Gartengestaltung

Moosgarten anlegen: Vorgehen, Pflanzen und Pflege

Ein Garten lässt sich mit Moos auf verschiedene Art und Weise in Szene setzen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie einen Moosgarten richtig anlegen und pflegen.

Japanischer Moosgarten
Der Moosgarten hat vor allem in Japan eine lange Tradition
Inhaltsverzeichnis

Vorteile eines Moosgartens

Moos siedelt sich hauptsächlich während der Herbstmonate im Garten an. Insbesondere auf Gartenwegen ist der grüne Teppich allerdings oft unerwünscht. Dabei kann ein richtig angelegter Moosgarten an auserwählten Plätzen optisch eine wahre Bereicherung sein. Darüber hinaus filtert der flauschige Belag Staub und Schadstoffe aus der Luft. Hinzu kommt, dass Moose Wasser speichern können und somit als natürliche Klimaanlage dienen. Ein weiterer Vorteil von Moosgärten ist, dass sie zahlreichen Insekten als Unterschlupf dienen.

Moosgarten anlegen - so gehen Sie dabei vor

Pflanzen in einem japanischen Moosgarten
Ein Moosgarten besteht nicht nur aus Moos, sondern auch aus zahlreichen anderen Pflanzen

Bevor Sie mit der Anlage Ihres Moosgartens beginnen, sollten Sie zunächst die gewünschten Pflanzen auswählen. Mit einigen wenigen Pflanzen lässt sich eine bestmögliche Wirkung erzielen. Dabei füllen Sie einfach größere Flächen mit nur einer Pflanzenart aus. Im Kleingarten sind strauchartige Gewächs wie Rhododendron oder Azaleen durchaus beliebt.

Bei der Standortwahl ist vor allem die gleichbleibende Bodenfeuchtigkeit zu berücksichtigen, die sich im Sommer unter Umständen als Herausforderung erweisen kann. Die direkte Sonne ist zu vermeiden, da Moose vorzugsweise als Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern dienen. Wichtig ist, dass der ausgesuchte Standort den Ansprüchen der Pflanzen und der Dynamik von Moosgärten gerecht wird. Als Ort der Ruhe und Entspannung sollte der Bereich außerdem in einer ruhigen Ecke des Gartens liegen.

Unser Experten-Tipp:
In Kombination mit Kies oder Felsen wirken Moosgärten besonders eindrucksvoll.

Voraussetzungen an den Boden

Japanische Skulptur im Moosgarten
Große Steine, Totholz und Skulpturen sorgen für Abwechslung im Moosgarten

Herkömmliche Gartenerde erweist sich für die Anlage von Moosgärten als ungeeignet, weshalb Sie die Bodenqualität bei der Planung besonders berücksichtigen sollten. Vor der Anpflanzung empfiehlt es sich, den Boden vorzubereiten, indem Sie ihn circa 10 Zentimeter tief ausheben. Danach ist die gewünschte Fläche mit einem Gemisch aus Sand und Torf aufzufüllen. Bei Bedarf ist eine leicht hügelige Gartengestaltung mit Felsen oder Totholz möglich. Klassisches Moos gedeiht am besten an feuchten Plätzen im Schatten mit einem nährstoffarmen Substrat.

Unser Experten-Tipp:
Für Anfänger ist zunächst die Anlage einer überschaubaren Fläche zu empfehlen, bei der verschiedene Pflanzensorten miteinander wirken.

Alternative Pflanzen zum Waldmoos

Da Moos ein hohes Maß an Feuchtigkeit sowie Temperaturen im einstelligen Bereich bevorzugt, gestaltet sich dessen Anlage unter Umständen als schwierig. Deshalb kommen verschiedene Pflanzen als Alternative zu klassischem Waldmoos infrage. Zu den gängigsten zählen die folgenden Pflanzenarten:

Sternmoos

Hierbei handelt es sich um ein Nelkengewächs, das häufig auch als Pfriemen-Mastkraut bezeichnet wird. Sternmoos (Sagina subulata) ist rein optisch kaum vom klassischen Moos zu unterscheiden. Im Frühsommer zeigen sich beeindruckende weiße Blüten. Als Standort eignet sich sowohl ein sonniges als auch ein halbschattiges Plätzchen. Sofern vor Ort eine hohe Bodentrockenheit herrscht, sollten Sie allerdings den Halbschatten bevorzugen.

Sternmoos verdrängt keine Unkräuter, weshalb Sie den jeweiligen Untergrund vorab von Wurzeln und Unkräutern befreien sollten. Grundsätzlich fällt der Pflegeaufwand für dieses Nelkengewächs vergleichsweise hoch aus. Allerdings gelingt selbst die Begrünung auf unebenem Terrain.

Moos-Steinbrech

Damit die Polsterpflanze erfolgreich gedeiht, empfiehlt sich die Kultivierung in einem kalkfreien Substrat. Dabei reicht Moos-Steinbrech (Saxifraga × arendsi) bereits ein Standort im lichten Schatten aus.

Kahle Bruchkraut

Beim Kahlen Bruchkraut (Herniaria glabra) handelt es sich um einen heimischen Bodendecker. Als wintergrüne Pflanze ist selbst die Bepflanzung von Steinhalden möglich. Bruchkraut gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten.

Woll-Thymian

Woll-Thymian (Thymus praecox var. pseudolanuginosus ) fühlt sich in der Sonne und im Halbschatten gleichermaßen wohl. Selbst ein trockener Standort stellt kein Hindernis dar. Moosgärten aus Woll-Thymian sind begehbar und wirken vor allem auf einem unregelmäßigen Bodenniveau besonders eindrucksvoll.

Andenpolster

Mit Hilfe von Andenpolstern (Azorella) gelingt es, Gärten innerhalb kürzester Zeit zum Grünen zu bringen. Die robuste Pflanzenart toleriert sonnige und halbschattige Standorte gleichermaßen. Im Frühsommer punkten Andenpolster mit ihrem gelben Blütenflor.

Unser Experten-Tipp:
Die aufgeführten Pflanzen dienen als Alternative für eine unkomplizierte Kultivierung auf einem herkömmlichen Gartenboden. Echtes Waldmoos erfordert einen schattigen und feuchten Standort.

Moos pflegen und vermehren

Steinpilz in Sternmoos
Sternmoos ist eine von mehreren Waldmoos-Alternativen

Das feuchte Klima im Herbst entspricht am ehesten den Ansprüchen von Moospflanzen, weshalb diese Jahreszeit als ideal gilt, um einen Moosgarten anzulegen. Bis sich das Moos gut eingewurzelt hat, ist eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit unverzichtbar. Kürzere Trockenphasen überstehen Moospflanzen problemlos, da sie Feuchtigkeit speichern.

Moos vermehren

Die Vermehrung von Moos gilt als recht einfach und umfasst insgesamt 5 Schritte:

  1. Moos sammeln: Moos finden Sie meist an schattigen Plätzen im Garten, Parks oder Wäldern.
  2. Moospolster teilen: Schneiden Sie die Moospolster mit Hilfe einer Schere in kleine Stücke.
  3. Moospolster einsetzen: Setzen Sie die Moospolster in einen feuchten Boden.
  4. Moos wässern: Besprühen Sie das Moos mit etwas Wasser. Hierfür bietet sich die Verwendung von Regenwasser an.
  5. Moos andrücken: Drücken Sie die Moospolster leicht an und klopfen Sie sie etwas fest.

THEMEN:   Gartengestaltung Moos Pflanzenpflege

Autor Carina Staiger
Über die Autorin
Carina Staiger
Nach Wirtschaftsabitur und Ausbildung hat sich Carina für das Leben als freie Redakteurin entschieden. Seit 2020 berät und unterhält sie unsere Leser mit ihrem fundierten Fachwissen zu den unterschiedlichsten Tier- und Gartenthemen.
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