Tagetes / Studentenblume richtig aussäen und pflegen

Wissenswertes
Die Pflanzengattung der Tagetes (Tagetes) stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Vielen ist sie auch unter den Trivialnamen Studentenblume oder Samtblume bekannt. Seit etwa 400 Jahren sind diese schönen Sommerblüher auch in europäischen Gärten heimisch. Es gibt etwa 60 verschiedene Arten, die sich in vier Hauptgruppen unterteilen lassen:
- African-Gruppe: Kompakte Pflanzen mit großen, gefüllten Blüten.
- French-Gruppe: Sorten mit auffällig gefärbter Blütenmitte.
- Afro-French-Gruppe: Pflanzen mit zahlreichen kleinen Blüten.
- Signet-Gruppe: Arten mit einfachen, langlebigen Blüten.
Einige Arten, wie die Gewürz-Tagetes (Tagetes tenuifolia), sind sogar essbar und zeichnen sich durch ihr zitroniges Aroma aus. Ihre Blüten und Blätter eignen sich hervorragend zur Dekoration von Salaten oder zur Zubereitung von Tee. In der Naturheilkunde werden Studentenblumen wegen ihrer entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften geschätzt.
Auch kulturell spielen Tagetes eine wichtige Rolle. In Mexiko sind sie als „Blumen der Toten“ bekannt und fester Bestandteil des Día de los Muertos, dem traditionellen "Tag der Toten". In Indien werden sie für religiöse Zeremonien und Tempelrituale verwendet. Ihr symbolischer Wert geht also weit über ihre gärtnerische Bedeutung hinaus.
Standort
Tagetes sind sehr anpassungsfähig und gedeihen sowohl im Beet als auch im Topf oder Balkonkasten. Im Garten bevorzugen sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit lockerem, humosem Boden. Staunässe sollte vermieden werden, da sie die Wurzeln schädigen kann. Besonders an vollsonnigen Standorten ist eine ausreichende Bewässerung wichtig, denn Studentenblumen vertragen keinen trockenen Boden.
Auch auf dem Balkon oder der Terrasse fühlen sich die Sommerblumen wohl. Hier ist ein sonniger Standort ideal, denn sie brauchen viel Licht, um üppig zu blühen. In Kübeln oder Balkonkästen ist es wichtig, auf eine gute Drainage zu achten - eine Schicht Blähton oder Kies auf dem Topfboden hilft, überschüssiges Wasser abzuleiten. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, da die Erde im Kübel schneller austrocknet als im Garten. An heißen Tagen sollten die Pflanzen morgens oder abends gegossen werden.
Dank ihres kompakten Wuchses sind Tagetes auch in Kombination mit anderen Sommerblumen eine attraktive Wahl für Balkonkästen und Kübel. Sie lassen sich gut mit Edelgeranien, Petunien oder Strand-Silberkraut zu einem farbenfrohen Gesamtbild kombinieren.
Aussaat und Pflanzung

Die Aussaat von Tagetes kann ab Januar im Haus erfolgen. Verwenden Sie am besten nährstoffarme Aussaaterde und bedecken Sie die Samen nur leicht, da die Pflanze ein Lichtkeimer ist. Halten Sie die Erde mäßig feucht und stellen Sie das Anzuchtgefäß an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Platz bei etwa 18 bis 22 °C. Nach rund zwei bis drei Wochen keimen die Samen. Sobald die Sämlinge etwa 10 cm groß sind, können sie pikiert und in Einzeltöpfe umgepflanzt werden.
Ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, können die vorgezogenen Jungpflanzen ins Freiland umziehen. Damit sich die Studentenblumen gut entwickeln können, sollte der Pflanzabstand je nach Sorte bei circa 20 bis 30 cm liegen. Tagetes eignen sich auch hervorragend zur Bepflanzung von Töpfen und Balkonkästen.
Pflege
Tagetes sind zwar recht pflegeleicht, brauchen für eine lange und schöne Blüte aber etwas Aufmerksamkeit. Vor allem an sonnigen Standorten ist regelmäßiges Gießen wichtig, da ihr flaches Wurzelsystem schnell austrocknet. Vermeiden Sie aber Staunässe, da sie die Wurzeln nachhaltig schädigen kann.
Um die Blütenbildung zu fördern, sollten verblühte Blüten regelmäßig entfernt werden. Dies regt die Pflanze zur Bildung neuer Knospen an und verlängert die Blütezeit bis in den Herbst. Gelegentliches Zurückschneiden der Triebe kann auch zu einem dichteren und buschigeren Wuchs führen.
Bei der Kultur in Töpfen oder Balkonkästen ist eine ausreichende Nährstoffversorgung wichtig. Ein flüssiger Blühpflanzendünger alle zwei Wochen fördert ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte. Während längerer Trockenperioden hilft eine Mulchschicht, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
Vermehrung
Die einfachste und gebräuchlichste Methode, um Tagetes zu vermehren, ist die Aussaat der Samen. Nach der Blüte bilden sich in den vertrockneten Blütenköpfen zahlreiche längliche, dunkle Samen. Diese können im Herbst geerntet und bis zum nächsten Frühjahr trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden. Wem das zu aufwendig ist, lässt einfach ein paar verblühte Pflanzen zur Selbstaussaat stehen. Die herausfallenden Samen keimen im nächsten Frühjahr meist von selbst. Diese natürliche Vermehrung funktioniert besonders gut in geschützten Beeten oder auf lockerem Boden.
Natürlicher Pflanzenschutz in der Mischkultur

Neben ihrer dekorativen Wirkung erfüllen Tagetes auch eine wichtige Schutzfunktion im Garten. Ihr intensiver Duft hält nämlich viele Schädlinge wie beispielsweise Blattläuse oder Weiße Fliegen fern. Zudem geben ihre Wurzeln Stoffe ab, die schädliche Fadenwürmer im Boden reduzieren können, wodurch sie zur Bodengesundheit beitragen. Daher werden sie gerne in Mischkulturen eingesetzt, etwa neben Tomaten, Kartoffeln oder Rosen, um benachbarte Pflanzen zu schützen.
Krankheiten und Schädlinge
Obwohl Studentenblumen robust sind, können sie gelegentlich von Schnecken befallen werden, die besonders junge Pflanzen gefährden. Regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen sind daher ratsam. In feuchten Sommern besteht auch die Gefahr von Pilzkrankheiten wie Grauschimmel. Eine gute Durchlüftung und die Vermeidung von Staunässe können vorbeugend wirken.
Tagetes überwintern - geht das?
Da Tagetes einjährige Pflanzen sind, überwintern sie in der Regel nicht und sterben mit dem ersten Frost ab. Wer dennoch im nächsten Jahr nicht auf sie verzichten möchte, kann rechtzeitig Samen sammeln und im Frühjahr wieder aussäen. In milden Regionen oder in geschützten Töpfen können Tagetes auch länger aufbewahrt werden. Dazu sollte die Überwinterung an einem hellen, frostfreien Ort bei Temperaturen um 10 bis 15 °C erfolgen. Da die Pflanzen jedoch meist nach einer Saison erschöpft sind und nur selten weiter blühen, ist eine Neuaussaat oft die bessere Wahl.
Häufig gestellte Fragen
Können Tagetes in der Wohnung oder auf der Fensterbank gehalten werden?
Tagetes können auch in Töpfen auf der Fensterbank kultiviert werden, brauchen aber viel Licht und müssen regelmäßig gegossen werden.
Sind Tagetes giftig für Haustiere?
Nein, Tagetes sind für Katzen und Hunde nicht giftig. Größere Mengen können jedoch Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
Warum welken meine Tagetes trotz regelmäßigem Gießen?
Mögliche Ursachen sind Staunässe, zu dichter Boden oder Schädlingsbefall wie z.B. Wurzelnematoden. Eine gute Drainage hilft, Wurzelfäule zu vermeiden.
Können Tagetes auch im Schatten wachsen?
Tagetes bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte. Im Vollschatten gedeihen sie schlechter und blühen weniger üppig.
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