Pflanzenpflege

Aprikosenbaum pflanzen: Tipps zu Standort, Pflege und Ernte von Marillen

In den warmen Sommermonaten trägt der Aprikosenbaum seine süßen Früchte, die auch als Marillen bezeichnet werden. Wir geben Tipps, wie Sie das wärmeliebende Obstgehölz im eigenen Garten richtig anpflanzen, pflegen und ernten.

Reife Aprikosen / Marillen an einem Baum
Die süßen Früchte der Aprikose können nicht nur pur gegessen werden, sondern lassen sich auch vielseitig verarbeiten
Inhaltsverzeichnis

Standort und Boden

Aprikosen (Prunus armeniaca) lieben Sonne und stehen deshalb gerne vollsonnig. Sie bevorzugen einen warmen und windgeschützten Gartenplatz, der idealerweise auch einen Schutz vor starkem Regen bietet. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig ausfallen. Am Naturstandort gedeiht das Obstgehölz häufig auf steinigen Lehm- und Lössböden, die sommertrocken und humusreich ausfallen. Auf feuchten, zu Staunässe neigenden Untergründen sind die Gehölze sehr anfällig für Krankheiten.

Pflanzung

Das Frühjahr ist die beste Pflanzzeit für Aprikosenbäume. Wählen Sie zunächst einen passenden Standort in Ihrem Garten aus und berücksichtigen Sie bei freistehenden Obstbäumen einen Platzbedarf von rund acht Quadratmetern.

Lockern Sie den Boden vor der Pflanzung gut und möglichst tiefgründig auf. Entfernen Sie zudem Beikraut, Steine und Wurzeln. Bei feuchten, zu Staunässe neigenden Lehmböden empfiehlt sich eine Verbesserung mit Sand oder Ziegelsplitt, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.

Bei der Pflanzung können Sie wie folgt vorgehen:

1. Stellen Sie den Wurzelballen in einen Eimer Wasser und belassen Sie ihn so lange im Wasser, bis sich die Erde vollkommen vollgesogen hat.
2. Heben Sie in der Zwischenzeit ein Pflanzloch aus, das etwas breiter als der Wurzelballen ausfällt. Bei Bedarf können Sie eine grobkörnige Drainageschicht anlegen.
3. Setzen Sie den Aprikosenbaum in das Pflanzloch und achten Sie darauf, dass sich die Oberfläche des Wurzelballens auf Erdniveau befindet.
4. Füllen Sie das Pflanzloch mit Erde auf, drücken Sie diese leicht an und verteilen Sie eine dünne Mulchschicht rund um das frisch gepflanzte Bäumchen.

Nach der Pflanzung dankt der junge Aprikosenbaum eine großzügige Wässerung. Indem Sie die Baumscheibe in den nächsten Wochen leicht feucht halten, unterstützen Sie eine gute Wurzelbildung. Um die junge Pflanze vor Kälte, Unkraut und zu schnellem Austrocknen zu schützen, kann zusätzlich eine Kokosmatte um den Stamm gelegt werden.

Pflege

Unreife, noch grüne Aprikosenfrüchte
Mit der richtigen Pflege können Sie sich auf eine reiche Aprikosenernte freuen

Für ein gesundes Wachstum benötigen Aprikosenbäume einen nährstoffreichen Untergrund. Im Frühjahr empfiehlt sich daher eine Düngung mit reifem Kompost, um den Humusgehalt und das Nährstoffangebot im Boden zu erhöhen. Als optimal haben sich rund drei Liter Gartenkompost pro Quadratmeter erwiesen.

Da sich eine zu hohe Nährstoffzufuhr eher ungünstig auf das Wachstum auswirkt, sind neben der Frühjahrsdüngung keine weiteren Düngergaben erforderlich. Eine leichte Kaliumdüngung, die Sie direkt nach der Ernte vornehmen, kann allerdings die Frosthärte der Gehölze verbessern.

Von Natur aus neigen Aprikosenbäume zu einem sehr dichten Fruchtbehang, der zur Ausbildung vieler, kleiner Aprikosen führt. Möchten Sie größere Früchte ernten, empfiehlt sich im Frühsommer ein Ausdünnen der Fruchtansätze. Da die Obstgehölze bei Trockenheitsstress einen großen Teil ihrer Früchte abwerfen, sollten Sie an trockenen Sommertagen sowie in Dürreperioden regelmäßig zum Gartenschlauch greifen.

Krankheiten und Schädlinge

Stehen Aprikosenbäume an einem für sie ungünstigen Standort, zeigen sie sich gegenüber Krankheiten als sehr anfällig. In feuchten Jahren treten häufig die Monilia-Spitzendürre, die Schrotschusskrankheit und die virale Scharka-Krankheit auf, wobei letztere als unheilbar gilt.

Zwar kommt es selten zu einem Befall mit Schädlingen, doch werden die Wurzeln des Obstbaums gerne von Wühlmäusen angefressen. Die Kirschessigfliege, die ursprünglich aus Japan stammt, hat die Früchte der Aprikose zudem für sich entdeckt und kann starke Ernteausfälle verursachen.

Ernte und Verwendung

Geerntete Marillen und Marillenknödel
Geerntete Marillen können beispielsweise zu Marillenknödeln, Kuchen oder auch Likör verarbeitet werden

In den gemäßigten Breiten können sich Gartenfreunde in der Regel ab Juli auf die süßen Früchte des Aprikosenbaums freuen. Nachdem die Sonne ihren Höchststand erreicht hat, sind die Früchte zwei bis drei Wochen später meist erntereif. Vollreife Aprikosen erkennen Sie an rötlichen Wangen, die sich häufig auf der Sonnenseite bilden. Reife Früchte zeigen ein weiches, saftiges und dunkelgelbes Fruchtfleisch und geben bei Druck leicht nach.

Wann Sie die Aprikosen vom Baum pflücken, richtet sich vor allem nach dem geplanten Verwendungszweck. Möchten Sie die Früchte pur oder getrocknet genießen, zu Püree oder Konfitüre verarbeiten, warten Sie bis zur vollen Reife. Haben Sie vor, die Aprikosen einzukochen, sollten Sie die Ernte bereits kurz vor der vollen Reife vornehmen. So vermeiden Sie, dass überreife Früchte im Glas zu weich und matschig werden.

Die süßen Früchte lassen sich übrigens auch einfrieren. Idealerweise schneiden Sie die Aprikosen hierfür in Hälften und legen die Schnittseite jeweils kurz in Zitronensaft. So verfärben sich die Aprikosen beim Auftauen nicht bläulich und behalten ihre appetitliche Farbe.

Häufig gestellte Fragen

Ab wann trägt ein Aprikosenbaum Früchte?

Aprikosenbäume tragen als Jungbäume nicht direkt Früchte. Die erste Ernte ist nach rund vier bis fünf Jahren möglich, wobei die Früchte in der Regel ab Juli erntereif sind.

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Sind Aprikosenbäume selbstfruchtbar?

Die Mehrheit aller Aprikosensorten ist selbstfruchtbar und benötigt nicht zwingend eine zweite Befruchtersorte. Eine Fremdbefruchtung trägt allerdings zu einer üppigeren Ernte bei.

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Sind Aprikosenbäume winterhart?

In den gemäßigten Breiten zeigen sich Aprikosenbäume recht winterhart und überstehen die kalten Monate sogar noch besser als Pfirsichbäume. Da die Gehölze bereits früh im Saft stehen und ihre Blüten entfalten, empfiehlt es sich allerdings, die Baumkrone bei Spätfrösten zeitweise mit einem Vlies zu schützen.

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THEMEN:   Bäume Obst Pflanzenpflege Baumpflege

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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