Gemüseanbau

Mangold selbst anbauen, pflegen und ernten

Mangold ist ein nährstoffreiches und vielseitiges Blattgemüse, das sowohl im Garten als auch im Hochbeet angebaut werden kann. Wir geben Tipps, wie Sie Mangold erfolgreich aussäen, pflegen und ernten.

Reifer Mangold im Gemüsebeet
Mangold wird auch Krautstiel genannt und ist als Kulturform der Rübe eng mit der Zuckerrübe und der Roten Bete verwandt
Inhaltsverzeichnis

Standort und Boden

Ein tiefgründiges und humoses Substrat mit einem pH-Wert von mindestens 6 liefert ideale Voraussetzungen, um Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris) zu kultivieren. Zu saurer Boden lässt sich mit Kalk aufwerten, der zudem auch die Bodenstruktur verbessert. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort, der ausreichend Schutz vor starker Witterung bietet, gedeiht die Gemüsepflanze besonders prächtig.

Da Mangold den Mittelzehrern zugeordnet wird, empfiehlt es sich, im Rahmen der Beetvorbereitung etwas Kompost einzuarbeiten.

Achtung: Am auserwählten Standort sollte eine Anbaupause von mindestens drei bis fünf Jahren eingehalten werden, ehe Mangold erneut ausgebracht wird.

Unser Experten-Tipp:
Dank seines kompakten Wuchses lässt sich Mangold alternativ zum Freiland auch im Topf oder im Hochbeet kultivieren.

Aussaat und Pflanzung

Mangold kann entweder auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen oder später direkt ins Freiland gesät werden. Als geeignete Beetnachbarn gelten beispielsweise Artischocken, Bohnen, Zwiebeln, Fenchel und Rettich. Je nachdem für welche Vorgehensweise Sie sich entscheiden, fallen die Tätigkeiten etwas unterschiedlich aus:

Mangold vorziehen

Mit dem Vorziehen können Sie bereits ab Februar bzw. März beginnen. Um Mangold erfolgreich vorzuziehen, erweisen sich spezielle Schalen mit Anzuchterde als ideal. Wichtig ist, dass Sie die Samen mit einer zwei bis drei Zentimeter dicken Schicht Erde bedecken. Je Saatschale dürfen ein bis drei Samen ausgebracht werden.

Gießen Sie das Ganze großzügig an und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Sobald sich nach 10 bis 14 Tagen die ersten Blätter zeigen, sollten Sie lediglich die stärkste Jungpflanze im Gefäß belassen. Ab einer Größe von etwa fünf Zentimetern kann der Umzug ins Beet erfolgen, frühestens jedoch ab Anfang / Mitte April.

Mangold säen und auspflanzen

Je nach Witterung ist die Aussaat im Freiland ab etwa Mitte April möglich. Mit einer entsprechenden Vliesauflage auch schon etwas früher. Die Keimdauer beläuft sich auch hier auf durchschnittlich 10 bis 14 Tage. Achten Sie darauf, das Substrat vorab aufzulockern sowie Unkräuter und Steine zu entfernen. Die optimale Saattiefe beträgt circa zwei Zentimeter. Als optimal gilt ein Pflanzabstand von 40 Zentimeter.

Stehen die Jungpflanzen zu dicht, sollten Sie sie unbedingt vereinzeln. Andernfalls bleiben die Blattstiele recht dünn.

Mangold vorziehen
Mangold kann bereits vor den Eisheiligen ausgesät oder -gepflanzt werden, da er auch leichten Frost gut verträgt

Pflege

Mangold besitzt keine außergewöhnlichen Ansprüche, weshalb das Gemüse recht pflegeleicht ist. Um ein solides Wachstum zu gewährleisten, ist eine mäßige Düngung wärmstens zu empfehlen. Hornspäne und Kompost liefern dabei ausreichend Nährstoffe.

Mangold benötigt regelmäßige und großzügige Wassergaben, welche insbesondere während Trockenperioden unverzichtbar sind. Andernfalls werden die Stiele des Mangolds nicht kräftig genug.

Leichte bis mittlere Fröste erweisen sich für die Gemüsepflanze als unproblematisch. Am frostempfindlichsten sind gelbe Sorten, die roten sind hingegen mäßig winterhart. Als am tolerantesten erweisen sich hingegen weißstielige Sorten. Sobald Mangold im zweiten Jahr Blütenstände bildet, lässt sich daraus eigenes Saatgut gewinnen.

Ernte

In der Regel kann ab Juni die erste Ernte erfolgen. Hierfür werden die äußeren Blätter einfach abgebrochen bzw. abgeschnitten. Bei einem Schnitt ist darauf zu achten, dass er erst 5 Zentimeter über der Basis der Pflanze angesetzt wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das Herz des Mangolds unversehrt bleibt.

Die Pflanze erholt sich nun und treibt zu einem späteren Zeitpunkt erneut aus. Mit einer Größe von etwa 10 Zentimeter schmecken die jungen Blätter am zartesten. Um den Neuaustrieb der Gemüsepflanze zu unterstützen, sollten Sie nach der Ernte noch einmal großzügig wässern.

Mangold pflegen
Bei der Ernte werden immer nur die äußeren Blätter abgeschnitten, so kann der Mangold mehrere Wochen lang geerntet werden

Krankheiten und Schädlinge

Sofern die einzelnen Pflanzen im Beet zu dicht beieinanderstehen, kann es zu einem Befall durch den Echten oder Falschen Mehltau kommen. Doch auch Staunässe oder eine falsche Fruchtfolge bergen ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Pilzkrankheiten. Somit ist es entscheidend, die empfohlenen Pflanzabstände und Anbaupausen einzuhalten. Gelegentlich kommt es zu einem Befall durch Blattläuse. Er tritt allerdings meist unmittelbar nach der Pflanzung auf. Um die Ausbreitung zu verhindern, sind befallene Blätter möglichst sofort zu entfernen.

Überwinterung

In milden Gegenden kann Mangold den Winter über im Freiland verbringen. Im zweiten Jahr beginnt er erneut auszutreiben und zu blühen. Da die Blätter ohnehin erfrieren, sollten Sie sie bereits im Herbst weitestgehend entfernen. Je nach Sorte gestaltet sich Mangold als unterschiedlich frostanfällig. Mit einem Gartenvlies bereitet die Überwinterung in der Regel jedoch kaum Schwierigkeiten.

THEMEN:   Beet Gemüse Pflanzenpflege Blattgemüse

Autor Carina Staiger
Über die Autorin
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Redakteurin entschieden. Seit 2020 berät und unterhält sie unsere Leser mit ihrem fundierten Fachwissen zu den unterschiedlichsten Tier- und Gartenthemen.
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