Pflanzenpflege

Rittersporn pflanzen und pflegen: so gedeiht die Staude prächtig

Mit seinen imposanten, meist blau-violetten Blütenrispen gehört der Rittersporn zu den eindrucksvollsten Stauden im Gartenbeet. Wir geben Tipps, worauf es bei Standort, Pflanzung und Pflege ankommt, damit diese Schönheit auch bei Ihnen zur Geltung kommt.

Blühender Rittersporn
Bei richtiger Pflege ist der Rittersporn über viele Jahre hinweg eine blühende Pracht im Gartenbeet
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes

Die Pflanzengattung der Rittersporne (Delphinium) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und umfasst weit über 300 Arten. Besonders charakteristisch sind die imposanten Blütenrispen, die je nach Art bis zu zwei Meter hoch werden können. Der botanische Name Delphinium leitet sich vom griechischen Wort "delphis" für Delfin ab und bezieht sich auf die Form der Blütenknospen, die an einen springenden Delphin erinnern sollen.

Rittersporne wurden bereits im 16. Jahrhundert als Zierpflanzen in europäischen Gärten kultiviert und waren vor allem in Bauerngärten sehr beliebt. Heute findet man sie sowohl in klassischen Staudenbeeten als auch in modernen Gartenkonzepten. Besonders häufig trifft man auf den Hohen Rittersporn (Delphinium elatum) und seine Hybriden sowie die niedriger wachsenden Delphinium Belladonna-Hybriden, die sich durch eine beeindruckende Blütenfülle und gute Winterhärte auszeichnen. Weitere weit verbreitete Unterarten sind der Gewöhnliche Feldrittersporn (Delphinium consolida) und der Garten-Feldrittersporn (Delphinium ajacis), die beide allerdings nur einjährig wachsen.

Wegen ihres eleganten Aussehens werden Rittersporne auch gerne als Schnittblumen verwendet. In der Vase halten die Blüten an einem kühlen Ort etwa eine Woche.

Schon gewusst?
Trotz seiner Schönheit ist der Rittersporn in allen Pflanzenteilen giftig und sollte daher mit Vorsicht behandelt werden.

Standort

Der Rittersporn hat klare Standortansprüche. Die Staude bevorzugt einen vollsonnigen, idealerweise windgeschützten Platz. Tägliche Sonneneinstrahlung von mindestens sechs Stunden fördert ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte. Ein leichter Luftzug ist vorteilhaft, da er die Pflanze nach Regen schnell abtrocknen lässt und Pilzkrankheiten vorbeugt.

Der Boden sollte locker, tiefgründig und nährstoffreich sein. Optimal ist ein humoser, leicht lehmiger Gartenboden. Wie viele andere Pflanzen verträgt auch der Rittersporn keine Staunässe. Bei schweren Böden empfiehlt es sich daher, Sand oder Kies einzuarbeiten, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Eine Bodenverbesserung mit Kompost oder verrottetem Stallmist bietet eine ideale Grundlage für ein kräftiges Wachstum.

Pflanzung: Zeitpunkt und Vorgehen

Die beste Pflanzzeit für Rittersporn ist im Frühjahr nach den letzten Frösten oder im Frühherbst bis spätestens Mitte Oktober. Beim Pflanzen sollte der Wurzelballen so eingesetzt werden, dass seine Oberkante mit dem umgebenden Boden abschließt. Eine zu tiefe Pflanzung kann das Wachstum hemmen oder Fäulnis begünstigen. Der Pflanzabstand sollte großzügig gewählt werden und etwa 60 bis 80 Zentimeter betragen, damit die Pflanzen ausreichend Licht und Luft bekommen.

Nach dem Einsetzen empfiehlt sich ein sorgfältiges Angießen. Auch in den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte regelmäßig gegossen werden, um das Anwachsen zu fördern.

Wer die Aussaat bevorzugt, sät die Ritterspornsamen am besten im Herbst zwischen Oktober und November direkt ins Beet. Als Kaltkeimer benötigen sie die längere Kälteperiode im folgenden Winter, um im Frühjahr keimen zu können. Da es sich außerdem um Dunkelkeimer handelt, sollten die Samen leicht mit Erde bedeckt sein.

Pflege: Gießen, Düngen und Schneiden

Verschiedene Ritterspornsorten
Als Starkzehrer freut sich Rittersporn über eine regelmäßige Düngung

Achten Sie vor allem während der Wachstums- und Blütezeit auf eine gleichmäßige Wasserversorgung. Der Boden sollte immer leicht feucht, aber nie zu nass sein, denn Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule und ist unbedingt zu vermeiden. Während längerer Trockenperioden ist eine zusätzliche Bewässerung sinnvoll.

Da der Rittersporn ein Starkzehrer ist, benötigt die Pflanze regelmäßige Nährstoffgaben. Die erste Düngung erfolgt im Frühjahr mit organischem Dünger oder gut verrottetem Kompost. Nach dem ersten Blütenschnitt im Frühsommer kann eine zweite Düngung erfolgen, um eine Nachblüte im Spätsommer anzuregen.

Ein gezielter Rückschnitt fördert zudem die Vitalität der Staude: Nach der ersten Blüte werden die Stängel etwa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Im Spätherbst erfolgt der letzte Rückschnitt bis kurz über die Erdoberfläche.

Stützen und Schutzmaßnahmen

Aufgrund ihres hohen Wuchses sind viele Ritterspornarten windempfindlich. Um ein Abknicken der Blütenstängel zu verhindern, sollten die Pflanzen daher frühzeitig mit Staudenstützen oder Pflanzstäben gesichert werden. Besonders nach starken Regenfällen können die schweren Blütenstände ohne Unterstützung abbrechen.

Sortenvielfalt: Farben und Wuchsformen

Wie eingangs erwähnt, gibt es eine Vielzahl an Rittersporn-Sorten mit unterschiedlichen Farben und Wuchsformen. Besonders beliebt sind die hochwachsenden Elatum-Hybriden, die beeindruckende Wuchshöhen von bis zu zwei Metern erreichen. Wer kompaktere Pflanzen bevorzugt, findet unter den Belladonna-Hybriden geeignete Sorten, die sich durch einen lockereren Wuchs auszeichnen und etwa 120 Zentimeter hoch werden.

Die typischen Farben sind kräftiges Blau, Violett, Rosa und Weiß. Beliebte Sorten sind beispielsweise:

  • Pacific-Garten-Rittersporn 'Black Knight' mit dunkelvioletten Blüten
  • Hoher Rittersporn 'Faust' in kräftigem Ultramarinblau,
  • Verzweigter Rittersporn 'Casa Blanca' mit reinweißen Blüten,
  • kompakt wachsende 'Magic Fountains' für kleinere Beete

Vermehrung von Rittersporn

Blütenstände des Rittersporn
Ältere Pflanzen lassen sich ganz einfach teilen oder Samen aus den getrockneten Blüten gewinnen

Wenn Sie Ihren Rittersporn vermehren möchten, ist es am einfachsten, ihn im Frühjahr oder Spätsommer zu teilen. Dies ist auch dann sinnvoll, wenn die Blühkraft allmählich nachlässt. Graben Sie die Pflanze dafür vorsichtig aus. Anschließend wird der Wurzelstock mit einem scharfen Spaten in mehrere Stücke geteilt, wobei jedes Teilstück mindestens eine kräftige Triebknospe besitzen sollte.

Aufwändiger, aber ebenfalls möglich, ist die Gewinnung von eigenem Saatgut. Dazu lässt man einige Blütenstände nach der Blüte vollständig ausreifen. Sobald sich die Samenkapseln braun verfärben und trocken sind, können sie abgeschnitten, geöffnet und die reifen Samen entnommen werden. Wie bereits erwähnt, erfolgt die Aussaat idealerweise im Herbst.

Krankheiten und Schädlinge

Eine der häufigsten Krankheiten des Rittersporns ist der Echte Mehltau. Ein luftiger Standort, ausreichender Pflanzabstand und regelmäßiges Entfernen befallener Pflanzenteile beugen Infektionen vor. Bei starkem Befall können Sie den Pilz mit geeigneten Fungiziden bekämpfen. Als Schädlinge treten meist nur Schnecken auf, die vor allem junge Triebe schädigen. Hier helfen Schneckenzäune oder der gezielte Einsatz von biologischem Schneckenkorn.

Überwinterung

Ältere Rittersporne sind in der Regel winterhart. Dennoch empfiehlt es sich, im Herbst eine schützende Schutzschicht aus Laub oder Reisig um den Wurzelbereich aufzubringen, insbesondere bei frisch gepflanzten Exemplaren. So ist die Pflanze zuverlässig vor Frostschäden geschützt.

Vorsicht giftig!

Alle Teile des Rittersporns sind stark giftig, insbesondere die Samen und Wurzeln, weshalb er 2015 zur "Giftpflanze des Jahres" gewählt wurde. Beim Pflanzen, Schneiden und Vermehren sollten deshalb vorsichtshalber Gartenhandschuhe getragen werden, auch wenn der reine Hautkontakt ungefährlich ist. Bei Verschlucken können Teile der Pflanze jedoch zu schweren Vergiftungserscheinungen führen - vor allem bei Kindern und Haustieren ist daher besondere Vorsicht geboten. Mögliche Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Lähmungserscheinungen oder Krämpfe. Verständigen Sie im Notfall sofort einen Arzt oder wählen Sie den Notruf.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist die beste Pflanzzeit für Rittersporn?

Die ideale Pflanzzeit ist im Frühjahr nach den letzten Frösten oder im Herbst bis spätestens Mitte Oktober. So hat die Staude genügend Zeit, gut einzuwurzeln.

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Wieso blüht mein Rittersporn nicht?

Oft liegt es an einem ungeeigneten Standort mit zu wenig Licht, Nährstoffmangel oder fehlendem Rückschnitt nach der ersten Blüte. Auch Staunässe oder ein zu dichter Stand können die Blüte hemmen.

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Warum werden die Blätter meines Rittersporns gelb?

Vergilbte Blätter können auf Staunässe, Nährstoffmangel oder einen zu dichten Pflanzenstand hinweisen. Überprüfen Sie die Bodenfeuchtigkeit und verbessern Sie gegebenenfalls die Drainage. Auch eine gezielte Düngung im Frühjahr kann helfen.

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Kann der Rittersporn zweimal im Jahr blühen?

Ja, wenn die Pflanze nach der ersten Blüte im Frühsommer zurückgeschnitten und anschließend gedüngt wird, bildet sie oft eine zweite Blüte im Spätsommer oder Frühherbst.

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Ist Rittersporn winterhart?

Mehrjährige Sorten wie Elatum- oder Belladonna-Hybriden sind in der Regel winterhart. Ein leichter Winterschutz mit Laub oder Kompost ist jedoch empfehlenswert, besonders bei jungen Pflanzen.

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Mein Rittersporn wird von Schnecken abgefressen - was kann ich tun?

Besonders junge Triebe sind bei Schnecken beliebt. Schützen Sie Ihre Pflanzen bei Bedarf mit Schneckenzäunen, Streusperren aus Kalk oder Mulch oder geben Sie gezielt biologisches Schneckenkorn aus. Kontrollieren Sie außerdem regelmäßig das Beet, besonders nach feuchten Nächten.

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Wie giftig ist der Rittersporn wirklich?

Alle Teile der Pflanze sind giftig, vor allem Samen und Wurzeln. Schon kleine Mengen können bei Kindern und Haustieren zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Bei Verdacht sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

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THEMEN:   Blumen Pflanzenpflege Giftpflanzen

Autor Frank Gerlach
Über den Autor
Frank Gerlach
Als gelernter Landschaftsgärtner hat Frank ein Faible für nützliche Gartengeräte aller Art. Daher testet und schreibt er für sein Leben gern über Rasenmäher, Heckenscheren und Co. Seine Ideen im Landschaftsbau sind ausgezeichnet.
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