Pflanzenpflege

Oleander: Tipps zu Standort, Pflege und Schnitt

Mit seinen leuchtenden Blüten und dem immergrünen Blattwerk ist der Oleander ein attraktiver Blickfang. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie den mediterranen Kleinstrauch richtig pflanzen und pflegen.

Rosafarbene Oleanderblüten
Oleander gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) und ist in allen Pflanzenteilen giftig
Inhaltsverzeichnis

Standort und Boden

Oleander (Nerium oleander) bevorzugt einen warmen, sonnigen und windgeschützten Gartenplatz. Je mehr Sonnenstunden der Kleinstrauch erhält, umso üppiger fällt die Blüte zwischen Juni und September aus. Gefüllte Sorten danken zudem einen regengeschützten Standort. Die vollen Blüten neigen dazu, das Regenwasser aufzusaugen und daraufhin zu faulen.

Als Untergrund eignet sich ein kalkhaltiges, mineralisches Substrat. Ideal sind Gartenböden mit einem hohen Lehm- oder Tonanteil. Auf klassischer Blumenerde mit Torfanteil fühlt sich der Oleander, der auch Rosenlorbeer genannt wird, nicht wohl und entwickelt nur selten ein gesundes Wachstum.

Bei der Wahl eines geeigneten Standorts sollten Sie zudem den Platzbedarf der mediterranen Blühpflanze beachten. Bei optimalen Bedingungen erreicht der immergrüne Kleinstrauch eine Wuchshöhe von bis zu vier Metern und streckt sich bis zu drei Meter in die Breite.

Pflanzung

Für Oleander liegt die ideale Pflanzzeit zwischen März und April. Da der mediterrane Kleinstrauch nur bis - 5 Grad Celsius frosthart ist, eignet er sich hierzulande nicht für eine Pflanzung im Freiland. Stattdessen ziert der Rosenlorbeer Gärten, Terrassen und Balkone als blühfreudige Kübelpflanzen.

Um ein üppiges Blütenmeer zu entwickeln, fordert der Oleander ausreichend Platz für seine Wurzeln. Der Flachwurzler bevorzugt große Pflanzgefäße, die eher breit als tief ausfallen. Da die große Blattfläche ein nicht zu unterschätzendes Gewicht mit sich bringt, empfiehlt sich die Wahl eines schweren Kübels, damit der Strauch nicht umkippt.

Oleander als Kübelpflanze
Oleander ist eine beliebte Kübelpflanze, die es in vielen verschiedenen Blütenfarben gibt

Für die Pflanzung im Kübel empfiehlt sich das folgende Vorgehen:

1. Füllen Sie am Boden des Kübels einige Zentimeter Kiesel oder Blähton ein, um eine Drainageschicht anzulegen.
2. Geben Sie anschließend einige Zentimeter strukturstabile Erde in den Kübel.
3. Lockern Sie den Wurzelballen Ihres Oleanders vorsichtig auf und setzen Sie ihn in das Gefäß.
4. Füllen Sie das Pflanzgefäß vollständig mit Erde auf und drücken Sie diese leicht an.
5. Wässern Sie Ihren frisch gepflanzten Oleander ausgiebig.

Umtopfen

Ein junger Oleander freut sich alle ein bis zwei Jahre, wenn er in ein größeres Pflanzgefäß umziehen darf. Ältere Sträucher wachsen langsamer und können in weiteren Abständen umgetopft werden. Sie erkennen den richtigen Zeitpunkt in der Regel an gelben Blättern, einer sinkenden Blühfreudigkeit und einem geringen Zuwuchs.

Damit sich Ihr Rosenlorbeer im neuen Pflanzgefäß schnell einlebt, sollte das neue Gefäß nur wenige Zentimeter größer ausfallen als das alte. Indem Sie den Wurzelballen vorsichtig auflockern, fördern Sie nach dem Umtopfen ein gesundes Wurzelwachstum.

Pflege

Als Sonnenanbeter zeigt sich Nerium oleander sehr durstig und weiß es zu schätzen, wenn Sie ihn regelmäßig und ausgiebig mit kalkhaltigem Leitungswasser wässern. Eine regelmäßige Düngung mit einem mineralischen Flüssigdünger fördert zudem eine üppige Blüte und ein gesundes Pflanzenwachstum.

Schnitt

Oleander ist sehr gut schnittverträglich und verzeiht Schnittarbeiten rund ums Jahr. Besonders geeignet ist das Frühjahr, da ein zeitiger Rückschnitt wie eine Verjüngungskur wirkt. Suchen Sie sich für einen Rückschnitt die ältesten Zweige und kürzen Sie diese auf rund 20 Zentimeter ein. Verkahlte, störende, kranke, sich kreuzende oder herabhängende Äste entfernen Sie ebenfalls.

Oleandern pflegen und schneiden
Oleander ist in der Regel recht pflegeleicht und lässt sich bei Bedarf gut zurückschneiden

Bei Bedarf können Sie den mediterranen Blühstrauch im Spätwinter auch auf den Stock setzen. Dieser radikale Rückschnitt empfiehlt sich vor allem bei einem starken Schädlingsbefall oder wenn die Äste von unten verkahlen.

Überwinterung

Die mediterrane Kübelpflanze ist nur bis - 5 Grad Celsius frosthart und benötigt in den gemäßigten Breiten ein frostfreies Winterquartier. Ideal ist ein kühler Wintergarten, ein unbeheiztes Gewächshaus oder ein heller Standort in Garage oder Keller. Damit der Kleinstrauch gesund über den Winter kommt, sollte die Temperatur im Winterquartier zwischen zwei und zehn Grad liegen. Der Raum sollte hell und ausreichend belüftet sein.

Krankheiten und Schädlinge

Blattläuse, Rußtaupilze, Spinnmilben, Woll- und Schmierläuse sowie Oleanderkrebs machen es dem Rosenlorbeer nicht leicht. Sie treten entweder einzeln oder in Kombination auf und befallen den Kleinstrauch meist ab Anfang Mai.

Achtung: Oleander ist stark giftig

Botanisch betrachtet gehört Nerium oleander zu den Hundsgiftgewächsen (Apocynaceae), von denen eine Vielzahl stark giftig ist. Auch der schöne Oleander ist für Menschen, Haustiere und andere Säugetiere stark giftig. Die Giftstoffe finden sich in allen Pflanzenteilen, darunter Blätter, Blüten und Früchte sowie Holz, Rinde, Wurzeln und Pflanzensaft.

In der Natur schützt das Gift den mediterranen Blühstrauch vor Fressfeinden. Im heimischen Garten birgt es jedoch eine Gefahr, insbesondere wenn sich dort kleine Kinder oder Haustiere aufhalten. Idealerweise sollten Sie die schöne Giftpflanze an einen für Kinder und Haustiere unerreichbaren Standort stellen. Bei Gartenarbeiten an der Pflanze empfiehlt sich zudem das Tragen von Handschuhen.

THEMEN:   Blumen Pflanzenpflege Sträucher

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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