Bohnenanbau

Gartenbohnen: Tipps zu Anbau, Pflege und Ernte

Gartenbohnen gelten als Lieferant vieler Nährstoffe und gedeihen im heimischen Beet als ertragsreiche, wuchsfreudige Pflanzen. Wir haben für Sie Tipps zu Anbau, Pflege und Ernte von Buschbohnen und Stangenbohnen.

Buschbohnen und Stangenbohnen im Beet
Je nach Wuchsform wird die Gartenbohne auch als Buschbohne oder Stangenbohne bezeichnet © Jamain - Wikimedia | CC BY-SA 3.0
Inhaltsverzeichnis

Optimaler Standort

Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) wissen einen tiefgründigen, lockeren Untergrund zu schätzen. Während sich Buschbohnen als recht anspruchslose Pflanzen zeigen, bevorzugen Stangenbohnen humusreiche Böden. Der Standort sollte sonnig, warm und windgeschützt ausfallen. Steht im Garten kein sonniges Beet zur Verfügung, gedeihen die Hülsenfrüchte auch im hellen Halbschatten. Eine Mischkultur mit Kürbis und Mais unterstützt zudem ein gutes Wachstum.

Gartenbohnen anbauen

Gartenfreunde können Bohnen legen, sobald die Eisheiligen ab Mitte Mai vorüber sind. Buschbohnen lassen sich sehr einfach und schnell anbauen. Die niedrigen Pflanzen werden selten höher als 30 bis 50 Zentimeter und benötigen aufgrund ihrer buschigen Wuchsform keine Rankhilfe.

Der Name der Stangenbohne weist hingegen darauf hin, dass die Pflanzen eine Rankhilfe benötigen. Graben Sie diese am besten rund 60 Zentimeter tief in den Boden ein, damit die Stäbe stabil bleiben. Neben speziellen Rankhilfen und Rankgittern eignen sich auch Bambusstangen. Im Idealfall binden Sie jeweils drei bis vier Stangen zeltförmig zusammen oder setzen einen massiven Pfosten ins Beet, von dem aus sich Schnüren zum Boden spannen lassen.

Stangenbohnen lassen sich rund herum um ihre Rankhilfen legen. Setzen Sie fünf bis sechs Samen in einer Tiefe von drei bis vier Zentimetern in den Boden und drücken Sie die Erde leicht an. Buschbohnen lassen sich in Reihen mit einem Abstand von rund 40 Zentimetern pflanzen. Legen Sie hierfür eine Saatrille mit einer Tiefe von drei Zentimetern an. Die Kerne können Sie anschließen in einem Abstand von fünf bis zehn Zentimetern in der Saatrille auslegen.

Möchten Sie die Keimdauer der Kerne beschleunigen, können Sie diese vor der Aussaat über Nacht in Wasser, Milch oder Kamillentee einweichen. Auf diese Weise beschleunigen Sie die Keimung, sodass die jungen Bohnenpflanzen sieben bis zehn Tage früher austreiben.

Buschbohnen Setzling und Stangenbohnenpflanze
Je nach Art wachsen Gartenbohnen eher buschig oder als Kletterpflanze

Pflanznachbarn im Freibeet

Im Nutzgarten lassen sich Gartenbohnen zusammen mit passenden Pflanznachbarn anbauen und können sich zum Beispiel mit Gurke, Kohl, Salat sowie Sellerie ein Beet teilen. Bohnenkraut und Kapuzinerkresse können zudem pflanzenschützende Eigenschaften entfalten. Eine Mischkultur mit Kürbis und Mais eignet sich ebenfalls.

Da Bohnen eine gewisse Zeit brauchen, um ihre volle Größe zu erreichen, können Sie einen Zwischenkultur auf dem Bohnenbeet ausbringen. Wenn Sie einige Wochen vor dem Legen der Bohnen Radieschen aussähen, können diese das freistehende Beet nutzen und lassen sich ernten, bevor Busch- oder Stangenbohnen den Standort für sich einnehmen.

Neben passenden Pflanznachbarn gibt es auch Gemüsesorten, die Sie abseits Ihrer Gartenbohnen anpflanzen sollten. Diese umfassen alle Lauch- oder Zwiebelgewächse wie Lauch, Zwiebeln und Knoblauch, aber auch Erbsen.

Bohnen im Kübel kultivieren

Für den Anbau der gesunden Hülsenfrüchte eignet sich nicht nur das Freibeet, sondern auch eine Kübelkultur auf Terrasse oder Balkon. Die Pflanzgefäße sollten groß und tief ausfallen, damit sich die Wurzeln der Pflanzen ausreichend ausbreiten können. Möchten Sie Stangenbohnen anbauen, empfiehlt sich zudem die Wahl einer Sorte, die in ihrer Höhe vergleichsweise niedrig ausfällt. Da Kübel und Blumentöpfe den Wurzelraum beschränken, sollten Sie die Erde gleichmäßig feucht halten und insbesondere während der Sommermonate regelmäßig zu Gießkanne oder Gartenschlauch greifen.

Gartenbohnen pflegen

Geerntete Gartenbohnen
Busch- und Stangenbohnen sind recht pflegeleicht, benötigen aber regelmäßig Wasser

Buschbohnen und Stangenbohnen gedeihen vor allem auf Böden, die über wasserspeichernde Eigenschaften verfügen. Insbesondere für die Keimlinge, aber auch für die älteren Bohnenpflanzen, ist eine regelmäßige Bewässerung deshalb von großer Bedeutung. Es empfiehlt sich, den Boden stets gleichmäßig feucht zu halten. Staunässe sollten Sie jedoch vermeiden. Da Schnecken die Gemüsepflanzen zum Fressen gerne haben, sollte die Bewässerung am Morgen erfolgen. Gießen Sie die Hülsenfrüchte am Abend, lockt die Feuchtigkeit am Boden und unter den Blättern verstärkt die gefräßigen Schnecken an.

Um die Nährstoffversorgung Ihrer Bohnenpflanzen sicherzustellen, können Sie an mageren Standorten reifen Kompost oder organischen Dünger ausbringen. Arbeiten Sie diesen vor dem Legen der Kerne in den Boden ein.

Bohnen ernten

Im Juli und August sind Gartenbohnen erntereif. Lediglich wer mit der Aussaat bis Anfang Juli gewartet hat, kann die Ernte nun bis in den Oktober verschieben. Im Vergleich zu Buschbohnen verfügen Stangenbohnen über eine etwas längere Erntezeit.

Um festzustellen, ob die Hülsenfrüchte erntereif sind, gibt es einen einfachen Trick: Brechen Sie eine der Hülsen in der Mitte durch. Zeigt sich ein glatter Bruch, sieht die Bohne innen saftig grün aus und lässt sie sich leicht brechen, können Sie mit der Ernte beginnen. In der Regel sind die Kerne zu dieser Zeit rund einen Zentimeter groß und zeichnen sich noch nicht an der Hülle ab. Desto früher Sie Buschbohnen und Stangenbohnen ernten, umso zarter fallen diese aus.

Haben Sie Ihre Gartenbohnen erfolgreich geerntet, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Hülsenfrüchte lange haltbar zu machen. Zu den bekanntesten Varianten zählen das Einfrieren, das Einkochen und das Trocknen.

THEMEN:   Beet Gemüse Pflanzenpflege Hülsenfrüchte

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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