Pflanzenwissen

Beliebte Hülsenfrüchte im Garten: Übersicht und Infos

Im Selbstversorgergarten dürfen Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen nicht fehlen. Sie sind sehr lecker und enthalten viele wertvolle und gesunde Inhaltsstoffe. Wir haben für Sie alle Informationen rund um die beliebtesten Hülsenfrüchte und ihren Anbau im eigenen Garten zusammengefasst.

Offene Hülsenfrucht in Hand
Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen oder Linsen benötigen im Nutzgarten regelmäßige Pflege
Inhaltsverzeichnis

Bohnen

Stangenbohnen

Stangenbohnen können eine Wuchshöhe von zwei bis vier Meter erreichen und sollten aufgrund der Ranken eine Kletterhilfe erhalten. Sie bevorzugen einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort. Letzteres ist wichtig, damit keine Schäden an Knospen, Blüten und den Hülsenfrüchten entstehen. In einem lockeren, tiefgründigen und humusreichen Boden fühlen sie sich am wohlsten.

Das Gemüse zählt zu den frostempfindlichen Exemplaren. Deshalb sollten Stangenbohnen frühestens nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Beet gesät werden. Die Aussaat kann bis Ende Juni / Anfang Juli erfolgen.

Zu den beliebtesten Stangenbohnen-Sorten zählt vor allem die "Goldmarie", die als sehr verlässlich und ertragreich gilt. Sie entwickelt 20 Zentimeter lange Hülsen und lässt sich unkompliziert im Freiland und Gewächshaus anbauen.

Buschbohnen

Wie die Stangenbohnen zählen auch die Buschbohnen zu den Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris). Der Unterschied liegt vor allem im Wachstum. Wie der Name vermuten lässt, wachsen Buschbohnen buschiger und zudem niedriger - bis etwa 50 Zentimeter. Mit dem Anbau dieser Bohnen ersparen Sie sich folglich die Rankhilfe. Ihre Hülsen sind je nach Sorte mit einer Länge zwischen fünf und 30 Zentimeter gleich groß.

Bei der Aussaat ist auf einen ausreichend großen Pflanzabstand zu achten. Wird eine Reihensaat gelegt, beträgt dieser fünf bis zehn Zentimeter innerhalb der Saatrillen. Der Samen wird darin in eine Tiefe von circa drei Zentimeter gesät. Der Reihenabstand sollte bei Buschbohnen 40 Zentimeter nicht unterschreiten.

Wenngleich die Buschbohnen in der Sonne am besten wachsen, so tolerieren sie Halbschatten bedeutet besser als Stangenbohnen. Der Boden sollte ebenfalls locker und humusreich sein. Die Aussaat in das Gartenbeet ist zwischen Ende Mai und Ende Juli möglich. Die letzte Ernte können Sie dann im Oktober vornehmen.

Eine der beliebtesten Sorten ist die "Berggold". Sie zeigt sich sehr robust, ihre Hülsen werden bis zu 14 Zentimeter lang und werden vor allem als Brech- und Salatbohnen verwendet.

Gartenbohnen anbauen
Je nach Bohnensorte ist eine Rankhilfe erforderlich

Feuerbohnen

Die Feuerbohnen (Phaseolus coccineus) sind eine besondere Spezies unter den Bohnen. Ihre Samen sind enorm nährstoffreich und sorgen für ein schnelles Sättigungsgefühl. Bevorzugt angebaut werden Feuerbohnen häufig aber aufgrund ihrer Blüten, weil sie roh und gekocht essbar sind.

Zum Wachsen brauchen sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort und eine durchlässige, nährstoffreiche Erde. Mit Hitze und Trockenheit kommen sie schlecht zurecht, weshalb sie in feuchten, milden Klimazonen am besten anzubauen sind. Die Aussaat kann bereits kurz vor den Eisheiligen ab dem 10. Mai ins Freiland vorgenommen werden. Sechs bis acht Samen werden mit einem Pflanzabstand zwischen 30 und 40 Zentimeter in circa zwei Zentimeter tiefe Rillen gelegt.

Nicht zu verwechseln sind Feuerbohnen mit Kidneybohnen. Beide besitzen zwar eine rötliche Farbe, einen ähnlichen Geschmack und eine Nierenform, aber Feuerbohnen sind größer und in der Regel mit schwarzen Sprenkelungen versehen.

Eine der beliebtesten Sorten ist die sehr ertragreiche "Neckargold"-Feuerbohne.

Kidneybohnen / Rote Bohnen

Etwas kälteempfindlicher als die Feuerbohnen sind die Kidneybohnen. Sie sollten nicht vor den Eisheiligen ins Freie gesät werden. Am sichersten ist eine Aussaat Ende Mai / Anfang Juni. Wer früher von der ersten Ernte profitieren möchte, kann sie aber ab Ende April zu Hause beziehungsweise in einem Gewächshaus vorziehen. Im Vergleich zu vielen anderen Bohnenarten lässt sie sich hervorragend im getrockneten Zustand lagern. Auch weist sie einen leicht mehligen Geschmack auf. Besonders beliebt ist in der mexikanischen Küche, wie beispielsweise für Chili con Carne.

Der Standort kann sonnig bis halbschattig gewählt werden. Wichtig ist, dass diese Bohnen windgeschützt und warm stehen. Der Boden sollten kalkhaltig und reich an Humus sein. Der Pflanzabstand beträgt zwischen sechs und acht Zentimeter. An die Pflege stellen Kidneybohnen keine großen Ansprüche. Ein regelmäßiges Gießen und Entfernen von braunen Blättern reichen in der Regel aus.

Weiße Bohnen / Dicke Bohnen

Die weißen Bohnen erfreuen sich großer Beleibtheit, weil sie im Vergleich zu anderen Bohnen sehr simpel anzubauen ist. Sie ist auch die einzige Bohnenart, die keine Probleme mit Kälte und Bodenfrost hat. Deshalb kann sie bereits ab Mitte / Ende Februar ins Freiland gesät werden. Auf der Fensterbank oder im Gewächshaus kann sie ab Januar schon vorgezogen werden.

Die Samen werden acht bis zwölf Zentimeter tief und mit einem Pflanzabstand zwischen zehn und 20 Zentimeter in den Boden gelegt. Weil sie kompakt und buschig wachsen, brauchen sie nicht viel Platz und keine Rankhilfe. Weiße Bohnen sind sonnenhungrig und empfindlich gegen Wind. Der Boden sollte wie bei allen Bohnenarten locker, durchlässig und humusreich sein. Allerdings besitzt diese Sorte einen hohen Wasserbedarf, weshalb ein häufigeres Gießen anfällt.

Erbsen

Erbsen im Gartenbeet
Markerbsen sind auch bei Kindern beliebt und lassen sich direkt vom Strauch essen

Kichererbsen

Unter den Erbsen (Pisum) ist die Kichererbse die am häufigsten angebaute Art in heimischen Gärten. Sobald kein Risiko von Nachtfrösten mehr besteht, kann sie ab Mitte Mai ins Freiland gesät werden. Bis zur Ernte vergehen im Durchschnitt zwischen 90 und 100 Tage.

Der Saatabstand sollte gut 20 Zentimeter, der Reihenabstand hingegen rund 30 Zentimeter betragen. Die empfohlene Saattiefe liegt bei fünf bis acht Zentimeter. Kichererbsen bevorzugen eine sehr lockere, wasserdurchlässige, sand-lehmhaltige, leichte bis mittelschwere und kalkhaltige Erde. Am besten wachsen sie heran, wenn die Temperaturen am Tag zwischen 20 und 28 Grad Celsius betragen und in der Nacht nicht unter 18 Grad Celsius fallen. Deshalb bevorzugen viele erfahrene Selbstanbauer die Aufzucht im Gewächshaus. Sechs Stunden Sonne sollte zudem auf die Pflanzen scheinen. Kichererbsen haben einen geringen Pflegeanspruch. Sie kommen mit Hitze und Trockenheit gut zurecht. Allerdings reagieren sie empfindlich auf länger anhaltende Überwässerung bzw. Staunässe.

Zu den beliebtesten zählt die Sorte "Galileo" mit einer Reifedauer von 96 bis 98 Tagen. Sie ist sehr robust gegen Luft- und Bodendürre, weist eine hohe Resistenz gegen Virus- und Pilzinfektionen auf und lässt sich auf nahezu jedem Boden anbauen. Ein roher Verzehr von Kichererbsen ist aufgrund ihrer Giftigkeit nicht angeraten.

Markerbsen

Markerbsen (Pisum sativum) sind der Klassiker dieser Hülsenfrucht-Art. Bekannt sind sie vor allem als Dosenprodukt in Kombination mit kleinen Möhren. Selbst angebaut und frisch geerntet schmecken sie allerdings deutlich zarter und aromatischer. Die Aussaat ist ab Ende März bis Anfang April möglich. Hier werden die Samen fünf Zentimeter tief in die Erde gesetzt. Nach circa zwei Wochen zeigen sich bereits kleine Pflanzen. Je nach Sorte benötigen sie eine Rankhilfe.

An einem sonnigen Standort verringert sich das Risiko von Erkrankungen und Schädlingsbefällen. Dennoch gedeihen Markerbsen auch im Schatten, wenngleich der Ertrag sinken kann.

Zu einer der beliebtesten Sorten zählt die "Costa"-Markerbse. Sie wird bis zu 75 Zentimeter hoch und zeichnet sich durch einen sicheren Ertrag sowie die Eignung zum Frischverzehr und Einfrieren.

Linsen

Blühene Linsen im Garten
Die Linse ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und wächst vorwiegend einjährig © ChriKo - Wikimedia | CC BY-SA 3.0

Linsen (Lens culinaris) sind wegen ihres milden bis süßlichen Geschmacks, aber auch aufgrund ihres hohen Proteingehaltes sehr beliebt unter den Hobby-Selbstanbauern. Als Schwachzehrer besitzen sie einen geringeren Nährstoffbedarf und müssen in der Regel nicht gedüngt werden. Sie sind eine Bereicherung für jedes Gemüsebeet, weil sie Stickstoff an den Boden abgeben und damit das Wachstum benachbarter Pflanzen begünstigen.

Ganz gleich, welche Linsensorte Sie wählen, die Ansprüche an Licht, Boden und die Pflege sind nahezu identisch. Achten Sie auf einen warmen, sonnigen Standort, kalkhaltigen, lockeren sowie nährstoffarmen Boden, eine Aussaat zwischen April und Mai sowie auf eine Saattiefe von fünf Zentimeter. Da Linsen ohne Stütze nicht auskommen, ist eine Rankhilfe erforderlich.

Die beliebtesten Linsensorten:

  • Rote Linsen
  • Gelbe Linsen
  • Grüne Tellerlinsen
  • Braune Tellerlinsen

THEMEN:   Pflanzenwissen Hülsenfrüchte

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
Kommentare

Verfasse jetzt den ersten Kommentar!