Azaleen im Garten pflanzen: Standort, Pflege und Überwinterung
Wissenswertes
Azaleen (Azalea) oder Azalien sind eine Unterart der Rhododendren und als Zimmerpflanzen oder Gartenazaleen erhältlich. Im Haus kommen bei uns vor allem die Indische Azalee (Rhododendron simsii-Hybriden) und gelegentlich auch die Japanische Azalee (Rhododendron japonicum) vor. Dort bevorzugen sie einen kühlen Standort, was die Zimmerazaleen mit einer längeren Blüte danken. Die Blütezeit liegt, je nach Sorte, zwischen September und April.
Im Garten werden hauptsächlich die beiden Azaleenarten Rhododendron molle und Rhododendron luteum gepflanzt, die von Mai und Juni blühen. Im Gegensatz zu anderen Rhododendron-Arten und der Japanischen Azalee (Rhododendron japonicum) verlieren Gartenazaleen im Winter ihre Blätter.
Die meisten Azalien wachsen als niedrige Sträucher, die zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch werden. Einige starkwüchsige Arten können jedoch bis zu 150 Zentimeter und mehr erreichen. Es gibt sie in den verschiedensten Farben von weiß, gelb, orange, rosa, rot bis hin zu violett und mit gefüllten oder ungefüllten Blüten. Letztere sind eine willkommene Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Insekten.
Standort und Boden
Wildarten der Azaleen gedeihen in kühlen, feuchten Bergwäldern. Im Garten bevorzugen die schönen Blühsträucher ebenfalls einen geschützten Standort, der sie vor Wind und starker UV-Strahlung bewahrt. Ein schattiger Platz unter einer lichten Baumkrone ist optimal.
Als Flachwurzler strecken die Sträucher ihre Wurzeln lediglich in der obersten Bodenschicht aus. Um ein gesundes Wurzelwachstum zu ermöglichen, sollte der Untergrund locker, humusreich, durchlässig und feucht ausfallen. Ideal ist ein pH-Wert zwischen vier und fünf.
Pflanzung
Azaleen gedeihen auf sauren Böden. Im Garten bedarf der Untergrund in der Regel einer Vorbereitung und muss mit saurem, organischem Material angereichert werden. Da der Abbau von Torf zur Zerstörung von Mooren beiträgt, empfehlen sich Alternativen wie Nadelerde, verrottetes Eichenlaub und kompostierte Rindenfasern. Wer möchte, kann auch auf spezielle Rhododendron-Erde zurückgreifen.
Der ideale Pflanzzeitpunkt liegt im Frühjahr zwischen März und Anfang Mai. Die größten Fröste sollten bereits vorbei sein, sodass sich die jungen Sträucher an ihrem neuen Standort gut verwurzeln können.
Bei der Pflanzung gehen Sie wie folgt vor:
- Lockern Sie den Boden am gewünschten Standort sorgfältig auf und entfernen Sie Steine, Unkraut und Wurzeln.
- Heben Sie ein großes Pflanzloch aus, dessen Breite etwa dem Vierfachen des Wurzelballens entspricht.
- Setzen Sie die Azalee in das Pflanzloch und achten Sie darauf, dass die Oberfläche des Wurzelballens mit dem Erdniveau abschließt.
- Füllen Sie das Pflanzloch mit saurer Erde auf, drücken Sie sie leicht an und wässern Sie den frisch gepflanzten Blühstrauch ausgiebig.
- Legen Sie eine rund drei Zentimeter dicke Mulchschicht an, um ein schnelles Austrocknen des Bodens zu vermeiden und Unkrautwuchs zu reduzieren.
Bei der Pflanzung von Azalien ist es besonders wichtig, dass Sie die Sträucher nicht zu tief in die Erde setzen. Befindet sich der Wurzelballen zu tief im Boden, entwickeln sich die Wurzeln nur schlecht und die Blühfreudigkeit sinkt. Nehmen Sie rund um Ihre Azalee außerdem keine zu starke und vor allem tiefgründige Bodenbearbeitung vor, um die feinen Wurzeln nicht zu beschädigen.
Pflege
Im Frühjahr danken Azaleen bis Mitte Mai eine stickstoffreiche Düngung. Möchten Sie einen Depotdünger verwenden, sollte er salzarm ausfallen. Stark salzhaltige Pflanzendünger greifen die feinen Wurzeln des Blühstrauchs an, der dadurch verbrennt.
Gartenazaleen erweisen sich als immer durstige Zeitgenossen und benötigen eine regelmäßige Wässerung. Der Wurzelballen sollte sich grundsätzlich wie ein feuchter, aber ausgedrückter Schwamm anfühlen. Überschüssiges Gieß- und Regenwasser muss stets ablaufen können, da die schönen Blühsträucher keine Staunässe vertragen.
Ein Formschnitt ist in der Regel nicht notwendig, da Azalien von selbst einen malerischen Wuchs entwickeln. Möchten Sie dennoch eine Korrektur vornehmen, empfiehlt es sich, die Schnittarbeiten direkt nach der Blüte durchzuführen.
Überwinterung
Um Gartenazaleen sicher über den Winter zu bringen, empfiehlt sich eine schützende Mulchschicht. Sie bewahrt den Wurzelballen davor, durchzufrieren und schützt das feine Wurzelwerk der Sträucher. Da Azaleen auch während der Wintermonate einen hohen Wasserbedarf haben, können Sie bei frostfreiem Boden zur Gießkanne greifen.
Krankheiten und Schädlinge
Zu den häufigsten Schädlingen gehören Spinnmilben, Dickmaulrüssler und Azaleenminiermotten. Zudem können Mehltau und die sogenannte Azaleen-Ohrläppchenkrankheit auftreten, die beide durch Pilze verursacht werden. Letztere bildet im Frühjahr gut sichtbare Gallen an Blättern, Stängeln und Knospen aus, die Sie umgehend entfernen sollten. Eine Behandlung mit Fungiziden kann die Bekämpfung unterstützen.
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