Kräuteranbau

Minze anbauen, pflegen und ernten

Weltweit gibt es circa 25 bis 30 Minzarten, von denen viele auch bei uns wachsen und die als Heil- und Gewürzkraut beliebt sind. Die duftenden Blätter der Staude aromatisieren Tees, Salate, Getränke oder Desserts. Wir haben für Sie die besten Tipps zu Anbau, Pflege und Ernte von Minze im eigenen Garten.

Grüne Minzeblätter
Die meisten Minzarten lassen sich nur schwer auseinander halten und gedeihen fast immer an feuchten Standorten
Inhaltsverzeichnis

Optimaler Standort

Die Minzen (Mentha) gehören zu einer Pflanzengattung, die der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae) entspringt. Es lassen sich rund 30 verschiedene Arten unterscheiden, die sich in Geschmack, Duft und Wuchs leicht unterscheiden. Die meisten Minzarten gedeihen in gemäßigten Gebieten an feuchten Standorten.

Ursprünglich stammt die duftende Staude aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien. Sie bevorzugt einen frischen Boden und fühlt sich an Gewässerufern, in Gräben und auf feuchten Wiesen besonders wohl. Der Untergrund sollte humusreich und nährstoffreich ausfallen. Gedeiht die Minze im heimischen Garten, empfiehlt sich eine sonnige bis halbschattige Lage. Für Kübelpflanzen auf Terrassen und Balkonien bietet sich hingegen ein halbschattiger Standort an.

Minze anpflanzen

Minzen sind sehr wuchsfreudig und erobern im Laufe der Zeit den gesamte Garten. Die Heil- und Gewürzpflanzen bilden lange Ausläufer, die eine Länge von bis zu zwei Metern erreichen. Wer ein unkontrolliertes Wuchern vermeiden möchte, sollte daher Wurzelsperren einbauen oder sich für eine Kultur im Blumenkübel entscheiden.

Ab März lassen sich junge Minzpflanzen vorziehen. Ab Ende April erlauben die Temperaturen in der Regel eine Direktsaat, die nach einer Keimdauer von 10 bis 15 Tagen junge Pflanzen gedeihen lässt. Alternativ lassen sich ältere Minzen teilen und an einen neuen Standort oder in einen neuen Topf versetzen.

Wer Minze im eigenen Garten anbauen möchte, kann einzelne Pflanzen im Frühjahr in einem Abstand von 25 Zentimetern auspflanzen. Im Sommer desselben Jahres sollte die Staude nur spärlich geerntet werden, sodass sie genügend Zeit hat, um kräftig anzuwachsen.

Da Minze einen feuchten Boden bevorzugt, wächst sie in der Nähe eines Gartenteichs besonders üppig. Sie bietet sich sowohl für die Flachwasserzone an als auch für den Fuß einer Kräuterspirale. Alternativ lässt sich eine leichte Senke von rund 30 Zentimetern ausheben, in die die Staude gepflanzt wird.

Minze pflegen

Pfefferminzblüten
Pfefferminze (Mentha × piperita) war Arzneipflanze des Jahres 2004 und ist eine der beliebtesten Minzarten in heimischen Gärten

In der Regel zeigt sich Minze als eine pflegeleichte Gartenpflanze, die kaum Aufmerksamkeit erfordert. Wird sie nicht in Töpfen oder Kübeln kultiviert, sollten Hobbygärtner ihre Ausbreitung jedoch im Auge behalten. Wuchert die Staude zu stark, lassen sich die Wurzelausläufer abtrennen.

Als durstige Heil- und Gewürzpflanze dankt Minze eine regelmäßige Bewässerung, die insbesondere an warmen Sommertagen wichtig ist. Der Boden darf zwar feucht ausfallen, sollte jedoch nicht zu Staunässe neigen. Um den Untergrund nährstoffreich zu halten, bietet sich eine regelmäßige Düngung mit Kompost oder Beinwelljauchen an.

Minzen treiben jedes Jahr im Frühling neu aus. Im späten Herbst oder im zeitigen Frühjahr empfiehlt sich deshalb ein bodennaher Rückschnitt. Um einen kompakten Wuchs zu fördern, bietet sich im Frühjahr ein weiterer Pflegeschnitt an. Die meisten Arten sind zudem winterhart. Fallen die Wintermonate besonders kalt aus oder legt sich keine Schneedecke über die Wurzeln, dankt die duftende Staude einen Winterschutz aus Mulch, Laub oder Reisig.

Minze ernten

Minze lässt sich vom Frühjahr bis in den Herbst hinein ernten. Die frischen Blätter sind aromatisch, wobei das Aroma im Hochsommer vor der Blüte besonders intensiv ausfällt. Da getrocknete Blätter schnell an Geschmack verlieren, empfiehlt sich eine frische Verwendung. Alternativ lassen sich die Blätter direkt nach der Ernte einfrieren und nach Bedarf wieder auftauen, um beispielsweise aromatische Tees zu brühen.

Minze vermehren

Bei nahezu allen Minzen erfolgt die Vermehrung über eine Teilung oder das Abtrennen von Wurzelausläufern. Wer möchte, kann die aromatischen Gartenpflanzen aber auch über Kopfstecklinge vermehren. Im späten Frühjahr lassen sich zu diesem Zweck Stecklinge von den neuen, nicht blühenden Trieben schneiden. Einige Sorten, wie zum Beispiel die Polei-Minze, lassen sich auch über eine Aussaat vermehren.

Häufig gestellte Fragen

Wann pflanzt man Minze an?

Die meisten Minzarten können ab März im Haus oder Gewächshaus vorgezogen oder ab Ende April im Freiland ausgesät werden. Nach rund zwei Wochen zeigen sich die ersten jungen Pflanzen.

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Wann und wie erntet man Minze?

Die Ernzezeit von Minze beginnt im Frühjahr und geht bis in den Herbst hinein. Im Hochsommer sind die Blätter am aromatischsten. Schneiden Sie jeweils ganze Stängel mit einer Schere ab und achten Sie darauf, dass mindestens ein Blattpaar übrig bleibt, damit die Pflanze neu austreiben kann.

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Worin liegt der Unterschied zwischen Minze und Pfefferminze?

Der Begriff Minze umschreibt die gesamte Pflanzengattung Mentha, zu der rund 30 verschiedene Minzarten gehören. Neben Pfefferminze (Mentha × piperita) zählen unter anderem auch die Grüne Minze (Mentha spicata), die Marokkanische Minze (Mentha spicata 'Maroccan') und die Orangen-Minze (Mentha piperita v. citrata) dazu. Die einzelnen Arten ähneln sich war im Aussehen, unterscheiden sich aber geschmacklich voneinander.

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THEMEN:   Kräuter Pflanzenpflege Heilpflanzen

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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