Blumenpflege

Purpurglöckchen pflanzen, pflegen und vermehren

Farbenfrohes Blütenmeer und buntes Laub: Purpurglöckchen bereichern Gärten als wahre Blickfänge, die Gartenfreunde erfreuen und Insekten anlocken. Wir geben Tipps zur Pflanzung, Pflege und Vermehrung sowie zu möglichen Schädlingen und Krankheiten der dekorativen Stauden.

Purpurglöckchenblüten
Rotlaubige Purpurglöckchen werden auch als Bronzeglöckchen oder Rotblättriges Silberglöckchen bezeichnet
Inhaltsverzeichnis

Purpurglöckchen bereichern den Garten

Die Purpurglöckchen (Heuchera) bilden eine Gattung innerhalb der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Von Mai bis Juli zieren ihre winzigen, glockenförmigen Blüten den heimischen Garten an langen Blütenrispen in Weiß-, Rosa- und Rottönen. Aktuelle Züchtungen verfügen zudem über attraktives Laub, das die zarten Blüten um einen weiteren Zierwert ergänzt.

Je nach Sorte können Gartenfreunde Blätter in leuchtenden Farben beobachten, die von Grün über Orange und Rot bis hin zu Silber und Violett reichen. Während kleine Arten eine Höhe zwischen 15 und 50 Zentimetern erreichen, bilden größere Purpurglöckchen Blütenstile mit einer Höhe von bis zu 90 Zentimetern aus.

Standort

Die vielseitigen Blühpflanzen fühlen sich in Felsspalten besonders wohl und finden sich vor allem in den küstennahen Wäldern Nordamerikas. Im heimischen Garten bevorzugen die wintergrünen bis immergrünen Stauden einen absonnigen bis halbschattigen Standort.

Sonne vertragen die zarten Pflanzen nur dann, wenn der Boden feucht genug ausfällt. Der Untergrund sollte locker und schwach sauer sein. Am besten gedeihen Purpurglöckchen auf nährstoff- und humusreichen Böden, die während der Sommermonate nicht vollständig austrocknen.

Pflanzen

Blüten und Blattwerk vom Purpurglöckchen
Purpurglöckchen bringen als Beet- und Steingartenpflanzen Farbe in jeden Garten © James Petts - Wikimedia | CC BY-SA 2.0

Purpurglöckchen lassen sich sowohl als Einzel- wie auch als Gruppenpflanzen verwenden. Pflanzen Sie die filigrane Blühpflanze in Gruppen, präsentiert sie sich als besonders schöner Blickfang. Wichtig ist, dass Sie bei der Pflanzung ein tiefes Pflanzloch ausheben und den Wurzelballen möglichst tief in die Erde setzen. Purpurglöckchen neigen nämlich dazu, mit ihrem Wurzelballen im Laufe der Zeit nach oben zu wandern. Ragen Wurzelstöcke aus dem Boden, sollten Sie diese von Zeit zu Zeit mit Kompost oder Rindenhumus anhäufeln.

Als dekorative Blatt-, Blüten- und Schnittstauden finden Purpurglöckchen im heimischen Garten vielseitige Verwendung. Sie zieren Staudenbeete und Blumenrabatte, verschönern Steingärten, Naturgärten und Terrassengärten. In Kombination mit Gehölzen lassen sich die zarten Blühpflanzen als Unter- und Vorpflanzung verwenden. Indem Sie die einzelnen Stauden enger nebeneinandersetzen, lassen sich diese auch als Bodendecker verwenden. Es empfiehlt sich diesem Fall, mindestens fünf bis sechs Pflanzen pro Quadratmeter zu pflanzen.

Besonders schöne Blickfänge ergeben sich aus der Kombination von Purpurglöckchen und Funkien. Astilben, Farne, schattenverträgliche Gräser und Storchenschnabel ergänzen die dekorativen Blühpflanzen ebenfalls um interessante Kontraste. Neben dem Gartenbeet sind die schönen Stauden auch als Kübelbepflanzung eine Bereicherung für absonnige Terrassen und Balkonien.

Pflegen

Um Purpurglöckchen lange Zeit vital zu halten, empfehlen sich einige Pflegemaßnahmen. Zu den wichtigsten zählt ein regelmäßiger Rückschnitt. Dieser erfolgt direkt nach der Blüte, wenn Sie alle verwelkten Stiele in Bodennähe abschneiden. Um einen buschigen und kompakten Wuchs zu erhalten, können Sie die Stauden vor dem Austrieb im Frühjahr außerdem auf rund zehn Zentimeter zurückschneiden. Trockene und verwelkte Blätter können Sie das ganze Jahr über entfernen.

Eine weitere wichtige Maßnahme, mit der Sie Ihre Purpurglöckchen gesund halten, ist eine regelmäßige Teilung. Diese sollte alle drei bis vier Jahre entweder im Sommer nach der Blüte oder im Herbst erfolgen. Graben Sie die Staude zur Teilung vorsichtig aus und trennen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten in zwei oder mehrere gleichgroße Teile.

Anschließend können Sie alle Wurzelballen am gewünschten Standort wieder in die Erde setzen. Wichtig ist, dass Sie die Wurzelballen wieder möglichst tief einpflanzen. Um den Nährstoffgehalt im Boden zu erhöhen, können Sie zwischen Teilung und Neupflanzung reifen Kompost in den Untergrund einarbeiten.

Vermehren

Blühende Purpurglöckchen im Garten
Purpurglöckchen lassen sich relativ einfach vermehren und im Garten verteilen

Am einfachsten bekommen Sie neue Purpurglöckchen durch eine Teilung des Wurzelballens während der Sommer- oder Herbstmonate. Alternativ können Sie die dekorativen Blühpflanzen im Frühling durch Kopfstecklinge vermehren, die Sie von ausgereiften Trieben schneiden. Die Stecklinge sollten eine Länge von ungefähr 15 Zentimetern haben und lassen sich in Anzuchterde zur Wurzelbildung anregen. Nach ungefähr sechs Woche sind in der Regel genügend Wurzeln vorhanden, sodass Sie die Jungpflanzen ins Freibeet umsiedeln können.

Überwintern

Die meisten Purpurglöckchen-Arten, allen voran neuere Blattschmucksorten, sind frostempfindlich. Während die filigranen Stauden in milden Regionen wintergrün sind, empfiehlt sich in rauen Lagen mit schneefreien Wintern ein leichter Winterschutz. Sie können die Pflanzen während Frostperioden zum Beispiel mit Reisig abdecken und auf diese Weise vor Frostschäden schützen. Gedeihen Ihre Purpurglöckchen als Topfpflanzen, rücken Sie die Blumentöpfe am besten nahe an eine schützende Hauswand und decken die Pflanzen beispielsweise mit Vlies ab.

Schädlinge und Krankheiten

Purpurglöckchen sind in der Regel kaum für Krankheiten und Schädlinge anfällig. Zu den häufigsten Problemen zählt jedoch Staunässe, die Wurzelfäule verursacht. Sie erkennen Wurzelfäule an einem modrigen Geruch der Erde und einem stark verminderten Pflanzenwachstum.

Wenn Sie die Krankheit bereits in ihrem Anfangsstadium erkennen, lassen sich die Stauden in den meisten Fällen noch retten. Wichtig ist, dass Sie die betroffenen Pflanzen in trockenes Substrat umpflanzen und eine gute Drainage anlegen. Neigt Ihr Gartenboden verstärkt zu Staunässe, können Sie die Durchlässigkeit durch ein Beimischen von Sand verbessern.

Im Bereich der Schädlinge siedeln sich Dickmaulrüssler bevorzugt an Purpurglöckchen an. Insbesondere die Larven fressen fleißig an den Wurzeln und Austrieben der Pflanzen. Sie können die nachtaktiven Käfer entweder in der Dämmerung absammeln oder Ihre Purpurglöckchen mithilfe von biologischen Nematoden-Präparaten schützen.

Häufig gestellte Fragen

Welchen Standort bevorzugen Purpurglöckchen?

Die wintergrünen bis immergrünen Purpurglöckchen bevorzugen einen absonnigen bis halbschattigen Standort. Sonne vertragen sie nur an Plätzen, an denen der Boden ausreichend feucht ist. Am besten wachsen die Stauden auf nährstoff- und humusreichen Böden, die locker und schwach sauer ausfallen sollten.

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Wann ist der beste Pflanzzeitpunkt für Purpurglöckchen?

Wie die meisten Stauden, lassen sich Purpurglöckchen sowohl im Frühling als auch im Herbst im Garten anpflanzen.

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Wann sollten Purpurglöckchen zurückgeschnitten werden?

Für einen buschigen Wuchs schneiden Sie die Pflanze im Frühjahr vor dem Austrieb zurück. Vertrocknete und verwelkte Pflanzenteile können hingegen das ganze Jahr über entfernt werden.

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Sind Purpurglöckchen winterhart?

Purpurglöckchen sind weitestgehend winterfest und benötigen keinen besonderen Schutz. Allerdings gibt es einige Sorten die etwas empfindlich auf Frost reagieren. Decken Sie sie in diesem Fall mit etwas Tannenreisig oder Gartenvlies ab.

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THEMEN:   Blumen Pflanzenkrankheiten Pflanzenpflege

Autor Jennifer Nagel
Über die Autorin
Jennifer Nagel
Nach einem redaktionellen Praktikum entdeckte Jennifer ihre Liebe zur Sprache und begann ein Studium zum Werbetexter und Konzeptioner. Sie arbeitet als freie Redakteurin und Lektorin und bereichert unser Magazin seit 2021 mit ihrem umfassenden Gartenwissen.
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