanzen können Sie folgendermaßen vorgehen:
- Stellen Sie die Magnolie in einen mit Wasser gefüllten Eimer, bis sich der Wurzelballen vollkommen vollgesogen hat.
- Heben Sie ein Pflanzloch in der doppelten Breite und Höhe des Wurzelballens aus.
- Vermischen Sie den Aushub mit Rhododendron-Erde, um einen leicht sauren pH-Wert zu erhalten.
- Setzen Sie den Magnolienbaum mittig in das Pflanzloch und achten Sie darauf, dass der Wurzelballen mit der Erdoberfläche abschließt. Ein zu tiefes Setzen verträgt das Ziergehölz nicht.
- Füllen Sie das Pflanzloch mit der vorbereiteten Erde auf, drücken Sie diese leicht an und wässern Sie die Magnolie ausgiebig.
Um die Stabilität des jungen Strauchs zu erhöhen, empfiehlt sich das Einschlagen eines Stützpfahls. Bei Bäumen verbinden Sie diesen mit dem Stamm, bei Sträuchern hingegen mit dem Haupttrieb.
Pflanzung im Kübel
Einige kleinwüchsige Magnolienarten wie die Sternmagnolie (Magnolia stellata), die Purpur-Magnolie (Magnolia liliiflora) oder Sorten mit strauchartigem Wuchs gedeihen auch im Kübel. Obwohl die Kübelkultivierung grundsätzlich möglich ist, benötigen Topfpflanzen eine intensive Pflege und zeigen insbesondere im Alter ein verringertes Wachstum.
Da auch Kübelpflanzen eine beachtliche Breite sowie Höhe von bis zu drei Metern erreichen, sollten Sie ein besonders großes Pflanzgefäß wählen. Die Pflanzung im Kübel können Sie analog zur Pflanzung im Freiland vornehmen. Da das Ziergehölz keine Staunässe verträgt, empfiehlt sich das Anlegen einer Drainage am Topfboden, um das problemlose Abfließen von Regen- und Gießwasser zu gewährleisten.
Pflege
Als Flachwurzler verfügen Magnolien über einen hohen Wasserbedarf. Bei geringem Niederschlag und während der heißen Sommermonate benötigen die Blühpflanzen deshalb eine regelmäßige Wässerung und sollten im Wurzelbereich kontinuierlich feucht gehalten werden. Wichtig ist jedoch, dass sich keine Staunässe bildet und überschüssiges Gießwasser stets abfließen kann. Um eine schnelle Austrocknung des Wurzelbereichs zu vermeiden, können Sie die Baumscheibe mulchen. Legen Sie ruhig eine großzügige Schicht aus Rindenmulch an und erneuern Sie sie regelmäßig.
Fällt der Untergrund im Garten nährstoff- und humusreich aus, benötigen Magnolien keine Düngung. Im Frühjahr reicht es aus, wenn Sie humusreichen Kompost oder zerkleinerten Grasschnitt im Wurzelbereich ausbringen. Kübelpflanzen verfügen hingegen über einen stark begrenzten Wurzelraum und danken eine regelmäßige Düngung mit einem mineralstoffreichen Langzeitdünger.
Steht einem Magnolienbaum oder -strauch genügend Platz zur Verfügung, entwickelt sich eine formschöne Silhouette. Da Schnittwunden schwer heilen, sollten Sie nur in Ausnahmefällen zur Gartenschere greifen. Das Ziergehölz treibt in der Regel nicht aus seinem mehrjährigen Holz aus und neigt nicht zum Wuchern. Die Schnittarbeiten beschränken sich daher auf den Rückschnitt der verwelkten Blüten.
Überwinterung im Freiland
Die Frostempfindlichkeit ist zum einen von der gewählten Sorte und zum anderen vom Alter der Pflanze abhängig. Grundsätzlich zeigen sich laubabwerfende Magnolien gegenüber den immergrünen Varianten als weniger frostempfindlich. Während der Wintermonate danken jedoch beide Arten einen Kälteschutz, der vor allem bei jungen Gehölzen unverzichtbar ist. Um den Wurzelballen vor Kälte und Austrocknung zu schützen, empfiehlt sich ganzjährig eine dicke Mulchschicht.
Kleine Sträucher und Bäume, deren Höhe unter 1,5 Metern liegt, können Sie zudem mit Jute oder einem schützenden Vlies umwickeln. Wichtig ist, dass die Materialien atmungsaktiv sind und einen ausreichenden Luftaustausch gewährleisten. Größere und ältere Magnolien haben sich oftmals im Laufe der Zeit an die Temperaturen gewöhnt und zeigen sich gegenüber Frost nahezu unempfindlich.
Haben sich im zeitigen Frühjahr bereits Knospen und Blüten entwickelt, sollten Sie diese vor Spätfrösten schützen. Die Blütenknospen sind besonders frostempfindlich, verfärben sich bei niedrigen Temperaturen bräunlich und fallen teilweise ab.
Überwinterung im Kübel
Gegenüber Magnolien, die im Freiland gedeihen, fallen Kübelpflanzen stark frostempfindlich aus. Möchten Sie das Ziergehölz auf Balkon oder Terrasse überwintern, benötigt vor allem der Wurzelbereich einen ausreichenden Frostschutz.
Idealerweise stellen Sie den Topf auf eine Styroporplatte oder ein Stück Holz, um die Wurzeln vor Bodenkälte zu schützen. Bedecken Sie die Erde mit einer dicken Mulchschicht und wickeln Sie den Kübel mit Vlies oder Folie ein, um ein Durchfrieren des Wurzelballens zu vermeiden.
Je nach Größe der Magnolie können Sie die Krone mit Vlies oder einem Jutesack vor Frost schützen. Insgesamt überwintert das Ziergehölz jedoch am besten bei Kalthausbedingungen. Wenn möglich, empfiehlt sich daher ein frostfreies Winterquartier mit einer maximalen Temperatur von 10 Grad Celsius.
Vermehrung
Die Vermehrung der üppig blühenden Ziergehölze gelingt am besten über Absenker und Abmoosen. Eine Vermehrung über Stecklinge ist ebenfalls möglich. Da diesen das Anwurzeln schwerfällt, fallen die Erfolgschancen jedoch geringer aus. Als eine weitere Möglichkeit können Sie Magnolien auch über Samen vermehren. Da die Gehölze zu den Kaltkeimern zählen, zeigt sich diese Methode jedoch wenig erfolgreich und führt bei Erfolg oftmals zu einer geringen Blüte.
Krankheiten und Schädlinge
Magnolien sind gegenüber Krankheiten und Schädlingen kaum anfällig. Zeigen sich Krankheiten, handelt es sich meistens um die Blattfleckenkrankheit, Echten oder Falschen Mehltau. Machen sich Schädlingen auf den Ziergehölzen breit, handelt es sich meistens um Blattläuse, Schildläuse oder Weiße Fliegen.
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