Pflanzenpflege

Mirabellenbaum pflanzen: Standort, Pflege und Ernte

Die Mirabelle ist mit ihren kleinen, süßen Früchten, die sich vielseitig verwenden lassen, ein beliebtes Steinobst im Garten. Wir erklären, wie Sie die kleine Schwester der Pflaume richtig pflanzen, pflegen und ernten.

Reife Mirabellenfrüchte
Die Mirabelle wird auch als Gelbe Zwetschge bezeichnet und häufig mit der optisch ähnlichen Kirschpflaume verwechselt
Inhaltsverzeichnis

Standort und Boden

Mirabellen (Prunus domestica subsp. syriaca) lieben sonnige Standorte, die warm und windgeschützt ausfallen. Zwar gedeihen die Obstgehölze auch im hellen Halbschatten, entwickeln in solche Lagen jedoch weniger Früchte. Eine nahegelegene Hauswand, Mauer oder Hecke bieten einen guten Windschutz.

Der Untergrund sollte nährstoffreich, frisch bis leicht feucht, locker und durchlässig sein. Die Mini-Pflaume wächst auf neutralen und leicht alkalischen Böden und entwickelt eine ausladende Krone mit einer Breite von bis zu vier Metern. Der gewünschte Standort sollte daher eine Fläche von 16 bis 20 Quadratmetern umfassen. Indem Sie die Mirabelle mittig platzieren, kann sich der Baum in alle Richtungen ungehindert ausbreiten.

Pflanzung

Im Handel können Sie wurzelnackte Bäume, Gehölze mit Wurzelballen und Containerpflanzen erwerben. Für wurzelnackte Pflanzen empfiehlt sich eine Pflanzung im Herbst. Containerpflanzen und junge Bäume mit Wurzelballen können Sie sowohl im Herbst als auch im Frühjahr pflanzen.

Vor der Pflanzung sollten Sie den Untergrund am vorgesehenen Standort tiefgründig auflockern und von Wurzeln, Steinen sowie Unkraut befreien. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das rund doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ausfällt. Den Erdaushub können Sie mit reifem Kompost vermengen.

Setzen Sie den Mirabellenbaum so in das Pflanzloch, dass die Veredelungsstelle, ein leicht verdickter Bereich am unteren Stamm, rund zehn Zentimeter über dem Bodenniveau liegt. Füllen Sie das Pflanzloch anschließend auf und häufeln Sie die übrige Erde zu einem Gießring auf. Wässern Sie die junge Mirabelle nach der Pflanzung ausgiebig. Um ein schnelles Austrocknen des Bodens zu vermeiden, können Sie die Baumscheibe mulchen.

Indem Sie während der Pflanzung darauf achten, dass der Baum nicht schief steht, unterstützen Sie einen schönen, aufrechten Wuchs. Es empfiehlt sich, einen oder mehrere Pfähle in einem Abstand von rund 50 Zentimetern zum Stamm in den Boden zu treiben, um das junge Gehölz zu fixieren. Befestigen Sie hierfür eine stabile Schnur möglichst weit oben am Stamm sowie mit mäßiger Spannung am Pfahl.

Pflege

Mirabellenblüte und unreife Mirabellen
Nach der Blüte im April / Mai bilden sich Mirabellen, die zwischen Juli und September geerntet werden können

Mirabellenbäume zeigen sich sehr pflegeleicht. Während anhaltender Hitze- und Trockenheitsperioden danken die Obstgehölze eine ausgiebige Wässerung. Wichtig ist, dass Sie Staunässe vermeiden und immer auf einen ungehinderten Abfluss von Regen- und Gießwasser achten. Um den Nährstoffgehalt im Boden zu erhöhen, können Sie im zeitigen Frühjahr eine Düngung mit reifem Kompost vornehmen.

In den ersten Jahren zeigen sich junge Mirabellen am neuen Standort empfindlich gegenüber starken Frösten. Es empfiehlt sich daher, die Krone mit einem schützenden Vlies zu umwickeln und den Stamm mit einem Weißanstrich zu versehen.

Schnitt

Für eine üppige Ernte sollten Sie im zeitigen Frühjahr zur Gartenschere greifen. Beim regelmäßigen Auslichtungsschnitt lassen Sie lediglich einen Mittel- und drei bis vier Seitentriebe stehen. Langtriebe können Sie im Kronenbereich stark zurückschneiden, damit diese nicht mit dem Leittrieb in Konkurrenz stehen. Kleine Seitentriebe und Wasserschossen lassen sich bereits während des Sommers entfernen.

Ernte und Verwendung

Der richtige Erntezeitpunkt ist von der jeweiligen Mirabellensorte abhängig. In der Regel sind die Früchte erntereif, wenn Sie die sortentypische Schalenfarbe zeigen und bei leichtem Druck etwas nachgeben. Bei hangfesten Sorten, zu denen beispielsweise "Bellamira" zählt, kann sich die Ernte über mehrere Wochen erstrecken. Wenn Sie eine leichte Säure bevorzugen, sollten Sie hingegen frühzeitig ernten, da die Mirabellen von Tag zu Tag mehr Süße entwickeln.

Krankheiten und Schädlinge

Im Allgemeinen zeigen sich Mirabellen gegenüber Krankheiten und Schädlingen als wenig anfällig und sind robuster als Pflaumen oder Zwetschgen. Selten können Blattläuse, Gespinstmotten, Pflaumensägewespen oder Pflaumenwickler auftreten. Letztere begünstigen einen zusätzlichen Befall mit Monilia.

Häufig gestellte Fragen

Welchen Standort bevorzugen Mirabellen?

Mirabellen gedeihen am besten an einem warmen, sonnigen und windgeschützten Standort. Sie bevorzugen einen lockeren, durchlässigen, nährstoffreichen und frischen Boden.

Mehr Informationen »

Sind Mirabellen selbstbefruchtend?

Mirabellen gibt es als Selbstbefruchter und Fremdbefruchter. Beliebte Sorten wie "Bellamira" und "Nancy" sind in der Regel selbstbefruchtend. Durch die Pflanzung einer zweiten Sorte fällt die Ernte allerdings üppiger aus.

Mehr Informationen »

Wann trägt ein Mirabellenbaum Früchte?

Nach der Blütezeit im April und Mai mit weißen und rosafarbenen Blüten, beginnt der Mirabellenbaum die Früchte auszubilden. Die Erntezeit liegt, je nach Sorte, zwischen Juli und September. Allerdings kann es bis zu sieben Jahre dauern, bevor eine junge Mirabelle erstmals richtig blüht und Früchte trägt.

Mehr Informationen »

Wie lassen sich Mirabellen nach der Ernte verwenden?

Erntereife Früchte können Sie entweder direkt vom Baum naschen oder für Kuchen, Mehl- und Quarkspeisen, Marmelade, Gelee und Mirabellenbrand verwenden. Da sich die frischen Früchte nur wenige Tage lagern lassen, empfiehlt sich ein rasches Entsteinen und Einfrieren als Vorrat.

Mehr Informationen »

THEMEN:   Obst Pflanzenpflege Baumpflege

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
Kommentare

Verfasse jetzt den ersten Kommentar!