Tipps zur Rasenpflege im Herbst
Letzter Rasenschnitt im Herbst
Lassen die sommerlichen Temperaturen nach und das Wetter wird "schmuddeliger", ist es mit dem Rasenmähen noch lange nicht vorbei. Der letzte Rasenschnitt sollte erfolgen, wenn das Thermometer nachts deutlich unter zehn Grad Celsius fällt. Erst dann endet für den Rasen das Wachstum. Dies ist meist Ende Oktober der Fall, kann sich aber auch bis weit in den November hinziehen. Bis dahin heißt es: weiterhin den Rasenmäher nutzen oder den Mähroboter laufen lassen.
Rasen-Schnitthöhe im Herbst
Solange es die Temperaturen erlauben, wird der Rasen auf die gleiche Höhe geschnitten, die das ganze Jahr über gewählt wurde. In der Regel sind das vier bis fünf Zentimeter. Melden sich kühle Nächte an, sollten Sie beim letzten Schnitt von Zierrasen eine Höhe von ungefähr drei bis dreieinhalb Zentimeter einstellen. Bleibt das Gras zu lang, wird Zierrasen anfällig für die Verbreitung von Krankheiten und Pilzinfektionen. Ein wenig beanspruchter Extensivrasen (Magerwiese) sollte unbedingt bei einer Höhe von vier bis fünf Zentimeter belassen werden, da er diese als Kälteschutz benötigt.
Rasenschnitt entfernen
Durch die zunehmend sinkenden Temperaturen verlangsamen sich Verrottungsvorgänge massiv. Aus diesem Grund sollten Sie darauf verzichten, den Rasenschnitt als Mulch liegenzulassen. Er würde kaum bis gar nicht verrotten und dem Rasen das Licht sowie die Luft zum Atmen nehmen. Sammeln Sie den letzten Rasenschnitt im Herbst deshalb immer ein oder fangen Sie ihn mit Hilfe eines Fangkorbs auf. Danach können Sie ihn prima zum Mulchen oder als Kälteschutz für Ihre Gartenpflanzen verwenden.
Vertikutieren gegen Unkraut & Co.
Zwischen Mitte September und Mitte Oktober sollten Sie Ihren Rasen noch einmal vertikutieren. Dies dient der Durchlüftung und Entfernung von Filz, Moos und vielen Unkräutern. Achten Sie darauf, dass vor dem Vertikutieren der Rasen etwa auf drei bis vier Zentimeter kurz geschnitten wird und Sie einen Zeitpunkt vor dem letzten Rasenschnitt des Jahres wählen.
Beim Vertikutieren gehen Sie im Schachbrett-Muster vor: Erst in Längsbahnen den Rasen abgehen und anschließend quer zu diesen vertikutieren. Für die Arbeit sollte der Rasen trocken sein. Verrichten Sie die Arbeit am Vormittag oder frühen Nachmittag, damit Sie noch ausreichend Zeit haben, eventuell weitere Pflegemaßnahmen folgen zu lassen, bevor es zu regnen beginnt.
Planen Sie ein Ausbessern mittels Rasensaat, sollten Sie das Vertikutieren bis Ende September vorgenommen haben, damit die Saat noch vor Winterbeginn und Kälteeinbruch angeht.
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Restliches Unkraut aus Rasen entfernen
Hat hartnäckiges Unkraut das Vertikutieren überstanden, ist im Anschluss der perfekte Moment gekommen, um es per Hand zu entfernen, damit Sie sich im Folgejahr wieder an einem dichten, sattgrünen Rasen erfreuen können. Vor allem Löwenzahn und Breitwegerich sind lästige Unkräuter, die sich im Rasen immens ausbreiten und auch vertikutieren standhalten.
Benutzen Sie zur Entfernung entweder einen Unkrautstecher oder ein spitzes Messer, mit dem Sie den Wurzelbereich ausstechen und das Unkraut komplett aus der Erde heben. Wichtig ist, dass Sie die Wurzeln erwischen, damit sich daraus im nächsten Frühjahr nicht wieder Unkraut entwickelt.
Rasen säen im Herbst
Es bedarf nicht grundsätzlich eines Vertikutierens oder einer Unkrautentfernung, um Kahlstellen im Rasen zu haben. Starke Beanspruchungen durch Spielen, Toben und kontinuierlich benutzte Wegstrecken hinterlassen ebenfalls oft kahle Stellen im Rasen. Vor allem nach dem Vertikutieren bietet sich die Nachsaat von Rasen an, da in der Erdoberfläche kleine "Luftlöcher" entstanden sind, in denen sich die Saat optimal hineinlegen lässt. Aber es kann auch unabhängig davon vorgenommen und mittels Harke Rillen in die kahlen Stellen gezogen werden.
Wie viel Rasensaat pro Quadratmeter Sie benötigen, hängt von der Rasenart und dem jeweiligen Produkt ab. Genaue Informationen entnehmen Sie deshalb immer der jeweiligen Produktbeschreibung. Achten Sie darauf, dass Sie bis Ende September die Aussaat vorgenommen haben und dementsprechend auch früher das Vertikutieren einplanen sollten. Nach der Aussaat darf bis zum nächsten Jahr nicht mehr vertikutiert werden.
Rasen-Düngung im Herbst
Sie sollten Ihren Rasen unbedingt im Herbst ein zweites Mal zwischen September und Dezember düngen. Im Idealfall gehen ein Rasenschnitt sowie vertikutieren voraus. Da für das Vertikutieren trockenes Wetter empfohlen ist, sollten Sie für das Düngen einen Regentag wählen. Durch die Feuchtigkeit zieht der Dünger schnell ein und verfliegt nicht durch Herbststürme.
Der Dünger sollte kaliumhaltig sein. Kalium verleiht dem Rasen eine bessere Robustheit gegenüber Kälte. Es gibt auch spezielle Herbst-Dünger, die durch einen hohen Eisenanteil das Gras stärken und effektiv gegen Moosbefall wirken. Düngen Sie auf keinen Fall stickstoff- und phosphathaltige Produkte. Diese fördern das Grün-Wachstum und lösen einen "Konflikt" aus, da zum Winter hin die Natur das Graswachstum runterfahren will.
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Das Düngen und das Verteilen einer gleichmäßigen Düngermenge erleichtert Ihnen ein Dünge- bzw. individueller Streuwagen. In der Regel wird eine Dosierung zwischen 30 und 40 Gramm Dünger pro Quadratmeter empfohlen. Erfolgt im Herbst zudem eine Nachsaat kahler Stellen, schadet eine zeitgleiche oder darauffolgende Kalium-Düngung der Saat nicht.
Rasen im Herbst sprengen
Laut Statistiken ist der September meist einer der trockensten Monate des Jahres. Ein Gießen oder Sprengen ist deshalb auch noch zum Herbstbeginn erforderlich, damit durch die Feuchtigkeit Nährstoffe optimal aufgenommen werden und sich der Rasen dadurch für den Winter stärken kann.
Durch die Klimaveränderung ist auch ein trockener Spätherbst möglich, der eine Bewässerung erfordert. Spätestens, wenn sich der erste Bodentau bildet, kann das Wässern für das Jahr eingestellt werden. Haben Sie Rasen neu ausgesät oder Dünger verteilt, sollte bei ausbleibendem Regen der Gartenschlauch oder der Rasensprenger die Rasenfläche wässern.
Fallobst und Laub entfernen
Wenn Fallobst und Laub auf dem Rasen landen, nehmen sie diesem das Tageslicht. Vor allem Laub kann in dicken Schichten zudem die Sauerstoffzufuhr blockieren, während verrottetes Fallobst dem Rasen direkte Schädigungen zufügen kann. In der Folge wird der Rasen gelb, vertrocknet unter Umständen, wird anfällig für Krankheiten und stirbt im schlimmsten Fall ab, weil er an Abwehrkräften für den Winter verliert.
Deshalb gilt: Sammeln Sie ab Herbstbeginn mindestens alle zwei Wochen Fallobst und Laub vom Rasen ein. Laub bekommen Sie unkompliziert mit einem Laubsauger oder -bläser weg, können es aber auch mit dem Rasenmäher zerkleinern und zusammen mit dem Rasenschnitt als Mulch und Kälteschutz für Freilandpflanzen verwenden.
Rasen eine Pause gönnen
Einen wichtigen Teil zur Regenerierung des Rasens nach einem heißen Sommer trägt ein Schonen der Rasenfläche bei, indem er einer Zeit lang nicht mehr betreten wird. Da zur optimalen Rasenpflege ein Betreten nicht ganz verhindert werden kann, ist es umso wichtiger, dass Sie sich dort, wo es geht, daran halten:
- Frisch gesäte Stellen erst ab einer Grashöhe von fünf Zentimeter betreten
- Stark durchnässten Rasen nie betreten und vor allem nicht mit dem Rasenmäher oder Mähroboter befahren
- Toben und Rennen zu jedem Zeitpunkt spätestens ab Ende September vermeiden
- Nach Düngung erst einen Tag nach kräftigem Regenschauer oder Bewässerung durch Rasensprenger oder Gartenschlauch betreten
- Nicht auf gefrorenes Gras treten - es könnte brechen und erfrieren
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