Was ist Natron?
Bei Natron handelt es sich genaugenommen um Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), einem Natriumsalz, das vor allem im Lebensmittelbereich, der Medizin und im Haushalt zum Einsatz kommt. Es eignet sich beispielsweise zur Reinigung, zum Neutralisieren von Gerüchen oder zum Kochen und Backen, da es Hauptbestandteil von Backpulver ist. Natron wird unter anderem auch als Back- oder Speisesoda bezeichnet und ist im Handel unter den bekannten Markennamen Bullrich Salz und Kaiser-Natron erhältlich.
9 Tipps zur Verwendung von Natron im Garten
Wer Natron bereits im Haushalt verwendet hat, kennt die vielen Einsatzmöglichkeiten. Im Garten gibt es weitere interessante Anwendungsbereiche, von denen wir Ihnen hier neun vorstellen möchten:
1. Tipp: Natron zur Unkrautbekämpfung einsetzen
Wer Unkraut bekämpfen möchte, muss nicht zu giftigen und umweltschädlichen Unkrautvernichtern greifen. Natron ist hierfür eine hervorragende Alternative:
- Lösen Sie einen Esslöffel Natron in einem Liter Wasser auf
- Bringen Sie die Lösung kurz zum Kochen
- Nach dem Abkühlen füllen Sie das Gemisch in eine Sprühflasche
Sprühen Sie damit das Unkraut mehrmals gründlich ein, berücksichtigen Sie aber einen gewissen Abstand zu Ihren Nutzpflanzen, da diese ebenfalls vom Natrongemisch eingehen können.
2. Tipp: Natron bekämpft Pflanzenschädlinge
Mit dem Start der Gartensaison machen sich auch die ersten Pflanzenschädlinge wie Blattläuse breit. Anstelle von teuren Insektiziden können Sie auch Natron verwenden. In Verbindung mit Wasser wird Kohlenmonoxid freigesetzt, mit dem es zahlreichen Schädlingen an den Kragen geht.
Geben Sie zwei bis drei Esslöffel Natron in einen Liter Wasser, füllen Sie die Lösung in eine Sprühflasche und sprühen Sie die betroffene Pflanze großflächig damit ein. Vergessen Sie dabei nicht die Blattunterseiten, auf denen sich viele Schädlinge gerne verstecken.
Zur Bekämpfung von Schild- und Wollläuse fügen Sie zur Wirkungssteigerung außerdem zwei Teelöffel Alkohol oder Spiritus hinzu. Damit die Lösung nicht vom nächsten weggeschwemmt wird, verhilft ein Teelöffel Speiseöl zu einer Haftung an Blättern und Stielen.
3. Tipp: Natron wirkt gegen Pflanzenkrankheiten
Viele Pflanzenkrankheiten werden durch Pilzinfektionen ausgelöst, wie beispielsweise echten und falschen Mehltau oder Graufäule. Hier können Sie Natron als natürliches Fungizid zur Behandlung einsetzen.
Entfernen Sie zunächst alle zu stark befallenen Pflanzenteile und entsorgen Sie sie im Biomüll. Abhängig von der Stärke des Befalls werden dann zwei bis vier Esslöffel Natron in einem Liter Wasser aufgelöst und die erkrankten Pflanzenteile damit regelmäßig bis zum Rückgang eingesprüht.
4. Tipp: Moos auf Gehwegen und Terrassenplatten entfernen
Nach der feucht-nassen Wintersaison sprießt Moos besonders stark. Vor allem Gehwege, Einfahrten und Terrassenflächen werden unansehnlich. Am leichtesten lässt sich das Moos mit Natron entfernen. Rühren Sie einen Esslöffel Natron in lauwarmes Wasser ein, verteilen es auf dem Moos, arbeiten es mit einem Besen leicht ein und lassen es fünf Stunden ruhen. Nach der Einwirkzeit können Sie es mühelos mit dem Gartenschlauch wegspritzen.
5. Tipp: Den ph-Wert des Bodens erhöhen
Bevorzugen Pflanzen einen alkalischen Boden, kann der pH-Wert mit Hilfe von Natron erhöht werden. Das trifft zum Beispiel auf Borretsch (Borago officinalis), Gartenhyazinthen (Hyacinthus orientalis) oder Gemeinen Flieder (Syringa vulgaris) zu.
Dazu geben Sie ein bis zwei Esslöffel Natron ins Gießwasser und bewässern Ihre Pflanzen wie gewohnt. Um nicht zu viel oder zu wenig zu verabreichen, sollten Sie allerdings den Anspruch der jeweiligen Pflanzen berücksichtigen und den vorliegenden ph-Wert zuvor messen. Auch dafür ist Natron verwendbar.
6. Tipp: Mit Natron ph-Wert des Bodens messen
Das Messen des pH-Wertes erfolgt in der Regel über gebrauchsfertige Teststreifen aus dem Handel. Das Geld für diese können Sie sich sparen, wenn Sie Natron im Haus haben, denn auch damit lässt sich saurer Boden unkompliziert erkennen:
- Bewässern Sie zuerst die Erde
- Verteilen Sie anschließend Natronpulver darauf
- Warten Sie einige Minuten
- Bilden sich kleine Bläschen, ist der Boden sauer und der pH-Wert liegt unter 5
- Bleibt eine Reaktion aus, ist keine Bodensäure vorhanden und der pH-Wert über 5
7. Tipp: Gerüche im Garten neutralisieren
Im Garten gibt es nicht nur angenehme Blumendüfte. Vor allem vom Komposter gehen teilweise sehr unangenehme Gerüche aus, die sich aber mit Natron in gewissem Maße neutralisieren lassen. Streuen Sie dazu Natron direkt auf den Komposthaufen oder verteilen Sie sie es verdünnt mit Wasser um die betroffene Stelle. Muffiger Geruch, beispielsweise im Geräteschuppen, kann ebenfalls mit einem Schälchen voll Natron vertrieben werden.
8. Tipp: Gartenmöbel aus Kunststoff reinigen
Helle Gartenmöbel aus Kunststoff neigen schnell zu grauen Verfärbungen, die sich im Handumdrehen mit Natron wieder entfernen lassen. Geben Sie einfach ein wenig Natronpulver auf einen feuchten Lappen und reiben Sie damit die Möbel in kreisenden Bewegungen ein. Lassen Sie das Mittel rund zehn Minuten einwirken und wischen Sie mit einem feuchten Tuch nach.
Gegen hartnäckige Flecken hilft selbst hergestellte Natron-Scheuermilch. Mischen Sie 50 Gramm Natron mit einem Esslöffel Zitronensäure und fügen Sie einen Teelöffel Speisestärke und so viel Wasser hinzu, dass eine pastenartige Masse entsteht, die leicht schäumt. Je weniger Wasser verwendet wird, desto intensiver zeigt sich die Reinigungskraft. Aber Vorsicht: Natron darf nicht auf mineralhaltigen oder glänzenden Flächen angewendet werden. Testen Sie das Mittel daher am besten auf einer nicht sichtbaren Stelle.
9. Tipp: Schmutzige Hände sanft reinigen
Nicht nur im Haushalt ist Natron ein Reinigungswunder. Wer vergessen hat, zum Ein- und Umpflanzen, Graben oder Buddeln die Gartenhandschuhe anzuziehen, kann seine schmutzigen Hände sanft und effektiv mit Natron reinigen. Um den Gartenschmutz zu lösen, feuchten Sie Ihre Hände an, tragen Natronpulver großzügig auf und verreiben es gründlich. Nach kurzer Einwirkzeit spülen Sie die Hände einfach mit Wasser ab.
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