Obstbäume

Pflaumenbaum pflanzen: Standort, Pflege und Ernte

Mit seinem blütenreichen Erscheinungsbild im Frühjahr und den köstlichen Früchten im Sommer ist der Pflaumenbaum eine Bereicherung für jeden Garten. In unserem Ratgeber erfahren Sie, worauf es bei der Standortwahl, Pflanzung und Pflege des Obstbaumes ankommt.

Reife Pflaumen am Baum
Es gibt verschiedenen Sorten und Unterarten der Pflaume, die sich in Aussehen und Geschmack unterscheiden
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes

Der Pflaumenbaum (Prunus domestica) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und stammt wahrscheinlich von Schlehe (Prunus spinosa) und Kirschpflaume (Prunus cerasifera) ab. Zu den bekanntesten Unterarten zählen die Zwetschge (Prunus domestica subsp. domestica), die mit der Pflaume häufig verwechselt wird, und die Mirabelle (Prunus domestica subsp. syriaca).

Die Pflaume kann je nach Sorte als Strauch oder Baum wachsen und erreicht dabei Wuchshöhen von bis zu 8 Meter. Zwischen April und Mai blüht sie mit vielen weißen bis gelblichgrünen Blütendolden, aus denen sich im Sommer dann die meist ovalen Steinfrüchte bilden. Die Größe der Früchte, genau wie ihre Form und Farbe, hängen stark von der jeweiligen Pflaumensorte ab. Der Geschmack des saftigen Fruchtfleischs reicht von süß bis herb.

Standort

Pflaumenbäume bevorzugen sonnige, warme und windgeschützte Standorte. Ideal sind Südhanglagen, etwa in der Nähe von Hauswänden oder Hecken. Achten Sie aber auf ausreichend Abstand zu anderen Gehölzen, da Pflaumenbäume mit ihrer ausladenden Krone viel Platz benötigen.

Ideal sind nährstoffreiche und humose Böden, die zwar gut feucht sind, in denen sich aber keine Staunässe bildet. Der pH-Wert sollte sich im Bereich zwischen 6,0 und 7,0 bewegen. Da jede Sorte eigene Ansprüche hat, informieren Sie sich am besten bereits vor dem Kauf über die jeweiligen Standort- und Bodenbedingungen.

Pflaumenblüten
Die Pflaume blüht bereits im Frühjahr mit schönen weißen Blüten

Pflanzung

Als Pflanzzeit empfiehlt sich der Zeitraum vom Spätherbst bis zum zeitigen Frühjahr. Graben Sie ein großes Pflanzloch und füllen Sie die Erde mit Kompost auf, um die Bodenqualität zu verbessern. Der Pflaumenbaum kommt so tief in die Erde, dass die Veredelungsstelle sichtbar bleibt. Richten Sie den jungen Baum anschließend mit einem Pfahl gerade aus und befestigen Sie ihn mit einem Baumband.

Indem Sie die Baumscheibe nach der Pflanzung mit etwas Rinde mulchen, sorgen Sie dafür, dass die Feuchtigkeit länger im Boden gehalten wird.

Unser Experten-Tipp:
Es gibt sowohl selbst- als auch fremdbefruchtende Pflaumenbäume. Selbstbefruchter, wie beispielsweise "Königin Viktoria", kommen dabei ohne weiteren Pflaumenbaum aus. Bei nicht selbstbefruchtenden Sorten ist stattdessen eine Befruchtersorte in näherer Umgebung erforderlich.

Pflege

Jungpflanzen benötigen in den ersten Jahren ausreichend Wasser, vertragen aber keine Staunässe. Halten Sie die Baumscheibe unkrautfrei und düngen Sie ältere Bäume im zeitigen Frühjahr mit Kompost. Entfernen Sie außerdem abgestorbene oder kranke Äste. Besonders wichtig ist das jährliche Auslichten und Ausdünnen nach der Ernte, damit der Baum vital bleibt.

Erntereife Pflaumen
Die meist süßen Früchte der Pflaume enthalten einen rund 13 Millimeter langen Steinkern

Pflanzschnitt

Im Frühjahr nach der Herbstpflanzung, bzw. bei Frühjahrspflanzungen direkt im Anschluss, erfolgt der Pflanzschnitt. Dabei werden ausgehend vom Haupttrieb in der Mitte rund vier starke Seitentriebe ausgewählt, die später zu Leitästen werden. Wählen Sie dabei Triebe, die möglichst waagerecht zu allen Seiten hin wachsen und dann um etwa ein Drittel einkürzen. Alle weiteren, nach innen wachsenden Äste anschließend entnehmen.

Für einen guten Wuchs und eine üppige Ernte sind jährliche Rückschnitte am Pflaumenbaum unerlässlich.

Ernte

Je nach Sorte können Sie die aromatischen Früchte von Juli bis September ernten. Es gibt sie in schwarz, blau-schwarz, blau, blau-rot, violett, purpurrot, rot, gelb und gelbgrün. Rund zwei Wochen, nachdem die Pflaumen ihre sortentypische Farbe angenommen haben, sind sie erntereif. Abgeerntete Früchte sollten zeitnah direkt verzehrt oder weiterverarbeitet werden, da Pflaumen nicht lagerfähig sind. Neben leckerem Pflaumen- und Zwetschgenkuchen lassen sie sich gut zu Kompott oder Marmelade einkochen. Besonders lecker ist auch selbstgemachter Pflaumenlikör.

Krankheiten und Schädlinge

Leider sind Pflaumen- und Zwetschgenbäume anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlingsbefall. Dazu gehört vor allem die Scharka-Krankheit, die durch einen Virus verursacht wird und für Ernteausfälle sorgt. Im Handel gibt es allerdings Scharka-resistente bzw. -tolerante Pflaumensorten. Auch die Schrotschusskrankheit (Stigmina carpophila), verursacht durch einen Pilz, kann verkrüppelte und verfaulte Früchte hervorrufen. Sie ist meist am durchlöcherten Laub erkennbar, das vergilbt und früh abfällt.

Als Schädlinge treten vorwiegend Pflaumenwickler (Grapholita funebrana), eine Schmetterlingsart, und Pflaumensägewespe auf. Die Larven bzw. Raupen beider Insekten schädigen die Früchte und sind an kleinen Bohrlöchern erkennbar. Leimtafeln und Pheromonfallen ab April / Mai helfen dabei, einen Befall zu erkennen und etwas einzudämmen.

THEMEN:   Baumpflege Obst

Autor Romina Seilnacht
Über die Autorin
Romina Seilnacht
Auf mein-gartenexperte.de kann Romina als gelernte Gärtnerin ihre Vorlieben für Garten, Pflanzen und Fotografie vereinen und erleichtert unseren Lesern mit hilfreichen und interessanten Ratgebern die Gartenarbeit.
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