Silberblatt / Lunaria pflanzen, pflegen und vermehren

Standort und Boden
Das Silberblatt (Lunaria) ist sehr gut schattenverträglich. Es bevorzugt einen hellen, halbschattigen bis absonnigen Standort. Leichte Morgen- und Abendsonne verträgt die Pflanze, auf direkte Mittagssonne reagiert sie hingegen empfindlich. Ein Gartenplatz, der tagsüber nie in der direkten Sonne liegt, ist daher ideal.
Um einen gesunden und kräftigen Wuchs zu entwickeln, braucht Lunaria einen nährstoff- und humusreichen Untergrund. Idealerweise fällt der Boden frisch bis feucht aus, bildet aber keine Staunässe. Die Pflanze bevorzugt einen Boden mit neutralem pH-Wert und ist gegenüber Kalk unempfindlich.
Pflanzung
Pflanzen Sie das Silberblatt entweder sehr früh oder sehr spät im Jahr. Die Pflanze benötigt die Kälte des Winters, um ihre Blüten zu entfalten. Exemplare, die Sie zu spät pflanzen, entwickeln im selben Jahr daher keine Blüten mehr.
Haben Sie den passenden Standort gefunden, pflanzen Sie Lunaria folgendermaßen:
- Lockern Sie den Untergrund am Standort gründlich auf. Entfernen Sie Steine, Wurzeln und Unkraut.
- Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwas breiter als der Wurzelballen ist, und setzen Sie die junge Pflanze hinein.
- Vermischen Sie den Erdaushub mit reifem Kompost oder einem Langzeitdünger.
- Füllen Sie das Pflanzloch mit Erde auf und drücken Sie diese leicht an.
- Wässern Sie die frisch gepflanzte Lunaria ausgiebig.
Das Silberblatt erreicht eine Wuchshöhe zwischen 80 und 100 Zentimetern. Es wächst rund 30 Zentimeter in die Breite, sodass sich ein Pflanzabstand von 40 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen empfiehlt. Indem Sie die Erde nach der Pflanzung mit einer dünnen Mulchschicht versehen, sorgen Sie zudem für eine konstante Bodenfeuchtigkeit.

Aussaat
Statt junge Silberblätter zu pflanzen, können Sie diese auch durch Samen in Ihren Garten bringen. Im Freiland ist die Direktsaat ab März zu empfehlen, da es sich bei Lunaria um einen Kaltkeimer handelt. Bereiten Sie den Boden am ausgewählten Standort wie bei der Pflanzung vor. Legen Sie die einzelnen Samen anschließend in einem Abstand von rund 40 Zentimetern aus und bedecken Sie diese mit zwei Zentimetern Erde. Gießen Sie das Saatbeet vorsichtig und gründlich und halten Sie die Erde in den kommenden Wochen gleichmäßig feucht.
Verwendung
Lunaria bereichert vor allem Natur- und Bauerngärten. Die Pflanze gedeiht in Staudenrabatten und eignet sich zur Unterpflanzung von Gehölzen. Sie harmoniert besonders gut mit anderen Wildblumen und lässt sich sehr gut mit weiteren Herbstblühern wie Alpenveilchen, Herbstveilchen oder Heidekraut kombinieren.
Pflege
Steht das Silberblatt an einem optimalen Standort, zeigt es sich äußerst pflegeleicht. Für die Wässerung gilt folgenden Faustregel: Je sonniger der Gartenplatz und je trockener der Untergrund, desto häufiger sollten Sie zur Gießkanne greifen. Auch wenn der Boden stets frisch ausfällt, empfiehlt sich eine regelmäßige Wässerung. Stellen sich anhaltende Trockenperioden ein, gießen Sie das Silberblatt ebenfalls in regelmäßigen Abständen und wässern großzügig.
Die hübsche Blühpflanze gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und besitzt wie viele andere Vertreter der Pflanzenfamilie einen hohen Nährstoffbedarf. Sie dankt eine regelmäßige Düngung mit reifem Kompost oder eine jährliche Düngergabe im Frühjahr, für die sich ein Langzeitdünger eignet.
Rückschnitt
Silberblätter kommen im heimischen Garten ohne Rückschnitt aus. Stören die abgestorbenen Triebe im Frühjahr, können Sie trotzdem zur Gartenschere greifen und die Pflanze bodennah abschneiden. Möchten Sie die Selbstaussaat verhindern, lohnt sich ebenfalls ein Rückschnitt, bei dem Sie die verblühten Triebe kürzen. Mit dieser Schnittmaßnahme gehen allerdings die silbernen Samenstände verloren, die im Winter sehr dekorativ wirken.
Tipp: Wenn Sie die silbernen Samenstände abschneiden, entsorgen Sie diese nicht über den Kompost. Das Silberblatt verbreitet sich sonst ungehindert im Garten.
Häufig gestellte Fragen
Wie wird Lunaria noch bezeichnet?
Der lateinische Gattungsname Lunaria bedeutet soviel wie "Mondpflanze". Im deutschsprachigen Raum hat die Pflanze weitere Trivialnamen, die zumeist auf die silbrig schimmernden Zwischenwände der Schötchen zurückzuführen sind. Neben dem gebräuchlichen Silberblatt wird sie außerdem auch als Silbertaler, Silberling, Mondviole oder Judaspfennig bezeichnet.
Ist Silberblatt giftig?
Lunaria ist für Menschen und Tiere nicht giftig. Die jungen Blätter lassen sich sogar in der Küche verwenden und erinnern geschmacklich an Kohl. Nur die Samen der Pflanzen sind nicht zum Verzehr geeignet, da sie Alkaloide enthalten.
Wie lässt sich Lunaria vermehren?
Im Garten vermehren sich Silberblätter in der Regel durch Selbstaussaat. Möchten Sie der Pflanze unter die Arme greifen, sammeln Sie die Samen im Spätherbst, trocknen diese und sähen sie ab März an den gewünschten Standort.
Ist Lunaria insektenfreundlich?
Silberblatt bietet Bienen und Schmetterlingen eine willkommene Nahrungsquelle. Da die Pflanze vor allem nachts ihre duftenden Blüten öffnet, lockt sie auch Nachtfalter an.
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